Neue Zeitung, 1975 (19. évfolyam, 1-52. szám)

1975-01-03 / 1. szám

* (Fortsetzung von Seite 1) sten hat er gute Arbeit geleistet. Durch seine zahlreichen Besuche in fast al­len Komitaten des Landes ist er mit vielen Menschen deutscher Mutterspra­che in Kontakt gekommen. Er hat im­mer mit Begeisterung und viel Liebe gearbeitet. Das Sekretariat ist der Mei nung, dass Claus Klotz aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit und Einstellunj zur Sache den Aufgaben und Pflichte.1 des Sekretärs gewachsen ist.” Zum Vorschlag meldeten sich Dr. Friedrich Wild und Béla Szende zu Wort. Die beiden Mitglieder des Lan­desausschusses befürworteten mit war­men Worten die Wahl von Claus Klotz. Anschliessend wählte das leitende Gremium unseres Verbandes den neuer Sekretär einstimmig. Dr. Johann Krauth gratulierte Claus Klotz und wünschte ihm im Namen des Landes­ausschusses viel Erfolg zu seiner ver­antwortungsvollen Arbeit. Der neue Sekretär unseres Verban­des bedankte sich im- Laufe der Dis­kussion für das ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Sie haben mir das Amt des Sekre­tärs des Verbandes anvertraut. Ich weiss, dass dadurch keine leichte Ar­beit auf mich zukommt, will aber ver­sprechen, nach besten Kräften diese mir auferlegte verantwortungsvolle Tä­tigkeit zu meistern. Das heisst, dass ich auch in meiner zukünftigen Arbeit der völligen Verwirklichung der Nationali­tätenpolitik unserer Partei und Regie­rung dienen will, denn die Interessen der Deutschen in Ungarn sind mit de­nen unserer Partei identisch und nir­gendwo besser vertreten als in dieser Politik.” Als zweiten Punkt der Tagesordnung verkündete Dr. Johann Krauth die Un­terbreitung des Rechenschaftsberichtes und die Diskussion hierüber. Rede des Generalsekretärs Anton REGER, Generalsekretär des Demokratischen Verbandes der Deut sehen in Ungarn, ergänzte anschlie­ssend das dem Landesausschuss im voraus vorgelegte schriftliche Referat: Liebe Genossen, sehr verehrter Lan­de saus schuss! Wir haben heute die Aufgabe, unsere Jahresarbeit 1974 auszuwerten, über Erfülltes und Versäumtes zu sprechen und zugleich unser Vorhaben, unsere Arbeitspläne für das Jahr 1975, festzu­legen. Das vorliegende Material, das auf den diesjährigen letzten Zusam­menkünften unserer Fachausschüsse und auf der Sitzung unseres Sekreta­riats ausgearbeitet wurde, enthält Vor­schläge, wobei der Landesausschuss zu entscheiden hat, ob diese unterbreite­ten Vorschläge angenommen werden oder nicht. Es ist also nicht wenig, was wir heute zu schaffen haben, eben des­halb bitte ich Sie, in Ihren Diskussions­beiträgen möglichst solche Fragen zu behandeln, die mit unserem Tagesord­nungspunkt Zusammenhängen. Ich glaube feststellen zu dürfen, dass unser Verband ein erfolgreiches Jahr abschliesst. Wenn wir in diesem Jahr nicht wenig erreichen konnten, so ist das in erster Linie der seit vielen Jah­ren aufrichtigen, in der Durchführung konsequenten Nationalitätenpolitik un­serer Partei und Regierung, der weit­gehenden Hilfsbereitschaft aller staat­lichen und gesellschaftlichen Organe, der aktiven, sehr erfolgreichen Arbeit unserer Fachausschüsse für Volksbil­dung, Muttersprachunterricht, und Presse und nicht zuletzt der erfreuli­chen, für die Zukunft noch bessere Er­folge versprechenden Tatsache zu ver­danken, dass ein ansehnlicher Teil der Mitglieder unseres Landesausschusses mit grossem Fleiss und Elan an die Ar­beit heranging, um die Beschlüsse un­seres 4. Kongresses durchzuführen. Es ist also keine Unbescheidenheit und kein Eigenlob, wenn ich über Erfolge unseres Verbandes spreche, weil doch an diesen Erfolgen — neben den we­nigen hauptberuflichen Mitarbeitern des Verbandes — die 76 Mitglieder un­seres Landesausschusses, die vielen Ak­tivs unserer Fachausschüsse und