Neue Zeitung, 1961 (5. évfolyam, 1-52. szám)

1961-01-06 / 1. szám

ORGAN DES DEMOKRATISCHEN VERBANDES DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN UNGARN Der Sender „Freies Europa” in München ist das Organ der amerika­nischen Imperialisten und gleichzeitig das Sprachrohr der europäischen Faschisten. Im Herbst 1956, während der ungarischen Gegenrevolution, gaben diese letzteren im Aufträge ihrer amerikanischen Brot­herren täglich und stündlich die Weisun­gen zu Raicb und Plünderung, zu Mord und Totschlag. Als dann die Sache schief ging und breite Kreise der Weltöffentlich­keit den Amerikanern vorwarfen, eine verbrecherische Hetze in Ungarn vom Zaun gebrochen zu haben, schüttelte man vor allem die Handlanger ab: neun unga­rische Faschisten wurden von der Direk­tion entlassen. Etwas später musste auch der damalige USA-Direktor, I. Cordon, von seinem Amt zurücktreten. Die Hetzkampagne des Senders „Freies Europa” gegen Ungarn und die anderen sozialistischen Länder hörte damit freilich nicht auf. Dieser Riesenbetrieb mit einer Belegschaft von vierzehnhundert Köpfen, davon 700 Deutschen, 130 Amerikanern und 470 Dissidenten verschiedener Natio­nalität, wird doch lediglich deshalb finan­ziert, um Greuelnachrichten über die so­zialistischen Länder zu verbreiten, die westliche Öffentlichkeit gegen sie aufzu­putschen und unter der Bevölkerung der sozialistisch regierten Länder Wühlarbeit zu verrichten. Die Zentralstelle in den USA empfahl den Mitarbeitern, die Hetz­kampagnen mit mehr Vorsicht, nicht all­zu durchsichtig zu führen. Aber gerade in diesem letzten Punkte kommt es immer wieder zu neuen Kon­flikten zwischen der Belegschaft und der Direktion. Einig sind Sie sich nur in der Bejahung des Neofaschismus und des Antikommunis­mus. Der letzte Zankapfel zwischen pol­nischen, tschechischen und deutschen Re­dakteuren war die Frage der Oder-Neisse- Grenze, über die während des amerika­nischen Wahlkampfes die beiden Präsi­dentschaftskandidaten, Nixon und Ken­nedy, divergierende Meinungen abgaben. Die Direktion war für die Verschweigung dieses heiklen Themas, ein Teil der Mit­arbeiter aber für Herausgabe einer brei­ten Sendung. Als Washington sich nach langem Zaudern zu Gunsten der letzteren entschied, traten nicht nur der leitende Direktor des Senders, der Holland-Ameri­kaner Eric Hazelhoff, sondern auch seine beiden Stellvertreter zurück. Die Herren Faschisten und ihre Geld­geber liegen sich also in den Haaren. Wohl ist vor einigen Tagen ein Übergangs- Direktorium ernannt worden, aber die po­litischen und persönlischen Gegensätze be­stehen weiter. Dass es doch zu keinem endgültigen Krach mit explosiver Wir­kung gekommen ist, kann zwei Motiven zugeschrieben werden: Erstens einmal ge­ben die USA die Chance nicht auf, die Verleumdungskampagne gegen die sozia­listischen Länder im Wege des Dissiden­­ten-Radios fortzuführen, zweitens aber klammem sich die faschistischen Söldner an ihre Stellungen. Amerika bezahlt zwar nicht besonders gut, denn Vaterlandsver­räter benützt man wohl, aber man - ver­wöhnt sie nicht, doch will man nicht brot­los werden. Pack schlägt sich, Pack ver­trägt sich. Die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft Rückblick auf’s alte und Ausblick auf’s laufende Jahr Auf Grund des Beschlusses der USAP vom Dezember 1958 wurde die sozialistische Um­gestaltung der Landwirtschaft erfreulich beschleunigt. im Laufe des jetzt abgeschlosse­nen Dreijahrplanes stieg der landwirtschattliche Ertrag gegenüber der vorangegange­nen Periode um 12 Prozent und das Realeinkommen der Landbevölkerung pro Kopf um 6—7 Prozent, anstelle der vorgesehenen 4 Prozent. Das Hauptziel des jetzt an­laufenden 1. Planjahres ist eine 7,9 prozentige Erhöhung der Agrarwirtschaft, wobei in Rechnung gestellt