Neuer Weg, 1957. augusztus (9. évfolyam, 2575-2599. szám)

1957-08-01 / 2575. szám

Seite Í Unser Gespräch: Aus der Reingewinnquote des Betriebes Neben anderem: Ferienheime im Gebirge und am Meer Die Erdölraffinerie Nr. 9 ist nicht nur in Stalinstadt, sondern in unse­rem ganzen Lande als gutgehender Betrieb bekannt. In den letzten Jahren errang sie als bester Betrieb ihres Fachzweigs 6 mal die Rote Fahne und 7 mal Ehrendiplame für hervorragen­de Leistungen auf dem Gebiet der Schmieröl- und Schmierfetterzeugung. Die Belegschaftsmitglieder sind in erster Reihe die Nutzniesser der aus­gezeichneten Ergebnisse. Mit dem gu­ten Gang der Arbeit stieg ihr Aus­kommen von Quartal zu Quartal, die Arbeits- und Lebensbedingungen ver­besserten sich zusehends. Das erste Halbjahr 1957 hat die Erdölraffinerie Nr. 9 wiederum mit beachtlichen Erfolgen abgeschlossen. Unter anderem erzielte sie Reingewin­ne in Höhe von mehreren Millionen Lei. Auf Grund dar Beschlüsse des Dezemberplenums steht nun dem Be­trieb ein grosser Prozentsatz dieser Reingewinne für Prämien und sozial­kulturelle Zwecke sowie für Beihilfen an Arbeiter zur Verfügung. Um zu erfahren, wie die Gelder bis­her verwendet wurden und welchen Zwecken die dem Beitrieb zufalleqde Reingewipnquote des ersten Halbjahrs i 957 dienen soll, suchten wir den Direktor der Erdölraffinerie Nr. 9, Geh. C. Ţăranu, und den Chefingenieur, Gen. Ambrpsie Pop, auf. „Wie brachte es ihr Betrieb fertig, im ersten Halbjahr 1957 mehrere Mil­lionen Lei Reingewinn zu erzielen?“ Gen. Pop: „Unsere Raffinerie ist ein moderner, gut ausgerüsteter Be­itrieb, in dem hqcdtpro.duktive techno­logische Verfahren und fortgeschrittene Arbeitsmethoden zur Anwendung ge­langen. Die von uns erzeugten öle und Feite sjehen wegen ihrer grossen Sţlrţnierf.âhigkejt und Hitzebeständig­keit nic.ht nur im Inland, sondern auch im Ausland hoch im Kurs. Obwohl diese Dinge in unserer Be­­[triebsbewirtschaftung eine grosse Rolle spielten, gäben dennoch nicht sie den Ausschlag für unsere guten Leistun­gen. Entscheidend waren vielmehr die Einsatzbereitschaft, das Pflichtbewusst­sein und die Initiative unserer Beleg­schaftsmitglieder. Ihrem unermüdlichen Schaffen ist es zu verdanken, dass jwir fen Leistungskampf mit den übri­gen Erdölraffinerien unseres Landes meistens den Sieg davontrugen, ihnen sind auch unsere Produktionserfolge im ersten Halbjahr 1957 zuzuschrei­ben.“ „Könnten Sie uns die wichtigsten Faktoren nennen, die die Grundlage für Ihre hohen Reingewinne bilden?“ Gen. Pop: „Da wären zunächst die rapide ulnd gute Durchführung der Re­paraturen und die Instandhaltung und Kontrolle unserer Installationen. Als praktischen Erfolg buchten wir 6,61 Prozent mehr Fertigerzeugnisse. Das ist für einen fast voll mechanisierten und automatisierten Betrieb sehr viel. Als weiterer Erfolg muss die Aus­schaltung der durch Leerlauf entste­henden Verluste, sowie der unrichtigen Behandlung und falschen Dosierung der Mischungen unterstrichen werden. Wir überboten, oder besser gesagt, unter­boten uns hierbei selber, denn ausser unseren plaumässig festgesetztenPreis­­s'enkungen konnten wir den Kosten­preis unserer Erzeugnisse um weitere 4,09 Prozent herabsetzen. Als dritter grosser Erfolg unseres Bemühens, rentabel zu arbeiten, bu­chen wir ständig bedeutende Einspa­rungen an Chemikalien und Brenn steif. Ihr Wert beläuft sich im ersten Halbjahr 1957 aut über 500.000 Lei.“ „Welche Summen standen Ihnen bis­her zur Verfügung und wie wurden diese verwendet?