Neuer Weg, 1957. december (9. évfolyam, 2678-2704. szám)

1957-12-01 / 2678. szám

PROLETARIER ALLER LANDER« VEREINIGT EUCH! | Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik VHI. JAHRS. Nr. 2678 Zun Monat der Kultur Die befreite Schöpferkraft des Volkes Meister Tudor Arghezi schreibt be­geistert über das Weinlese-Bild — eine bewundernswerte Verschmelzung von Musik, Volkstanz, Ballett, einzig, artigen Trachten — das die Volks­kunstgruppe des Zentralrats der Ge­werkschaften, von aufsehenerregenden Auslandstournees zurückgekehrt, auch in Bukarest zeigte. Ursprüngliche Volkskunstmotive erhielten hier durch eine mit grossem Können vereinte ori­ginelle Stilisierung neuen Ausdruck. Aber auch bei den Veranstaltungen der üblichen Landeswettbewerbe der Laienkünstler empfinden wir immer wieder restlose Bewunderung, wenn wir einem wirbelnden Volkstanz zu­­schauen oder das mitreissende Flö'en­­spiel des Hirten hören. Befreit von den Fesseln alter Jahrhunderte, schafft sich die Energie eines jungen Volkes jubelnd Raum. Die neue schöpferische Entfaltung der Volkskunst ist jedoch nur ein Ab­schnitt der umfassenden Kulturrevo­lution, die in unserem Lande vor sich geht. Wenn wir eines der Verlags­programme für nächstes Jahr durch­­blättern, lesen wir die Namen von Marx, Engels, Lenin, Hegel, Des­cartes, Aristoteles, Herodot, Plutarch. Täglich kaufen Menschen in den Buch­handlungen die Werke von Balzac, Shakespeare, Dante, Goethe, Dickens, Gogol, Tolstoi. Auf der Umschlagsei­te der jüngst erschienenen ersten Num­mer der Zeitschrift für Weltliteratur „Secolul XX“ stehen Namen der grössten zeitgenössischen Schriftstel­ler: Michail Scholochow, William Faulkner, Nazim Hikmet, Lion Feucht­­wanger, Louis Aragon. Viele der an­geführten Autoren werden zum er­sten Mal vollständig ins Rumänische übertragen. Die grosse Aktion zur Neuwertung des einheimischen Kultur­erbes trägt dazu bei, dass die Werke der rumänischen Klassiker heute end­lich unmittelbar in die Hände derer gelangen, für die sie bestimmt sind. Überblicken wir diese weitgespannte Verlagstätigkeit, so überzeugen wir uns davon, dass die Kultur des Sozia­lismus wirklich alles Wertvolle auf­nimmt und den breitesten Massen zu­gänglich macht. Die kürzlich abgehaltene Plenarta­gung des Leitungsrates des Schrift­stellerverbandes der RVR stellte fest, dass die Schriftsteller unseres Landes, die eine inhaltlich neue und künstle­risch wertvolle Literatur geschaffen haben, heute in einer einheitlichen li­terarischen Front vereint sind und ihr Können den hohen menschlichen Idealen und der grossen Sache des Sozialismus weihen. Dies gilt auch für die Kunstschaffenden auf dem Ge­biete des Theaters, der bildenden Kunst, der Musik. Auf wissenschaftlich organisierter Grundlage, in Tausenden Elementar­schulen, in Hunderten Berufs- und Mittelschulen, an zahlreichen Univer­sitäten und Hochschulinstituten lernt heute die Jugend. Tag für Tag; mit dem Beginn jedes neuen Schuljahrs in immer zweckmässigeren Formen. In Tausenden Bibliotheken lesen Arbeiter und Bauern, in zahlreichen Kursen machen sie sich mit der Ideologie vertraut, die die Welt verändert. Vor uns entsteht ein gewaltiges Bild yon dem Vordringen einer humanistischen Kultur, die Licht und Wärme und Kraft für die Umgestaltung des Le­bens in die Seelen der Menschen bringt. Unser Volk begeht in diesem Mo­nat den zehnten Jahrestag der Aus­rufung der Rumänischen Volksrepu­blik. Die Errungenschaften dieser Jahre werden auch durch einen Monat der Kultur gewürdigt, der mit dem heutigen Tage beginnt. Um seine Or­ganisierung bemühen sich das Mini­sterium für Unterricht und Kultur, die Theater, die Gewerkschaften, die Verlage und Buchhandlungen, die Stu­dentenorganisationen, die’ Kulturhei­me, die Künstlerverbände — der Dich­ter und Verdiente Künstler . in glei­chem Masse wie der Lehrer, der im entferntesten Dorf einen Vortrag hält oder ein künstlerisches Programm or­ganisiert. Zahlreiche Kulturiormatio­­nen aus der Provinz kommen in die Hauptstadt. Bukarester Künstlerkol­lektive und Kulturschaffende fahren in alle Teile des Landes. Jedes Städt­chen, jedes