eigent­lich alle ungarndeutschen Werktätigen ihren Anteil haben. Ein Mitglied unseres Landesaus­schusses hat sich von uns verabschie­det — leider für immer. Frau Elvira KÖRNYEI, Leiterin des deutschen Klassenzuges am Klara-Leöwey-Gym­­nasium in Pécs, ist in diesem Sommer nach langer, schwerer Krankheit ge­storben. Ihr Tod ist für uns alle ein schmerzlicher Verlust. Sie war eine ausgezeichnete Lehrerin, die ihre Schüler zur Pflege unserer deutschen Muttersprache erzog; ihre schönen Er­zählungen über das Alltagsleben der Deutschen in Ungarn sind allen Lesern unserer Neuen Zeitung bekannt; mit grossem Eifer und fachlichem Können sammelte und pflegte sie wertvolle Schätze unserer Folklore, unserer Volkskunst. Die Ergebnisse der opfer­vollen Arbeit von Frau Elvira Környei waren und bleiben ein wertvoller Bei­trag zur Entwicklung des geistig-kul­turellen Lebens der Deutschen in Un­garn. (In Gedenken an Frau Elvira Környei verharrte danach der Landesausschuss in minutenlangem Schweigen.) Liebe Genossen, liebe Freunde! Seit dem 4. Kongress unseres Verban­des ist ein Jahr vergangen. Die dort ge­fassten Beschlüsse, der aufgrund die­ser Beschlüsse zusammengestellte Ar­beitsplan für 1974 sowie unsere Per­spektivpläne für die vier Jahre bis zum nächsten Kongress wurden in un­serem Wochenblatt sowie auf verschie­denen Sitzungen in diesem Jahr aus­führlich behandelt, so dass sie uns al­len gut im Gedächtnis sind. Wenn wir den Arbeitsplan dieses Jahres mit un-seren Ergebnissen vergleichen, so kön­nen wir mit gutem Gewissen feststel­len, dass wir unsere Aufgaben 1974 fast restlos erfüllt haben. Die wichtigsten Resultate sind in den kurzen Rechen­schaftsberichten, die wir dem Arbeits­planentwurf beilegten, enthalten. Diese zu ergänzen, weitere Ergebnisse, aber Der allseits beliebte STEFAN­­FLOCK-VETTER aus Baja teilte ein­gangs mit, dass es ihm „ein Vergnügen bereitet, den Erfolgen, welche der Verband, welche wir alle errungen ha­ben, Anerkennung -zu zollen. Darauf kann man stolz sein.” Er hob die guten Kontakte zwischen der Verbandsfüh­rung, dem Verbandsapparat, den Akti­visten und dem Volk hervor. Das An­sehen des Verbandes wächst von Tag zu Tag, dieser kommt immer mehr den Ansprüchen nach — stellte er fest. „Man soll aber nicht auf den Lorbee­ren sitzen”, erklärte Stefan-Vetter und wies auf einige wichtige Anliegen hin. Er unterstrich die enorme Wich­tigkeit des Fundaments des Mutter­sprachunterrichts, die deutschsprachi­gen Beschäftigungen in den Kinder­gärten, da in vielen Ortschaften, wo in den Schulen Muttersprachunterricht er­teilt wird, die Vorbildung oft fehlt. Man soll dabei nicht darauf warten, dass die Eltern den diesbezüglichen Wunsch äussern, sondern man muss sie einfach beim Einschreiben der Kinder fragen, ob sie die Kinder an deutsch­sprachigen Beschäftigungen teilnehmen lassen wollen. Flock-Vetter vermisste im weiteren die guten deutschsprachi­gen Bücher. Die Eltern können bei­spielsweise auch kein grosses Wörter­buch erhalten, denn es fehlt. Er wies darauf hin, dass die in den Schulbib­liotheken vorhandenen deutschen Bü­cher besser propagiert werden sollen, denn durch die Schüler werden auch die Eltern und Grosseltern zum Lesen in der Muttersprache „aufgerüttelt”. In diesem Zusammenhang bezeichnete Stefan Flock die Ausgaben des Deut­schen Verbandes als grossartig und wünschte, dass diese Serie auf diese Weise fortgesetzt werden soll. Bezüg­lich der NZ sprach Stefi-bácsi aner­kennend über die inhaltliche Verbesse­rung, besonders über die Jugendsedte, wies aber auch darauf hin, dass man volkstümlicher sein soll. Des weiteren begrüsste er, dass der Verband um die Meinung der Landes­ausschussmitglieder ersucht und dass auch Mängel unserer Arbeit im Jahre 1974 zu diskutieren, ist Aufgabe unse­rer heutigen