wird, dass Anfang 1961 die massenhafte Organisierung der LPG ab­geschlossen wird. Auf dem Gebiete der Pflan­zenzucht wird der Anbau von Getreide, Mais, Sonnenblu­men, Zuckerrüben und Ge­müse gefördert, um den Ge­samtertrag um 10,i Prozent erhöhen zu können. In der Hebung des Tier­bestandes steht die Aufzucht von Hornvieh an der Spitze, aber nicht minder wichtig ist die schnelle und grössere Ver­mehrung des Schweine- und Geflügelbestandes. Der wei­tere Aufschwung in der Agrar­wirtschaft kann aber nur mit Hilfe der Industrie bewerk­stelligt werden. Aus diesem Grunde wird die Kunstdünger­produktion um 30 Prozent ge­hoben. auf 120.000 Kat.-Joch werden Bodenverbesserungs­arbeiten durchgeführt und die berieselte Fläche um 22 Pro­zent auf 195.000 Kat.-Joch er­höht. Im vergangenen Jahre wur­den auf 25.000 Kat.-Joch er­tragsreiche Weizensorten an­gebaut. In diesem Jahre wird die Anbaufläche auf 300.000 Kat.-Joch erweitert, ölreiche Sonnenblumenarten werden auf 80.000 Kat.-Joch (bisher 20.000 Kat.-Joch) und Mais zu 75 Prozent in Hybridsorten angebaut. Die Wirtschaftspläne der LPG müssen so auf gestellt werden, dass der Ertrag der gemeinsamen und der Einzel­wirtschaft dem um 9,1 Prozent erhöhten Aufkaufplan iür Agrarprodukte entspricht. An Investitionen erhält die Landwirtschaft in diesem Jahr 5,1 Milliarden Forint, wovon 2,4 Milliarden Forint auf die LPG entfallen. Intensivierung der Produktion Einem kürzlich veröffentlich­ten Bericht des Landwirt­schaftlichen Ministeriums ist zu entnehmen, dass sich Un­garns Agrarwirtschaft im Ver­laufe des Dreijahrplanes ent­schieden in Richtung der In­tensivierung entwickelt hat und es durch Ausweitung der modernen agro- und zootech­nischen Verfahren gelang, die Grundlagen zur grossbetrieb­lichen Pflanzenzucht zu schaf­fen. In den Planjahren erhielt die Landwirtschaft 14 Milliar­den für Entwicklungszwecke. 15.000 Traktoren, 10,200 Kom­binen, über 2400 Silokombi­nen, über 8800 Sämaschinen sind unter anderem das Er­gebnis dieser dreijährigen In­vestition. In den letzten Jahren trat eine günstige strukturelle Ver­schiebung in der Pflanzen­zucht ein. Die Anbaufläche der Kulturen mit wertmässig grösserem Ertrag ist wesent­lich gestiegen (Mais, Zucker­rüben, Kartoffeln, Futterpflan­zen), während ' die Anbau­fläche ertragschwacher Pflan­zen vermindert wurde. Durch das sich ständig bessernde „Beunruhigende Nachrich­ten erreichen uns aus Kuba, wonach dje aggressivsten Mo­nopolisten der USA einen di­rekten Angriff auf Kuba vor­bereiten” — erklärte der so­wjetische Ministerpräsident Chruschtschow auf einem Empfang der Moskauer kuba­nischen Botschaft anlässlich des 2. Jahrestages der kuba­nischen Revolution. Zahl­reiche Diplomaten sowie so­wjetische und ausländische Journalisten waren zugegen. „Man will die Sache so dar­stellen, als ob auf Kuba so­wjetische Raketenstützpunkte errichtet worden seien oder werden — sagte Chrusch­tschow. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass dies eine niederträchtige Verleum­dung ist, denn die Sowjet­union hat weder auf Kuba noch in irgendeinem anderen Land irgendwelche Militär­stützpunkte. Warum sollte auch die Sowjetunion Militär­stützpunkte benötigen? War­um sollten wir von Kuba um die Erlaubnis bitten, auf sei­nem Gebiet Stützpunkte zu errichten? Bietet nicht die moderne Technik Möglichkei­ten. die es uns erlauben, im gegebenen Falle von unserem eigenen Gebiet aus eine ver­­nichtende Antwort an jedem Punkte der Erde zu erteilen? Chruschtschow sprach all­gemein über die Politik der Militärstützpunkte und beton­te „diese Politik war ein Steckenpferd der gegenwär­tigen amerikanischen Regie*-, rung”. Sie war keine Politik des Friedens, sondern des Krie­ges und der Aggression. „Die Sowjetunion ist gegen eine solche Politik und wir ver­urteilen