Dorf bietet seine besten Kräfte auf, in der entlegensten Ort­schaft finden Veranstaltungen statt. In fünf grossen Zyklen — der Woche der bildenden Kunst und der Museen, der Woche der rumänischen Musik, der Woche de9 Theaters, der Woche des Buches und der Dekade der Kul­tur der mitwohnenden Nationalitäten — werden die grossen Verwirklichun­gen des Geisteslebens der vergange­nen zehn Jahre an uns vorüberziehen. Die neuen Premieren der rumänischen Theater und Musikformationen, die Eröffnung der Ausstellung „Von Co­­resi bis Arghezi" im Literaturmuseum der RVR, die Ausstellung des Buches, in der die einzelnen Verlage da» Be­ste zeigen werden, die zahlreichen Ausstellungen der bildenden Künst­ler in den Regionsstädten und in der Hauptstadt, die Schau der Volkskunst der mitwohnenden Nationalitäten, die Vorträge der Wissenschaftler und die Begegnungen zwischen Schriftstellern und Lesern, die Darbietungen der be­sten Laienkunstformationen, die auch nach Bukarest eingeladen wurden, der Beginn des Filmfestivals auf dem Lande — all das lässt uns das Aus­­mass der Veranstaltungen erkennen, die uns der Monat der Kultur bieten wird. Z.um ersten Mal findet in unserem Land eine Dekade der Kultur der mit­­wohnenden Nationalitäten statt. Den­ken wir an die Neubelebung alter Volkstraditionen in Siebenbürgen und dem Banat, die Kirchweih, Frühjahrs­bräuche und Erntefeste, die mit Unter­setzung der Volksräte in den letzten Jahren gefeiert wurden, die Premie­ren der ungarischen Theater und des serbischen Ensembles, die Vorstellung gen der Stalinstädter Deutschen Spiel­gruppe für Lieder und Tänze, lesen wir die Auswahl der in letzter Zeit erschienenen neuen deutschen Roma­ne, gehen wir in Bukarest in die Vor­stellungen des Temesvarer Deutschen Staatstheaters, das gleich anderen Kulturformationen beim Fest in der Hauptstadt mitwirkt, s0 geben wir uns Rechenschaft darüber, dass die De­kade der Kultur der mitwohnenden Nationalitäten einen Höhepunkt der konsequenten leninistischen Nationa.­­litätenpolitik der Rumänischen Arbei­terpartei darstellt und dass die Kultur der mitwohnenden Nationalitäten in ihrer ganzen bisherigen Geschichte keinen solchen Aufschwung zu ver­zeichnen hatte, wie in den Jahren des volksdemokratischen Regimes. Wir werden im Dezember an einer Kulturschau teilnehmen, die uns mit Stolz auf die kulturellen Errungen­schaften des volksdemokratischen Staates und die grossen schöpferi­schen Kräfte all derer erfüllt, die heute auf Rumäniens Boden leben. Neuer Erfolg der Sowjetwissenschaft Das grösste Radioteleskop der Welt wurde errichtet Länge des Teleskops 130 m / Gesamtoberfläche des „Radiospiegels“ 400 ms Moskau, 29. (Agerpres.) — TASS ; In der Sowjetunion wurde das stärkste Radioteleskop der Welt ge­baut. Diese Nachricht wurde am 29. November von Semjon Haikin, Dok­tor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften, auf einer Konferenz der Radioastronomen bekanntgegeben. Die Länge dieses Teleskops beträgt 130 Meter, die Gesamtoberfläche der „Radiospiegel“ erreicht 400 m2. Zum Betrieb dieser gewaltigen In­stallation sind Dutzende starker Elek­tromotoren und ein besonderes Sy­stem halbautomatischer Steuerung notwendig. Die Ergebnisse der Be­obachtungen werden automatisch re­gistriert. Mit Hilfe des neuen Radioteleskops können die Phänomene der Ionosphä­re erforscht, die verschiedenen Vor­gänge auf der Sonne beobachtet, das Auftreten magnetischer Stürme in der Erdatmosphäre vorausgesagt und die Weitraumstruktur studiert werden. Wie Semjon Haikin einem TASS­­Korrespondenten erklärte, wird das neue Teleskop die Grenzen des menschlichen Wissens über das Uni­versum erweitern. Es kann Radiowel­len von nur 3 cm empfangen — na­hezu zwanzigmal kürzere als jene, die vom Radioteleskop empfangen wurden, das kürzlich im Observato­rium der Grafschaft Chesire (Eng­land) errichtet wurde und als eines der grössten der Welt gilt. Diese Besonderheiten gestatten eine beträcht­liche Erhöhung der Präzision von Be­obachtungen der Sternenwelt jenseits der Grenzen optischer Sicht sowie das Eindringen in das Innere des Univer­sums auf eine Entfernung von Hun­derten Millionen Lichtjahren. In naher Zukunft, sagte Semjon Haikin, werden wir mit dem grossen Radioteleskop noch kürzere Wellen bis 1,5 cm — empfangen können. Professor Nikolaj Basow erklärte dem Korrespondenten der Agentur, gegenwärtig werde ein Radioteleskop mit einem Molekularverstärker kon­struiert. Ein solcher Verstärker wird eine rfohezu fünfzigfache Erweiterung des Aktionsradius von Radiotelesko­pen ermöglichen. Die Radioteleskope mit Molekulargeneratoren werden den Beginn der Kosmochemie bilden. 