Neue Zeitung, 1976 (20. évfolyam, 1-53. szám)

1976-01-02 / 1. szám

Bericht des Demokratischen Verbandes der Deutschen in Ungarn über die bisherige Verwirklichung der Beschlüsse des IV. Kongresses und über die Tätigkeit im Jahr R (Fortsetzung von Seite 1) gramme, bei denen manchmal bedeu­tende inhaltliche und proportioneile Probleme auftauchen (Bericht über das Pionierfestival in Békéscsaba). Zusammenfassend können wir fest­stellen, dass unser Verband sich auf gutem Wege zur Verwirklichung der Kongressbeschlüsse befindet, diese ständig bei seiner Arbeit beachtet, die jährlichen Arbeitspläne auf ihnen auf­baut. Über die 1975 geleistete Arbeit Das wichtigste Ereignis des Jahres 1975, auch die Nationalitätenpolitik be­treffend, war der XI. Parteitag der USAP. Der Parteitag bestimmte für lan­ge Zeit unsere Entwicklung und unsere Aufgaben. Für unsere Nationalitäten ist es eine besondere Freude, dass sich drei Dokumente des Parteitages mit der Nationalitätenfrage befassen: der Be­richt des ZK der USAP, das Referat des ZK und die Programmerklärung der USAP. Allein diese Tatsache beweist, dass unsere Partei der Nationalitäten­politik entsprechendes Gewicht und Be­deutung beimisst. In seinem Parteitags­referat bezeichnete János Kádár, Erster Sekretär der USAP, die Gleichberech­tigung der in unserem Land lebenden Nationalitäten als ein wichtiges Ele­ment des nationalen Zusammenschlus­ses. Die Nationalitätenverbände — so auch der Deutsche Verband — sind ge­sellschaftliche Organisationen. Laut der Programmerklärung der USAP spielen die gesellschaftlichen Organisationen in der Entwicklung der sozialistischen Ge­sellschaft eine unentbehrliche Rolle. Ihre Aufgabe ist die Vertretung der spezifischen Interessen der Klassen und Schichten und deren Abstimmung auf die Landesinteressen, die weitere Ent­faltung des Gemeinschaftslebens und die Entwicklung der wissenschaftli­chen und kulturellen Selbstbetätigung. Die Tätigkeit unseres Verbandes dient der Nationalitätenpolitik unserer Partei, deren Verwirklichung nicht nur unsere, sondern die Aufgabe der gan­zen Gesellschaft ist, denn „die Geltend­machung der Grundprinzipien der Le­ninschen Nationalitätenpolitik nimmt eine wichtige Rolle in der Festigung der inneren Einheit der sozialistischen Län­der ein und stellt eine unentbehrliche Voraussetzung in der Festigung des Zu­sammenschlusses der Völker der sozia­listischen Länder, in ihrem schnelleren Fortschritt auf dem Wege zum Kom­munismus dar.” Die sich mit der Nationalitätenpolitik befassenden Richtlinien des Parteita­ges weisen auch auf die wichtigen Aufgaben der Nationalitäten verbände auf dem Gebiet der sozialistischen De­mokratie, der nationalen Einheit und der internationalen Zusammenarbeit hin. Unsere Tätigkeit übten wir bereits im Jahre 1975 im Geiste der Richtlinien des Parteitages aus. 1975 gedachten wir des 30. Jahres­tages der Befreiung unserer Heimat. An den Feierlichkeiten nahmen unsere deutschsprachigen Werktätigen überall mit grosser Begeisterung teil, und sie gedachten dankbaren Herzens der uns befreienden Sowjetunion. Das Jubiläum feierte unser Verband zusammen mit den anderen Nationalitätenverbänden im Rahmen einer gemeinsamen Festsit­zung der Landesausschüsse. Auch in die Arbeit der im Jahr 1975 stattgefundenen