Neuer Weg, 1955. június (7. évfolyam, 1905-1930. szám)

1955-06-01 / 1905. szám

PROLETARIER ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCFt l Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik VII. JAHRG. Nr. 1905 Mittwoch, 1. Juni 1955 4 SEITEN 20 BANI EIN HISTORISCHER BESCHLUSS DER GROSSEN NATIONALVERSAMMLUNG DER RVR In diesen Tagen fand lm politischen Leben unseres Vaterlandes ein Ereignis von besonderer Wichtigkeit statt. Die 6. Tagung der Grossen Nationalversamm­lung der RVR, deren Arbeiten am Mor­gen des 30. Mai begannen, nahm einstim­mig und mit stürmischer Begeisterung den Gesetzentwurf zur Ratifizierung des Vertrages über Freundschaft, Zusammen­arbeit und gegenseitige Hilfe an, der am 14. Mai d.J. in Warschau zwischen der Volksrepublik Albanien, der Volksrepu­blik Bulgarien, der Tschechoslowaki­sche» Republik, der Deutschen Demokra­tischen Republik, der Polnischen Volks­republik, der Rumänischen Volksrepublik, der Ungarischen Volksrepublik und der Union der SozialisÜschen Sowjetrepubli­ken unterzeichnet wurde. Die Arbeiten der Grossen Nationalver­sammlung, die sich auf Grund der vom Ministerpräsidenten Genossen Gh. Gheor­­ghiu-Dej unterbreiteten Darlegung und des Koreferats der Kommission für Aus­wärtige Angelegenheiten der Grossen Na­tionalversammlung entfalteten, haben ge­zeigt, dass die Werktätigen unseres Lan­des dem ln Warschau Unterzeichneten Dokument eine überragende, historische Bedeutung für das Leben und die Zu­kunft unseres Volkes, für das Leben und die Zukunft der Völker Europas und der ganzen Welt beimessen. Der zwischen den 8 Staaten abgeschlos­sene Vertrag ist, wie sich Genosse Gh. Gheorghiu-Dej ausdrückte »...ein wahr­haft friedlicher und defensiver Vertrag, seine Zielsetzungen dienen im höchsten Grade den Interessen des Friedens und der Sicherheit in Europa. Dieser Vertrag bedroht niemanden, er 1st gegen keine Macht und gegen keine fremde Mächte­gruppierung gerichtet.'1 In Anbetracht der Tatsache, dass der Vertrag zwischen Staaten abgeschlossen wurde, die sich endgült'g aus dem imperialistischen Sy­stem losgelöst, sich einen neuen Weg erwählt und tiefgreifende demokratische und sozialistische Umwandlungen ver­wirklicht haben und für die es demnach von lebenswichtigem Interesse ist, den für die Weiterführung ihres Aufbauwerkes notwendigen Frieden zu gewährleisten, 1st dies selbstverständlich. Der Vertrag wurde zwischen Staaten abgeschlossen, die einander auf Grund des erhabenen Gedankens der brüderlichen Freundschaft zwischen freien und gleichberechtigten Völkern helfen wollen. Deshalb hat un­ser Volk den Warschauer Vertrag mit so grossem Vertrauen begrüsst, deshalb ha­ben unsere Werktätigen in Stadt und Land Ihre Begeisterung zum Ausdruck gebracht, denn sie haben aus eigener Erfahrung aus den Lehren der Vergangenheit, wie es lm Koreferat der Kommission für Aus­wärtige Angelegenheiten heisst, erkannt, dass „unser Vaterland im Laufe seiner Geschichte sich noch niemals einer so starken Garantie für seine Sicherheit und Unabhängigkeit erfreute, wie dies das grosse in Warschau besiegelte Bündnis darstellt.“ Die Notwendigkeit, den Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und ge­genseitige Hilfe zwischen den acht Staa­ten abzuscbliessen, war dadurch geboten, dass die Westmächte die Pariser Abkom­men ratifiziert haben, die die Wiederher­stellung des deutschen Militarismus und die Einbeziehung Westdeutschlands ln den Nordatlantikblock vorsehen. Dies bedeu­tete noch einen gefährlichen Schritt vor­wärts auf dem Wege der aggressiven Po­litik der herrschende» Kreise der USA, Englands und Frankreichs, sowie auch der anderen Länder, die ihnen willenlos Folge leisten, einer aggressiven Politik, die sowohl im Fernen als auch im Na­hen Osten und in anderen Gebieten der Weit immer stärker fühlbar wird. Die