Neue Zeitung, 2006 (50. évfolyam, 1-52. szám)

2006-01-06 / 1. szám

2 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Chefredakteur: Johann Schuth Adresse/Anschrift: Budapest VI., Lendvay u. 22 H-1062 Telefon Sekretariat: +36 (06) 1/ 302 67 84 +36 (06) 1/302 68 77 Fax: +36 (06) 1/354 06 93 Mobil: +36 (06) 30/956 02 77 E-Mail: neueztg@hu.inter.net Internet: www.neue-zeitung.hu Verlag: Magyar Hivatalos Közlönykiadó Kft. 1085 Budapest Vili., Somogyi Béla u. 6. 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Um dieses Ereignis auch sprachlich her­vorzuheben, hat die Gesellschaft für deutsche Sprache „Bundeskanzlerin“ zum Wort des Jahres gekürt. Die Wiesbadener Sprachwissenschaftler legen jedes Jahr eine Liste mit zehn Wörtern vor, welche die vergangenen zwölf Monate geprägt haben. Auf Platz zwei kam „Wir sind Papst“, eine BILD­­Schlagzeile zur WaJjl Josef Ratzingers zu Benedikt XVI. Mit ihm sitzt nach knapp 500 Jahren wieder ein Deutscher auf dem Stuhl Petri. Eine weniger erfreulichere Begebenheit bezeichnet die dritte Plazierung: „Tsunami“. Die Flutkatastrophe in Asien im Dezember 2004 forderte hun­derttausende Menschenleben. Das Wort wird auch im übertragenen Sinne für Katastrophen benutzt. „Heuschrecken“ belegen Platz vier. Der frühere SPD­­Vorsitzende und jetzige Vizekanzler, Franz Müntefering, verglich ausländi­sche Investoren mit Heuschreckenschwärmen, die über deutsche Unterneh­men herfielen, sie abgrasten und dann weiterzögen. Unappetitlich das fünftplazierte Wort: „Gammelfleisch“. Mehrere Reisch- Firmen haben abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdaten auf Hackfleischpackun­gen überklebt, um die Ware doch noch zu verkaufen. Politisches auf Platz sechs: die „Jamaika-Koalition“. Nachdem aus der Bundestagswahl keine ein­deutige Mehrheit hervorging, waren mehrere Konstellationen im Gespräch. Die Nationalfarben von Jamaika standen für Schwarz-Gelb-Grün. „Hoy­­zem“, das auf Platz sieben landete, bezieht sich auf Robert Hoyzer. Der frü­here Bundesliga-Schiedsrichter manipulierte mehrere Fußballspiele. Die letz­ten drei Plätze belegen „Suboptimal“, „Telenova“ und „FC Deutschland 06“ - letzteres eine Assoziation zur Fußballweltmeisterschaft 2006, die in Deutschland stattfinden wird. (hécz) Siedlung des Jahres Wesprim ist die Stadt, die 2005 den vom Ungarischen Fernsehen (MTV) ver­kündeten Wettstreit „Siedlung des Jahres“ gewann. Die Zuschauer konnten über Telefon, Internet und schriftlich ihre Stimmen abgeben und entschieden sich für die Stadt der Königinnen. Der Preis war eine Zsolnay-Vase. Wesprim mit seiner Burg, der historischen Innenstadt und den vielen Denkmälern hat ein pulsierendes Kunst- und Kulturleben. Das Straßenmusikfestival besu­chen jeden Sommer Zehntausende von Menschen, die Festspiele bestechen durch das Auftreten weltberühmter Künstler, und auch Ausstellungen von Rang wie beispielsweise letztens die Dali-Präsentation mehren den Ruf der Stadt. Das kann man aber auch von der in ganz Europa bekannten und erfolg­reichen Handballmannschaft Wesprims behaupten. Am 20. August diesen Jahres wird in der Stadt der mit einem Kostenauf­wand von 700 Millionen Forint rekonstruierte Palast Dubniczay in der Burg feierlich eingeweiht. Das Museum wird Schauplatz mehrerer Ausstellungen mit Werken von Munkácsy, Mednyánszky und Paál sein. Ebenfalls bis zum Herbst soll die neue, 5 500 Zuschauer fassende, für großangelegte Sport- und Kulturveranstaltungen geeignete Multifunktionshalle - Kostenpunkt 2,5 Milliarden Forint - fertig sein. In den letzten drei Jahren