Neuwahlen des unga­rischen Parlaments haben wir uns ein­geschaltet. In unser gesetzgebendes Or­gan wurden mehrere Parlamentsabge­ordnete deutscher Muttersprache ge­wählt, u. a. unser Generalsekretär An­ton Reger. Das wichtigste Ereignis im Leben un­seres Verbandes waren die Feierlichkei­ten anlässlich des 20jährigen Bestehens des Verbandes. Das Jubiläum wurde am 20. September in Pécs, gemeinsam mit dem Landesrat der Patriotischen Volks­front und dem Ministerium für Kultur begangen. Das Fest beehrten durch ihre Anwesenheit auch einige Mitglieder des ZK der USAP und der Regierung, aus­serdem waren Vertreter der USAP, der Volksfront, der Ministerien für Kultur und für Unterrichtswesen, der Ausser­ordentliche und Bevollmächtigte Bot­schafter der DDR, leitende Persönlich­keiten der Komitate und Bezirke, in de­nen Zugehörige der deutschen Nationa­lität wohnen, und Mitarbeiter der mit unserem Verband in Verbindung ste­henden Organisationen und Organe zu­gegen. Anlässlich des Jubiläums über­reichte der stellvertretende Minister für Kultur, Dr. Imre Pozsgay, Aktivisten für hervorragende Verdienste um die deutsche Nationalität Regierungs- und ministerielle Auszeichnungen. Die be­deutenden Festlichkeiten fanden in un­serem innenpolitischen Leben, in der Presse ein würdiges Echo. Veranstaltungen von Landesbedeu­tung waren 1975 das Nationalitäten-Fe­­stival in Tata, das II. Landespionierfe­­slival der Nationalitäten, das Nationali­­täten-Volksmusikfestival des Ungari­schen Rundfunks, die Internationale Ethnographische Konferenz zur Natio­nalitätenforschung, an deren Arbeit auch unser Verband als Koorganisator teilgenommen hat. 1975 waren unsere Beziehungen zu den zuständigen Ministerien, den regio­nalen Behörden und zu anderen Lan­desinstitutionen und Organen (Volks­front, Pionierverband, Institut für Volksbildung, Ungarische Ethnographi­sche Gesellschaft usw.) gut, aber noch nicht genug planmässig und systema­tisch. Mit besonderer Freude nahmen wir die Unterstützung der Nationalitä­­tenabteilung des Ministeriums für Kul­tur entgegen. Mit Beruhigung konsta­tierten wir, dass im Ministerium für Un­terrichtswesen ein Ausschuss für Na­tionalitätenunterricht ins Leben geru­fen wurde, an dessen Arbeit, mit Bera­tungsrecht, auch unser Verband teil­nimmt. Die Tätigkeit des Landesausschusses Die Arbeit des Landesausschusses ist seit unserem Kongress, im Zeichen der Ausdehnung der sozialistischen Demo­kratie, konkreter und wirksamer ge­worden. Bei einigen Ausschussmitglie­dern scheint aber der anfängliche Elan und die Begeisterung nach den ersten zwei Jahren nachgelassen zu haben. Die Arbeit des Ausschusses darf sich aber nicht in der einmal im Jahr stattfin­denden Sitzung erschöpfen und die Mit­glieder des Landesausschusses dürfen sich nicht nur mit der Teilnahme an ihr begnügen. Der Verband soll in Zu­kunft noch mehr auf die Tätigkeit und Aktivität der Mitglieder des Landesaus­schusses bauen. Unsere Arbeit ist schwierig so zu verrichten, wenn ein Teil der Ausschussmitglieder nicht ein­mal die freiwillig übernommene Arbeit erfüllt, auf die Briefe des Verbandsap­parates oft nicht reagiert und an sol­chen aussergewöhnlichen Ereignissen, wie den Jubiläumsveranstaltungen, nicht teilnimmt. Mitglied des Ausschus­ses zu sein, ist nicht die