friedliebenden Staaten konnten diese Lage nicht ausser acht lassen. Ihre heilige Pflicht gegenüber ihren eigenen Völkern, gegenüber dem Gedanken der Aufrechterhaltung des Weltfriedens, einem der ganzen Welt teuren Gedanken, zwang sie. die erforderlichen Massnahmen zu ergreifen, um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten und dem Aggressor den Weg zu verstellen. Indem sie neuerlich ihr Bestreben nach Schaffung eines kollektiven Sicherheits­systems in Europa mit Beteiligung sämt­licher europäischen Staaten ungeachtet Ihrer Gesellschafts- und Staatsordnung zum Ausdruck brachten, haben die Sig­­natarstaaten des Warschauer Vertrages im Wortlaut des Vertrages vorgesehen, dass falls in Europa ein allgemeines kollekti­ves Sicherheitssystem geschaffen wird, der Vertrag zwischen den acht europäi­schen Staaten seine Gültigkeit verliert. Die durch die Ratifizierung der Pari­ser Abkommen geschaffene neue Lago verpflichtete jedoch die Länder des sozia­listischen Lagers eine noch engere Koor­dinierung ihrer Bemühungen durchzu­­führen, deren Aufgabe es ist, zur Festi gnng ihrer Wehrfähigkeit beizutragen und de Unantastbarkeit ihrer Grenzen zu sichern. Der Vertrag, der sich auch der Zustimmung und Unterstützung der Chinesischen VR erfreut, sieht die Schaf­fung eines Beratenden Politischen Aus­schusses vor, zu dem jeder Unterzeichner einen bevollmächtigten Vertreter entsen­den wird. Der Vertrag sieht auch die Schaffung eines vereinten Kommandos von Streitkräften vor, die die Signatar­staaten unter die Führung dieses Kom­mandos stellen werden. Im Gegensatz zum Nordaüantikpakt, dessen aggressiver Charakter durch die Einbeziehung Westdeutschlands noch of­fenkundiger geworden ist, ist der War­schauer Vertrag von Anfang bis Ende ein Ausdruck des aufrichtigen Wunsches, das Leninsche Prinzip der friedlichen Koexistenz von Staaten mit verschiede­nen Gesellschaftssystemen in die Tat umzusetzen. Dies geht besonders klar aus dem Art. 9. hervor, der vorsieht, dass der Vertrag auch anderen Ländern, un­geachtet ihrer Staats- und Gesellschafts­ordnung, offensteht. Somit steht der in Warschau abgeschlossene Vertrag voll und ganz im Einklang mit den Zielset­zungen und Prinzipien der UNO-Satzung, die die Aufrechterhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit zum Hauptziel erklärt Der Warschauer Vertrag wird somit ein Teil des unermüdlichen Kampfes der Länder des Lagers des Friedens und der Demokratie, mit der Sowjetunion an der Spitze, zur Enstpannung und Normali­sierung der internationalen Beziehungen. Die jüngsten konkreten Vorschläge der UdSSR über die Einschränkung der Rü­stungen, das Verbot der Atomwaffe und die Verhütung eines neuen Krieges, der Abschluss des Staats Vertrages mit Öster­reich, die gegenwärtig stattfindenden Ver­handlungen auf höchster Ebene zwischen den Vertretern der Sowjetunion und der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien stellen wichtige sowjetische Initiativen dar, denen sich die breiten Volksmassen der ganzen Welt anschliessen, die ein Leben ohne neue Kriege anstreben. Das freie und seine Geschicke lenkende werktätige Volk unseres Vaterlandes ist fest entschlossen, aiies daran zu setzen, um diesen erhabenen Kampf für das Le­ben und den Frieden zu unterstützen und zu verstärken, ebenso wţe es fest ent­schlossen ist, jeden Einmischungsversuch in die inneren Angelegenheiten unseres Landes zu zerschmettern. „Wir verstehen zu arbeiten, wir verstehen den Frieden zn verteidigen, wir verstehen jedoch auch diejenigen zu treffen, die es wagen sollten, unsere friedliche Arbeit zu stö­ren“, sagte im Laufe der Debatten in der Grossen Nationalversammlung der Abge­ordnete Vasile Dicu. Das Gefühl der Sicherheit und der Stärke des Lagers dies Sozialismus und der Friedens ist heute mehr denn je völlig gerechtfertigt. „Wir verfügen über eine geeinte Kraft — sagte der Abgeord­nete Florian Dănălache — die unsere Brudervölker gegen jeden Feind erfolg­reich zu verteidigen vermag.