“ Gen. Ţăranu: „Der uns auf Grund der Beschlüsse des Dezemberplenums zugewiesene Betriebsfonds übertrifft bei weitem die uns bisher überlassenen Betrage. Zusammen mit unserem „Fall- , nenfonds“ — damit meine ich die Gel­der, die wir als Prämie für gute Lei­stungen vom Ministerium erhalten ha­ben — konnten wir doch eine Reihe schöner Erfolge bei der Verbesserung der Lebenshaltung unserer Angesteli ten buciién. Wir prämiierten unsere besten Arbeiter, Techniker und Beam­ten regelmässig, wir bauten Wohnun­gen und verschiedene andere sozial­kulturelle Einrichtungen. Das schönste Ergebnis aber, das die ! Verwendung dieser Gelder mit sich brachte, war der in eigener Regie durchgeführte Bau eines der modern­sten und schönsten Ferienheime in der Umgebung Stalinstadts, des „Hauses I des Erdölarbeiters“ auf der Sehulerau. | Heuer beherbergt es zum ersten Mal in jeder Urlaubsserie 100 Arbeiter und \ Arbeiterinnen unseres Betriebes oder | Gäste, die wir aus anderen Erdölraf- 1 finerien einladen. Die Fertigstellung I dieses Baus kostete uns nicht weniger | als 2.000.000 Lei. Dieses Geld aber ist gut angelegt, denn unsere Mühe und Arbeit wird durch die Eleganz und Bequemlichkeit, die das Heim seinen Gästen sowohl im Sommer als auch im Winter bietet, vollauf belohnt.“ „Wie gedenken Sie die Ihrem Be­trieb aus den Reingewinnen des ersten Halbjahrs 1957 zufliessende Quote zu verwenden ?" Gen. Ţăranu: „Die uns aus den Reingewinnen des ersten Halbjahrs 1957 zur Verfügung stehenden Sum­men belaufen sich auf 1.652.822 Lei. Davon werden 767.061 für Prämien und Beihilfen an Belegschaftsmitglie der ausbezahlt werden. Die restlichen 885.761 Lei sind für sozial-kulturelle. Zweicke bestimmt Auf Wunsch unserer Belegschafts­mitglieder wurden kürzlich 150.000 Lei an Prämien ausbezahlt. Weitere 200.000 Lei werden in den nächsten Tagen für denselben Zweck veraus­gabt werden. Mit einem Teil der ver­bliebenen Summe wollen wir den Bau eines zweistöckigen Wohnblocks be­ginnen, ein anderer Teil dieser Gel­der ist für Auslandsreisen von Be­triebsangehörigen bestimmt. Die erste Gruppe wird schon in der allernäch­sten Zeit in die Sowjetunion oder die CSR reisen. Und um Ihnen auch noch den letz­ten Punkt unseres Plans zu verraten: wir wollen noch in diesem Herbst oder spätestens im nächsten Frühjahr zusammen mit anderen Erdölraffine­rien den Bau einer modernen Villa am Schwarzen Meer in Angriff neh­men. Hier werden in jeder Erholungs. serie 30—40 Angestellte unseres Be­triebs ihren Urlaub verbringen.“ R. S. Schmidt Freundschaftsbeziehungen zwischen den Bergleuten des In- und Auslands Zahlreiche Bergleute des Kohlen­beckens im Schiltal waren in den letzten Jahren im Ausland und knüpf­ten engq,jFreuindschaftsbeziehungen mit ihren dortigen Kollegen. Es gibt kei­ne Grube im Schiltal, wo nicht in letzter Zeit Briefe von fernher einge­troffen sind, Briefe voller Optimismus und Vertrsuen in die Zukunft. Dem Helden der Sozialistischen Ar­beit, Iuliu Hajdú, Petrila, schrieben Mitglieder der belgischen Kumpeldele­gation, die äm vergangenen Jahr bei uns zu Besuch weilte. Er erhielt fer­ner herzlich gehaltene Zeilen vom Hel­den der Sozialistischen Arbeit Piak Den guc aus der Koreanischen VDR, Briefe aus der Chinesischen VR, von sowjetischen Freunden im Ural und Donbass, von Marimch Laze aus der CSR, wo er im vergangenen Jahr sei­nen Erholungsurlaub verbracht hatte und aus Berlin. Arbeitssieg zum „Tag des Bergmanns“ Die Kumpel von Petrila, die seit Beginn des Jahres 17.000 Tonnen Kohle über das Plansoll lieferten, feierten am 30. Juli zu Ehren des „Tages des Bergmanns“ einen neuen Sieg. Die Brigade des bekannten Bergarbeiters Cornel Cenuşe, der die Jungarbeiter Sabin Bellu, Gheorghe Dobrescu, Tudor Maris, Ion Dtimitrescu und andere a.n­­gehören, vollendete an diesem Tag die Planaufgaben