1 Knapp v©a* dem Ziel Eigenbericht. — Das Tempo, das die Aktion der Vergenossenschaf­tung in der letzten Woch« angenom­men hat, lässt darauf sahliessen, dass der Rayon Tschakowa, als drittes Gebiet im Banat, in Kürze keine Einzelwirtschaften mehr haben wird. Während am 14. November bloss eine Gemeinde, eine Woche später aber schon 6 Gemeinden die neue Wirt­schaftsform angenommen hatten, be­trug am 29. November die Zahl der vergenossenschafteten Dörfer schon 27. Innerhalb von neun Tagen gingen die werktätigen Einzelbauern von 21 Ge­meinden zur gemeinsamen Bodenbe­arbeitung über. Die Zahl der verge­­nossensebafteten Gemeinden im Banat ist in den letzten Tagen von 110 auf 160 gestiegen. Gleichzeitig ist .zu bemerken, dass auch die durchgängige Kollektivierung ihren Siegeszug an­­jţritt. In Cărpiniş wurden gestern die letzten Mitglieder der LAG in die Kol­lektivwirtschaft aufgenommen. Hier werden nun künftig über 600 Fami­lien 2.300 ha Boden gemeinsam be­arbeiten. Es. ist dies die vierte kollek­tivierte Gemeinde im Rayon Hatzfeld. ir Der 26. November war für Ebendorf im Rayon Lugosch ein bedeutender Tag; Weitere elf Familien traten der Kollektivwirtschaft „Rosa Luxemburg“ und 46 Familien der schon bestehen­den landwirtschaftlichen Arbeitsge­meinschaft bei. Damit ist die Verge­nossenschaftung dieser vornehmlich von .deutschen werktätigen Bauern be­wohnten Gemeinde abgeschlossen., Ebendorf ist die dreiundzwanzigste Gemeinde im Rayon Lugosch, die'bis nun durchgängig vergenossenschaftet ist. Sigismund Schlinger — Lugpsch .Volkskorrespondent Regierungsdelegation der DDR in Bukarest Dieser Tage traf eine Regiemngsdele­­gation der DDR unter Leitung des Stellvertretenden Ministers für chemische Industrie, Hans Adler, in Bukarest ein. Die deutsche Regierungsdeiegation wird mit den Leitern des Ministeriums für Erdöl- und chemische Industrie die Er­weiterung der wirtschaftlichem Zusam­menarbeit unseres Landes und der DDR auf dem Gebiete der chemischen In­dustrie erörtern. Die Delegation wird den Aufenthalt in unserem Lande auch zur Besichtigung von Betrieben und Werken unserer chemischen Industrie benützen. George Georgescu zurückgekehrt Nach einer erfolgreichen Tournee durch Italien und Griechenland ist der Künstler der Volkes George Georgescu, Direktor der Staatlichen Philharmonie „George Enescu", Sonnabend abend in die Hauptstadt zurückgekehrt. Gäste aus Uruguay In Bukarest ist eine Kultur delegation aus Uruguay eingetroffen. Der Dele­gation gehören an : der Violinsolist des Sinfonieorchester aus Sodre. und Musik­kritiker des1 Zeitung „Dl Popullar", Francisco Jose Musetti, der Dichter und Mit* beiter der „Gaceta de Cultura“ Americo Robert Abad Zulberti samt Gattin, Prof. Maria Antonia Marino Bur. ghi de Abad, ferner der ständige Mit­arbeiter der „Gaceta de Cultura". Die Gäste besuchen unser Land auf Einla­dung des Rumänischen Instituts für kulturelle Verbindungen mit dem Aus­land. Neuer rumänischer Farbfilm Nächste Woche findet in Bukarest — im Rahmen des Monats der Kultur — die Erstaufführung des neuen rumäni­schen Farbfilms „Zwei Lose“ statt. Der Streifen, eine Produktion des Filmstu­dios „Bucureşti“ wurde nach der Novelle „Două loturi“ von I. L. Caragiaie ge­dreht. Spielleitung hatten Gh. Nagy und Aurel Mi hei es inne. Zahlreiche hervorragende Schauspiele, unserer Bühnen, wie der Künstler des Volkes Gr. Vasiliu-Btrlig und die Ver­dienten Künstler Marcel Angheiescu, Ale­xandru Giugaru und Ion Iencovescu wirken im neuen Film mit. Zugleich mit dem genannten Streifen rollt ein sowjetischer Breitwand-Doku­mentarfilm „Unter