Neue Zeitung, 2014 (58. évfolyam, 1-52. szám)

2014-01-03 / 1. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 58. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 200 Ft Budapest, 3. Jänner 2014 „Wachet auf, es ruft die Zeit!“ - heißt es in unserer Volkshymne. Diese Auf­forderung war sehr, sehr lange nicht mehr so aktuell wie im jetzt begin­nenden 2014. Es steht ein Jahr vor uns, in dem wir dreimal an die Wahl­urnen gebeten werden: Im Frühjahr werden die ungarische Gesetzgebung und das Europaparlament neu gewählt, im Herbst die kommunalen und die Nationalitätenselbstverwal­tungen. Und das erste Mal können wir 2014 endlich unseren eigenen Abge­ordneten für das Parlament wählen! Den ungarländischen Nationalitä­ten hat man vor 20 Jahren das Recht auf Vertretung in der Gesetzgebung versprochen. Wir haben zwei Jahr­zehnte warten müssen, bis wir nun dieses Recht in die Praxis umsetzen können. Die gesetzlichen Regelungen sind alles andere als großzügig, die Spielregeln sind teils bis heute nicht klar. Doch unsere Chancen, mit eige­nem Recht ins Parlament zu kommen, sind trotzdem nicht schlecht. Es liegt überwiegend an uns, den Mitgliedern der ungamdeutschen Gemeinschaft, ob wir von diesem Recht Gebrauch machen. Mit Zuversicht kann und soll uns erfüllen, dass wir - sowohl im Bereich der Nationalitätenselbstver­waltungen wie auch im Vereinswesen Es ruft die Zeit! — gut organisiert sind. Bei der letzten Volkszählung, deren Ergebnisse im vergangenen Frühjahr bekannt gewor­den sind, haben sich mehr als 130.000 Landsleute zur deutschen Nationalität bekannt. Landsleute, für die ihre Iden­tität, ihre Zugehörigkeit zu unserer Volksgruppe wichtig ist. Liebe Landsleute! Als die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen beschlossen hat, die Herausforderung anzunehmen und bei den Parlamentswahlen eine eigene Liste aufzustellen, war es ihr bewusst, dass eine Schwalbe noch keinen Som­mer macht. Doch sie kann und soll eine Signalwirkung haben: Die Deut­sche Liste soll dafür sorgen, dass im ungarischen Parlament nicht nur par­teipolitische Interessen das Schicksal der Ungarndeutschen bestimmen. Sie soll dafür sorgen, dass wir unsere eige­ne Stimme hören lassen, unsere Belan­ge selber vortragen und vertreten kön­nen. „Es ruft die Zeit!“ - unter dieses Motto hat die Vollversammlung der LdU jene Leitsätze gestellt, die die Arbeit des ungarndeutschen Abgeord­neten bestimmen sollen. Und es wird viel zu tun sein: Der Vertreter unserer Volksgruppe wird sich für den Erhalt der ungamdeut­schen Kinder­gärten und Schulen besonders in den kleineren Gemeinden einsetzen müs­sen. Er wird für die Stärkung der Zivilgesell­schaft, für die Wiederherstellung der Mitbestimmungsrechte der Nationa­litätenselbstverwaltungen kämpfen müssen und wird sich dabei wohl nicht unbedingt bei den Parteien beliebt machen. Aber wir wollen und sollen den Versuch dennoch wagen! Denn wir wissen es am besten, was uns schmerzt, was uns fehlt und was wir erreichen wollen. Wir können es nur gemeinsam schaffen! Nur dann, wenn wir Ent­schlossenheit und Einheit zeigen - wie oder noch mehr als in den zurücklie­genden zwei Jahrzehnten. Aber wir können es schaffen. Und wir werden es schaffen! Ich wünsche uns viel Erfolg für die bevorstehende Arbeit und für das neue Jahr! Otto Heinek Vorsitzender der LdU Foto: Bajtai László Zum Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungam­deutschen „Es ist Aufgabe und Pflicht jeder Nation, die Wahrheit auszusprechen und den Verschleppten und Vertrie­benen Respekt zu zollen. Dies gilt insbesondere in der Beziehung von Mehrheitsnation und Nationalitä­tengemeinschaften.“ Dies steht im Beschluss des Parlaments vom 17. Dezember 2013, mit dem der Beschluss über den Gedenktag an die Vertreibung vom 12. Dezember 2012 mit 276 Ja- und mit 3 Nein­stimmen sowie 38 Enthaltungen modifiziert wurde. Der frühere Par­lamentsbeschluss wurde auf Antrag der Landesselbstverwaltung der Ungamdeutschen geändert. Sie ver­trat die Ansicht, dass im Parla­mentsbeschluss die Begriffe Ver­schleppung (ung. „elhurcolás“) und (Fortsetzung auf Seite 2) Friedenslichter in Promontor Dietrich Diebel und weitere Teilnehmer versuchen im Wind der Donau Teelichter zu entzünden. Seit nunmehr über 25 Jahren entzünden die österreichischen Pfad­finder in Bethlehem in der Grotte, in der Jesus geboren wurde, ein Licht und bringen es mit dem Flugzeug nach Linz zum Landes­studio des österreichischen Fernsehens ORF. Von hier aus gelangt es in das Adventsfest der 100000 Lichter, das vom Deutschen Fernsehen ARD und dem ORF gemeinsam gestaltet wird. (Fortsetzung auf Seite II) Aus dem Inhalt Ungarndeutsche Christliche Nachrichten Seite 11-12 Wieder ein Wert für Bar Seite 2 Selbstlosigkeit, Opferbereitschaft, Menschlichkeit und Nächstenliebe Lenau-Preis an Prof. László Körinek Seite 3 Ödenburger Auszeich­nungen an József Csoltói und Rezső Hirschler Seite 3 Johann Schäfer aus Alsónána/Niedergründau feierte 80. Geburtstag Seite 4 V_____________________________Z Nach Weihnachten - Diät Seite 4 „links wo der Schmerz liegt“ Ilse Hehns Begegnung mit den Irrlichtern der Vergangenheit Seite 6 Schon gewusst, dass die GJU 2014 ihren 25. Geburtstag feiert? Seite 13 BMI-Ausschreibungen Seite 15 Neu entdeckte Mattis-Teutsch-Bilder Seite 16 9 770415 304345

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