für das Jahr 1960 und begann mit der Kohlenförderung für das Soll des Jahres 1961, Zirm Gesetz über die Volksräte: Rechte und Pflichten der Abgeordneten Das neue Gesetz über die Organi­sierung und Tätigkeit der Volksräte behandelt in seinem fünften Kapitel die Rechte und Pflichten des Abge­ordneten und seine Rolle in der Tä­tigkeit der Volksräte. Es steht unbestreitbar fest, dass der Abgeordnete das wichtigste Bindeglied zwischen dem Volksrat ujid den Bür­germassen ist und. dass ihm überdies eine wichtige Aufgabe bei der Heran­ziehung der Atlassen zur täglichen Ar­beit des Volksfafe zukommt. Die Er­fahrung des Abgeordneten, sein stän­diger Kontakt rpit den Wählern, ihre Anregungen, Vorschläge und Kritiken verleihen der Arbeit der örtlichen Or­gane der Staatsmacht Inhalt Die Bestimmungen des. neuen Ge­setzes geben uns Gelegenheit, die Rolle des Abgeordneten in der Tätig­keit der lokajap Organe der Staats­macht sowie sfefrie Aufgaben als Ver­treter der Maasen, zu analysieren. Ein wichtiges R.ecjiţ und zugleich eins Pflicht der Abgeordneten ist die Teilnahme an den Arbeiten der Ta­gungen des Volksrats, in den die Ab geordneter, gewählt wurden. Es wird häufig darauf hingewiesen, dass die Tagung die wichtigste orga­nisatorische Form des Volksrates ist. Durch die Teilnahme des Volksratsab­­geordnelen ari den Tagungen wird das Niveau dieser Versammlungen geho­ben und die Tagung gestaltet sich zu einer lebhaften Beratung, die mit dem Tätigkeitsbereich eines jeden Abge­ordneten und den Erfordernissen und Anliegen der Wählermassen in unmit­telbarem Zusammenhang steht. Durch die Tagungen nimmt der Ab geordnete unmittelbar an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten teil, lernt die Fragen der öffentUchen Ver­waltung näher kennen und macht sich als Vertreter der Werktätigen mit der Staatsführung neuen Typfts vertraut. Der Abgeordnete hat nicht nur das Recht, sondern vor allem die Pflicht, an den Tagungen teilzunehmen. Und dies, weil er hier mehr als sonst ir­gendwo seinen Aufgaben als Abgeord­neter, als Gewählter des Volkes und als Vertreter der Wähler seines Wahl­kreises nachkommen kann. Doch „an der Tagung teilnehmen“ heisst nicht bloss „dabei sein“. Das wäre zu wenig. „An der Tagung teil­nehmen“ heisst vor allem, die dort besprochenen Fragen kennen, heisst, diese Fragen vorher mit den Wählern durchgesprochen haben, die ALeinung der Wähler und ihre Anregungen an Ort und Stelle nachprüfen und sich über die Art und Weise, wie die bei den Debatten erörterten Probleme ge­löst werden könnten, eine Meinung bilden. Ausserdem bedeutet die Teilnahme an der Tagung, selber mifzusprechen, sein eigenes Wort in die Waagschale werfen. An den Debatten teilnehmen heisst, den Entwurf des Beschlusses, für dessen Annahme auch der Volks­ratsabgeordnete seine Stimme abzu­geben hat, mit voller Verantwortung prüfen. Und nach der Tagung geht es darum, gemeinsam mit den Wählern den Beschluss zu verwirklichen. Eng verbünden mit dem Recht des Abgeordneten, an den Tagungen teil zunehmen, ist das Recht, in bezug auf die Tätigkeit des Exekutivkomitees und der verschiedenen Volksratsabtei lungen Fragen zu stellen und zu in terpellieren. Zwar werfen in letzter Zeit immer mehr Abgeordnete Fragen auf und kritisieren die Mängel in der Arbeit verschiedener Exekutivkomitees­­aber viele dieser Fragen verlaufet? nachher im Sande und haben nicht die gewünschte Wirkung. Für eine richtige Anwendung der Mittel, von denen der Abgeordnete nach dem neuer? Volksratsgesetz Gebrauch maciién kanin, ist es nützlich zu erklären, was man unter Frage und Interpellation versteht: für gewöhnlich wird einfach gefragt, ob eine