“ Seite an Seite und gemeinsam mit dem rumänischen Volk wachen die Werktäti­gen aus den Reihen der nationalen Min­derheiten über das neue aus einer heroi­schen Vergangenheit gemeinsamer Kämpfe hervorgegangene Leben. „Die deutsche nationale Minderheit unseres Vaterlan­des — sagte der Abgeordnete Filip Geltz in seiner Rede — stimmt dem War­schauer Vertrag entschlossen und aufs wärmste zu. Sie ist sich dessen bewusst, dass die Warschauer Beschlüsse ihre wichtigsten Lebensinteressen als freie Menschen in einem freien Vaterland be­schützen.“ Indem sie für die Ratifizierung des Warschauer Vertrages stimmten, verliehen die Abgeordneten der Grossen National­versammlung dem Willen des gesamten werktätigen Volkes unseres Landes Aus­druck, sein Vaterland und seine Freiheit zu verteidigen und seinen Aufgaben im Kampf für den Sieg des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit ehren­voll nachzv.kommen. In Erwartung der Welffestspiele Auch sie bereiten sich vor Die rumänischen, ungarischen, deut­schen und serbischen Schriftsteller und Dichter der Temesvarer Filiale des Schriftstellerverbandes bereiten zu Ehren der Warschauer Weltjugeindfestspiele eine Reihe von Arbeiten vor. In der Skizze „Mairegen“ beschreibt der Schriftsteller Ferencz Dregeiy den Elan, mit dem eine Gruppe junger Mäd­chen in einem Werk arbeitet. Iulia Ta­tar schrieb eine Erzählung und Gen. Adam Anavi gibt in einem Gedicht, As­pekte ven den Bukarester Weltfestspie­len und von der Vorbereitung der Ju­gend zum Warschauer Festival wieder. Die Arbeiterin Iren Trimfa von der „Stefan Plavăţ“-Fabrik, die Mitglied des literarischen Kreises „Ady Endre“' ist, bereitet ein Gedicht über den Friedens­kampf vor, und der Student Gh. Kocka arbeitet an einer Skizze aus dem Leben der Schüler. Unter den Arbeiten, die die deutschen Schriftsteller vorbereiten, führen wir zwei Gedichte von Hans Bohn an. Alexandru Jebeleanu schrieb das Ge­dicht „Die Geschichte des Kindes eines Stahlwerkers“ und der Schriftsteller Mir­­cea Şerbănescu schreibt eine Skizze über das glückliche Lebe® der Kinder unse­res Vaterlandes. Die Komponisten der Temesvarer Phil­harmonie bereiten für den künstlerischen Wettbewerb zu Ehren der Warschauer Weltjugendfestspiele verschiedene Musik­stücke vor. Vor kurzem wurden zum Komponisten­verband die Musikstücke „Ich begrüsse Warschau“ für gemischten Chor in un­garischer Sprache von Andrei Kalman, „Marsch der Sportler“ für gemischten Chor mit Begleitung und „Der Weizen gedeiht“ für gemischten Chor, in deut­scher Sprache von Richard Oschanitzky sowie das serbische Lied „Für Leben, Frieden und Ehre“ für gemischten Chor von Vadim Sumsky zum Wettbewerb ein­geschickt Auch die Komponisten Eugen Cuteanu, Ion Crişan und andere bereiten verschiedene Musikstücke vor. NIKOLAUS STAMM Bau eines neuen Sportplatzes In Zalău wurde vor einigen Monaten mit dem Bau eines Sportplatzes aus lo­kalen Hilfsquellen und durch freiwillige Arbeit der Sportler dieser Ortschaft be­gonnen. Bisher wurden über 5000 cbm Erde susgehoben, die für den Zaun erforderli­chen Pfosten sowie verschiedene Materia­lien transportiert usw. Zu den Institutio­nen und Schulen, die sich bei der frei­willigen Arbeit hervorgetan haben, ge­hören die Sportschule und die Fachschule für Metallurgie. Die Sportler von Zalău nehmen gegen, wärtig, kurz vor den Weltfestspielen in Warschau immer zahlreicher am Bau des Sportplatzes teil. Sie sind entschlos­sen, diese Sportanlage möglichst rasch fertigzustellen und dadurch ihre Ver­pflichtung zu Ehren des Festivals zu verwirklichen. Rundschau HEUTE LESEN SIE Die Arbeiten der VI. Tagung der GrossenNationalversammlung — Das Koreferat der Kommission für Auswärtige