der Sonne des Südens“. Im Laufe der nächsten Woche flndien in Bukarest einige weitere Film premieren statt, und zwar werden zwei sowjetische und ein französischer Film rollen. Ein Geschenk der DDR für das „Friedrich-Schiller“­­Kulturhaus Bukarest (Eigenbericht). — Freitag abend fand im „Friedrich-Schüller“ -Kul. turhaus die feierliche Überreichung eines Geschenkes, einer „Tannhäuser“-Musik­­truhe, statt. Es handelt sich dabei um ein mit Rundfunkapparat, Plattenspieler und Magnetophon ausgestattetes Gerät — ein Geschenk der Aussenhandelsgesell­­schiaft DIA-Elektrotechnik und del „Stassfurt“-Werke Sonneberg, das von Direktor Gerd Faltenberg seitens der DIA-Elektrotechnik überreicht wurde. Der Direktor des Kulturhauses Arthur Braedt bot dem Gast, zum Dank füi dieses wertvolle Geschenk, eine in Le­der gebundene Mappe mit Bildern aus Vier Tätigkeit des Kulturhauses und aus dem deutschen Kulturleben der Haupt­stadt, dar. An der Feier nahmen neben Vertretern der Botschaft der DDR das Mitglied des Präsidiums der Grossen Nationalver­sammlung, Filip Geltz, sowie zahlreich« Freunde des Kulturhauses teil. In Bukarest ist gestern der erste Schnee geictlien. Wenn auch die „Gros­sen“ dieses Ereignis mit sehr gemisch­ten Gefühlen betrachten, die „Kleinen** haben jedenfalls ihre Freude daran, A I «•* * H Festversammlung zum Jahrestag des Bauernaufstandes von Bobii na In Klausenburg begannen die Fei­erlichkeiten zum 520. Jahrestag der Aufstände der rumänischen und un­garischen Leibeigenen Siebenbürgens, unter denen der Aufstand, von Bo­­bilna ein bedeutendes Ereignis dar­­stellte. Sonnabend nachmittag fand im Klausenburger Nationailtheater eine Festversammlung statt, an der das Mitglied des Politbüros des ZK der RAP, Stellvertretender Ministerpräsi­dent Emil Bodnăraş, der Sekretär des ZK der RAP, Ianos Fazeka?, das Mit­glied des ZK der RAP, Minister für Unterricht und Kultur, Atanase Joja, das Mitglied des ZK der RAP, Gene­ralstaatsanwalt der Rumänischen Volksrepublik, Augustin Alexa, der Ge­neraldirektor im Ministerium für Un­terricht und Kultur, Ladislaus Banyai, Akad. Andrei Oţetea, Vertreter der örtlichen Partei, und Staatsorgane, Wissenschaftler und Kulturschaffende, zahlreiche rumänische und ungarische Werktätige aus der Stadt und Region Klausenburg teilmahmen. Nach der Eröffnungsansprache des Vorsitzenden des Exekutivkomitees des Stadtvolksrats Klausenburg, Gen. Petru Jurcä, überbrachte Akad. Atana­se Joja den Gruss des ZK der RAP und des Ministerrats der Rumänischen Volksrepublik. Der Aufstand von Bo­­bilna, sagte der Redner, ist eines der wichtigsten revolutionären Ereignisse der Geschichte unseres Vaterlandes. Er wind1 in die grossen Bauernbewe­gungen des Mittelalters gegen den Feudalismus eingereiht und war der erste organisierte revolutionäre Kampf der unterjochten Bauernschaft unseres Landes. Der Aufstand von Bobilna hat die rumänischen und ungarischen Bauern im Kampf für ihre gemeinsamen Ziele, für ihre Klaisseminteressen zusammen­­geschlossen; er war ein Vorbote des Zusammenschlusses der Werktätigen zum Aufbau des Sozialismus in unse­rem teuren Vaterland, in unserer Ru­mänischen Volksrepublik. Dieses Ereignis ist offensichtlich eine Bestä­tigung der marxistisch-leninistischen These, derzufolge letzten Endes die Klasseninteressen ausschlaggebend sind, da sie den Motor des geschicht­lichen Fortschritts, des Übergangs von der Ausbeutergesellschaft zur Staats­ordnung ohne soziale und nationale Ausbeutung diarstellen. Im Kampf für die Schaffung der Rumänischen Volksrepublik und für den sozialistischen Aufbau wurden die edlen Bestrebungen der rumäni­schen und ungarischen Aufständischen von Bobilna in solchem Mass erreicht und überboten, wie sie es gar nicht träumen konnten. Im Laufe dieses Kampfes wurde die Freundschaft zwi­schen dem rumänischen Volk und den nationalen Minderheiten gefestigt. Die Machenschaften der Klassenfeinde, ihre Versuche, die rumänischen, un­garischen, deutschen und andersna­­tionalen Werktätigen zu verfeinden, werden an dem unerschütterlichen Entschluss der werktätigen Massen scheitern. Die weitere Festigung