Neue Zeitung, 1996 (40. évfolyam, 1-52. szám)
1996-01-06 / 1. szám
2 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Chefredakteur: Johann Schuth Redaktion: Budapest VI., Nagymező utca 49. II. St. Telefon: 132-6334, 131-7245 Mobilfunk: 30/560277 Postanschrift der Redaktion: Budapest, Postfach 224 H-1391 Verlag: Közlöny és Lapkiadó Kft. 1085 Budapest Vili., Somogyi Béla u. 6. Verantwortlich für die Herausgabe: geschäftsführender Direktor József Nyéki Satz: Comp-Press GmbH Druck: Közlöny Nyomda, Lajosmizse Verantwortlicher Leiter: Norbert Burján Index: 25/646. 92/0233 HU ISSN 0415-3049 Anzeigenannahme direkt in der Redaktion. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden weder aufbewahrt noch zurückgeschickt. 132-6334, 131-7245 Vertrieb unserer Zeitung Zu bestellen nur bei: Közlöny- és Lapkiadó Kft Budapest, Somogyi Béla u. 6. 1394 Bp. 62. Pf. 357 Telefon: 117-9999, Fax: 118-6668 Vertrieb der Abonnements: Fáma Rt. 1085 Budapest, Somogyi Béla u. 6. 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Über das konkrete Ziel ihrer Reise sagte sie gegenüber der NZ: „Zum einen wollte ich mich über die deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen, über die enormen Anstrengungen informieren, die Ungarn in den letzten Jahren und Monaten unternommen hat, um seine Wirtschaft anzupassen. Und zweitens ging es um die Bestrebungen Ungarns, Mitglied der Europäischen Union (EU) und der NATO zu werden.” Die Politikerin führte Gespräche mit Regierungs- Vertretern der Ministerien für Finanzen, Äußeres sowie Industrie und Handel, ferner mit dem Vizepräsidenten der Ungarischen Nationalbank und traf mit Parlamentsabgeordneten der Koalitionsparteien MSZP und SZDSZ zusammen. Beim Treffen mit Gewerkschaftsvertretern ging es um die Lasten des Sparprogramms. Frau Matthäus- Maier sprach lobend über die enormen Anstrengungen zur Überwindung der Wirtschaftsprobleme Ungarns. Diese Maßnahmen „sind gerade in den letzten Monaten sehr erfolgreich. Mit der ungarischen Wirtschaft geht es aufwärts. Das Außenhandels- und das Budgetdefizit geht zurück. Dies vertieft die Neigung der deutschen Wirtschaft, hierher zu kommen, im positiven Sinne. Es wird allgemein behauptet, es lohnt sich, hier zu investieren. Die Stimmung unter den deutschen Unternehmern in Ungarn ist gut. Es ist besonders wichtig, daß Ungarn wirtschaftlich auf die Beine kommt.” Ein wichtiger Punkt der Verhandlungen bildete Ungarns Mitgliedschaft in der Europäischen Union. „Ungarn muß und wird auch Mitglied der EU werden. Wir glauben nicht, daß es sinnvoll sei, alle zwölf Staaten, die im Moment Schlange stehen, gemeinsam aufzunehmen. Wir meinen, daß die Visegrád-Staaten - Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei — besonders behandelt werden müssen. Dafür sprechen politische und ökonomische Gründe”, unterstrich die Politikerin. In diesem Zusammenhang bezeichnete sie den Standpunkt der ungarischen Regierung - Ungarns EU-Beitritt gesondert behandeln zu lassen - als „politisch chancenlos”. Die Beitrittsverhandlungen könnten nach der Einschätzung von Matthäus- Maier um 2000 herum in die Abschlußphase treten. Vorher müssen aber noch drei Fragen gelöst werden. Sie nannte dazu den europäischen Agrarmarkt, das Strukturfondsproblem und die Freizügigkeit der Arbeitnehmer dieser Region. Es muß entschieden werden, ob Ungarn stufenweise in die EU zieht, oder es eine Vollmitgliedschaft mit Übergangsperioden geben wird, klcß es im Gespräch. Zu Ungarns NATO-Mitgliedschaft vertrat sie die Ansicht, daß man mil Rußland verhandeln müsse, um sein Mißtrauen auszuräumen, aber es darf Ungarns NATO-Beitritt nicht verhindern. Auf die Frage, wie