Neue Zeitung, 2003 (47. évfolyam, 1-52. szám)

2003-01-03 / 1. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 47. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 66 Ft Budapest, 3. Jänner 2003 Neue Herausforderungen Als die Uhr um Mitter­nacht am 31. Dezember zwölf schlug, war nicht nur das alte Jahr zu Ende. Wir lassen mit dem Jahr 2002 auch eine vierjährige Legislaturpe­riode der ungamdeutschen Selbst­verwaltungen hinter uns. Deshalb möchte ich an erster Stelle allen Abgeordneten danken, die seit 1998 oft unter schwierigen Umständen, häufig sogar im Gegenwind, ihre Arbeit getan haben. Manche von ih­nen haben resigniert, doch die meisten haben eine gute Arbeit ge­leistet und oft bleibende Werte ge­schaffen. Zahlreiche neue Publika­tionen, viele Begegnungsstätten, Kultur- und Bildungseinrichtungen, unzählige Veranstaltungen, aber auch die wesentlich besseren Er­gebnisse bei der Volkszählung zeu­gen von ihren Leistungen. Die Selbstverwaltungen allein hätten es natürlich nicht geschafft. Sie waren und sind immer auch auf die Hilfe unserer Vereine und jener Menschen angewiesen, die sich - oft seit Jahrzehnten - für die Be­wahrung unserer Sprache, für die Pflege unserer kulturellen Werte einsetzen. Auch ihnen gebührt unser aufrichtiges Dankeschön: den Päda­gogen, den Mitgliedern unserer Kul­turgruppen, den Literaturschaffen­den, den Künstlern, den professio­nellen und Laienschauspielern, den Mitarbeitern der Medien und allen unseren Freunden und Förderern im Im- und Ausland. Mit 2002 ging auch eine histori­sche Epoche zu Ende, und 2003 wird ein spannendes Jahr werden. Am 13. Dezember ist in Kopenha­gen die lang ersehnté Entscheidung gefallen: Unser Heimatland wird in die Europäischen Union aufge­nommen. Damit schließt sich Un­garn nicht nur einer Wohlstandsge­meinschaft an, sondern auch - und vor allem - einer Wertegemein­schaft. Gerechtigkeit, die Achtung der Menschen- und Minderheiten­rechte sind jene Maßstäbe, an denen man in dieser Gemeinschaft ge­messen wird. Ungarn hat seit der Wende vieles erreicht. Doch wir wissen und erleben tagtäglich auch, daß das Erreichte bei weitem nicht genügt. Auch wir Ungamdeutschen ste­hen mit dem Beitritt vor neuen Her­ausforderungen: Wir müssen unse­ren Platz im neuen Europa finden, unsere Rolle als Minderheit neu de­finieren, und nicht zuletzt dürfen wir den Anschluß an eine neue Kommunikationsgesellschaft nicht verpassen. Keine leichten Aufgaben kommen also auf uns zu. Wir alle müssen uns ihnen stellen: Selbstver­waltungen, Vereine, Institutionen. Jeder einzelne. Liebe Landsleute! Bundespräsi­dent Johannes Rau sagte bei seinem Besuch im Budapester Haus der Un­gamdeutschen am 29. November: „Seid geduldig, seid beharrlich, hört nicht auf und macht weiter!“ In die­sem Sinne wünsche ich Ihnen, Euch allen ein gutes, ein erfolgreiches neues Jahr! Otto Heinek Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungamdeutschen Nach der 24. Stunde Weiter verscho­ben könne die Reform der Rechtsregeln bezüglich der Wahl von Min­derheitenselbst­verwaltungen nicht. „Ich wage zu behaupten, daß keine der bisherigen drei Minder­­heiten-Selbstverwaltungs wählen verfassungsmäßig waren, deshalb sind wir schon nach der 24. Stunde“, sagte Dr. Jenő Kaltenbach (Foto) am 19. Dezember im Parlament. Die Berichterstattung der Ombudsleute im Hohen Haus über ihre Tätigkeit war von außerordentlich geringem Interesse begleitet. Während der Parlamentsdabette waren kaum mehr als zehn Abgeordnete im Sit­zungssaal anwesend, was Magda Kosa Kovács (MSZP) als beschä­mend bezeichnete. Die Vertreterin der Regierung, aber auch die Koali­­tions- und Oppositionsparteien spra­chen sich anerkennend über die Ar­beit der Ombudsleute aus. Wilhelm Busch Zu Neujahr Will das Glück nach seinem Sinn Dir was Gutes schenken, Sage Dank und nimm es hin Ohne viel Bedenken! Jede Gabe sei begrüßt, Doch vor allen Dingen: Das, worum du dich bemühst, Möge dir gelingen! Aus dem Inhalt Mit den Ungamdeutschen Christlichen Nachrichten Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas Im Jahr 2003 ist Graz als erste Stadt Österreichs Kulturhauptstadt Europas. Für dieses Ereignis wurde ein umfangreiches und an­spruchsvolles Programm zusam­mengestellt. Es beruht auf den vielfältigen Qualitäten der steiri­schen Landeshauptstadt in den Be­reichen Kultur, Kunst, Wissen­schaft und Technologie. Graz wählte als Ausgangspunkt für sein Kulturhauptstadtprogramm be­wußt einen im aktuellen Sinne weitgefaßten Kulturbegriff. Seite 2 Komitatsverbände erneuern sich Seite 3 Jugendprojekte im Vordergrund Die Kulturstiftung des Landes Ba­den-Württemberg wird sich auch im Jahre 2003 der Förderung von Projekten der deutschen Minder­heiten in Ungarn, Rumänien und Jugoslawien widmen. Dazu stehen allerdings nur begrenzte Mittel zur Verfügung, da die Zinsen in Deutschland seit Jahren eine ab­nehmende Tendenz aufweisen, wobei die Eigenmittel der Stiftung aus den Zinserträgen des Grundka­pitals entstehen. Dies sagte in ei­nem Gespräch mit NZ der Vorsit­zende des Stiftungskuratoriums Christian O. Steger. Seite 4 Das Jahr 2003 für die Kirche Gespräch mit dem Fünfkirchner Diözesanbischof Michael Mayer über die Pläne der katholischen Kirche Seite 11 Das GJU-Jahr in Bildern Seite 13 Was sagen die Sterne? Liebeshoroskop 2003 Seite 14 770415 304345 03001

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