Sache einer Einzelperson, sondern die einer Ge­meinschaft. Wir müssen dem Vertrauen, das uns der Kongress und die die Kon­gressdelegierten gewählte deutsche Be­völkerung schenkten, gerecht werden. Die zunehmende Arbeit, das Ansehen sowie die Rolle des Verbandes in unse­rer Gesellschaft ermöglichen nicht mehr, dass wir uns ausschliesslich auf die Arbeit des Apparates stützen. Wir müssen in erster Linie mit der Mit­gliedschaft des Landesausschusses rech­nen. Deshalb wollen wir in Zukunft die Aufgaben jedes Ausschussmitgliedes noch konkreter festlegen. Eine Hilfe hierzu wäre das Bevollmächtigungs­schreiben der LA-Mitglieder, das zu­gleich die allgemeinen Rechte und Pflichten enthält. Über die Arbeit des Sekretariats Die Arbeit des Sekretariats im Jahre 1975 können wir als erfolgreich bezeich­nen, es erfüllte seine grundlegende Aufgabe, zwischen zwei Landesaus­schuss-Sitzungen war es das leitende Organ des Verbandes, die Sekretariats­mitglieder waren miteinander ständig in Verbindung, sie haben sich nicht nur auf den im Arbeitsplan vorgeschriebe­nen Sitzungen getroffen. Die erste Sitzung des Sekretariats fand mit der festgesetzten Tagesordnung im Februar statt. Die Diskussion entfal­tete sich in erster Linie um die Grün­dung einer Jugendsektion. Ein Vor­schlag wurde unterbreitet, diese Frage nach Besprechung mit den anderen Na­tionalitätenverbänden, mit dem Pio­nierverband und dem Kommunistischen Jugend verband wieder auf die Tages­ordnung zu setzen. Auf unserer erweiterten Sitzung in Pécs besprachen wir die Vorbereitungs­arbeiten und fassten Beschlüsse über die Organisation des Verbands Jubilä­ums. Auf dieser Sitzung wurde ein Teil des ursprünglich für die 3. Sekretariats­sitzung geplanten Themas, die Ge­schäftsordnung des Verbandapparates, besprochen. In Anbetracht der Aktualität berich­teten wir auf der 3. Sitzung über die J ubiläumsveranstaltungen. Die letzte, die Dezembersitzung des Sekretariats, beriet_ über den Rechen­schaftsbericht der seit dem Verbands­kongress geleisteten Arbeit, über die Durchführung des Arbeitsplanes 1975 sowie über den Arbeitsplanentwurf für 1976. Der Volksbildungsausschuss Die erste Sitzung fand am 17. Febru­ar in Pécs statt. Ihr Thema war der vom deutschen Landesfachinspektor, Franz Schummer, angefertigte Lese-Be­wegung-Entwurf. Die Verwirklichung des im allgemeinen positiv eingeschätz­ten Plankonzeptes stösst derzeit noch, nach Meinung der Diskussionsteilneh­mer, auf mehrere objektive Hindernis­se. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte man diesen Plan, sich besser auf die Realitäten stützend, verwirklichen. In der Lese-Bewegung gelang es uns je­doch, schöne Erfolge zu erzielen, beson­ders im Wettbewerb „Schreiben und le­sen wir in unserer Muttersprache!”. Die zweite Sitzung wurde am 13. Juni 1975 in Budapest, gemeinsam mit dem Aus­schuss für Muttersprachunterricht und dem Presseausschuss, abgehalten. The­ma war die Vertiefung der sprachpfle­­genden Tätigkeit (Literarische Bühnen, sprachpflegende Klubs, komplexe En­sembles). Das über die komplexen En­sembles gehaltene Referat von Erika Áts sowie die Aufführung der im Kos­­suth-Gymnasium wirkenden literari­schen Bühne lösten eine fruchtbare Dis­kussion aus. Die Teilnehmer waren da­mit einverstanden, dass man die