des brüderli­chen Einvernehmens zwischen dem rumänischen Volk und den nationalen Minderheiten, die stete Hebung des kulturellen Lebensniveaus, die Steige­rung des Kulturgutes des Volkes, das weitere Aufblühen unseres Vaterlandes im Rahmen des sozialistischen La­P ers, an dessen Spitze unsere grosse reundin, die UdSSR, steht, ist die höchste Huldigung, die wir nach 520 Jahren den heldenhaften rumänischen und ungarischen Kämpfern von Bo­bilna darbringen können. Der Wortlaut der Rede des Akad. A. Joja wurde sodann von Gen. Fran­­cisc Kulcsár in ungarischer Sprache vorgelesen. Anschliessend ergriff der Rektor der „Victor BabeşMJmversitât, Akad. Prof. C. Daicoviciu, das Wort und sprach eingehend über den geschicht­lichen Verlauf des Aufstandes. Sodann sprlaah Univ. Prof. Edgar Balogh von der „Bolyai“-Uni­­versität, der unter anderem ausführte, dass der Bauernaufstand von Bobilna sich von den gewöhnlichen Klassen­kämpfen der jahrhundertelang unter­jochten Bauernschaft dadurch unter­schied, dass erstmalig eine Aktions­einheit der Rumänen und Ungarn hergestellt wurde, dass diesmal der Kleinadel und die städtischen Hand­werker zur revolutionären Bewegung herangezogen wurden und dass der Klassenkampf bewusst und organisiert geführt wurde. Der Bauernaufstand von 1437 konn­te in Blut erstickt werden, doch die wirtschaftlichen, sozialen, pplitischen und ideologischen Konflikte der Zeit dauerten weiter bis zu unserer Epo­che. Uns und unserem neuen Regime fiel die Aufgabe zu, die letzten Über­bleibsel des Feudalismus zu vernich­ten, den zwischen den Werktätigen in Stadt und Land bestehenden Abgrund zum Verschwinden zu bringen undi das bewusste und organisierte sozialisti­sche Streben nach dem Wohl des ru­mänischen und des ungarischen Vol­kes, nach dem Wohl des Menschen zum Rang eines leitenden Grundsatzes zu erheben. in der UNO-Vollversammlung Korea-Resolution ermutigt aggressive Kräfte Südkoreas Silviu Brucan präzisiert Standpunkt der RVR New York. 30. — Der Agerpres-Korrespondent meldet: Am Nach­mittag des 29. November begann die UNO-Vollversammlung die Erörterung der vom Politischen Ausschuss unter dem Druck der Vereinigten Staaten genehmigten Resolution zur Koreafrage. Silviu Brucan umriss die Haltung der rumänischen Delegation zu dieser Resolution und betonte, ihre An­nahme stehe in vollkommenem Wider­spruch zu den Zielen der UNO, die auf die Wiedervereinigung und Wie­derherstellung Koreas himarbeitet. Wie man sieht, erklärte S. Brucian, ist Rea. lismus nicht die höchste Tugend der Verfasser dieser Resolution. Sie ziehen es vor, das Bestehen der Koreanischen DVR als Staat zu übersehen, wie sie auch andere Realitäten der zeitgenös­sischen Welt ignorieren. Die Koreani­sche DVR ist ein Staat, der seine Lebenskraft und Festigkeit sowohl in Friedens- als auch in Kriegszelten be­wiesen hat, was auch die Verfasser der Resolution zugeben müssen. Silviü Brucan wiies darauf hin, dass die Einseitigkeit, mit der die Autoren der Resolution vorgingen, indem sie die aggressiven Absichten Südkoreas mit Stillschweigen übergingen, die Gefahr einer Ermutigung der aggressi­ven Kräfte Südkoreas in sich . birgt. Der Redner hob hervor, dass die Re­solution, statt zu einer Annäherung der beiden Seiten Koreas beizutragen, auf eine Verschlechterung der Atmo­sphäre abziele und die verdammens­­werten Methoden des „kalten Krieges“ anwende. Der einzige Weg, der die Lösung der Koreafrage herbeiführen kann, ist die Förderung vielseitiger Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten, schloss Silviu Brucan, und unterstrich die Ansicht der rumänischen Delegation über die Annahme dieser Resolution. Dank der amerikanischen Abstirnmungsmascihine wurde die amerikanische Resolution bei 16 Stimmenthaltungen mit 55 ge­gen 9 Stimmen genehmigt. Im weiteren Verlauf der Sitzung ging die Vollversammlung zur Prüfung des Berichtes des Politischen Aus­schusses über die Frage Westirians über. Bekanntlich erhielt die Resolu­tion, in der die Wiederaufnahme der holländisch-indonesischen Verhandlun­gen verlangt wird, bei der Ausschuss­­aebatte die notwendige Stimmenmehr­heit, um