weit Mitglieder der SPD-Fraktion über die Lage der Ungamdeutschen unterrichtet seien, antwortete die stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Ich glaube daß sie in den Bereichen, in denen sie zuständig sind, sehr gut informiert sind. Ich gebe gerne zu, daß jemand wie ich, die Finanzpolitikerin ist, dieses Problem im Grunde erst detailliert zur Kenntnis nimmt, wenn sie hierher reist und sich so sachkundig macht.” Die Politikerin werde die Frage einer direkten Kontaktaufnahme ihrer Fraktion mit den Ungamdeutschen den zuständigen Politikern weiterleiten, erklärte sie der NZ. flatsker Erste Autobahn-Grenzstation Am 4. Januar wurde die Autobahn Ml dem Verkehr übergeben und parallel dazu in Straßsommerein/Hegyeshalom die erste Autobahn-Grenzstation Ungarns eröffnet. Dank der achtspurigen Autobahn wird der Grenzverkehr bedeutend beschleunigt. Auf drei Spuren wurde eine neue Zoll- und Paßkontrollordnung eingeführt. Demzufolge müssen sich alle ungarischen Staatsbürger und jene Reisenden, die kein Visum für Länder der Europäischen Union benötigen, in die dafür markierte Spur einreihen; jeweils eine Sonderspur erhielten Staatsbürger der Länder der EU, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der EFTA bzw. jene, die für die Einreise in eines dieser Länder ein Visum benötigen. Die Eingliederung in die Sonderspuren erfolgt bereits 600 Meter vor der Grenze, jene, die sich auf der nicht entsprechenden Spur befinden, werden an den Spurenanfang zurückgeschickt. Die Zuordnung der Spuren wird jeweils dem Verkehr angepaßt, und zwar laut Absprache der ungarischen und österreichischen Seite. Die Ml - für 35 Jahre in Konzession gegeben und mit einem Kostenaufwand von 37 Milliarden Forint Privatkapital gebaut - kann auf der Landstraße 10 umfahren werden, die Grenze ist jedoch nur über die Autobahn zu überqueren, wozu die entsprechenden Verbindungsstraßen gebaut wurden. Der alte Grenzübergang steht nur jenen Fahrzeugen zur Verfügung, denen das Benutzen der Ml verboten wurde. Alle, die von der Landstraße 10 in die Autobahn einscheren, brauchen keine Maut zu bezahlen. (MTI) Österreicher bauen Autobahn mit Die österreichische Bau Holding wird gemeinsam mit dem französischen Bouyges-Konzem um 3 Milliarden Schilling die ungarische Autobahn M 5 errichten. Anfang Dezember wurde die Finanzierung der ersten Teilstrecke der M 5 von Budapest nach Kecskemét (51 km Strekkenlänge) unter Dach und Fach gebracht. Die Bauarbeiten starten mit Jahresbeginn 1996 und sollen 1998 abgeschlossen sein. *** Auszeichnungen Mit der Gedenkplakette Pro Cultura Hungarica wurde László Alex, Direktor des Bonner Bundesinstituts für Fachbildung, von Kultus- und Unterrichtsminister Gábor Fodor ausgezeichnet. László Alex wurde in Budapest geboren, ist deutscher Staatsbürger, und berät seit 1989 verschiedene ungarische Regiemngsorgane sowie Einrichtungen des allgemeinen sowie Fachunterrichts und der Universitätsebene. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Einführung des Kolping-Netzes in Ungarn und der dualen Fachbildung, aber auch bei der Ausweitung der Beziehungen zwischen dem ungarischen Unterrichtsministerium und dem deutschen Hochschulwesen. (MTI) Mit dem von der Dunabank für das Raaber Ballett gestifteten Preis wurden die Solotänzer William Formin und der aus Waroli stammende Ervin Müller in Anerkennung ihrer hervorragenden künstlerischen Leistungen ausgezeichnet. Die Übergabe dieser Würdigung in Höhe von je 100 000 Forint durch Dunabank-Präsident Tibor Horváth erfolgte bei einer vom Györer Ballett veranstalteten Wohltätigkeitsvorstellung für Rentner des Komitates Raab-Wieselburg-Ödenburg. (MTI) NZ 1/96