selbst­tätigen sprachpflegenden Arbeitszirkel verschiedener Gebiete und Altersklas­sen den schon bestehenden sich mit Na­tionalitätenmaterial beschäftigenden Kreisen anschliessen sollte. Unser Arbeitsplan enthielt die Aus­dehnung des Klubnetzes, die Erhöhung ihres Niveaus und qualitative Verbesse­rung ihrer Tätigkeit. Zuerst registrier­ten wir mit Hilfe der Komitatsräte die Klubs, die sich auf deutschem Natio­nalitätengebiet betätigen. Aus 10 Ko­­mitaten erhielten wir ausführliche Ant­worten. (Die Komitate Vas, Komárom und Pest reagierten nicht auf unsere Anfragen.) Eine ausgesprochene Klubtä­tigkeit wird nur in sehr wenigen Or­ten betrieben, die Zahl der klubähn­lichen Beschäftigungen jedoch ist be­deutend und zeigt eine steigende Ten­denz. Ihre Verbreitung, die Erhöhung ihres Niveaus hängt in erster Linie von der Ausbildung und Weiterbildung ih­­ler Leiter ab. Eine wichtige Aufgabe bedeutet die Versorgung der Klubs mit Beschäftigungsmaterial. Der Methodi­sche Hinweiskatalog ist noch nicht fer­tiggestellt. Anstelle der im Arbeitsplan beschlos­senen Fortbildung der Leiter der lite­rarischen Bühnen boten wir dem Volks­bildungsinstitut durch Organisierung ei­nes Lehrgangs für Klubleiter bedeu­tende Hilfe. In Mohács fand zwischen dem 20. und 26. Juli der erste Lehr­gang für die Leiter von Nationalitäten- Klubs statt, dessen grösste, mit neun Mitarbeitern, die deutsche Sektion war. Die Leitung übernahm Erika Áts, die die Teilnehmer des Lehrgangs mit nützlichen und vielfältigen Methoden bekanntmachte. Die geplante Unter­stützung der Arbeit des deutschen Mu­seums in Tata ist im Gange. Ein Plan über die Durchführung dieser Arbeit wurde vom Mitarbeiter des Museums, János Fatuska, und vom Leiter des Hei­matkundezirkels des Budapester Lajos- Kossuth-Gymnasiums, Dr. Julius Schweighofer, entworfen. Auch Dr. Karl Manherz unterstützt diese Arbeit durch fachliche Ratschläge. Im Zusammenhang mit den Festlich­keiten anlässlich der 30. Jahreswende der Befreiung unseres Landes wandten wir uns in einem Rundschreiben an die die deutschen Nationalitätengruppen unterstützenden Institute mit der Bitte, sich intensiv in die Jubiläumsfeierlich­keiten einzuschalten. Die geplanten Kulturrundreisen wur­den mit einer Ausnahme verwirklicht. Die Rundreise der Kulturgruppe aus Városlőd im Komitat Pest konnte nicht stattfinden, da wir in jener Zeit keine Unterkunftsmöglichkeiten erhielten. Im Herbst, als wir die Kulturrundreise nachholen wollten, kam der Zeitpunkt der Gruppe nicht gelegen. An der Kul­turrundreise durch das Komitat Vas nahm statt der Gruppe aus Pilisvörös­­vár die aus Kecskéd teil. Folgende Rundreisen waren im Arbeitsplan nicht enthalten: Die Auftritte der Pilisvörös­­várer im Komitat Veszprém bzw. der Soroksárer in den Komitaten Baranya und Fejér. Das Volkskunstensemble aus Elek trat in Bicske und Rátka auf. Zum erstenmal unternahm die Gruppe aus Szigetszentmárton eine Kulturrund­reise, sie besuchte drei Gemeinden-im Komitat Tolna. Im vergangenen Jahr wurde der drei­jährige Lehrgang für Nationalitäten­volkstanzlehrer beendet. Innerhalb der deutschen Sektion, die zahlenmässig die grösste war, bestanden 9 junge Teil­nehmer erfolgreich die Prüfung. Als er­sten Versuch für die regionalen Fort­bildungskurse veranstalteten wir im De­zember