Angelegenheiten — Debatten zum Gesetzentwurf über die Ratifizierung des War­schauer Vertrages (seue -i) (Seite 3) Das staatliche System zur Fort­bildung der Lehrkräfte (Seite 3) So brauchen die Kinder den Frie­den — Für die Kinder einer Stadt — Der Brief einer Mutter aus Der Machtkampf in Südviefnarä — ein Ausdruck der französisch­­amerikanischen Gegensätze (Seite Verhängung des Ausnahmezu­standes über Grossbritannien (Seite 4) (Seite 4) (Seite 3) Die sowjetisch-jugoslawischen Aristide Caradja Erfüllte Aufgaben (Seite 3) Verhandlungen in Brioni (Seite 4) Blick in die Welt (Seite 4) Die Arbeiten der Grossen Nationalversammlung — Die Dienstag-Sitzung *— Die Arbeiten der VI. Tagung der Gros­sen Nationalversammlung wurden Diens­tag fortgesetzt. An den Diskussionen zum Gesetzent­wurf über das Staatsbudget der RVR für 1955 beteiligten sich die Abgeordneten Dumitru Balalia, Wahlkreis Ploeşti-SOd, Region Ploeşti, Gavrila Popa, Wahlkreis Adamclisi, Region Konstantza, Gh. Hossu, Wahlkreis Medgidia, Region Konstantes, Elena Barbälatä, Wahlkreis Odobeşti, Re­gion Birlad, Mathe Ludovic, Wahlkreis Mugeni, Autonome Ungarische Region, Oberst Ion Gheorghe, Wahlkreis Alexan­dria, Region Bukarest, Liuba Cbişinevschi, Wahlkreis Konstantza-Süd, Region Kon­stantem, Emil Mazilu, Wahlkreis Ştefan cel Mare, Region Iaşi, Romulus Zăreni, Wahlkreis Ilia, Region Hunedoara, Ion Pas, Wahlkreis Aldenl, Region Ploeşti, Alexandru Sencovlci, Wahlkreis Gross­wardein-Nord, Stadt Grosswardein, G. Gaston Marin, Wahlkreis Ceahlău, Region Bacău, loan Ţurai, Wahlkreis Drăgă­­neşti, Region Bukarest. , Unter lebhaftem Beifall ergriff der Erste Stellvertretende Ministerpräsident, Genosse Chivu Stoica, das Wort. Der Gesetzentwurf zur Verabschiedung des Staatsbudgets der RVR für das Jahr 1955 wurde verlese® und den Abgeordne­ten zur Genehmigung vorgelegt. Die Grosse Nationalversammlung bil­ligte in einer Atmosphäre grosser Be­geisterung mit Stimmeneinhelligkeit das Gesetz über die Genehmigung des Staats­budgets der RVR für das Jahr 1955. Die Grosse Nationalversammlung ver­abschiedete sodann das Gesetz über die Ratifizierung der Dekrete, die vom Prä­sidium der Grossen Nationalversammlung zwischen de® Tagungen erlassen worden waren. Ferner verabschiedete die Grosse Nationalversammlung mit SWmmenein­­helligkeit das Gesetz über die Änderung der Artikel 43 und 50 der Verfassung der RVR. Auf Grund dieser Änderungen wurden, das Ministerium für Bauwesen und für Baumaterialienindustrie sowie das Staatskomitee für die Aufbringung landwirtschaftlicher Produkte reorgani­siert, indem das Ministerium für Bau­wesen, das Ministerium für Baumateria­­llenlr.dustrle und das Ministerium für Beschaffung errichtet wurden. Die Grosse Nationalversammlung bil­ligte den Antrag des Bevollmächtigten­rats, den Abgeordneten Dumitru Coliu der Funktion eines Mitglieds des Präsi­diums der Grossen Nationalversammlung zu entbinden, da dieser Regierungs­aufgaben erhalten soll, und wählte den Abgeordneten Nicolae Ceauşescu zum Mitglied des Präsidiums der Grossen Nationalversammlung. Aus den gleichen Gründen wurde der Abgeordnete Dumi­tru Coliu auch der Funktion eines Mit­glieds und Vorsitzenden des Aussenpoliti­­schen Ausschusses entbunden. Der Abgeordnete Lotar Rädäceanu wurde zum Mitglied und Vorsitzenden des Aussenpolltlschen Ausschusses ur.d der Abgeordnete Generalleutnant Iacob Teclu zum Mitglied desselben Ausschus­ses gewählt. * Nachdem der Abgeordnete Avram Bu­­naclu Sekretär des Präsidiums der Gros­sen Nationalversammlung ist, befreite ihn die Grosse Nationalversammlung von der Funktion eines Mitglieds des Aus­schusses für Gesetzesanträge und wählte den Abgeordneten Ion Vinţe zum Mit­glied dieses Ausschusses. 