gewisse Information richtig ist oder nicht, ob sie dem Exe­kutivkomitee bekannt ist oder ob Aus­nahmen zur Lösung gewisser Fragen getroffen wurden usw. usf. Diese Frage ist eine einfache Form der Beteiligung an den Debatten, deren sich der Ab­geordnete bedient, um die Richtigkeit gewisser Daten zu prüfen und um An­gaben zu vervollständigen. Durch die Interpellation fordert der Abgeordnete vom Exekutivkomitee des Voiksrates eine Erklärung über die Anwendung eines normativen Aktes, über die Art und Weise, wie die aut den vorrngegangenen Tagungen gefass­ten Beschlüsse durchgeführt wurden oder über die Tätigkeit der Ressortab­teilungen usw. Wie leicht zu erkennen ist, fordert die Interpellation eine ausführliche Beantwortung der gestell­ten Frage sowie eine gründlichere Do­­kumentierung und macht eine genaue Kenntnis der Lage, deren Einschät­zung gewünscht wird, notwendig. Obgleich das Gesetz es nicht vor­sieht, empfiehlt es sich, Interpellatio­nen schriftlich abzufassen. Das Gesetz über die Organisierung und Tätigkeit der Volksräte bestimr dass die Be­fragten oder Interpellierten verpflichtet sind, im Laufe der gleichen Tagung auf Fragen oder Interpellationen zu antworten. Die Gesetzbestimmung ver­langt von den Exekutivkomitees der Volksräte Massnahmen, um jederzeit auf Fragen oder Interpellationen ent sprechende Antworten erteilen zu kön­nen. Selbstverständlich darf der Abge­ordnete seine Tätigkeit nicht nur auf die Teilnahme an den Tagungen be­schränken. Äusserst wichtig ist die Arbeit, die er Tag für Tag als Volks­ratsabgeordneter leistet sowie die stän­dige Verbindung mit seinen Wählern. Im Wahlkreis pulst das Leben, dort lernt der Abgeordnete die Erfordernis­se seiner Wähler kennen und dort hat er die Möglichkeit, sich über alles ge­nau zu unterrichten. Der Votksratsabgeordnete, der die von Wählern erhaltenen Vorschläge sammelt und seinen Wahlbezirk aus der Praxis kennenlernt, ist berufen, mit dem Exekutivkomitee ständige Ver­bindung aufrechtzuerhalten, es über seine Feststellungen zu unterrichten, Vorschläge und Anregungen zur Lö­sung der von den Wählern gestellten Fragen zu unterbreiten. Besonders wichtig für die Herstel­lung der Verbindung zwischen Abge­ordneten und Wählern ist die Abhai. tung von Beratungen, die Festsetzung der Tage, an denen Wähler und Ab­geordnete miteinander sprechen kön­nen und, nicht zuletzt, die Abstattung von Besuchen in den Wohnungen der Wähler. Die Tätigkeit des Volksratsabgeord­­n-eten ist wichtig und verantwortungs­voll. Mehr als 135.000 Volksratsabge­ordnete gibt es in unserem Lande, und sie müssen unterstützt werden, um zu Hauptaktivisten in der Arbeit der ört liehen Organe der Staatsmacht erzo­gen zu werden. Ihre Vorschläge müs­sen mit grösster Aufmerksamkeit ge­prüft und ihre schöpferische Initiative entsprechend genützt werden. Carol Beniş NEUER WEG Nr. 2575 Unsere schöne Heimat Seit -zig Jahren gehört die Moschee des Muftiats zum Stadtbild Konstant­­zas- Auch heute noch ruft der Muezzin vom Minarett die Gebetstunden ans, obwohl nur wenig Gläubige die Mos chee besuchen, dafür ist aber der Andrang der Besucher um so grösser Aufnahme: R. Cramer Überreste einer uralten Pyramide auf gefunden Vor kurzem entdeckten Archäologen, die an den Ausgrabungen von Daschur arbeiten (etwa 30 km von Kairo ent­fernt), die Überreste einer jahrtausen­dealten Pyramide. Nach Vermutungen der Forscher soll diese Pyramide zur Zeit der 13. Pharaonendynastie, 1800 Jahre v. u. Z., erbaut worden sein. Im Innern der Pyramide wurde ein Gang entdeckt, der zu drei noch unerforsch­ten Gewölben führt. In einem 4. Ge­wölbe wurde ein Sarkophag sowie mehrere Gehrauchsgegenstände, wie