Sitzung. Und nun einige Worte zum Arbeits­planentwurf. Bei der Zusammenstellung der Ar­beitspläne für das Jahr 1975 folgten wir jenen Prinzipien und Arbeitsme­thoden, die — vom Landesausschuss im Februar 1974 beschlossen — auch bei der Ausarbeitung des Arbeitsplanes für das ausklingende Jahr als Leitfaden dienten: Die einzelnen Fachausschüsse und Sektionen erarbeiteten selbst ihre Jahresaufgaben, und aus diesen Teil­plänen wurde der Entwurf für den Ar­beitsplan 1975 unseres Verbandes zu­sammengestellt, vom Sekretariat ange­nommen und unserer heutigen Landes­ausschuss-Sitzung zur Annahme un­terbreitet. Es handelt sich also — das möchte ich wiederholt betonen — um Vorschläge, ob es dabei bleibt, ob man­ches geändert oder modifiziert wird, darüber haben Sie zu entscheiden. Schon in diesem Jahr begannen die Vorbereitungen zu jenem grossen Fest­tag, der dem Jahr 1975 sein besonderes Gepräge verleiht: den 30. Jahrestag der Befreiung unseres Landes. Im Zeichen dieses bedeutenden Jubiläums, im Zei­chen des 11. Parteitages der USAP, der die Hauptrichtlinien des Aufbaus un­serer sozialistischen Gesellschaft für die weiteren Jahre festlegen wird, steht auch unsere Arbeit im Jahre 1975. Ein weiteres Jubiläum: im nächsten Jahr wird unser Verband 20 Jahre alt, oder besser gesagt: 20 Jahre jung sein. Werter Landesausschuss! Es ist nicht wenig, was wir 1974 er­reicht haben, und dafür spreche ich al­len, die fleissig mitgearbeitet haben, den Dank und die Anerkennung unse­res Sekretariats aus. Doch eines steht fest: Die Aufgaben des neuen Jahres werden nicht geringer sein. Und diese Arbeit beginnt eigentlich schon heute, denn es ist sehr wichtig, dass wir un­sere Arbeit nach guten, realen Plänen durchführen. Unser endgültiger Ar­­beisplan für das Jahr 1975 soll das Re­sultat kollektiven Denkens von uns al­len sein, da ja auch die Verwirklichung unserer Pläne nur in kollektiver Arbeit möglich ist. im Jahre 1975 verschiedene Zusammen­künfte, Sitzungen in der Provinz abge­halten werden. Der Vértessomlóer Schuldirektor und Komitatsfachinspektor Anton RIEDER berichtete dem Landesausschuss über sehr nützliche und befolgenswerte Ini­tiativen. Beispielsweise beim Verkün­den des Preisausschreibens „Schreiben und lesen wir in der Muttersprache!” berief man sämtliche Lehrer des Ko­­mitates ein, um die Teilnahme zu be­sprechen. Als Folge nehmen an die­sem Preisausschreiben alle Oberstufen, wo Deutsch unterricht wird, teil. Die Schüler schrieben Reportagen, sammel­ten die erforderlichen Angaben über die Entwicklung des Dorfes usw. Dann wurden in den Schulen Wettbewerbe in „Sprechsituation” abgehalten. Ein weiterer Schritt war das schöne Lesen in der Muttersprache: Pflicht war es, aus der Märchensammlung „Der schlaue Bergmannsknappe” vorzülesen und ausserdem konnten die Schüler frei ein Gedicht wählen. Des weiteren startete die Schule eine Aktion, in de­ren Rahmen ein Grossvater oder eine Grossmutter eingeladen wird, um den Kindern in der Muttersprache über die Vergangenheit, über ihr Leben zu be­richten. Das erste derartige Treffen war ein durchschlagender Erfolg, die Schüler genossen sehr die Erzählungen übers frühere Schulleben, über das Aufarbeiten des Hanfs usw. Anton Rieder sprach dann über den gutgelungenen Besuch im Pesterzsébe­­ter Kossuth-Gymnasium, wo Direktor Dr. Martin Thomann den Schülern ein­gehend über das Leben im deutschen Gymnasium berichtete. Mit Freude teilte Anton Rieder mit, dass im Komifat Komárom eine Aktiv­sitzung über das Bildungswesen statt­gefunden hatte, auf der der Stellvertre­tende Komitatsvorsitzende, Tibor Stei­ner, auch über die Bedeutung der Bil­dungstätigkeit im Kreise der Nationali­täten gesprochen hatte. In den Komi­­tatsausschuss für kollektive Bildung wurde auch Anton Rieder gewählt. Géza