14,30 Uhr. Der Vorsitzende der Grossen Nationalversammlung, Abgeordneter C. Pirvulescu, hält das Schlusswort der Tagung. Die VT. Tagung der Grossen National­versammlung hatte die sehr verant­wortungsvolle Aufgabe, den am 14. Mai 1955 in Warschau Unterzeichneten Ver­trag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe zwischen der Volksrepublik Albanien, der Volksrepu­blik Bulgarien, der Ungarischen Volks­republik, der Deutschen Demokratischen Republik, der Polnischen Volksrepublik, der Rumänischen Volksrepublik, der Union der Sozialistischen Sowjetrepubli­ken und der Tschechoslowakischen Repu­blik zu ratifizieren. Die einmütige Bl’ligung des Vertrages durch die Grosse Nationalversammlung beweist den unerschütterlichen Willen unseres Volkes, seine schöpferische Ar­beit und sein glückliches Leben zu ver­teidigen und zur Gewährleistung des Friedens und der Sicherheit der Völker beizutragen. Auf dieser Tagung wurde auch das Staatsbudget der RVR für 1955 erörtert und angenommen. Das Budget sichert die allseitige Weiterentwicklung unserer Volkswirtschaft, unserer kulturellen und sozialen Institutionen. Das Budget für 1955 sieht bedeutende Summen vor, dis rationell verwendet werden müssen, da­mit wir der Wirtschaft und Kultur neuen Auftrieb geben und bessere Bedingungen für die Werktätigen schaffen. Genossen Abgeordnete ! Lasst uns mit aller Energie und Umsicht zur Verwirk­lichung des Staatsplans und der Budget­bestimmungen beitragen. Ich erkläre die VI. Tagung der Gros­se® Nationalversammlung für geschlos­sen. Rote Produktionsfahne verpflichtet Die Abfallverweriungsabteilung der Lugoscher „Industria Textilă“ blickt auf ein Jahr erfolgreicher Arbeit zurück. Seit ihrer Gründung wurden hier Mas­senverbrauchsgüter im Werte von eini­gen hunderttausend Lei hergestellt. Allein in den ersten vier Monaten des laufen­den Jahres betrug der Wert der erzeug­ten Waren über 175.000 Lei. 6.350 Stück Männer-, Frauen- und Kinderartikel nah­men ihren Weg in die verschiedensten Verkaufsstellen und fanden wegen ihrer guten Qualität und ihres geisohmaick­­volien Aussehens grossen Anklang. Vor kurzem wurde die Arbeit der Werktätigen dieser Abteilung belohnt. Als Bestabteilung erhielt sie die Rote Produktionstfahne der Region Temesvár. Die Verleihung der Fahne fand im Rah­men einer festlichen Sitzung statt, unter Teilnahme von Vertretern derjenigen Betriebe der Schwer- und Leichtindustrie der Region Temesvár, die Massenver­brauchsgüter aus Abfällen erzeugen. Bei der Übernahme der Fahne hielt der Techniker Eugen Braun, der Ver­antwortliche der Abteilung, ein Refe­rat, in dem er über die Entwicklung der Abteilung seit ihrer Gründung sprach. Er hob gleichzeitig auch die Leistungen der Bestarbeiterinnen der Abteilung wie Maria Buchholz, Ekaterina Szabó, Rosa­lia Kaiser u. a. hervor, die durch be­sonderen Arbeitselan zu den erzielten Erfţjgen beigetragen haben. Zum Abschluss der Sitzung richtete Ge­nosse Braun im Namen seiner Abteilung an alle Abfallverwertungsabteilungen der Schwer- und Leichtindustriebetriebe einen Wettbewerbsaufruf in dem diese aufgefordert werden, die vorhandenen Abfälle besser auszunützen und Massen­verbrauchsgüter guter Qualität zu er­zeugen. Einige Vertreter von Schwerin­dustriebetrieben erklärten, dass sie alles daransetzen werden, um lm zweiten Quartal die Fahne für ihre eigenen Be­triebe zu erobern. Genosse Braun ver­pflichtete sich lm Namen seiner Abtei­lung die Leistungen zu steigern, um die Fahne auch weiterhin zu behalten. H. L. Iosif Nagy ist einer der Dreher der Temesvarer „IMB“, die ihre Verpflich­tungen ständig überbieten. 