Neue Zeitung, 2015 (59. évfolyam, 1-52. szám)

2015-01-02 / 1. szám

'Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 59. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 200 Ft Budapest, 2. Jänner 2015 Strategisch arbeiten In den besinn­lichen, ruhigen Stunden der Weihnachtsta­ge geht es sicherlich vie­len so wie mir: Man lässt das zu Ende ge­hende Jahr Re­vue passieren und überdenkt, was uns wohl das neue Jahr bringen wird. Erreicht haben wir einiges: Die Landesselbstverwaltung der Un­garndeutschen hat ihr großes Schulerweiterungsprojekt in Fünf­­irchen abgeschlossen, mehrere '.utsche Selbstverwaltungen sind .äger von Bildungseinrichtungen worden, zum Jahresende sind hlreiche neue Lehrwerke für die .. alen erschienen, doch diesen und ähnlichen Pro­­ten ist wenig Aufmerksamkeit schenkt worden. Denn die drei ählen - nationales bzw. europä­­,ches Parlament, kommunale und Nationalitäten-Selbstverwaltungen - haben das politische Geschehen unseres Landes geprägt, und der permanente Wahlkampf ließ ande­ren Themen kaum Raum. Und das ist auch deshalb traurig, weil die 2014 begangenen runden Jahresta­ge - vor 100 Jahren ist der erste und vor 75 Jahren der Zweite Welt­krieg ausgebrochen, vor 70 Jahren erreichte der Holocaust, der grau­same Massenmord an unseren jüdi­schen Mitbürgern, seinen Höhe­punkt, vor 25 Jahren ist der Sta­cheldraht an unserer Westgrenze durch trennt worden, womit Ungarn erheblich zum Fall der Mauer und zur deutschen Wieder­vereinigung beitrug — einen guten Anlass zur ehrlichen Auseinander­setzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Rolle unseres Landes darin geboten hätten. Lei- 7er hat es aber nur für ein umstrit­tenes Denkmal gereicht. Die drei Wahlen haben alles dominiert und an zweien waren wir auch direkt beteiligt: Im April hät­ten wir die Chance gehabt, einen ungamdeutschen Abgeordneten ins Parlament zu wählen. Leider hat es nicht gereicht und so sind wir „nur“ mit einem Sprecher in der Nationalversammlung vertreten. (Fortsetzung auf Seite 5) Empfang beim Staatspräsidenten und Verleihung des Nationalitä­tenpreises des Ministerpräsidenten Die Vorsitzenden der Landesselbstverwaltungen und die parlamen­tarischen Sprecher der Minderheiten empfing Staatspräsident János Áder am 17. Dezember im Sándor-Palast. Am anderen Tag übergaben Zoltán Balog, Minister für Humanressourcen, und Miklós Soltész, Staatssekretär für Kirchen, Nationalitäten und zivil­gesellschaftliche Beziehungen, im Auftrag von Ministerpräsident Viktor Orbán in der Budapester Redoute den Nationalitätenpreis. In Ungarn leben auch Menschen und Volksgruppen, die eine doppelte Identität besitzen und darauf stolz sind, sowohl zu dem Ungamtum als auch zu einer anderen Volksgruppe dazuzugehören. „Die doppelte Iden­tität birgt seelische und geistige Reserven, die das Land Ungarn und die ungarische Kultur nicht entbeh­ren können“, erklärte bei der Feier Minister Balog und meinte: „Wir können stolz darauf sein, dass in Ungarn 13 Nationalitäten gleichbe­rechtigt Zusammenleben und mit ihren Eigenheiten und Traditionen und mit ihrem Kulturgut die ungari­sche Kultur und die Universalkultur bereichern.“ Die Preisträger sind Botschafter der Nationalitäten, ihre Rolle und ihre Aufgaben, die sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfüllt haben, müssen weiter gestärkt werden. Durch ihre Kultur, ihre Sprache, ihren Glauben mögen sie die Botschafter des Friedens in Ungarn und im Karpatenbecken sein, so Staatssekretär Soltész. Der Preis für die Nationalitäten wird Personen, Organisationen oder Nationalitätenselbstverwaltungen verliehen, die für die Nationalitäten in Ungarn in den Bereichen öffentli­ches Leben, Bildung, Kultur, Kir­chen, Wissenschaft, Massenmedien oder in der wirtschaftlichen Selbst­organisation eine beispielhafte Tätigkeit entfaltet haben. (Fortsetzung auf Seite 2) Staatspräsident Áder begrüßt die Vorsitzenden der Landesselbstverwaltun­gen und die parlamentarischen Sprecher der Minderheiten Professor Dr. Gerhard Seewann übernimmt den Preis Aus dem Inhalt Ungarndeutsche Christliche Nachrichten Seite 11-12 Die Nationalitäten Ungarns erhalten um zwei Milliarden Forint mehr Unterstützung aus dem Staatshaushalt ________________Seite 2 y Verpflichtungen sind keine Möglichkeiten Gespräch mit der stellver­tretenden Ombudsfrau Dr. Elisabeth Sándor-Szalay v______________Seite 3/4 y Der Weg nach Ungarn Eine der ältesten Bürgerinnen von Bocsa ________________Seite 4y ^ Das neue Akkordeon N des Mondschein-Chors ________________Seite 5y ^ Traditionen kindgemäß N pflegen Eine methodische Handrei­chung für ungarndeutsche Kindergärten ________________Seite 6 y ^ Shoa-Gedenkstein setzt N nach 70 Jahren ein Zeichen _________________Seite 6 „Bilderschicksale“ in der Széchényi-National­­bibliothek _______________Seite 15y ^ „Biikebrennen“ der Frie- N sen und die „Gesellschaft­lichen Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben im Jahreslauf“ ins bundes­weite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen v_______________Seite 16 y

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