HAMBUCH, Vizepräsident des Deutschen Verbandes, begrüsste die zu­nehmende Aktivität in allen Körper­schaften, vor allem in den Fachaus­schüssen, die Suche nach neuen besse­ren Arbeitsmethoden. „Die Beziehun­gen, die Zusammenarbeit zwischen dem Verband, seinenehrenamtlichen Mithel­fern und der schwäbischen Bevölke­rung sowie mit den Organen, die un­mittelbar mit der Nationalitätenpolitik zu tun haben, haben sich ausgeweitet und vertieft. Die Erkenntnis, dass die Wirkung der Verbandstätigkeit durch die Mithilfe breiter Massen erheblich gesteigert werden kann, griff weiter um sich.” Im weiteren betonte Géza Hambuch: „Unsere Erfolge sind Früch­te gemeinsamer Anstrengungen. Die Durchführung der Nationalitätenpolitik ist Teil der gesamten Politik unserer Partei und Regierung, wie auch die Nationalitäten Teil der Gesamtbevöl­kerung sind. Unser Gedeihen wird grundlegend vom Werdegang der ge­samten Gesellschaft bestimmt.” Im weiteren sprach der Vizepräsi­dent über die Wichtigkeit der Feststel­lung, wonach das Hauptaugenmerk auf die Pflege der Muttersprache gerich­tet werden muss, weil die Bewahrung und Verbreitung der Muttersprache die wichtigste Voraussetzung für eine er­folgreiche Pflege der nationalen Kul­tur, das Fundament für das Fortbeste­hen der Nationalität überhaupt bedeu­ten. Géza Hambuch betonte des weite­ren: „Die Nationalitätenpolitik, die Verwirklichung der im Grundgesetz verankerten Nationalitätenrechte, der Beschlüsse von Partei- und Verwal­tungsorganen sowie der Nationalitä­tenkongress wird von zwei Pfeilern ge­tragen. Der eine Pfeiler — das sind die Partei und Staatsorgane, die einen entsprechenden politischen und gesell­schaftlichen Rahmen und angemessene finanzielle Voraussetzungen sichern. Die ander Säule — das sind wir: die Nationalitäten. Uns, vor allem uns, ist es aufgetragen, diesen Rahmen mit In­halt, mit Leben zu füllen. Das ist, um mich eines Gleichnisses zu bedienen, wie mit dem Binder und dem Bauern, die ohne einander nicht auskommen. Der Binder macht die Bieten und Fäs­ser, die der Weinbauer mit Trauben und Wein zu füllen hat. Es hat keinen Sinn, Biete und Fässer zu bauen, wenn sie dann leer dastehen. Und in wel­chem Masse die gebotenen Möglichkei­ten genutzt werden, das hängt nun wirklich in erster Linie von uns ab.” Abschliessend sprach Géza Hambuch mit Anerkennung über die Aktivität der Mitglieder des Landesausschusses und betonte, dass im Jahresreferat und dem Arbeitsplan auch die Meinungen, Vorschläge und Gedanken vieler Mit­glieder dieser Körperschaft ihren Nie­derschlag fanden. Der Redner rief zu­gleich den Landesausschuss zu einer noch regeren, noch informativeren Mit­arbeit auf, damit dem Apparat und dem Sekretariat ein umfassendes Bild über Arbeit und Probleme in den Dör­fern und Städten vermittelt wird. Auch der Verband und das Sekretariat müs­sen Wege finden, wie die Landesaus­schussmitglieder regelmässiger und besser auf dem Laufenden gehalten werden können. Ferenc HERCZEG, Unterabteilungs­leiter beim Zentralkomitee der Ungari­schen Sozialistischen Arbeiterpartei, betonte einleitend die grosse Aufmerk­samkeit und Wertschätzung, die das ZK der USAP der Arbeit des De­mokratischen Verbandes der Deut­schen in Ungarn entgegenbringt. Er be­tonte, , dass das dem Landesausschuss vorgelegte Referat die von den haupt­amtlichen Mitarbeitern und ehrenamt­lichen Aktivisten des Verbandes ge­leistete Arbeit gut widerspiegelt. Diese Arbeit stand und steht im Zeichen der Verwirklichung der Beschlüsse des IV. Kongresses des Deutschen Verbandes und dieser hat die auf ihn entfallen­den Aufgaben der Nationalitätenpoli­tik gut erfüllt. Im weiteren sprach Ferenc Herczeg über jene uns bevorstehenden grossen Ereignisse, denen sich die Aufmerk­samkeit, das Interesse des ganzen Lan­des