Neuer Weg, 1952. március (4. évfolyam, 908-931. szám)

1952-03-04 / 908. szám

IV. Jahrg. Nr. 908 Dienstag, 4. März 1952 ■Rótt 3.0 a n T Tţ í " •i^v.aay^ag^ÎL? is^KWi’^dgsraaMna«'■ .nrrraTrjfr^^itacK^^ cj^ÜL^ . a^Lgga^n^faaiiM^ SiîWJETVERTRETER IM WELTSICHERHEITSRAT ZÂRAPKIN FORDERT ^ «WM*. AUFHEBUNG DES ATHENER SCHANDURTEILS New York, 3. März (Agerprss) TASS meldet: Der interimistische Vertreter der Sowjetunion im V/eltsicherheitsrat, S. K. Zarapkin, richtete am 1. März an den Vorsitzenden der UNO-Vollversammlung nachstehendes Schreiben: HERR VORSITZENDER ! Dem Sowjetvertreter bet der UNO, I A. Malik, ging ein Schreiben seitens sieben griechischer demokratischer Orga­nisationen zu, in dem ersucht wird, dass die UNO ihre Stimme gegen den neuen vorsätzlichen Mordversuch an Beioiannis und den übrigen griechischen Patrioten erhebt und die Verkündung einer Gene­ralamnestie für alle griechischem. Patrio­ten, Friedenskämpfer und Demokraten in Griechenland fordert. Das Schreiben lautet: „ln Vollziehung der Weisungen der amerikanischen Imperialisten hat die mo­­narcho-faschistische Regierung in Athen den Volkshelden Nikos Beloiannis und weitere 28 Volkskammer, unter denen sich auch 5 Personen befinden, die im vergangenen November gemeinsam mit Beloiannis zum Tode verurteilt wurden von neuem vor das Militärgericht gestellt. Die Proteste des griechischen Volkes und die innige Solidarität der Weltöffentlich­keit, der Demokraten und Friedenskämp­fer zwangen damals die monarcho-faschi­­stische Regierung, zu versprechen, dass r as Urteil nicht vollstreckt werden wird, und verhinderten bis jetzt die Hinrich-tung. Um diese unerschrockenen Friedens­kämpfer der Unterstützung und Sympa­thie der ganzen Welt zu berauben und im Hinblick auf die Vollstreckung des Todesurteils wurden sie diesmal wegen Spionage dem Gericht ausgeliefert und in verlogener Weise vermeintlicher Hand­lungen bezichtigt, die sie im Jahre 1951 begangen haben sollen, obwohl Beloiannis und seine Gefährten sich schon seit 1950 in den Gefängnissen der Geheimpolizei befinden Mit Hilfe dieser Gerichtskomödie ver­sucht die Regierung, Beloiannis und seine Gefährten, hinzumorden, um das um Brot. Freiheit und Frieden ringende griechische Volk zu terrorisieren, indem wir vor der Weltöffentlichkeit die von den amerikani­schen Imperialisten und der ihnen höri­gen Athener Regierung gegen die Frie­denspartisanen und Kämpfer in der Per­son Beloiannis und seiner Gefährten an­­gezettelte neue Schandvorgehen entlarven, verlangen wir, dass die UNO, die demo­kratischen Regierungen, der Weltfriedens­rat, die demokratischen nationalen und internationalen Arbeiter-, Bauern-, Frauen­­und Jugendorganisationen, die Bünde der Wissenschaftler, Kunstschaffenden und Journalisten sowie alle Völker ihre Stimme erheben, damit der vorsätzliche Mord an Beloiannis und an den übrigen Patrioten verhindert und für alle griechi­schen Kämpfer Generalamnestie durch­gesetzt wird. Kostas Teos, Sekretär des rechtmässig gewählten Vorstandes der griechischen Arbeiterkonföderation; Stefanos Savidis, Vorsitzender des Vorstandes der Födera­tion der allgriechischen landwirtschaftli­chen Genossenschaften ; Rula Kukulu. Se­kretärin des allgriechischen demokrati­schen Frauenbundes; Nikos Akritidis. Se­kretär der allgriechischen Jugendorganisa­tion ; Miltiad’s Profi rogen is, Vorsitzender des griechischen demokratischen Juristen­bundes, usw." Angesichts der obigen Ausführungen er­suche ich Sie, Herr Vorsitzender, gemäss den von der drittem und vierten Tagung der Vollversammlung angenommenen Prinzipien, die ein menschliches Verhal­ten gegenüber den Opfern des politischen Terrors in Griechenland zum Gegenstand hatten, durch di,e Vereinten Nationen dringliche Massnahmen zur Rettung des Lebens von Beloiannis und der übrigen zum Tode verurteilten