Szög'Art Művészeti Egyesület (Szeged, 2004)

Im Jahre 1991 voller Hoffnungen aber in einer möglichkeitsarmen Zeit brachten einige Künstler aus Szeged-Maler, Grafiker, Bildhauer—einen Verein zu Stande. Ihr Ziel war nichts anderes, als gemeinsame Ausstellungen zu ermöglichen, bzw. gewollt oder ungewollt auch irgendeine fachliche Interessenvertretung zu übernehmen. Neben den Begründern schlossen sich einige neue Mitglieder wegen ihrer Verbundenheit mit Szeged an die Gruppe an, welches die Mehrfarbigkeit des Stils bekräftigte. Sie streben nicht danach möglichst viele Mitglieder aufzunehmen, aber sie schließen diese auch nicht aus. Das einzige Kriterium bei der Aufnahme neuer Mitglieder ist die hohe fachliche Qualität. Jeder Name ist den fachkundigen Zuschauern nicht unbekannt, da sie alle seit mehreren Jahrzehnten im Lande ausstellen genau so, wie im Ausland. Viele versuchten die Zusammensetzung des Wortes SZÖG-ART etymologisch zu enträtseln genauso, wie auch damals bei der DADA-Bewegung viel Betonung auf die Auflösung des Wortes gelegt wurde, aber der tatsächliche Inhalt blieb immer verborgen. Aber die Namensgebung macht auch in unserem Fall ein sprachliches Jonglieren möglich, trotzdem würden wir uns sehr irren, wenn wir von der auf der Hand liegenden Bedeutung Szög (Nagel) ausgehen. Wir könnten denken, dass sich hier die Künstler auf eine Fahne oder ein Programm einigen. Bei Künstlergruppierungen und bei Schulen in einem geographischen Gebiet konnten wir uns daran gewöhnen, dass das Genius Loci die Kunstwerke stark determiniert, aber in unserem Fall ist davon nichts zu spüren. Die Künstler sind mit Szeged nur durch Gefühle oder gegebenenfalls durch Arbeitsbeziehungen verbunden, aber die Stadt erscheint in ihren Kunstwerken nicht einmal inspirierend, im Gegenteil, eher die universellen Tendenzen der Kunst kommen zur Geltung. In diesem Punkt werden wir wieder überrascht. Wenn wir die Kunstwerke betrachten wird uns klar, dass es hier nicht um Künstler geht, die an einer gemeinsamen Plattform arbeiten, ähnliche Gedanken übertragen, sondern der Verein fasst sehr souveräne, ausgereifte Künstler zusammen. Wir können das gegenseitige Aufeinanderwirken auch nur im Keim finden. Daher können sie auch nicht in eine Stilkategorie eingeordnet werden. Es gibt unter ihnen auf das heutige Geschehen reflektierende, suchende, forschende Künstler, aber auch solche, die mit den traditionellen Tendenzen verbunden sind. Es können in ihren Werken unterschiedliche Nuancen unterschieden werden von der Figuralität bis zur Abstraktion. Im allgemeinen neigen sie zu den traditionellen Techniken, aber einigen ist auch der Experimentiergeist nicht fremd. Das ist auch den immer breiter werdenden internationalen Kontakten zu verdanken, sie sind zu vielen Anlässen im Ausland gewogen (Krakau, Stuttgart, Heilbronn, Mirabel, Darmstadter Sezession u.s.w.). Der Verein organisiert seit einem Jahrzehnt in Csongräd die internationale Künstlerkolonie „Plein Air“. Dadurch bekamen sie auch frische Impulse, die in den neuen Arbeiten zu spüren sind. Ihre fachliche Anerkennung beweisen neben dem Obengenannten auch die in Paris, in Budapest und in Rom stattgefundenen, zusammenfassenden sich vorstehenden Ausstellungen. Robert Nátyi-kunsthistoriker

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