zuwendet, den XI. Parteitag der USAP und den 30. Jahrestag der Be­freiung unserer Heimat. Der Unterab­teilungsleiter verwies darauf, dass die Dokumente des Parteitages vor kurzem veröffentlicht wurden und insbesonde­re die Richtlinien des Parteitages im Mittelpunkt des Interesses stehen. „Dieses Dokument spricht zu der ge­samten Bevölkerung unseres Landes, also auch zu den Nationalitätenwerktä­tigen”, betonte der Redner. „Sie fas­sen für weitere fünf Jahre die Ziel­setzungen der ganzen Gesellschaft zu­sammen und es ist das Recht, ja sogar die Pflicht unser aller, in jener Ge­meinschaft, in den wir leben und wir­ken, uns hierzu zu äussern. Der Demo­kratische Verband der Deutschen in Ungarn kann dies' auch als Körper­schaft tun.” Vor uns stehen mannigfaltige und grosse wirtschaftliche und Produk­tionsaufgaben in der Entwicklung der Volkswirtschaft, bei der wir alle Ener­gien mobilisieren müssen. Die Werk­tätigen deutscher Nationalität in unse­rer Heimat haben zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufbau unseres Landes auch bisher gute Beiträge ge­leistet, auch ihre Ergebnisse werden im sich im ganzen Lande entfalteten Arbeitswettbewerb zu Ehren des Par­teitages aufgezeigt. Hierzu wünschte Ferenc Herczeg noch weitere gute und schöne Erfolge. Anschliessend sprach der Redner über die Bedeutung der im Jahre 1974 erbrachten bildungspolitischen Be­schlüsse der USAP. Er wies auf die Wichtigkeit der einheitlichen Auslegung hin und machte den Landesausschuss mit einigen wichtigen Wesenszügen des Beschlusses bekannt. Vor 1945 — so erklärte Ferenc Her­czeg — war man der Meinung, dass die Grundschulbildung ein Wissen gäbe, das für ein ganzes Leben ausreiche. Die ausserschulische Bildung trug mehr den Charakter der humanitär-sozialen Arbeit. Nach der Befreiung unseres Vaterlandes traten die Aufgaben der kulturellen Revolution als Hauptziel in den Vordergrund, das Bildungsmono­pol der herrschenden Klassen wurde aufgehoben, doch der Begriff Volksbil­dung wurde eingeengt, seine einzelnen Aspekte, wie zum Beispiel die verbrei­tende, aufnehmende und schöpferische Seite des Begriffs, wurden separiert, voneinander strikt abgesondert. Die Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt brachte auch auf dem Ge­biet der Volksbildung einen Integra­tionsprozess mit sich, und dies ermög­lichte die einheitliche Anschauungs­weise auch auf diesem Gebiet, die Be­trachtung des Bildungswesens als Gan­zes. Der Redner betonte, dass sich die bildungspolitischen Beschlüsse orga­nisch auf frühere wichtige Beschlüsse der Partei aufbauen, auf die Beschlüsse über die Arbeiterklasse, über die Ju­gend und über die Gleichberechtigung der Frauen. Es handelt sich heute nicht mehr al­lein um die Verbreitung der Kultur, sondern darum, dass die Kultur zum Bestandteil der Lebensweise werde, dass sie ihre Rolle als Helfer der Pro­duktion, als Förderer der gesellschaft­lichen Aktivität voll erfülle. In den bildungspolitischen Beschlüs­sen wird auf die aktive Teilnahme am Bildungsprozess, auf die Bildung im Kollektiv grosse Betonung gelegt. Und gerade dies ist ein Gebiet des Bildungs­wesens, wo auch die Nationalitätenver­bände, so auch der Deutsche Verband, ihre Aufgaben haben und auch viel tun. Ferenc Herczeg hob des weiteren die Bedeutung der kontinuierlichen Bil­dung hervor, da es unmöglich ist, in den Schulen ein für immer gültiges Wissen zu vermitteln, Hauptaufgabe der Schulen sei vielmehr zu lehren, wie Die Diskussion Verbandspräsident Dr. Johann Krauth begrüsste den Landesausschuss und die geladenen Gäste Generalsekretär Anton Reger ergänzte den vorgelegten Bericht Der neue Sekretär des Verbandes, Claus Klotz Géza Hambuch Josef Röckl Ferenc Herczeg BUDAPEST, 3. JAN. 1975 2 ÄJZ

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