sie vor die Vollversamm­lung zu bringen, erzielte aber nicht die für ihre endgültige Annahme not­wendige Zweidrittelmehrheit. Der Ver­treter Indonesiens Sastroamidjojo be­tonte in seinen Ausführungen, die im Ausschuss zugunsten der Resolu­tion erzielte Mehrheit spieg'e die An­sichten von mehr als der Hälfte der Erdbevölkerung wider, und die Ver­antwortung der UNO, eine friedli­che Lösung herbeizuführen, dürfe nicht übersehen werden. Er erklärte, die Resolution verlange eine Wieder­aufnahme der zweiseitigen.Unterhand­lungen in absehbarer Zeit, Verhand­lungen, die zu einer konstruktiven Lösung führen können: die Verhinde­rung ihrer Annahme würde zu einer weiteren Verschlechterung einer Lage führen, die in einem wichtigen Teile der Welt schon jetzt ernst ist. Bei der Abstimmung wiederholte sich auch in diesem Falle genau die Situa­tion, die sich im Politischen Aus­schuss ergeben hatte. Die Kolonial­mächte verhinderten mit Hilfe einiger lateinamerikanischer Länder und an­derer Delegationen, dass die für die Annahme der Resolution notwendige Zweidrittelmehrheit erzielt wurde. Das Ergebnis lautete: 41 Ja-Stimmen, 29 Nein-Stimmen bei einer Stimmenthal­tung. Die Vollversammlung prüfte danach den Bericht des Seonser»Ausschusses für die Frage der Definition einer Aggression. Um einen Aufschub sine die zu vermeiden, wunde der Versamm­lung von sechs Delegierten ein Zu­satzantrag vorgelegt, in dem die Wie. deraufnahme der Diskussion über die Frage der Aggression auf der XIV. Tagung der UNO im Jahre 1959 ver­langt wird. Der Ständige Vertreter der RVR in der UNO, Mihai.1 Magheru, umriss die Auffassung der rumänischen De­legation und erklärte, die Vollver­sammlung sei allein in der Lage, die Fortführung oder Wiederaufnahme ei­ner Diskussion fcslzusetzen, und daher sei der vorgeschlagene Zusatzantrag vollkommen begründet. Bei der Abstimmung wurde der Zusatzantrag auf Wiederaufnahme der Diskussion auf der XIV. UNO-Tagung im Jahre 1959 bei 12 ’Stimmenthaltun­gen mit 36 gegen 9 Stimmen abge­lehnt. Zementproduktion in den Jahren der -Volksdemokratie vervierfacht In den Jahren der Volksdemokratie hat die Zementindustrie einen mäch­tigen Aufschwung genommen. Gegen­über 510.000 Tonnen im Jahre 1938 wurden 1956 2.185.918 Tonnen Zement produziert. Diese steigende Entwick­lung nahm auch im Jahre 1957 ihren Fortgang. In den ersten zehn Mona­ten dieses Jahres wurden um 233.000 Tonnen Zement und um 133.000 Ton­nen mehr Klinker als in der gleichen Zeitspanne des vergangenen Jahres erzeugt. Bekanntlich arbeitete die Zement­industrie vor dem Kriege bloss mit einem kleinen Teil ihrer Produktions­kapazität, da das Zementkartell daran interessiert war, die Preise möglichst hoch zu halten. Die Zementfabriken waren im Lande ungleichmässig ver­teilt ; in der ganzen Moldau gab es beispielsweise keine einzige Zement­fabrik. Es wurden bloss 4 Zement­sorten produziert, hochwertige Quali­täten mussten einoreführt werden. Die erweiterte Bautätigkeit in den letzten Jahren erheischte eine be­schleunigte Entwicklung der Bauma­terialienindustrie. Die bestehenden Zementfabriken wurden modernisiert, verschiedene Arbeitsgänge mechani­siert usw. Von den neu erbauten Fa­briken überschreitet jedes der Werke: „Qimentul Päcii“-Medgidia und „Con­gresul al XIX-lea“-Bicaz, was die Produktionskapazität anbetrifft, die gesamte Vorkriegserzeugung Rumä­niens. Alle Arbeitsgänge in diesen beiden Fabriken — vom Steinbruch bis zur Verladung des Zements in Waggons — sind durchgängig mecha­nisiert. In der Nähe dieser grossen Lndustrieeinbeiten erheben sich zahl­reiche Arbeiterwohnblocks für die Werktätigen dieser Fabriken. Heute werden 16 Zementsorten er­zeugt, darunter Zement für metallur­gische Zwecke, Hochofen-, Sonden-, Stauwehrzement und andere hoch­wertige Sorten. In der Produktionserhöhung erziel­ten unsere Zementfabriken bedeutende Erfolge; das Plansoll wurde beacht­lich überboten. Gegenüber der Auf­gabe, in diesem Jahre den Kosten­­preis um 4,75Vo zu senken, wurde in den ersten drei Quartalen 1957 eine Senkung von 7,63% erzielt. Die Ar­beitsproduktivität erfuhr in den ersten zehn