Neue Zeitung, 2013 (57. évfolyam, 1-52. szám)
2013-01-04 / 1. szám
NZ 1/2013 EHRUNGEN „...immer bemerkenswerter“ Junge Talente in Budapest Schon zu einer eingefleischten Tradition der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung der Hauptstadt ist die Jahresabschlußveranstaltung „Junge Talente“ geworden. In diesem Rahmen bekommen zur Adventszeit die Budapester Sieger des Landesrezitationswettbewerbs der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen die Möglichkeit ihr Können vor dem Publikum erneut unter Beweis zu stellen. Auch die Auszeichnung „Für das Budapester Deutschtum“ wird jedes Jahr feierlich übergeben. Für den 17. Dezember hatte die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung der Hauptstadt zur Gala der jungen Talente eingeladen, ein reiches Programmangebot erwartete die Besucher. Als Auftakt präsentierten die Schülerinnen der Ersten Altofener Grundschule ein lustiges Szenenspiel, „Wir sind im Fahrstuhl steckengeblieben“ betitelt. Das witzige Schauspiel brachte das Publikum in heitere Stimmung und sorgte mehrmals für Lacher. Moderatorin und Organisatorin Judit Bárkányi, Vorsitzende der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung Budapest, stellte kurz die Aktivitäten der Selbstverwaltung im Jahr 2012 vor. Sie hob die Wichtigkeit der gemeinsam getragenen Veranstaltungen - beispielsweise mit dem Landesrat ungamdeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen oder dem Verband der Minderheitenselbstverwaltungen in Nord-Ungarn - hervor, die „immer bemerkenswerter“ seien. Besonders froh sei sie über die zwei Treffen der Bezirksselbstverwaltungen, die auch das Ziel hätten, die Arbeit der einzelnen Selbstverwaltungen und Institutionen kennenzulemen, einen Einblick gewinnen zu können und einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Die Auszeichnung „Für das Deutschtum in Budapest“ wurde diesmal dem Rosmarin-Chor des XVI. Bezirks verliehen. Der Chor wurde vor acht Jahren von Deutschlehrerinnen gegründet, und 2010 erreichte er beim Chorwettbewerb des Landesrates die Qualifizierung Gold. Im Rahmen des Festes trug der frisch ausgezeichnete Chor aus seinem Repertoire zwei ungamdeutsche Volkslieder und drei Weihnachtslieder vor. Die Erstplazierten des Landesrezitationswettbewerbes konnten erneut ihr Können unter Beweis stellen, die meisten Preisträger haben in der Kategorie Hochdeutsch ihre Ergebnisse erzielt, doch eine amüsante Geschichte wurde auch in Edeker Mundart vorgetragen. Das Highlight des abwechslungsreichen Nachmittags waren die Tänzer der Nachwuchstanzgruppe des Schorokscharer Nationalitäten- Tanzensembles. Die wunderbaren Choreographien von Nikolaus Mann inger wurden von den Tänzerinnen und Tänzern mit enthusiastischer Freude vermittelt. Mit diesem Kulturprogramm verabschiedeten sich die Organisatoren von diesem Jahr, und so langsam werden die jungen Rezitatorlnnen erneut die Vorbereitungen zum Wettbewerb treffen können. A. K. Die Auszeichnung ,^Für das Deutschtum in Budapest“ bekam diesmal der Rosmarin-Chor des XVI. Bezirks Foto: Bajtai László „Deutschpädagogin des Jahres in Neuofen“ 2012 Éva Szigeti-Ivanov übernimmt den Preis von Ferenc Imreh, dem Vorsitzenden der Neuofner Deutschen Selbstverwaltung Bei der öffentlichen Anhörung der Neuofner Deutschen Selbstverwaltung am 12. Dezember wurde der Titel „Deutschpädagogin des Jahres in Neuofen“ zwei Deutschpädagoginnen verliehen. In Anerkennung ihrer Verdienste erhielt Kindergärtnerin Eva Szigeti- Ivanov aus dem Kindergarten in Gazdagrét den Preis der Neuofner Deutschen Selbstverwaltung. Frau Ivanov arbeitet seit 1990 im Kindergarten, ihre Arbeit war stets durch größte Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit gekennzeichnet, in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stellt sie immer das Wohl des Kindes. Das Gedankengut des Nationalitäten-Erziehungsprogramms hat sie in ihrer Arbeit immer vor Augen gehalten und gab es auch an ihre jüngeren Kolleginnen und die Kinder weiter. Sie widmet der Pflege der Sitten und Bräuche besondere Aufmerksamkeit und bezieht oft auch die Familien der Kinder mit ein. Sie bildet sich laufend weiter und hat ein sehr ausgeprägtes fachliches Profil. Ihre Persönlichkeit und ihr Fachwissen, ihr pädagogisches Leitbild und ihre tägliche Arbeit finden seit Jahren auch bei den Eltern große Anerkennung. Ildikó Istóczki-Fehér, Deutschlehrerin in der Teleki-Blanka- Grundschule, ist seit 13 Jahren im deutschen Nationalitäten- Unterricht in der Schule tätig. In dieser Zeit hat sie als Klassenlehrerin und Deutschlehrerin hervorragende und gewissenhafte Arbeit geleistet, damit ihre Schülerinnen und Schüler die Kultur der Ungarndeutschen kennen- und lieben lernen und ihre Deutschkenntnisse auf einem hohen Niveau weiterentwickeln können. Ildikó Istóczki-Fehér während der Laudatio Foto: I. F. 3 Die Zeit Schon wieder ist ein Jahr vorüber. Der Maya-Kalender ist zu Ende und der Weltuntergang blieb aus, der in einem Hollywood-Film schon im Voraus gezeigt wurde. Auch um die Jahrtausendwende wurden Stimmen laut, ob nicht endlich die Welt untergehen müsste. Wahrscheinlich hat jedoch unser Planet noch einige Kapazitäten, so dass wir uns um einen bevorstehenden Weltuntergang noch nicht den Kopf zerbrechen müssen. Vielen Filmen liegen aber solche Themen zugrunde, was würden Menschen machen, wenn sie wüssten, wie viel Zeit ihnen noch zum Leben bleibt. In dieser Hinsicht war der Silvesterabend für einige Menschen auch die Zeit, in der man eine Jahresbilanz aufstellt, nicht geschaffte Aufgaben auflistet, Verbesserungsvorschläge, Prämissen sammelt. Aber da diese Zeit vorüberzog und der Alltag erneut das Leben gestaltet, werden diese Vorgaben erneut in den Hintergrund gedrängt. Eigentlich gibt es nur eine Vergangenheit, eine Zukunft und den Moment selbst. Der im nächsten zur Vergangenheit wird oder nahe oder weit vor uns in der Zukunft liegt. Die Uhren ticken in Sekundentakt und lassen die Zeit nicht stehen bleiben. Vergangene Weihnachts- und Silvesterabende verbleichen in den Erinnerungen. Aber Zeitdruck kann doch nicht das ganze Leben beherrschen. Denn es gibt auch Wartezeiten zwischen Ereignissen. Diese können simple Pausen sein, aber wenn man es andersrum nimmt, können die Wartezeiten innerhalb einer Lebensdauer überwiegen. Denn man wartet auf den Bus, auf die Verabredung, auf den nächsten Tag, auf die Feiertage. Immer gibt es auf etwas zu warten. In der Zukunft. Und im Fluge verstreift alles in die Vergangenheit, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Deswegen ist der Moment, das Jetzt von hoher Wichtigkeit. Denn agieren, Sachen erledigen, die Tat selbst ist fester Bestandteil des Moments. Im Voraus planen kann man, doch ob diese Pläne in der Wirklichkeit funktionieren, ist eine andere Geschichte. Etwas wieder gut zu machen, das man versaut hat und das nächste Mal anders machen möchte, kann nicht in der Vergangenheit geschehen. Da muß man im Moment jedes Mal auf der Hut sein um nicht die Fehler neu zu begehen. Die Zeit bleibt nicht stehen, sie steht nicht still, aber es kann Momente geben, die einem dieses Gefühl verleihen, weil Glück, Wohlgefühl diese in den Erinnerungen weiterleben läßt. Und je mehr in zeitlicher Distanz schöne Erinnerungen verbleiben, umso schöner erscheint diese Zeit in der Vergangenheit. Die Zeit ist oft eine gefährliche Falle. ng Ihre Bemerkungen zu unseren Themen erwarten wir an neueztg@hu.inter.net