mit Hilfe der frischgebackenen Volkstanzlehrer eine ganztägige Weiter­bildung für die Leiter der Tanzgrup­pen. Für die Nationalitätentreffen in den Komitaten Nógrád und Pest stellten wir Ensembles zur Programmgestaltung. Zwei kulturelle Austauschveranstal­tungen organisierten wir für ungarn­deutsche Kulturgruppen und Ensembles aus der DDR (Pilisvörösvár — Neuhaus, Palotabozsok — Delitzsch). Die Ausschreibung des Wettbewerbes „Reicht brüderlich die Hand” unter­blieb wegen der Jubiläumsereignisse und aus materiellen Gründen. Die Arbeit der Heimatkundesektion beruht in erster Linie, ihres Charakters wegen, auf der individuellen Tätigkeit der Sektionsmitglieder. Über ihr viel­fältiges Arbeitsfeld berichtete auf der Sitzung des Volksbildungsausschusses Sektionssekretär Frau Elly Kiss. Man könnte in der Sektionsarbeit bemän­geln, dass sie keine Kollektivtätigkeit ausübt. Es wäre günstig, wenn, ähn­lich der Literarischen Sektion, auch für die heimatkundliche Tätigkeit ein Fo­rum zum Erfahrungsaustausch Zustan­dekommen könnte. Der Ausschuss für Muttersprachu nterricht Das Jahr 1975 brachte auf dem Ge­biet des deutschen Nationalitätenunter­richtes neue Erfolge. Die Entwicklung zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch in der Qualität. In den Kinder­gärten lernen 2697, in den Grundschu­len 13 689 Kinder die deutsche Sprache. Mit der Gesamtzahl der Schüler erhöh­te sich auch die Zahl der Kindergärten und Schulen, in denen die Sprache ge­lehrt wird. Im Ministerium für Unterrichts wesen wurde der Ausschuss für Nationalitä­­lenunterricht ins Leben gerufen. Vor­sitzender ist der Staatssekretär des Mi­nisteriums, Dr. János Gosztonyi, Sekre­tär ist Franz Stark. Die Aufgabe des Ausschusses besteht darin, das Nationa­­litäten-Unterrichtswesen aufmerksam zu verfolgen, für die Entwicklung des Nationalitäten-Unterrichtswesens und die spezifische Anwendung der allge­meinen unterrichtspolitischen Aufgaben Entwürfe auszuarbeiten. Die Abteilun­gen für Bildungswesen der Komitats­räte unterstützen weiterhin die auf Ko­­mitatsebene organisierten Fortbildun­gen; die Weiterbildungskabinette schen­ken den Nationalitäten-Pädagogen be­sondere Aufmerksamkeit. Die in- und ausländischen Fortbil­dungskurse fanden planmässig statt, ob­wohl die Kontingente nicht völlig aus­genutzt wurden. Man kann es auf die­sem Gebiet als Entwicklung betrachten, dass das Material der zwei Kurse im­mer mehr koordiniert wird. Die Erhö­hung des Fortbildungsniveaus wird durch das vom Pädagogischen Landesinstitut gegründete Zentrum für Landesfachin­spektoren und Fortbildung begünstigt, dessen Leiter József Hlaváts ist. In Boly wurde das neue deutsche Na­­tionalitäten-Schülerheim fertiggestellt, so kann die Ausbildung und Erziehung der Schüler in angenehmer Umgebung erfolgen. Auch in Zukunft müssen' wir diese Möglichkeit nützen und die Leiter in Boly bei der Einschulung unterstüt­zen. Der Sprachunterricht in den Mittel­schulen wird durch den neuen Lehrplan bedeutend gefördert. Bei der Einschu­lung müssen wir den deutschen Gym­nasien weiterhin behilflich sein. Grosse Sorgen bereitet uns noch immer die Un­terbringung der Schüler in Heimen, be­sonders dringend ist diese Aufgabe bei dem deutschen Nationalitäten-Klassen­­zug im Budapester Lajos-Kossuth-Gym­­nasium. Die