Monaten des Jahres eine Stei­gerung um 7,3°/». Auf dem internationalen Markt wird die Nachfrage nach rumänischem Ze­ment immer grösser. Von 1951 —• 1957 hat sich die Ausfuhr verdoppelt. Zu den Ländern, die diesen Baustoff einführen, gehören Indien, Pakistan, Syrien, der Sudan, Eritrea, Somali­land u. a. Blick auf die „Cimentul Păcii“ in Medgidia. L Frisch gewagt, ist halb gewonnen Reisbau auf Sumpfgelände Im äussersten Winkel des Rayons Grossanktnikolaus liegt die Grenzge­­meimde Valcani. Schon seit einigen Jahren besteht, hier die Kollektivwirt­schaft „Leonte Filipescu“,. die über nahezu 500 ha verfügt. Es ist dies eine beachtliche Hektarzahl, doch erst, wenn man den Boden dieser Gemein­de kennt, weiss man,, welch schweren Kampf die Mitglieder dieser Kollektiv­wirtschaft zu führen haben, um ihrem schwarzen Lehmboden Weizen, Mais oder Zwiebel — Kulturen, die hier am besten gedeihen — abzuringen. Einige Flächen brachten überhaupt keinen Ertrag, da sie im Frühjahr meistens vom Wasser des Aranka-Ka­­nals überschwemmt wurden. Dort quakten dann am Abend die Frösche ihr Konzert, das ein Spassvogel als „Froschsinfonie“ bezeichnefe. Bei Tag traf man hier die verschiedensten Wasservögel, von der Wildente bis zum Edelreiher. Doch wed'er das schöne Federvieh noch die „Froschsinfonie“ brachten den Kollektivbauern, Freude. Sie wa­ren es seit jeher gewohnt, dass grosse Bodenflächen neben ihrer Gemeinde überschwemmt, werden und dann im Sommer, wenn das Sumpfwasser ab­läuft und verdunstet, die heisse Sonne den Boden so ausdörrt, dass er breite Risse zeigt. Nicht einmal Weidegras für die Tiere kannte gedeihen, und nur in den besten Jahren gab es hier spärliche Grasnarbe. Ob auf ähnlichen Sumpfflächen Reis­bau betrieben werden könnte ? ln ei­ner Generalversammlung wurde viel darüber gesprochen. Ein Teil der Mit­glieder sprach sich für einen Versuch aus, ein Teil jedoch war aus Scheu vor Auslagen dagegen. Es wurde des langen und breiten darüber geredet, bis man sich doch entschloss, eine Fläche von 29 ha für Reisbau vorzu­bereiten. Der Boden musste geackert werden, kleine Bewässerungsgräben wurden gezogen — Dämme zum Aufhalten des Wassers errichtet. Und im Frühjahr dieses Jahres, also in der Zeit, als die Fläche gewöhnlich durch Oberschwem. mung unter Wasser stand, brauchten sich die Valcanier Kollektivbauern nicht mehr über dias Froschkonzert und das heisere Geschrei der Wasser­vögel zu ärgern. Tagsüber erschollen hier die Stimmen der Kollektivbauern, die das Reiissaatgut in den Schlamm brachten, begleitet vom Summen eines Traktors, der mit einer Pumpe von beachtlicher Grösse, Wasser auf die eingedämmte Fläche leitete. Im Sommer wies der Boden keine Risse mehr auf, und über dem Wasser, das ständig die Fläche bedeckte, erho­ben sich gelbgrüne, gesunde Reiispflan­­zen und gediehen, da die Kollektiv­bauern sie das ganze Jahr über un­krautfrei hielten. Auch die Auslagen waren nicht allzu gross, die Anschaffung der Pumpe, der nötigen Bretter, des Kunstdüngers usw. belief sich auf kaum 100.000 Lei. Die für diese neue Kultur aufgewandte Arbeit betrug kaum 5.000 Tagewerke (vom Grabenausheben bis zum Drusch alles inbegriffen). Als der Leitungs­rat der KW einen Überschlag machte, zeigte es sich, dass der Reisbau unter allen Kulturen die höchsten Einnahmen eingebnacht hatte. Je Hektar hatten sie 3.742 kg Reis gedroschen und erhiel­ten nach der vertraglichen Abliefe­rung über 300.000 Lei dafür. Wie einträglich der Reisbau ist, be­weist eine kleine Rechnung. Auf jedes an dieser Kultur aufgewandie Tage­werk entfallen 60 Lei. Rechnet man die Auslagen ab, so bleiben noch im­mer netto 40 Lei je Tagewerk. Nach einer Regel des Reisbaues kann auf der gleichen Fläche drei Jahre hintereinander Reis gebaut wer­den, so dass die KW in den kommen­den Jahren ihren Reis mit viel weni­ger Kosten erzeugen kann, da sie der neuerlichen Errichtung von Gräben und Dämmen sowie der Anschaffung von Pumpen und anderem Material enthoben ist. Im laufenden Produk­tionsjahr wurden unter der Anleitung eines Reisbautechnikers zwei Kollek­tivbauern für den Reisbau ausgebil­det, so