griechischen Patrio­ten ziu treffen. Ich bitte Sie ferner, dafür zu sorgen, dass dieses Schreiben als ein Dokument der UNO-Vollversammlung veröffentlicht und allen Mitgliedsstaaten der UNO zu­gestellt wird. Zu Ehren des Internationalen Frauentages Die Mitglieder des VDFR Ln der Region Hermannstadt sind entschlossen, den In­ternationalen Frauentag mit grossen An­bei tserfolgen zu begehen. Bis zum 8. März werden in der Region Hermannstadt dank der unermüdlichen Arbeit der Mitglieder des VDFR 44 Saisonkindergärten eröff­net. Dafür wurden schon die entsprechen, den Räumlichkeiten hergeriehtet. Bei der Einrichtung dieser Kindergärten leisteten über 300 Frauen freiwillige Arbeit. Um den Kindern eine gute und reich­haltige Nahrung zu sichern, wurde be. schlossen, bei jedem Kindergarten eine Wirtschaft einzurichten. Zu diesem Zweck spendeten die werktätigen Frauen in der Gemeinde Reussmarkt Rayon Mühi’oach, mehrere Hennen und Kücken. Eine andere von den werktätigen Frauen in der Region Hermannstadt zu Ehrcn des 8. März unternommene Aktion ist das Sammeln von Abfällen, die dann von der Industrie für Massengebrachus­­r.ütor verarbeitet werden. Für das Sam­­: e’n von Abfällen wurden in der ganzen Kegion 406 Gruppen mit 1 200 Frauen gegründet Bisher haben diese Gruppen 2.600 kg Alteisen, Gewebeabfälle (Lum. pen) usw. gesammelt, die sie an der Sam­­lueistelle für Abfälle abliefern werden. MH dem hierfür erhaltenen Geld werden die Kindergärten ausgestattet. Zu Ehren des 8 März verfertigten die Mitglieder des VDFR Maria Găină, Elena Luca und Ana Găină, Abgeordnete Im Voiksrat der Gemeinde Orbit, und andere Frauen vier Bettdecken, vier Matratzen, Leintücher und Pcisterüberzüge für das Entbindungsheim. Der vorsätzliche Mord seinen Genossen muss Nikos Beloiannis und seine Genossen sind zum Tode verurteilt worden. Weil sie das ganze fried- und freiheitsliebende griechische Volk, weil sie die freiheitslie­benden Menschen der ganzen Welt auf ih­rer Seite wussten, traten sie so sicher auf in dem neuerlich auf Befehl der Dollar­imperialisten gegen sie inszenierten Pro­zess, der ein Beweis dafür ist, dass alle Mittel eingesetzt werden, nicht nur den Kampf des griechischen Volkes unter der Führung der Kommunistischen Partei für Freiheit und Unabhängigkeit, sondern alle fortschrittlichen Bestrebungen in den ka­pitalistischen Ländern zu unterdrücken. Millionen Stimmen erheben Einspruch gegen dieses neue "Verbrechen der Impe­rialisten. Zu diesen Millionen Stimmen ge­hört auch meine. Ich verlange die unver­zügliche Aufhebung des Todesurteils ge­gen Nikos Beloiannis und seine Genos­sen, die emen gerechten Kampf für die Freiheit ihres Volkes führten. FRANZ FERCH Kunstmaler und Professor an der Temei va rer Mittelschule für bildende Künste Mit tiefer Entrüstung erfuhren die Schülerschaft und der Lehrkörper der an Beloiannis und verhindert werden! Deutschen Pädagogischen Lehranstalt in Neu-Arad, dass die griechischen ^-Tonarcho-Faschistan als gefügige Werkzeuge ihrer amerikanischen Herren das Todesurteil über Nikos Beloiannis und andere Patrio­ten gefällt haben. Das Varbrechen der Athener Henker löst in den Herzen aller rechtlich denkenden Menschen unversöhn­lichen Hass gegen die aller Menschlich­keit baren faschistischen Ungeheuer au* und legt jedem aufrechten, die Leiden des griechischen Volkes mitfühlenden Men­schen die Verpflichtung auf. dagegen zu protestieren. Die Schülerschaft und der Lehrkörper der Deutschen Pädagogischen Lehranstalt von Neu-Arad erheben energischen Pro­test gegen dieses neue Verbrechen der amerikanischen Kriegshetzer, die als Drahtzieher hinter den Kulissen des Athe­ner Schauprozesses stehen und glauben, die Freiheitsbewegung des griechischen Volkes auf diese Weise eindämmen zu können. Wir fordern die Freilassung von Nikos Beloiannis und seiner