die Tätigkeit aller je­ner Regierungen, die eine der­artige Politik verfolgen.” Die Hetze gegen Kuba Die Eisenhower-Regierung betreibt in letzter Minute eine äusserst gefährliche Politik, wenn sie eine Unterdrückung der kubanischen Revolution anstrebt. „Wollen wir hoffen” — sagte Chruschtschow, — agrotechnische Niveau haben sich Erträge fast aller .Pflan­zensorten wesentlich erhöht. Dies bewies auch die Über­legenheit der grossbetrieb­lichen Wirtschaft, denn die Erträge der LPG waren all­gemein um 10—15 Prozent — bei einigen Pflanzensorten so­gar um 30 Prozent — höher als die der Einzelwirtschaf­ten. Steigender Verbrauch an Kunstdünger (1957: 357.000 Tonnen, 1960: rund 800.000 Tonnen) sowie der intensivere Anbau ertragreicher Sorten trug ebenfalls zur Erhöhung der Ernteergebnisse bei. dass es in den USA genügend nüchterne Männer gibt, die eine Verwirklichung der ag­gressiven Pläne verhindern und es den reaktionären Kräf­ten unmöglich machen, die Welt an den Rand des Krie­ges zu treiben.” Chruschtschow äusserte sich mit Genugtuung über das auf Vertrauen und Zusammenar­beit ruhende freundschaft­liche Verhältnis zwischen der Sowjetunion und der Republik Kuba. „Das Volk von Kuba kann immer auf die Unter­stützung des sowjetischen Volkes rechnen” — sagte der sowjetische Ministerpräsident. Die Einmischung in Laos Chruschtschow kam auch auf die Lage in Laos zu sprechen. Hier sei erwähnt, dass die USA den Rat des aggressiven Südostasien-Paktes einberufen hat, um ihren gegenwärtigen Schützling in Laos, Beun Um und seine Regierung mit aller Gewalt an der Macht zu hal­ten. Nach der Ratssitzung wurde nur soviel bekannt, dass die „schwerwiegende Lage in Laos” besprochen wurde. Diese wortkarge Er­klärung darf uns nicht wun­dem, stehen doch Grossbritan­nien und Frankreich — beide Mitglieder des Paktes — auf dem . Standpunkt, dass die Neutralität Laos’ auf Grund der Genfer Entscheidung von 1954 strikt eingehalten werde. Demgegenüber gab aber das amerikanische Kriegsministe­rium bekannt, dass „ange­sichts der Lage in Laos, mit Zustimmung Präsident Eisen­howers, im Raum des Stillen Ozeans die notwendigen Vor­sichtsmassnahmen getroffen werden”. Chruschtschow erklärte also mit Recht auf dem Empfang, „man muss beizeiten das ge­fährliche Feuer in Laos lö­schen, sofort eine Sitzung der Partner des Genfer Ab­kommens einberufen, ähnlich jener im Jahre 1954 und die Tätigkeit der internationalen Kommission für Laos wieder auffrischen”. Moderne agrotechnische Me­thoden und die Erhöhung der Berieselungsfläche führte zu einer spürbaren Entwicklung des Gemüse- und Obstbaues. Obwohl sich die Anbaufläche nicht wesentlich ausdehnte, stieg der Ertrag durchschnitt­lich um 12 Prozent. Günstig wirkte sich auch die rasche Entwicklung des Pflanzenschutzes aus. Allein 1960 wurde der Maschinen­park für Pflanzenschutz um 13 Prozent erhöht. Ausserdem verfügt der staatliche Pflan­zenschutz über 14 Spezialflug­zeuge. Die Intriguen im Kongo Zur Lage im Kongo sagte Chruschtschow, es ist Zeit, dass die Imperialisten aufhö­ren, sich in die inneren An­gelegenheiten des Kongo ein­zumischen und dadurch die Möglichkeit schaffen, dass die gesetzmässige kongolesi­sche Regierung unter der Führung Lumbumbas ihre normale Tätigkeit ausübt. „Wir wenden uns an alle Regierungen mit der Auffor­derung, sie mögen alle ihre Kräfte zur Lösung der er­wähnten dringenden Proble­me aufbieten. Wenn die eine Seite den reaktionären Kräf­ten hilft, so kann das nur zur Ausweitung der Konflikte führen, was wiederum gefähr­liche Folgen für den Frieden nach sich ziehen kann.” Drei Brandherde der Gegenwart N. S. Chruschtschow über die Lage auf Kuba, in Laos und im Kongo Der dritte Atombombenversuch der Franzosen in der Sahara

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