Hartung Sándor (Galéria '13 Soroksár Kht., 1999)

„Die Malerei besteht­­ ntiiig." „Das Zeichnen wird das Verwahren, indem die Konturen am Bild sitzen und Beleuchtung belobigt werden, wenn sie nicht mit einem guten Zeichnen zusammenwirken, und es kann nicht selten nur das richtige Zeichnen gesehen wer­den, also eine gute Zeichnung, die auch in sich selbst zu genießen ist." Leon Battista Alberti, der Hummanist der Architekt und Schriftsteller der italienischen Renaissance hat es 1435 in seinen berühmten Thesen über die Malerei geschrieben. Nun wenn er nach fünf und halb Jahrhunderten bezüglich der Tätigkeit von Hartung Sándor zitiert wird, kann die Frage auftauchen ob sich unser Künstler in den Ideen der Vergangenheit versunken ist und seinen Pinsel mit irgendwelchem Anakronismus behandelt? Nein, darum geht es nicht, darum aber schon, daß Hartung Sándor der Maler ist, dessen Bilder - das ist die erste Erfahrung betrachtend seine Werke­­ auch heute nicht ohne die Reize des Zeichnens, nicht ohne die Ehrfurcht vor der Linie sind. Er ist der Maler, der sich aus uns dem Kennenlernen des Zeichnens der graphischen Techniken (Radierung, Kupferstich) auf die Höhen der Malerei aufgestiegen ist. Nehmen wir als Leitfaden unseres Gedankenganges weiterhin Alberti an. Er sagte - als zweite - die Malerei stehe aus Komposition. Das ist ein sehr wichtiger Faktor bei den Bildern von Hartung. Der Aufbau seiner Werke, das Verhältnis der einzelnen Teile zu­einander, das Bewußtsein der Konstruktion ist auch für uns auffalend. Als dritte erwähnt der renaissance Schriftsteller die „Beleuchtung", darunter das Verhältnis zur Farbe, zu den Farben zu verstehen ist. Das hat bei Hartung grundsätzliche Wichtigkeit. Da gibt es keine Eventualität, sondern konstruierte Planungsarbeit, umsichtige, sorgsame Bautätigkeit. Es gibt sehr wenige weiße Farbe [wenn sie auch so scheinen, sind sie graue und gelbe Nuancen] sie sind krall leuchtende, alles ausfüllende Bildflächen. Sie sind Vacus eines eigenen Horrors, wo die Leeren a­uszufüllen sind, wo alles durch das Bild erfüllt wird. Vollständigkeit. Individuelle Totalität. Vielleicht sind wir eben deshalb beim Erblicken von Hartungs Werken betroffen, da wir uns daran nicht gewöhnt sind, an einem Bild der Vollständigkeit zu begegnen... unseren Träumen, Sehnsüchten, immer nur und ausschließlich mit Detaillen, mit winzigen Spiegelscherben - so wie wir in unserem Leben aufgerieben werden - es geschiet nur selten daß sich alles durch das Sehen und Hören vereinigen kann. Das Eine bei Michelangelo, das Andere bei Bach. Hartungs Bestrebung ist ein Roman des XX-sten Jahrhunderts zu schaffen. Es gibt kein Postmodernes, kein Eklektikum, keine Mode. Es ist kein Zufall, daß sich sein Meister an der Hochschule so verabschiedete: „was du tust wird entweder sehr beliebt oder sehr gehaßt." Es erfolgte. Heute ist es nicht zeitgemäß so überfüllt zu sein, so viele Gedanke zu haben. Es ist jeder Nihilismus und jede Abtrünnigkeit weit entfernt von Hartung. Er hypnotisiert mit all seiner Bilder. Seine Willensübertragungsfähigkeit ist besonders stark. Obwohl er aus den Elementen der Wahrheit baut, sind seine Themen die Objekte Menschen und Tiere der posthistorischen Zeiten. Die sind Elemente der Realität. Es ist so, wie Hermann Hesse das Gedanke einem seiner Helden in den Mund gelegt hat. „Das, was wir sehen, ist daselbe was sich in uns steckt"­­ sagt Pistorius in "Demian". Hartung Sándor wird so der Maler der Wirklichkeit. Er trägt die Wichtigsten in sich, und seine wuchernde Welt baut sich daraus. Er neigt zu dem Grotesken hin, er stößt das Pathos nicht von sich ab. Er ist leidenschaftlich, voll mit Begeisterung, hoheitlich und feierlich auch. Die Wirklichkeit, die sich in ihm steckt, ist auch in uns, doch sind wir nicht imer bereit uns damit zu treffen. Hartung konfrontiert uns damit. Indem er wunderschön malt. Er malt mit großem Fachkenntnis so wie er auch seine Zeichnungen und Grafiken fertigt, sein Sinn für die Formen ist außerordentlich. Wir haben Alberti vor fünf und halb Jahren zitiert. Zeichnung, Kompositon und Beleuchtung. Renaissance Geistigkeit. Die Natur, das Betrachten des Menschen­­ seiner Schönheit und Häßlichkeit,­­ die sind Ideen. Es ist der Kampf gegen den Satanischen. Wir können­­ in seinem Fall allerdings­­ auf die Ahnen hinweisen. Die in uns getrangene Wirklichkeit ernährt sich von unserer Welt. Das ist auch bei Hartung Sándor so. Er ist der Mensch der Gedanken, ein markierender Maler. Er ist der Schöpfer. Feledy Balázs Über die Eile O

Next