Gefährten f Im Namen der Schülerschaft und des Lehrkörpers der Deutschen Pädagogischen Lehranstalt Neu- Arad MATHIAS SCHILLER Direktor Erlfeg der Regierung der RVR an die Im Zusammenhang mit der Einbez’e­­hung der Türkei in den Nordatlantikpakt erklärt die Regierung der Rumänischen Volksrepublik der Regierung der Türki - schen Republ k folgendes: Es hat sich immer mehr erwiesen, dass der Nordatlantikpakt eine unter Führung des amerikanischen Imperialismus gegen die Sowjetunion und die volksdemokrati­schen Staaten, darunter auch die Rumâni, sehe Volksrepublik, gerichtete aggressive Koalition ist. Der aggressive Charakter d:eses Pak­tes ist bewiesen durch die in Friedens­zeiten erfolgte Umstellung der Wirtschaft der Staaten des Nordatlantikpaktes auf Kricgjsfuss, durch die Ausweitung ihrer militärischen Vorbereitungen, durch den Bau amerikanischer Militärstützpunkte auf ihrem Territorium, durch die Aktion zur Schaffung der sogenannten europäi­schen Armee unter amerikanischem Kom­mando, durch die Wiederaufrichtung der regulären Armee in Westdeutschland und andere Massnahme'), die getroffen wur­der, um den Kriegsherd des deutschen Imperialismus wederaufleben zu lassen, durch den im Hinblick auf ihren Beitritt zum Atlantikblock auf die Regierungen der Länder des Nahen und Mittleren Ostens ausgeübten Druck sowie durch an­dere Aktionen ähnlichen Charakters. Der Beitritt der Türkei, die wie alle an­deren Mitgliedstaaten des Atlantikpaktes keinerlei Bedrohung ausgesetzt ist, zum Nordatlantikpakt lassen die aggressiven Ziele der seit längerer Zeit auf dem Ter­ritorium der Türkei im Gange befindli­chen militärischen Vorbereitungen klar erkennen. Der Bau zahlreicher Militär - flugplätze und Stützpunkte der Kriegsma­rine, die militärischen Ausgaben die den grössten Teil des Budgets der Türkei für das Jahr 1952 ausmachen, die Aufrüstung der Türkei durch die Vereinigten Staaten und die unter der Leitung der amerika­nischen Militärkommandanten und -In­strukteure verlaufenden Vorbereitungen I verwandeln die Türkei immer mehr ln einen aggressiven Militärstützpunkt. Regierag der Türkei Diese Vorbei e" tun gen sind begleitet von einer Lügen- und Verleumdüngskampagne der türkischen Presse und Rundfunksen­der gegen die Friedenspolitik der Rumä­nischen Volksrepublik. Die im Nordatlantikpakt grupp"erten imperialistischen Mächte mit den Verei­nigten Staaten von Amerika an der Spitze machen d’e Türkei zu einein Instrument der direkten Aggression gegen die Ru­mänische Volksrepublik und die übrigen am Schwarzen Meer gelegenen Länder. Die türkische Regierung, die die Türkei in den Nordatlantikpakt hineintreibt, trägt die Verantwortung für die den Weltfrie­den gefährdende Verwandlung der Türkei in einen Angriffsstützpunkt. Die Regierung der Rumänischen Volks­republik macht die Regierung der Türki sehen Republik darauf aufmerksam, dass diese aggressive Politik die Beziéhungen zwischen den beiden Ländern nur zu schädigen geeignet ist und dass die tür. kische Regierung die volle Verantwortung dafür trägt. 3. März 1952, ai AUS DEM INHALT: — Dem Internationalen Frauentag entgegen (Seite 3) — Zum 100. Todestag Nikolai Gogols (Seite 4 und 5) — Hände weg von Beloiannis und seinen Genossen — Erklärung der polnischen Regierung zur neuen USA-Provokation (Seite 7) (Seite 8) DEN FEIND ENTSCHLOSSEN BEKÄMPFEN! Mit gesteigertem Rhythmus schreitet unser werktätiges Volk auf den, Bahnen des Für.fjahrplans dem Sozialismus ent­gegen. Neue Schlote wachsen gen Him­mel, ganze Industriezweige entstehen und werden ausgebaut. Der Holzpflug wan­dert ins Museum und macht dem Trak» tor, der Maschine Platz, die über weite Flächen sozialistischer Grosswirtschaftoa rollen und die rückständige Landwirt - Schaft revolutionieren. Diese Entwick­lung wird von dem Menschen yorange. trieben, und der Mensch