Essgeschirr usw. aufgefunden. Allem Anschein nach wurde das Grabmal schon früher entdeckt und ausgeplündert, wpj?ei die Mumie ein Raub der Diebe wurde. Erste vollautomatisierte Fabrik in der CSR Im Maschinenbauwerk in Buzuluk wurde die erste vollautomatisierte Fa brik entwickelt. Sie wird mit modet nen automatischen Ausrüstungen gum­mierte Leinwand erzeugen. Die An­lage besteht aus 23 Maschinen und wird von einem einzigen Ingenieur elektronisch gesteuert. Die Produkt tionskapazität dieses Betriebs beträgt 6—60 m gummierter Leinwand je Mi­nute. Ein Hafen und fünf Meere Es ist allgemein bekannt, dass der Hafen von Odessa einer der grössten der Sowjetunion ist. Nichtsdestoweni­ger steht der Südhafen von Moskau im Rayon Proletarski dem Hafen von Odessa, was das Warenvoiumen und das Niveau der Mechanisierung be­trifft, kaum nach. 1930 wurde in Moskau ein Hafen angelegt, der fünf Sektoren umfasst. Mit dem Bau der südlichen Reede stieg der Warentransport des Hafens um ein Vielfaches. Das Vorkriegsniveau der Verlade­arbeiten wurde um das Siebenfache überschritten und die Beförderung von nahezu allen Waren erfolgt heute mechanisiert. Vom südlichen Hafen treten die Schiffe ihre Fahrten nach den verschie­denen Flüssen an. Gleichzeitig gehen in Moskau Schiffe mit den Flaggen der verschiedensten Schiffahrtsgesell­schaften vor Anker. Dies ist leicht ver­ständlich, denn der Südhafen der Hauptstadt der UdSSR ist ein Hafen, von dem man zu fünf Meeren gelan­gen kann. Ausgrabungen im Herzen von London Gänzlich unerwartet wurde__der Tra­falgar Square, einer der berühmtesten Plätze Londons, ein Feld für archä­ologische Ausgrabungen. Bei Tiefbau­arbeiten wurden dort Überreste von Flusspferden, Rhinozerossen und Ele­fanten entdeckt, deren Alter auf min­destens 100.000 Jahre geschätzt wird. Die ausgegrabenen Fossilien stammen aus der Eiszeit, und gehören Gattun­gen an, die längst ausgestorben sind. Heuchler, Zyniker, jVeurotiker Eine vernichtende Kritik über die amerikanische Erziehung fällte der amerikanische Neurolog Professor Haase von der Universität Illinois. „Unser ganzes Erziehungssystem“, er­klärte ér, „wird zwischen ehrgeizigen und sich widersprechenden Prinzipien hin und her gerissen. Wir betonen die Bedeutung der Anpassung an die Er­fordernisse des Lebens. Wir treiben unser« Kinder ständig an, tüchtig und energisch zu werden, damit sie sich durchsetzen können — sogar ag­gressiv und rücksichtslos im Kampf ums Dasein. Gleichzeitig aber predi­gen wir immer wieder Demut und Nächstenliebe. Was Wunder, dass viele Kinder konfus, unsicher und miss­trauisch werden, angesichts von so vielen Widersprüchen, Unehrlichkeit und Bigotterie — und dass ihnen spä­ter nichts anderes übrigbleibt, als Heuchler, Zyniker und Neurotiker zu werden. Die amerikanischen Schulen und Universitäten erziehen sie . dazu.“ Donnerstag, 1. August 1957 » Was mir Mutti wohl antworten wird... Ich heisse Peierle und bin ein klei­ner, blonder Junge von fünf Jahren. Alle sagen, dass ich ein lebhaftes und aufgewecktes Kind bin. Kann schon sein —, wenn die Grossen es sagen, dann muss es ja stimmen. Und wenn ich an Muttis Hand spazierengehe und lustig drauflosplappere, was ich so alles von den Grossen abgelauscht habe, dann fühle ich immer: Mutti ist ordentlich stolz auf ihren kleinen Jun­gen, der sich alles, was er hört, so gut merken kann. Ich spitz aber auch immer die Ohren, wenn Vati und Mutti miteinander sprechen. Man kann da so viel Neues erfahren und lernen. Und was sie nicht alles ein­ander erzählen! Manchmal glauben sie, ich höre nicht hin, aber ich bin schlauer als sie, ich tu nämlich nur so, als wäre ich ganz ins Spielen