25% Normüberschreitung war seibstübernommene Verpflichtung. Sein Leistungsdlagramm zeigt jedoch eine 170%ige Überbietung. Vorbereitungen in den Konservenfabriken In absehbarer Zeit werden die Konser­venfabriken des Landes mit der Verar­beitung der neuen Gemüse- und Obst­ernte beginnen. In sieben Konservenfabri­ken wurden neue Stromanschlüsse vor­genommen und Elektroinstallationen mon­tiert, während in zwei Fabriken die Installationen vollständig umgebaut wur­den. Im Laufe der neuen Gemüse. und Obstkonservenfabrikationskampagne wer­den 15 Installationen zum Waschen der Gefässe, 15 Kessel mit doppeltem Boden, 21 Autoklaven, 8 Dampfkessel und 6 Ma­schinen zum Verschliessen der Einkoch­gläser und Büchse® in Betrieb gesetzt. Die Sektionen zur Rohstoffbereitung werden mit weiteren 12 Erbsenschälma­schinen und 35 Maschinen zum Abschnei­den der Spitzen an den Bohnen ausgestat­tet. Zur Erweiterung der Produktionssorti­mente werden in 5 Unternehmen Instal­lationen für die Herstellung von Kompott, Jams und Fruchtsäften montiert. In der Prototypenwerkstätte des Sektors werden gegenwärtig 14 Konservenfüllma­schinen hergestellt, durch welche die Ar­beitsproduktivität bei dieser Operation um 600% steigen wird, ferner 18 Siede­kessel, 8 Flaschenfüllmaschinen, Trans - portbänder, Aufzüge, säurebeständige Transportpumpen, Vacuumpumpen, Vig­­nettenaufklebmaschinen usw. In diesem Jahr werden die Konserven­fabriken des Landes um 34% mehr Ge­müsekonserven herstellen als !m Vorjahr. An einem Tag 10 ha SCHÄSSBURG (Eigenbericht). — Nach­dem die Mitglieder der Kollektivwirtschaft „23. August“ in der Gemeinde Dunesdorf 60 ha Winterweizen gejätet und 20 ha Sommergerste gegen Schädlinge gespritzt hatten, schritten sie an die Pflege der Hackfrüchte. Als erstes wurden die Zuk­­kerrüben gehackt. Die Mitglieder der er. sten und zweiten Brigade, die zu dieser Arbeit eingesetzt wurden, arbeiteten sehr eifrig und überboten die Tagesaufgaben um fast 30%. So konnten bereits am er­sten Tag beinahe 10 ba Zuckerrüben ge­hackt werden. Zuckerrüben gehackt Bei dieser Arbeit taten sich, die Kol­lektivbauern Ana Brânduşă und Sielian Lăcătuş von der I. Brigade und Rosina Schuster und Emil Florea von der II. Brigade besonders hervor. Die I. Brigade, die von Traian Tilicea geleitet wird, be­setzte den ersten Platz im Wettbewerb. . Bis zum 27. Mai haben die Dunesdor­­fer Kollektivbauern die erste Hacke bei Zuckerrüben beendet und gleichzeitig auch einen Teil des Maisfeldes, das 45 ha umfasst, zum ersten Mal gehackt. Rasche Fortschritte GROSSANKTNIKOLAUS. (Eigenbe­richt). — Die werktätigen Bauern des Rayons Grossanktnikolaus nützen das schöne Wetter aus, um ihre Kulturen zu pflegen. Alle verfügbaren Gespanne und Arbeitskräfte werden eingesetzt, und in raschem Rhythmus geht die Arbeit von­statten. Bis zum 27. Mai wurde die erste Hacke — die Staatsgüter nicht gerechnet — zu 40% durchgeführt ivd zwar bei Mais zu 24%, bei Zuckerrüben zu 63%, bei Son- in der Kulturenoflege nenblumen zu 52% und bei Kartoffeln zu 100%. Auch die Einzelbauern haben die erste Hacke schon zu 33% durchgeführt. Bis zu diesem Datum wurde auch die zweite Hacke im ganzen Rayon schon zu 8% vorgenommen. Es wurden dabei 10% Mais, 18% Zuckerrüben, 23% Sonnenblu­men und 35% der Kartoffeln zum zwei­ten Mal gehackt. Bei der zweiten Hacke haben die Kol­lektivbauern schon 13% erreicht. Zum Internationalen Kindertag Vor einigen Monaten zog durch die Strassen einer österreichischen Stadt eine Menschenkolonne zu einer Friedenskund­gebung. Unter den Frauen, die hier mit­gingen, trugen drei ein einfaches Trans­parent mit den Worten: Wie die Blumen das Wasser und die Sonne brauchen, so brauchen die Kinder den Frieden. Eine tiefe Wahrheit verbirgt sich ln diesen Worten, eine Wahrheit, die ln der ganzen Welt, in unserem Land ebenso wie ln England und in Japan, ebenso wie in der Türkei, für das Kind, das ln wei­ches Linnen gehüllt ist, ebenso wie für das Kind, das ln Lumpen herumlaufen muss, dieselbe Gültigkeit hat. Es ist gut, heute, am 1. Juni, am In­ternationalen Tag des Kindes, vor allem anderen an diese Worte zu denken, weil es heute wahnsinnige Menschen, gibt, die