Zahl der Fachkräfte in den deut­schen Grundschulen und Kindergärten ist im Vergleich zu anderen Nationali­täten unbefriedigend. Mit grosser Auf­merksamkeit müssen wir die Einschu­lung sowie auch den Berufsantritt der Absolventen verfolgen. In diesem Jahr gab es auch in der Versorgung mit Schulbüchern Schwie­rigkeiten. Erfreulich ist aber, dass die neuen Lehrbücher für die 3. und 4. Klasse erschienen sind und die Kin­dergärtnerinnen auch in deutscher Sprache ein Handbuch erhielten. Der 1974 ausgeschriebene Wettbewerb „Schreiben und lesen wir in unserer Muttersprache!” brachte in unseren Schulen schöne Erfolge. Die eingesand­ten Wettbewerbsarbeiten waren niveau­voll. Das beweist gleichzeitig, dass die Pä­dagogen gewissenhaft die Arbeit der Kinder unterstützen. Insgesamt sind 62 Wettbewerbsarbeiten eingetroffen. 40 von Grund- oder Mittelschülern. Es lohnt sich also, sich weiterhin mit den Schülern auf diesem Gebiet zu beschäf­tigen, besonders auch deshalb, weil man dadurch ihre sprachlichen und volks­kundlichen Kenntnisse erweitert. Es war ein Fehler, dass sich die Organisa­toren mit den nicht prämierten Arbei­ten nicht beschäftigten und die Schüler keine Verständigung erhielten. Im Zusammenhang hiermit soll noch einiges zu den Wettbewerben der ein­zelnen Lehrfächer gesagt werden. Am Landesentschied nahmen in der Pionier­stadt Zánka 16 Schüler der 7. und 8. Klasse teil. 10 Schüler der 8. und 5 der 7. Klasse erhielten Preise. Unbestreit­bar ist die positive und anregende Wir­kung der Wettbewerbe, die Teilnahme hätte jedoch grösser sein können, wenn bei der Organisation keine Fehler un­terlaufen wären. (Über die Beteiligung bei den Komitatsentscheiden haben wir keine Angaben.) Über die vorgekomme­nen Fehler berichteten uns die Päda­gogen. In einigen Bezirken sind die Anmeldescheine nicht weitergeleitet worden, zu den Komitatsentscheiden gelangten die Schüler nicht. Auf die Mitglieder des Ausschusses für Mut­tersprachunterricht und auf die Päda­gogen warten organisatorische und Ak­■igs­tivierungsaufgaben, da im Schuljahre 1975/76 der technisch-wissenschaftliiiiti- Pionierwettbewerb auf ähnliche Wcude stattfinden wird. 'TA Unser Ausschuss hielt im vergangen nen Jahre 3 Sitzungen. Die erste fand am 3. März im Kindergarten Nr. 1 in Budaörs statt. Die Sitzung beschäftigte sich mit dem Sprachunterricht in den Kindergärten und seiner Bedeutung in der Vorbereitung auf die Grundschule, sowie mit der Teilnahme und Rolle der Nationalitätenpioniere an der Pionier­arbeit. Die Vorträge wurden von Gyula Szabó, István Lénárt und Simon Kishe­gyi gehalten. Der Sitzung ging eine Be­schäftigungsvorführung im Kindergar­ten voraus. Beide Themen der Tages­ordnung lösten, die Aktualität dieser Fragen beweisend, rege Diskussionen aus, da der Anspruch auf Sprachunter­richt in immer mehr Kindergärten stän­dig steigt und auch im Pionierleben die Nationalitäten-Pioniere eine stets grös­sere Rolle erhalten. (Preisausschreiben, Lernwettbewerbe.) Die im Mai veranstaltete Budapester Sitzung wurde zusammen mit den zwei anderen Ausschüssen abgehalten (über deren Thema siehe oben!). Unserer Mei­nung nach war diese eine bahnbrechen­de Ausschusssitzung, ihre Erfolge be­reicherten mit vielen, sehr nützlichen Erfahrungen und Vorschlägen die künf­tige