vertieft. Dabei lausch ich ganz feste, wenn auch Mutti immer sagt, Lau­schen sei nicht schön. Vor ein paar Tagen ist Tante Klara gekommen. „Mutti, Mutti, schnell, die alte Hexe ist dal" habe ich aus Lei­beskräften gerufen und bin auf Tanie Klara zu gehüpft. Warum sie eine alte Hexe ist, weiss ich eigentlich nicht, wo sie mir doch immer Scho­kolade bringt. Mutti ist aufgesprun­gen und hat mich zu üb er sehr eien versucht: „Ah, endlich bist du ge­kommen, liebe Tante Klara I" Dann hat sie den Kopf entrüstet geschüt­telt und entschuldigend gesagt: „Wo das Kind nur so was gehört hat I" Ich wollte ihr erklären, aber sie hat Tante Klara ins Haus gezogen und mich rasch in den Hof geschoben. Ich bin also nicht schuld, wenn Mutti sich jetzt den Kopf darüber zerbre­chen muss. Und dabei ist die Sache doch so einfach. Hat sie nicht zu Vati gesagt, dass Tante Klara, die alle Hexe, geschrieben hat, sie will zu uns kommen ? Und sie haben beim Essen lange über die alte Hexe geschimpft. Sollte ich mir da die Ohren zuhalten? War übrigens auch f ar nicht gegangen, weil ich doch das lilchglas in den Händen hatten musste. Und warum hat Mutti jetzt so erschreckte Augen gemacht, wenn ich doch nur wiederholt habe, was sie und Vati über Tante Klara ge­sprochen haben ? Hätte ich vielleicht nicht zuhören dürfen ? Bin ich denn schuld, wenn ich so gute Ohren hübe? Oder darf ich nur nicht alles sagen, was ich von ihi n gehört habe 1 Ist denn nicht alles richtig ? Oder darf ich es nur nicht Tante Klara sagen ? Warum reden sie vor mir über Dinge, die ich nicht richtig verstehe oder die mich nichts angehen? Ich werde mal Mutti fragen. IFos sie mir wohl antworten wird ... Anni Elek Kleines Einkoch-Lexikon Wir bringen diesmal einige Rat­schläge, die beim Obsteinkocnen be­achtet werden sollen. Was beim Obsteinkochen wichtig ist Es gibt keinen Saitverlust, wenn das Obst gewaschen und dann «rst entstielt und entsteint wird, un­ansehnliches, zerdrücktes oder flecki­ges Obst eignet sich nicht zum Ein­kochen, es wird besser für Marme­lade oder Gelee verwendet. Jede Frucht kann ohne Zucker eingekocht werden; wer jedoch mit Zucker ein­kochen will, rechnet auf einen Liter Wasser bei süssen Früchten 75 bis 150 Zucker, bei sauren Früchten 100 is 250 g Zucker. Die Früchte wer­den mit dem Zucker durchstreut, er kann aber auch mit Wasser aufgekocht und erkaltet über das Obst gegeben werden. Saftreiches Obst wird im eige­nen Saft eingekocht, weniger saft­­reiches in Zuckerlösung oder in Was­ser, Johannisbeeren, Kirschen, Heidel­beeren, Stachelbeeren und Pflaumen, die als Kuchenbelag verwendet Ver­den sollen, werden ohne Wasserbei­gabe eingekocht. Wenn Sie vielleicht Gläser mit Deckel haben, dann beachten Sie folgendes : Das vorbereitete Obst wird mit oder ohne Zucker aufgekocht und sofort in die Gläsdr gefüllt. Sehr sauber arbeiten! Gummiring aufle­­gan. Auf die Innenseite des Deckels Alkohol giessen, anzünden, den Dekel schnell auflegen und sehr fest an­­drücken. Beim Verbrennen des Alko­hols wird die Luft zwischen Glas und Deckelrand verbraucht, der Deckel wird angesaugt und verschlieşst das Glas, das möglichst hoch gefüllt werden soll. Diese Methode ist nur bei Obst anwendbar, Einkochtabelle für Obst Aprikosen . . 30 Min. bei 75 Grad <3. Brombeeren . 30 Min. bei 75 Grad C. Erdbeerein . . 30 Min. bei 75 Grad G. Himbeeren . . 30 Min. bei 75 Grad G. Heidelbeeren . 30 Min. bei 80 Grad C. Johannisbeeren 40 Min. bei 90 Grad G. Kirschen . , 30 Min. bei 80 Grad G. Mirabellen . . 30 Min. bei 75 Grad G. Pfirsiche . . 30 Min. bei 75 GradG. Pflaumen . . 