im Stillen und auch offen alles vorbe­reiten, um unseren Kindern das zu rau­ben, was sie zum Leben brauchen, den Frieden, weil den Kindern der ganzen Welt eine grössere Gefahr droht denn je: Die Gefahr eines Atomkrieges. Dar­über sind nicht nur wir .Menschen, die wir in den Ländern des Frtedenslagers leben, uns im Klaren. Dessen werden sich Immer mehr Menschen auch in den kapitalistischen und kolonialen Ländern bewusst. Und ebenso wie unsere Zahle» anwachsen, so wächst auch unser Wider­stand. Stündlich wird in der ganzen Welt Kindern das Leben geschenkt. Die besten und aufrichtigsten Wünsche geben die Mütter diesen Kindern mit ins Leben. Gehen die Hoffnungen dieser Mütter ln Erfüllung ? „Ich habe viele Kinder und, alle wach­sen sie gesund heran. Fünf von Ihnen gehen in die Schule, drei besuchen den Kindergarten, und der Kleinste 1st ln der Krippe. Mein« Älteste reist bald ab, um Neuland erschliessen zu helfen. Um meine Kinder kann ich unbesorgt. sein“ sagte die Ingenieurin. Antonina Bala­­schowa bei der Moskauer Feier des In­ternationalen Frauentages. Diese Mutter kann zufrieden sein. Aber nicht überall ist es so. „In Holland, das so viel Lebensmittel erzeugt, wird es Immer schwerer, aus­zukommen“, sagte zur selben Zeit Jakoba Mus, Mutter von sechs Kindern. „Von Tag zu Tag steigen die Preise. Konnte ich noch vor einigen Jahren jedem von den Kleinen eine Tasse Kaffee einschen­ken. so reicht dasselbe Geld jetzt nur noch für eine einzige Tasse. Wie alt ist das Kleinste? Ein halbes Jahr. Die Kin­der wachsen. Aber auf den Tisch kommt immer weniger Butter, immer seltener Fleisch. Es wird immer schwerer, mit dem Lohn auszukommen.“ Das sind aber nur die ersten Auswirkungen der Kriegs­vorbereitungen. Man pflegt das Wesen eines Staates nach seiner Einstellung zu den Kindern zu beurteilen. Lassen wir deshalb einige Tatsachen und Zahlen sprechen. Zu den ersten Dekreten, die Lenin 1917 Unterzeichnete, gehört auch das über die Organisierung von Kollegien zum Schutz von Mutter und Kind. Das Netz der Entbindungsheime ln der Sowjet­union ist so weit verzweigt, dass jede Mutter die Möglichkeit hat, in einem dieser Entbindungsheime niederzukom­men. Dreieinhalb Millionen Sowjr.tfrauen sind Trägerinnen der Mutterschaftsorden und Medaillen, zwei der schönsten Eh­rungen, mit denen ein Staat seine Men­schen belohnen kann. Alle Kinder kön­nen die Schule besuchen und heute sind die Voraussetzungen geschaffen, um auch in Gemeinden zum verpflichtenden Be­such der Mittelschule überzugehen. Und was können wir, deren Land frü­her eine der höchsten Kindersterblich­keitsziffern in Europa aufwies, hinzufü­gen? 1954 ist die Zahl der Plätze in den Kinderkrippen gegenüber 1948 um das Sechsfache, ln den Kinderheimen um das Siebenfache angewachsen. Die Zahl der Preventorien für Kinder ist 8 Mal grösser als vor 10 Jahren. Hinzu kommen noch Pionierhäuser, Pionierpa­läste, die in viele Tausende gehende Zahl der Kinder, die jährlich frohe Wochen in Ferienlagern verbringen, das Bemü­hen, alles zu tun, um unseren Kindern eine frohe unbeschwerte Kindheit zu si­chern. Ist das alles nicht Ausdruck des tiefen Humanismus unserer Gesellschafts­ordnung ? Was können die kapitalistischen Län­der all dem gegenüberstellen? In Spanien sterben von 1000 Kindern 99, bevor sie das erste Lebensjahr er­reicht haben. In den grossen Städten Japans strol­chen — laut Statistiken der japanischen Regierung — ungefähr 400.000 Kinder, in Ihrer Mehrzahl Kriegswaisen, auf den Strassen herum. 