Neue Zeitung, 2011 (55. évfolyam, 1-52. szám)

2011-01-07 / 1. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 55. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 180 Ft Budapest, 7. Jänner 2011 Handeln heißt, dem Schicksal eine Richtung geben Liebe ungarndeutsche Landsleute, wenn wir uns im Kreise unserer Familie oder unserer Freunde von 2010 verabschieden, lassen wir ein Jahr hinter uns, das sicherlich nicht nur als ein Wahljahr in die Geschichte eingehen wird, sondern ils eines, das die grundlegendsten Veränderungen seit der politischen Wende vor 20 Jahren mit sich gebracht oder eingeleitet hat. Nach den Parlamentswahlen im Frühjahr und der Regierungsbil­dung im Sommer 2010 sind mit einem nie dagewesenen Tempo Veränderungen in unserem Heimat­land beschlossen worden. Diese werden in den kommenden Jahren - ob wir sie gewollt haben oder nicht - auch unsere Arbeit, unsere Zukunft, ja sogar unsere Existenz ls Nationalität maßgeblich beein­­ussen. Eine neue Verfassung wird orbereitet, ein neues Schulgesetz oll verabschiedet werden. Es sind wider den Willen und trotz Pro­esten der LdU - neue und derzeit loch unübersichtliche Strukturen ler staatlichen Förderung geschaf­­en worden. Mit der Modifizierung des Minderheitengesetzes sind unsere Mitbestimmungsrechte' ab­geschwächt worden. Die Minder­heitenselbstverwaltungen, die zivi­len Organisationen werden 2011 mit weniger Unterstützung aus­­kommen müssen. Ehrenamtliches Engagement und eine entschlosse­ne Vertretung unserer Interessen werden in den kommenden Jahren deshalb wichtiger denn je sein. Auf die im Oktober gewählten 424 ungamdeutschen Selbstverwal­tungen mit nahezu 1700 Abgeord­neten kommt also eine harte, aber auch schöne Arbeit zu. Der Einsatz für die Bewahrung unseres kultu­rellen Erbes, für unsere Mutterspra­che, für die Interessen unserer Ver­eine und Institutionen geht oft mit Spannungen, mit Konflikten einher. Wir sollen und dürfen diese nicht scheuen! Suchen wir den Dialog, die Wege und Möglichkeiten der Vereinbarung, gehen wir aber nie auf faule Kompromisse ein! Denn wir sind gewählt worden, um die Interessen unserer Volksgruppe, der größeren oder kleineren Gemein­schaften der Ungarndeutschen zu vertreten! Eine verantwortungs­volle, aber auch eine erhebende und schöne Aufgabe. Liebe Landsleute, am 1. Januar 2011 übernahm Ungarn die Präsidentschaft der Europäischen Union. Die Zusam­menarbeit der Donau-Länder, die Bewahrung des reichen und vielfäl­tigen kulturellen Erbes unserer Region stehen im Mittelpunkt des Programms der ungarischen Präsi­dentschaft. Wir wollen hoffen und sollen uns auch dafür einsetzen, daß davon auch wir, die Nationa­litäten Ungarns, profitieren können. Nutzen wir die Chance, die Öffent­lichkeit auf unsere Sorgen und Nöte, aber auch auf unsere Werte aufmerksam zu machen! Denn nur wenn wir uns mehr, besser und offensiver als bisher präsentieren, wird man uns auch mehr wahmeh­­men. Handeln heißt, dem Schicksal eine Richtung zu geben - besagt eine alte Weisheit. Mit diesem Gedanken wünsche ich Ihnen ein ereignis- und erfolgreiches neues Jahr! Otto Heinek Vorsitzender der Landesselbst­verwaltung der Ungamdeutschen Am Sonntag wird wieder gewählt Am Sonntag von 6.00 - 19.00 Uhr werden die 37 Mitglieder der Lan­desselbstverwaltung der Ungarn­­deutschen und die jeweils sieben­köpfigen regionalen Selbstverwal­tungen in Budapest und in zehn Komitaten gewählt. Wahlberechtigt iind die gewählten deutschen Abgeordneten. 