30 Min. bei 75 árad G. Preiselbeeren 30 Min, bei 90 Griad C. Noch ein paar praktische Winke Zucker oder Zuckersirup darf nicht auf den Glasrand kommen. Die GUL ser sehr langsam erhitzen und nie­mals wallend kochen lassen. Wird zu rasch oder zu stark erhitzt, platzjm die Früchte oder steigen nach oben. Die Gläser dürfen sich im Einkoch­­kessel nicht berühren. Die Einkochzeit wird von dem Zeit­punkt an geréchnet, an dem das Ther­mometer den erforderlichen Grad an­zeigt. Nach Beendigung der vorge-schrie­­benen Zeit die Glaser aus dem F.in­­kochtopf herausnehmen. Durch Nacli­kochen im heissen Wasserbad wird der Glasinhalt unansehnlich. Niemals kalte Gläser in heisses Wasser oder heisse Gläser in kaltes Wasser stellen 1 Die Temperatur des Einkochwassers muss dem der Gläser entsprechen. Eine mit Zucker überfütterte Ein­kochflüssigkeit ist schwerer als das Obst. Also nicht zu viel Zucker ver­wenden, die Früchte steigen sonst nach obere Die kluge Hausfrau Harter, ausgetrockneter Käse wird wieder irisch, wenn man ihn in frische Vollmilch legt. Ein Stück Zucker unter die Kä­seglocke gelegt, verhindert das schnelle Schimmeln des Käses. Der Zucker zieht die Feuchtigkeit an, er muss erneuert werden, wenn er völlig durchfeuchtet ist * Gestärkte Wäsche wird stets in lauwarmes Wasser eingeweicht, da­mit die alte Stärke aufgelöst wird. Beim Einweichen mit kaltem Was­ser vergilbt die Wäsche und wird leicht brüchig. Beim Zubereiten von Mehlspei­sen verlangt trockenes Mehl einen grösseren Zusatz von Flüssigkeiten als irisch gemahlenes. Eischnee gelingt nur, wenn sich im Eiklar keine Spur Dotter be- J findet und man zuerst langsam ( und dann immer rascher schlägt. } ---------------------------------—----------1 Schutz dem keimenden Leben Wir entnehmen der in der QDR erscheinenden „Wochenpost“ einen Artikel in gekürzter Fassung, in dem ein Frauenarzt über eitnige Fra­gen der SchwangerschaJtsunterbre ■ chung Aufschluss gibt und für das keimende, Leben, gegen die vorige Freiheit in bezug auf die künstliche Fehlgeburt eintritt. Wir nehmen an, dass der Artikel viele unserer Le­serinnen interessieren wird, wenn er auch nicht auf alle Fragen in Verbindung mit diesem Thema ein­geht. Es gibt sehr verschiedentliche Mei­nungen über die erlaubte und uner­laubte Schwangerschaftsunterbrechung. Die Biologie hat, unabhängig von religiösen und philosophischen Vor­stellungen, für die rechtliche und sitt­liche Bew-crtung des „keimenden Le­bens“ exaktwissenschaftliche Grundla gen geliefert. Vom Augenblick der Be­frachtung an, die aus Ei und Samen­zelle ein lebendes Wesen macht, be­ginnt alles, was zum menschlichen Sein gehört: Wesen- und Gesfalthaf tigkeit, Verschiedenheit von der Mut ter, körperliche und geistige Anlagen und so weiter. Was später folgt, ins­besondere die Geburt, ist, biologisch gesehen, nur noch Vollziehung des Meuscliseins, nicht mehr dessen An­fang. So einleuchtend diese biologischen Tatsachen sind, so heftig wurden sie und die „Rechtsfähigkeit“ der Leibes­frucht angefochtcn, um daraus ein we­sentliches Argument gegen den straf­rechtlichen Schutz des keimenden Le­bens abzuleiten. Wenn die Frucht kei­ne Rechtspersönlichkeit ist, kann auch von keinem subjektiven Recht dersel­ben gesprochen werden und somit auch kein subjektives Recht (Rectit auf Leben 1) verletzt werden. Dieser extreme Standpunkt wider­spricht in seinen Folgerungen der hu­manistischen Grundidee des ärztlichen Berufes, dessen Aufgabe es ist, dem Leben zu dienen, auch dem werdenden Leben. Die fesfge.stellten gesundheitlichen Auswirkungen der Schwangerschafts­unterbrechung können erschreckend sein. Mehrjährige Nachuntersuchungen ergeben in hohem Prozentsatz Regel­störungen und spätere Geburtserschwe­­rung durch