Arbeit aller drei Ausschüsse. Das Thema dieser Sitzung muss immer im Vordergrund bleiben, da seine Aktuali- ( tät in unserer Arbeit nicht zeitgebun­den ist. Die Aufgabe der 3. Sitzung war die Bewertung unserer Jahresarbeit und die Besprechung des Arbeitsplanent­wurfes für das kommende Jahr. BUDAPEST, 2. JANUAR 1976 * NZ Presseausschuss, Literarische Sektion Der Presseausschuss erfüllte seine im Arbeitsplan für 1975 festgelegten Auf­gaben. Alle Sitzungen wurden über die ursprünglich bestimmten Themen abge­halten. Auf der mit den anderen 2 Aus­schüssen gemeinsam abgehaltenen 1. Sitzung entfaltete sich über die Ent­wicklungsmöglichkeiten der sprachpfle­genden Arbeit und die Komplexität der Volksbildungstätigkeit eine fruchtbare Diskussion. Auf der 2. Tagung hörte der Aus­schuss einen Bericht über die Tätigkeit der deutschen Sendungen von Radio Pécs. Die Berichte erstatteten unser Ausschussvorsitzender Lorenz Kerner, Leiter der deutschen Sendung und der Leiter von Radio Pécs, József Borsos. Auch einige deutschsprachige Sendun­gen wurden angehört. In dem darauf­folgenden Gedankenaustausch wurden mehrere gute Ratschläge und Bemer­kungen gemacht. Auf dieser Sitzung legte Sekretär Claus Klotz Rechen­schaft über die Verlagsarbeit des Ver* bandes und die Tätigkeit des Redak-C tionsausschusses des Kalenders ab. j-Die Literarische Sektion erfüllte ihre Aufgaben dem Arbeitsplan entspre­chend. Die Sektion wurde neu besetzt , damit andere deutschschreibende Auto-, ren die Möglichkeit haben, sich in dir Arbeit einzuschalten. Im April 1971 wurde die Anthologie „Tiefe Wurzeln” und die Frage „Wie weiter?” bespro­chen. ? Dem Plan entsprechend schrieb die NZ einen neuen literarischen Wettbe­werb aus, dessen Ergebnisse 1976 be­kanntgegeben werden. In Dunabogdány veranstalteten wir 2 Schriftsteller-Leser-Treffen, an denen unser Sektionsmitglied Georg Wittmann teilnahm. Die Erfolge beider Treffen ermutigen uns, ähnliche auch in Zu­kunft zu organisieren. Über die Literatur der Ungarndeut­schen hielt Béla Szende mehrerenorts Vorträge. Die Mitglieder der Literarischen Sek­tion setzten ihre Arbeit erfolgreich fort. Ihre Schreiblust steigt. Einige gute Schriften konnten wir in der NZ, an­dere im Kalender 1976 kennenlernen. Über unsere Veröffentlichungen Der Publikationssplan unseres Ver­bandes für 1975 enthielt das Erscheinen von 5 und die Vorbereitung von einer Ausgabe. Der Plan wurde folgender­­massen verwirklicht: Der Deutsche Kalender 1976 erschien mit 312 Seiten. Inhaltlich nahm das leichte, für Kalendarien kennzeichnen­de Material zu, aber der Kalender wi­derspiegelt die wichtigsten gesellschafts­politischen, kulturellen und Unterrichts­erfolge der deutschen Nationalität. Un­ser Autorenkollektiv hat sich wieder erweitert. Auf der im vorigen Jahr stattgefundenen Sitzung des Presseaus­schusses wurde festgestellt, dass Ende November als Erscheinungstermin des Kalenders ungünstig sei. Im Vergleich zu ähnlichen Ausgaben ist dieser Zeit­punkt zu spät. Leider konnten wir in dieser Hinsicht auch diesmal nicht vor­ankommen. Verglichen mit den frühe­ren Jahren bedeutet es eine Änderung, dass der Kalender jetzt nicht durch den Verbandsapparat und dessen Vertriebs­(Fortsetzung auf Seite 3)

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