1 693 Elektorén können sich an der Wahl der Lan­desselbstverwaltung beteiligen. Auf der Einheitsliste von EMNÖSZ stehen 61 Kandidaten, von denen 37 in die Landesselbst­verwaltung kommen. Die anderen sind Ersatzkandidaten; die Komita­­te können entscheiden, wer nach­rückt, wenn der gewählte Abgeord­nete aus welchem Grund auch immer seinen Pflichten nicht nach­­kommen kann. An den Komitats­­wahlen können 1 517 Elektorén teilnehmen. In den zehn Komitaten gibt es Einheitslisten, in Budapest treten zwei Organisationen, der Deutsche Förderverein für Kinder­gärten und Schulen sowie NKE 16, an. Die Elektorén dürfen nur an dem Ort ihr Votum abgeben, wo sie gewählt wurden. Notdürftige Kinder beschenkt Notdürftige Kinder ungarn­­deutscher Abstammung (Waisen, arbeitslose Fami­lien, etc.) aus der Branau (Gereschlak/Geresdlak, Tor­más, Sadj/Szágy, Fünfkir­chen, Seetsche/Dunaszek­­cső, Bükkösd, Siklós, Mohatsch) waren am 23. Dezember im herrlichen Prachtsaal des Komitatsta­­ges, um eine schöne Weih­nachtsfeier zu erleben. Zur gemeinsamen Aktion hatten der Deutsche Stammtisch Fünfkirchen, der Ver­band der Branauer Deutschen Selbstverwaltungen und die Deutsche Komi­­tatsselbstverwaltung Branau eingeladen. Auf dem Programm stand eine musi­kalische Besonderheit, eine Drehorgel aus dem Schwarzwald, aus der alte deutsche Weihnachtslieder ertönten. Der Student Tamás Lovász von der Kunst-Fakultät der PTE spielte auf dem Cello Bach und als Zugabe Stille- Nacht-Improvisationen. Die 45 Kinder wurden mit Weihnachtspaketen (Schokolade, Obst, Plüschtiere und Kleidung) beschenkt und konnten Weih­nachtsgebäck mit Tee genießen. Zoltán Schmidt Aus dem Inhalt Mit der Beilage Ungamdeutsche Christliche Nachrichten Seite 11-12 Auf zum Mars Seite 2 Ödenburger Familien im Porträt Die Familie Szála Seite 3 Pußtawam - Heimatmuseum Der Kirchenchronik zufolge wurde das entvölkerte Gebiet 1714 von deutschsprachigen Familien besie­delt. Die ersten Siedler waren vor allem Deutsche aus den Komitaten Eisenburg, Ödenburg und Wiesel­burg. Seite 4 Tivadar Thienemann - Literatur­wissenschaftler, Ästhet - und das Gedächtnis Seite 4 Gedichte von Erika Äts Seite 5 Béla Bayer: Der Sonnenaufgang Seite 5 „Die Sonne scheint von innen“. Die Lebensgeschichte der Fürstin Melinda Esterházy Ottrubay Seite 6 Schön war’s wieder! Ihren 21. Geburtstag beging die Gemeinschaft Junger Ungamdeut­­scher am 29. Dezember und zwar traditionell mit einer Vorsilvester­feier. Das Fest wird jedes Jahr von einem anderen Freundeskreis orga­nisiert, dieses Jahr war Schömberg an der Reihe. Seite 13 Es gab viel Spaß Wenn die Feiertage zu Ende gehen und noch schulfrei ist, heißt das bei der GJU nur eines: Juniorenvorsil­­vester! Wir lassen unsere Jugend sich nicht langweilen, deswegen war sie auch diesmal ins Valeria- Koch-Schülerwohnheim in Fünfkir­chen eingeladen, um in drei Tagen neue Freunde zu finden, alte wiederzusehen und Spaß zu haben! Seite 13 9 77041 5 304345 1 1 0 1

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