98% der Kinder lm Iran sind Analpha­beten. In Israel gibt es insgesamt 1050 Plätze für Kinder in den Krankenhäusern. In Tunis sterben von 1000 Kindern 200. An vielen Orten sind selbst 6—7jährl­­ge Kinder gezwungen, arbeiten zu ge­hen, um nicht Hungers zu sterben. Sind diese Kinder nicht des Besten, was jede Mutter ihrem Kinde wünscht, einer glücklichen Kindheit, der Kindheit überhaupt, beraubt? Kann es eine schär­fere Anklage gegen die kapitalistisch« Gesellschaftsordnung, einen krasseren Ausdruck Ihres menschenfeindlichen Cha- - rakters geben, als dies? Vor sechs Jahren beschloss der Rat der Internationalen Demokratischen Frauenföderation am 1. Juni de® Inter* nationalen Tag des Kindes zu feiern, weil sich die Nachrichten über die Ver­elendung des Daseins der Kinder in den kapitalistischen, kolonialen und abhängi­gen Ländern von Tag zu Tag mehrten. In diesen sechs Jahren 1st die Zahl der Menschen, die die durch die Kriegs. Vorbereitungen hervorgerufene jähe Ver1 schlechterung der Lage der Kinder, die Kriegsgefahr selbst nicht als etwas Un­abwendbares hinnehmen, ln allen Teilen der Welt unaufhaltsam gestiegen. Unzäh­lige Frauen, selbst aus den entferntesten Ländern haben sich dieser Bewegung angeschlossen, weil sie die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder nicht schlafen lässt, weil sie zur Einsicht gelangt sind, dass das Betteln um das Leben ihrer Kinder ln einer solchen Lage wie der heutigen in einem Augenblick, da die Imperialisten den westdeutschen Milita­risten sogar die Atomwaffe in die Hand gedrückt haben, wenig nützt, weil sie wissen, dass ein allein gefühlsmässiges Erfassen der Probleme, die die Welt heute bewegen, viel zu wenig ist, dass ihre Liebe viel weitblickender sein muss. Ebenso wie die Ströme, die Erdteil« miteinander verbinden, aus der Vereini­gung kleiner Bäche und Flüsse entste­hen, so entsprang auch die Friedensbe­wegung dem Herzen einfacher, bedrohter Menschen, dem Herzen um das Schicksal ihrer Kinder bangender Mütter, und schloss sie zusammen in einen mächti­gen Strom. „Wir verbieten den Atorakrieg. Wir verbieten ihn. Dieser Krieg wird nicht sein. Das sollen die Leute, die sich an Menschenblut bereichern wollen, ein für allemal wissen.“ Das sind die Worte . einer Sowjetfrau, aber zugleich auch die % Stimme der Frauen, der Mütter aus der ganzen Welt. Die Sorge um ihre Kinder wird im Juli d. J. viele Frauen auf dem Weltkon­gress der Mütter, der auf Vorschlag des IDFF stattfinden wird, zusammenführen. Die Entschlossenheit, sich über alles Tren­nende hinweg, was es auch ’mmer sei, die Hände zu reichen, gemeinsam über den Frieden der Kinder in allen Ländern zu wachen, wird auch hier bereiten Ausdruck finden. Der Gesundheitsschutz der Kinder Die zahlreichen Einheiten, die zum Schutz von Mutter und Kind in den Jah­ren der Volksmacht eingerichtet wurden, sind ein Beweis der Fürsorge des Staates auf diesem Gebiet. Gegenüber 1944 ist die Kindersterblichkeit 1954 um beinahe die Hälfte gesunken, während die Ge­burtenziffer um ungefähr 44% gestiegen ist. Es wurden zahlreiche Kinderkranken, häusar gegründet und die Zahl der Kin­derärzte ist gestiegen. Auf dem Lande, wo früher für die Kin­der der werktätigen Bauern überhaupt nicht gesorgt wurde, gibt es heute über 1.400 Entbindungsheime, 2.600 Diätküchen und Miichausgahestellen. Um den werk­tätigen Bäuerinnen auf dem Lande zu helfen, werden während der landwirt­schaftlichen Arbeiten Saisonkin leigärten organisiert. Im vergangenen Sommer gab es beinahe 4.000 solcher Kindergärten. Die Zahl der Betten in den Frauen- und Kinderkrankenhäusern wurde ebenfalls erhöht. So z. B. betrug gegenüber 1948 die Zahl der Betten für Kinder im Jahre 1954 um 338,3% mehr und die Bettenan­zahl für Frauen in Geburtskliniken und Entbindungsheimen um 225% mehr. Die staatliche Familienhilfe unter­stützt kinderreiche Familien. Die Beträ­ge, die im vergangenen Jahr an staatli­cher Familienbeihilfe kinderreichen Müt­tern ausgeteilt wurden, beliefen sich auf beinahe 78 Millionen Lei, und über 1.700 Mütter, die das zehnte Kind zur Welt brachten, erhielten je 1.000 Lei.

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