Narbenbildungen, entzünd­liche Nachkrankheiten, Unfruchtbar­keit, Bauchschwangerschaft u. a. Dazu kommen bedenkliche Nachwirkungen für die Gesamtpersönlichkeit der Frau. „Die Plötzlichkeit dieses Schlages“, führte einmal ein sowjetischer Arzt über den vorzeitigem Abbruch der Schwangerschaft an, „trägt eine Anar­chie in die Wechselbeziehungen der Hormondrüsen hinein, deren Ausgang unter Umständen sehr unerwartet sein kann“. Gewisse Fortschritte der Medizin, insbesondere die Möglichkeiten der In­fektionsverhütung durch neue Heilmit­tel, sind zweifellos imstande, die Häu­figkeit entzündlich bedingter Spätfol­gen einer klinischen Schwangerschafts­unterbrechung auf ein Minimum zu reduzieren. Trotzdem werden auch in Zukunft in manchen Fällen künstliche Fehlgeburten mit dem unwiderrufli­chen Verlust der Fruchtbarkeit bezahlt, und vor allem : Kein Fortschritt der Medizin vermochte bisher die schwer­wiegenden Auswirkungen auf den Ge samtorganismus zu mildern. Mit Beginn der Schwangerschalt setzt eine gewaltige Umstellung aller Ornanfunktionen ein, deren Zweck und I natürliches Ende Geburt und Stillen des Kindes sind. Der vorzeitige und überdies gewaltsame Abbruch dieser Entwicklung ist ein naturwidriger Ein­griff in ein biologisches Geschehen, der auch bei glattem Operations- und Heil­verlauf nicht spurlos am Organismus der Frau vorübergehen kann. Sowje­tische Ärzte haben z. B. beobachtet, dass eine Schwangerschaftsunterbre­chung bei unterentwickelten Fortpflan­­zungsorganen eiine Stabilisierung des unfertigen Zustandes mit all seinen seelischen und körperlichen Nachteilen bedingt. Die radikalen Verfechter der Abtrei­bung argumentieren, dass die nicht­­wegzuleugnende, aber doch begrenzte Schädigungsmögliehkeit bei legaler Unterbrechung das kleinere Übel sei und deshalb den Vorzug verdiene. Eine Frau, die abtreiben wolle, erreiche ihr Ziel immer: dieser Weg sei aber un­gleich gefahrvoller. Es wäre naiv, zu glauben, dass die Freigabe der Abtreibung diesen Weg verlegen würde. Auch die grosszügig­ste Gesetzgebung kann nicht darauf verzichten, dass der Eingriff in kli­nischer Behandlung durchgeführt wird; die meisten Frauen und Mädchen wol len jedoch die Fehlgeburt verheimli­chen. Sie bevorzugen die diskrete Be Handlung ohne Antragsformular, Un terbrechungskommission, Bettenvorbe Stellung usw. Ihr „guter Ruf“ ist ih­nen lieber als alle Kunst des Fach arztes. Die wenigsten Unglückliches wissen, wie sehr sie mit ihrer Ge­sundheit, ja mit ihrem Leben, spielen. Für sie ist es „nur“ eine Seifenspü­lung, „nur“ ein Eihautstich. Sie haben keines der Opfer dieses verbrecheri­schen Leichtsinns gesehen, die Jahr für Jahr schwerkrank oder sterbend in die Krankenhäuser gebracht werden. Sie kennen nicht das Leid der Frauen, die sich mit einer Fehlgeburt , das Glück, Mutter zu werden, für immer verscherzt haben. Es gibt Auswege, die besser sind als die Abtreibung. Die Wissenschaft Hat das Geheimnis der Zeugung so weit aufgeklärt, dass die Verwirkli­chung einer individuellen, dem Ge­wissen des einzéinen überlassenen Ge­burtenkontrolle keine Utopie mehr ist. Heute kennen wir gründlich geprüfte Methoden, um die fruchtbaren Tage der Frau mit hoher Sicherheit zu be­stimmen : die Anwendung der Knaus­­schen Regel (auf der Grundlage lang­fristiger Regelnotizen) und die Mor­gentemperaturkurve. Wenn diese Me­thoden auch keine hundertprozentige Sicherheit gewähren — in der Biologie gibt es keine Regel ohne Ausnahme 1 —, so haben sie doch Millionen Men­schen geholfen, mit ihren intimen Pro­blemen ohne lästige Technik und vor allem ohne Abtreibung fertig zu wer­den.

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