Neue Zeitung, 1957 (1. évfolyam, 1-15. szám)

1957-09-20 / 1. szám

ORGAN DES DEMOKRATISCHEN VERBANDES DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN UNGARN Zum Wiettererscheinen der deutschen Zeitung Von ERNŐ MIHÁLYFI, Stellvertreter des Ministers für Kulturwesen \ Neuem erscheint das .er deutschen Natio­nalität in Ungarn. Dies ist füi 1 ~ die sich mit Fragen der Nationalität veri’- beschäftigen, c' Freude und wir glau -ii, dass es auch den Lese?' Pros*«3 Freude be­­, die auf diese Leitung >w.'-irtet haben. Das E 'scheinen der dent­s' teitung in Ungarn vvui . - die Konterre- V Imion am 23. Oktober un­té« brochor Die Gegenrevo­lution verursachte auch bei diesem Teil unserer Arbeit schwere Schäden, aber wie —#111 gUl/Ci DCWuo uai v.ch das Wieder­erscheinen der Zeitung. Eine de. ’T< upiaufgaben auch dieses Blettes wird es sein, bei r \-r. widdichung der Ziel­­■n der Arbeiter- und n ung zu helfen, e Rechte völlig wuKsai.i werden, die unsere Gesetze jedem Bürger un­srer Volksdemokratie glei­te r weise sichern. Dazu gehört der deutsch­­spr-^Hge Unterricht der Bürger deutscher Mutter­sprache, die Pflege jedes Zweiges der Kultur. In den Fragen der Bildung und der Erziehung gibt es in der Schule und ausserhalb der­selben, keinen Unterschied in unserer Volksdemokratie zwischen den Rechten unu Möglichkeiten der unga­rischen, deutschen, slowa­kischen, rumänischen oder südslawischen Staatsbürger. Es gibt auch keinen Unter­schied zwischen den Pflich­ten, sie nehmen in gleicher Weise am Leben, an den ge­meinsamen Aufgaben unse­rer Volksrepublik teil; wir müssen alle gemeinsam kämpfen und arbeiten. Nach dem Niederschlagen der Konterrevolution kam eine einheitliche Organisa­tion unseres kulturellen Le­bens. unserer Bildung zu­stande. Ein Ministerium er­ledigt alle Angelegenheiten des Volksbildungswesens und des Unterrichts, das Ministe­rium befasst sich auch mit den kulturellen Fragen der deut­schen Nationalität und in diesem Ministerium gibt es eine Abteilung, die die kul­turellen Fragen innerhalb und ausserhalb der Schule bearbeitet. Die Arbeit der Volksbil­dung wird in Zukunft noch mehr eine gesellschaftliche Aufgabe, als in der Vergang­enheit sein. Aufgabe des Staatsapparates ist die prin­zipielle Leitung und das Recht und die Pflicht jeder ’ • ‘ 1 Möglich-i d, aber t Aufgabe Seilschaft, ibverständ- .... aktiv ar. t teilnehmen und 3 gesamte Gesell­­, ist auch füi» die N ationalitäten-Min­­uemcriL, deren grosse Anzahl von Geistesschaffenden wir mit brüderlicher Liebe auf jedem Gebiet der kulturellen Arbeit erwarten, bindend. Auch bei dieser Arbeit soll diese Zeitung Helferin und Organisatorin sein, in ihren Spalten soll das kulturelle Leben, die Erziehung in und ausserhalb der Schule, jede wichtige Frage der Bildung diskutiert werden. Die Ungarische Volksre­publik gibt allen auf dem Gebiete des Landes lebenden Nationalitäten die Möglich­keit, ihre eigene Kultur zu entwickeln, die edlen Tradi­tionen ihrer Bildung zu be­wahren und damit die gemeinsamen kulturellen Schätze unseres Volkes zu bereichern. Dies ist auca eine Hauptaufgabe des De­mokratischen Verbandes der Deutschen Werktätigen in Ungarn und in diesen Dienst soll der Verband diese Zei­tung stellen. Natürlich haben weder der Demokratische Verband der Deutschen Werktätigen in Ungarn, noch die „Neue Zei­tung“ nur diese Ziele, son­dern deren Aufgaben dehnen sich auf alle Gebiete unseres Lebens, auf alle Teile des Aufbaus des Sozialismus aus. Der Demokratische Ver­band der Deutschen Werk­tätigen in Ungarn ist Mit­glied der Patriotischen Volks­front, die sich jetzt auf neue Arbeit, neue Aufgaben vor­bereitet. Für die Patriotische Volksfront eröffnen sich Möglichketen, wie es sie bisher noch nicht gab. Eine grosse Rolle spielen die Neue Zeitung und der Verband auch in der grossen Arbeit, die die Patriotische Volksfront jetzt für ihre Ziele begonnen hat. Im Rahmen der Patriotischen Volksfront können sie gute Arbeit bei den in Ungarn lebenden Deutschen leisten. Die Zeitung soll Gelegen­heit geben, die zerstreut le­bende Bevölkerung deutscher Nationalität mit unseren ge­meinsamen Zielen, Proble­men und Freuden bekannt^ zumachen, zur Diskussion unseres gemeinsamen Diens­tes, unserer gemeinsamen Sorgen, zum Kennenlernen jedes Details unseres Le­bens! Die Zeitung soll auch durch Organisierung der Möglichkeiten der Kräfte der deutschen Nationalitäten- Minderheit beim Aufbau des Sozialismus mithelfen. Sie kämpft gegen den Chauvinis­mus, gegen bürgerlichen Na­tionalismus, sie soll Verkün­derin der wählen Vaterlands­liebe sein, der proletarischen Internationalität. sie dient besonders der Festigung der engen Freundschaft zwischen dem ungarischen und deut­schen Volk. Da die Zeitung in einer Sprache