ward hei diesen Umwälzungen selbst umgeformt. Die Be­völkerung unseres Landes ist somit durch den sozialistischen Aufbau bedeutenden soziaicsi Strukturveränderungen unterwor­fen, was ein we.teres Kennzeichen des im Aufbau befindlichen Sozialismus ist. Im Zuge der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft verändert sich auch die soziale Struktur des Dorfes, indem breite Massen werktätiger Bauern in die Kol­lektivwirtschaften strömen. Breite Massen der deutschen Landbe­völkerung, insbesondere die Jugend, strö­men in die Städte und Arbeiterzectren. wo sie zu vollwertigen Fachkadem der sozialistischen Industrie herangeb: ic’ci werden. Barbara Täubert, die „Kranfüh. rerin von Nr. 288“, wie sie genannt wird, ist 1950 aus Sanktmartin (Reg. Arad) ins Kombinat nach Reschitza gekommen und zählt heute zu den Besten ihrer Ar. befsgenossen. Franz Stritt ist als einfa­cher Bauernsohn aus Saderlach in die Stadt gegangen und ist heute Elektro - schwcisser und Spitzenarbeiter in der Arader Spiritusfabrik ,,7. November“. Es sind zwei von Tausenden, aber sie kenn, zeichnen den Weg eines Grossteils der deutschen werktätigen Landjugend. E:n Kennzeichen von entscheidender Bedov - tnng bei den sozialen Veränderungen in­nerhalb der deu'sehen Landbevölkerung ist aber vor allem der Massenzustrom der werktätigen Bauern und Landarbeiter in die Kollektivwirtschaften. *In den er ten anderthalb Monaten dieses Jahres sind allein in der Region Arad nahezu 1.0P0 neue Mitglieder in die Kollektivwirtschaf­ten aufgenommen worden, darunter viele deutscher Nationalität. Allein in Sankt- Anna wurden Ende Januar 28 und Anfang Februar weitere 29 Gesuche von deutschen werktätigen Bauern e-inge­­reicht. Am 8. Februar sind in Tschanad (Reg. Temesvár) 115 Familien, darunter 21 deutscher Nationalität, der Kollektiv­wirtschaft beigetreten. Und so gibt es un­zählige Beispiele für den Massenzustrom der werktätigen Bauern in die Kollektiv­wirtschaften, worun'er sich Hunderte von Familien (Deutscher werktätiger Bauern und Landarbeiter befinden. Dieser ansteigende Rhythmus der so­zialistischen Industrialisierurg und der so­zialistischen Umgestaltung der Landwirt­schaft und die damit verbundenen sozia­len Strukturveränderungen bedingen eit» zunehmende Intensität des Klassenkamp­fes. Die Überbleibsel der Ausbeuterklas­sen und ihrer Handlanger, die reaktionä­ren Kräfte im allgemeinen, fühlen, wie ihnen der Boden unter den Füsseo schwindet, und klammern sich mit der Zähigkeit von Ertrinkenden an ihre schwindenden Positionen. Das nationale Problem spielt dabei eine entscheidende Rolle, da Chauvinismus, Nationalismus und Rassenhass bekanntlich die ge fahr lichsten Waffen der Bourgeoisie darstel­len. So war es kein Zufall, dass die Reak­tion unter anderem auch der deutschen Bevölkerung eine Rolle in ihren Plänen zugedacht hat, davon ausgehend, dass eben dieser Teil der Landesbevölkerung vom Faschismus am meisten beeinflusst war. Die Theorie der „deutschen nationa­listischen Einheit“ war als ideologisches Rückgrat für den Missbrauch der deut­schen Bevölkerung als „fünfte Kolonno** gegen das volksdemokratische Regime ge­dacht. Der sozialistische Aufbau hat je, doch die deutsche Bevölkerung nicht un­beeinflusst gelassen, und konnte es auch nicht. Die damit Hand in Hand gehende soziale Uirschdithtung und erweiterte Klassendiffercnzierung hatten diesen Plă­tim bald die wirtschaftliche, wie auch so, zial-pciitische Grundlage geraubt. Der Klassenfeind hat sei re wirtschaft­lichen Positionen zum Grossteil einge, büsst. Das bedeutet aber nicht, dass er aufgehört hat, seine Kla.ssenintöressen zu vertreten, und diese zwingen ihn gegen das volksdemokratische Regime, gegen den sozialistischen Aufbau zu arbeiten und (Fortsetzung auf Seite 2)

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