sind in der Stadt 1500 Wohnungen gebaut, neue Wohnparks sowie Einkaufs- und Dienst­leistungscenter errichtet worden. Dadurch, daß die Universität der Stadt mit über 10 000 Studenten die zweitgrößte Hochschuleinrichtung Transdanu­biens ist und ihre Forschungs- und sonstige wissenschaftliche Tätigkeit eu­ropäischen Rang hat, genießt sie wesentliche Wettbewerbsvorteile. Entwicklungen im Ödenburger Waldpark Das Programm zum Bau von Aussichtstürmen im Ödenburger Waldpark, der jährlich von etwa einer Million Menschen besucht wird, wird in der Zukunft fortgesetzt. Die defekte Holzkonstruktion des Muck-Aussichtsturmes wird nach Originalplänen neu errichtet. Dies ist der siebte Aussichtsturm im Wald­park. Weiterhin ist die Entwicklung der historischen Gedenkstätte Burgstall, wo Archäologen vor Jahrzehnten awarische und aus der Keltenzeit stam­mende Erdwälle entdeckt hatten, geplant. Auf einem Teil der waldbedeckten Wälle werden die Bäume geschlagen und damit das archäologische Denkmal sichtbar gemacht. Nächstes Jahr wird der Autorastplatz im Brennberger Tal zum größten Teil mit Geldern aus Ausschreibungen vollkommen renoviert. Mit einem Aufwand von mehreren Millionen Forint wurde die Skibahn auf dem Dallos-Berg für den Sport nutzbar gemacht und sie kann von den Ski­läufern kostenlos genutzt werden. NZ 1/2006 Wer macht die Rekonstruktion? Im Sinne eines Beschlusses des Szegediner Stadtrates vom 30. No­vember 2005 hätte mit der Rekon­struktion des das Stadtbild maßgeb­lich mitprägenden Hági-Restau­­rants bis 30. Dezember vorigen Jah­res begonnen und diese binnen 60 Tagen abgeschlossen werden müs­sen. Sollte der Restauranteigner diesem Beschluß nicht terminge­recht nachkommen, werde die Selbstverwaltung die Rekonstruk­tion selbst vornehmen lassen und die Kosten der Immobilie als Hypo­thek aufbürden. Die Arbeiten sind deshalb so dringend geworden, weil der Stadtrat Anfang Dezember die zweite Phase der Rekonstruktion der Innenstadt (Kostenpunkt 500 Millionen Forint) beendet hat und in dieser Gegend das einstige Hági- Restaurant das einzige verwahrloste Gebäude ist. Die seit langer Zeit geschlossene Gaststätte war jahrzehntelang das führende Restaurant Szegedins, be­nannt wurde es nach seinem ersten Besitzer Henrik Haggenmacher. An der Stelle, wo sich das Gartenlokal des Restaurants befindet, stand ab 1856 das erste ständige, allerdings aus Holz gebaute Theater der Stadt; deshalb wurde damals die jetzige Kelemenstraße Theatergasse ge­nannt. Neunzig Millionen für Museen­entwicklung Soviel mehr Geld aus Reserve er­hielten im Jahre 2005 die Komitats- Museen von Komom-Gran speziell zum Ausbau ihrer Ausstellungskapa­zitäten. So wird im Frühjahr im Industrieskansen in Totiser Kolo­­nie/Tatabánya ein Schulmuseum - Kostenpunkt 20 000 Millionen Fo­rint - seine Tore öffnen. Bis dahin sind dann auch — in gemeinsamer Finanzierung des Komitats und der Stadt - die Büroräume des Zentral­gebäudes des städtischen Museums auf dem Sankt Barbara-Platz reno­viert. Mit einem Finanzaufwand von 28 Millionen Forint hat das Totiser Kuny-Domonkos-Komitatsmuseum eine neue Lagerbasis erhalten, zu der auch Restauratorenateliers gehören. Infolgedessen können in den gegen­wärtig noch als Lagerräume genutz­ten Sälen der Totiser Burg in den nächsten Jahren neue Ausstellungen eingerichtet werden. Und es soll nicht unerwähnt bleiben, daß in Gran mit der archäologischen Er­schließung des Széchenyi-Platzes begonnen wurde und die Stadt das Balassa-Bálint-Museum übernom­men hat.

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