erscheint, die ausser in Deutschland noch in vie­len Ländern gesprochen wird, besteht die Möglich­keit, treu über die ausge­­zeiclinete Arbeit zu berich­ten, die wir seit dem Nieder­schlagen der Konterrevolu­tion unter Leitung unserer Partei und Regierung führen, treu zu berichten über die unbestreitbare Tatsache der Volkseinheit, die' die Grund­lage und Garantie der Er­folge unserer Arbeit bedeu­tet; — die Zeitung kann auch im internationalen Masstab erfolgreiche Auf­klärungsarbeit leisten. Vor einem Jahr — vor dem 23. Oktober 1956, dem Aus­bruch der Konterrevolution, Preis: 60 Fillér du Buintcauy. UHO Samstag Nacht wurde die Son­dersitzung der UNO über die so­genannte Ungarnfrage beendet. Sie endete in einem Beschluss, der dem Anschein nach gegen die Sowjetunion und die Unga­rische Volksrepublik gerichtet ist, aber in Wirklichkeit der UNO selbst schadet. Es ist ein Beschluss, der sich auf eine offensichtlich böswillige und verlogene Meldung stützt und trotzdem r— an den Tatsachen lässt sich nichts ändern, denn diese sind auf unserer Seite und geben vor einem weit höheren Forum als der UNO, vor dem Richterstuhl der Geschichte uns recht. Der UNO-Beschluss ändert auch nichts an den Ver­hältnissen in Ungarn. Das ungarische Volk baut weiter den Sozialismus auf, bleibt weiter in der Gemeinschaft der sozialistischen Länder, in der es die feste Stütze seiner nationa­len Unabhängigkeit fand. Keine Gewalt kann das ungarische Volk dtwon abbrin^en. Anders steht es mit der UNO. Sehen wir uns an, in welche Lage die UNO durch dieses feindselige Manöver getrieben wurde. Wie kam die UNO, die Vereinten Nationen, nach Be­endigung des 2. Weltkrieges zustande? Diese Weltorganisa­tion sollte mithelfen, den Frie­den zu verteidigen, um die brei­teste Zusammenarbeit zwischen den Völkern der Welt zu si­chern. Jetzt fasste sie einen Be­schluss gegen einen Staat, der durch sein Eingreifen doch nichts anderes bewirkte, als die Verteidigung des Friedens. Es war die Sowjetunion, die der ungarischen Regierung half, die Konterrevolution niederzu­schlagen, die verhinderte, dass in Ungarn das alte faschistische Regime wiedererstehe und dass mitten im Herzen von Europa ein neuer Kriegsbrandherd ent­steht. Und dafür sollte man die SU verurteilen? Wir wissen, man tat es, es fragt sich nur, mit welchen Methoden der Be­schluss durchgepeitscht wurde und von wem. Man muss darüber im klaren sein, jedes Mitglied der UNO hat gewusst, unter welchen Umständen die Meldung des Fünferausschusses entstanden ist und welche Absicht ihr zu­grundeliegt. Mit Druck und Er­pressung, unter Zuhilfenahme der amerikanischen Ab­stimmung smaschinerie, kam es dennoch zu dem schändlichen Beschluss. Wenn sich die UNO unbe­dingt mit den Ereignissen in Ungarn beschäftigen wollte, hätte sie besser daran getan, lieber die zu verurteilen, die das ruhige Leben des unga­rischen Volkes, sein von ihm selbst gewähltes politisches und. wirtschaftliches System zerstö­ren wollten und Ungarn, ja Europa, an den Rand eines neuen Krieges rissen. Menschen, die den Frieden lieben, kann es schwerlich beruhigen, dass die UNO in einer Frage, zu der man eine eindeutig friedliche Stel­lungnahme erwartet, eine so zweifelhafte Rulle euuuihm -Trotz allem darf nicht übei -sehen werden, dass die Länder, die sich gegen den Beschluss stellten oder der Stimme ent­hielten, die Mehrheit der Be­völkerung des Erdballs aus­machen. Wir nennen hier nur einige der grössten: die 200 Millionen zählende Sowjet­union, die mehr als 400 Millio­nen — Bevölkerung Indiens, das 80 Millionen starke Indo­nesien und nicht zu vergessen das 600 Millionen zählende Volkschina, das, zur grössten Schande, noch immer nicht Mitglied der UNO ist. Wie gesagt, der UNO-Be­schluss ist wie ein Bumerang, geschleudert gegen die Sowjet­union und die Ungarische Volksrepublik, er wird zur UNO zurückkehren und die Welt­organisation selbst treffen. Das ist nämlich, genau und objek­tiv gesehen, die Bilanz der fünftägigen sogenannten Un­garndebatte, die das Ansehen der UNO keinesfalls heben wird. F. P. bestand der Plan, vom 1. Ja­nuar 1957 an, die deutsche Zeitung als Tageszeitung he­rauszugeben . Auch dieser Plan wurde durch die Konterrevo­lution vereitelt. Wir hoffen, in Kürze wieder zu diesem schönen Plan der Entwick­lung der Zeitung zurückkeh­ren zu können. Dazu ist ausser der weiteren Wieder­gutmachung der Zerstörun­gen durch die Konterrevolu­tion in unserer Volkswirt­schaft, auch die Hilfe jedes einzelnen Lesers der Neuen Zeitung notwendig. Mit diesen Gedanken be­­grüsse ich die Neue Zeitung, das Organ der deutschen Na­tionalität in Ungarn und wünsche der Redaktion und den Lesern gute Arbeit und viele Erfolge!

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