dass die KW in den kommen­den Jahren nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen ist. Der Versuch Irat neuerlich bewie­sen, dass der Boden nicht _nur die „traditionellen“ Kulturen trägt oder unfruchtbar bleibt — wie dies in Val­cani Jahrzehnte hindurch der Fall war •*-, sondern dass durch Aussaat entsprechender Nutzpflanzen auch das letzte Stückchen Erde gut ausge­nützt werden kann. Sepp Roos ffw lien geschrieben Das Manifest An die Menschen guten Willens ist dieser T age von Moskau aus die Parole ergangen: Der Welt den trie­­den! Das Manifest, das die kommuni­stischen und Arbeiterparteien gemein­sam erlassen haben, fragt nie nt nach dem politischen oder religiösen Be­kenntnis. Es stellt über alles Trennen, de weltanschaulicher, sozialer und be­ruflicher Art ein Einzig-Gemeinsames: den Kampf gegen den teind der Menschheit, aen Kampf gegen den Krieg. Der. Eriede ist durch das Ma­nifest zur. gemeinsamen Sache der Menschen guten Widens in der gan­zen Welt geworden. Seine Verteidi­gung ist aus den Konferenzsälen, aus der engen Welt der diplomatischen Gefechte auf die unermesslichen Schauplätze hinausgetragen worden, wo sich die Millionenmassen aller Sprachen bewegen, in ihre Arbeits- and Wohnstätten, wo sie ihr Tagewerk ver. richten, wo sie sich bilden und ausru­hen, wo sie lieben und träumen. Zu gleicher Zeit ist die Verteidigung des Briedens indie verschwiegene Kammer des menschlichen Gewissens verpflanzt worden, in das Menschlich-Innerste, wo jeder seine persönlichsten Ent­scheidungen zu fällen hat. Unserer deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen und im Banat haben die Erschütterungen und Nachwehen des letzten Krieges solche Leiden zuge­fügt, dass sie das bitter erkaufte Recht hat, hinauszuhorchen auf die Stimmen jener, die sich durch das Band der Tradition mit ihr in irgend­einer Weise verbunden fühlen, auf die Stimmen ihrer vielen Verwandten in Ubersee geradeso wie jener, die, von diesem Boden abgeglitten, ‘näher sesshaft geworden sind. Sind es Stirn, men, die dem Kriege Vorschub leisten, so sind es verwerfliche Stimmen, die wir verdammen — sind es Stimmen zugunsten des Friedens, so verschmel. zen wir sie gerne mit unseren. Jede sei ein scharfer Pfeil ins schwarze Nerz der Bösen. Denjenigen aber, die heute noch schweigen, wollen wir zu­­rufen: In der einen Waagschale Hegt der Friede, in der anderen der Krieg — von jedem einzelnen hängt es ab, welche Waagschale sich durch sein persönliches Gewicit als schwerer er­weisen wird. Wie wird die Entscheidung bei un­serem Landsmann und Schrittsteller Franz Xaver Kappus, dem in Westber. tin lebenden Sohne der Stadt Temes­vár, ausfallen ? Er steht im achten _ Jahrzehnt seines Le. bens. Trotz seines dreissigjährigen Fernseins hat er seine Heimatstadt, wo sein Vater städtischer Senator gewesen ist und er selbst aus. ser seiner Kindheit mehrere lahre fruchtbaren publizistischen Wirkens verbracht hat, nie vergessen. IFas er als Publizist in diesen Jahren "schrieb, war von erfrischender geistiger Präg­nanz, von einer natürlichen Zuneigung zum Fortschrittlichen und Demokrati­schen im Leben durchdrungen. Wir haben — gewiss mit seinem Einver­ständnis — das Recht zu fragen, wie sich ein Mann von seiner hohen Le­bensreife, an den vor mehr als einem halben Jahrhundert Rainer Maria Rilke seine „Briefe an einen jungen Dich­ter'' geschrieben hat, vom Manifest aes Friedens angesprochen fühlt. Wir können nicht glauben, dass derjenige, der als Zwanzigjähriger seinen Offi­ziersberuf „als seinen Neigungen ent­gegengesetzt” empfand, es billigen könnte, die Welt neuerdings in Brand stecken zu lassen durch jene Militari­sten, die am Ausbruch des zweitpn Weltkrieges massgeblich beteiligt wa­ren. Im Oktober 1917 wurde ein Gedicht „Erde" veröffentlicht, ein ergreifendes Gedicht über die namenlosen Solda­ten des Weltkrieges, die angesichts des tausendfachen Todes sagen: „Wir Lie. ben die Erde so heiss wie noch nie“, deren Hauptbeschäftigung geworden ist zu graben — fragwürdige Unter, stände zum Schutz ihres Lebens und ungeheuer viel Gräber, denn ein Gros, ses verbindet sie alle: „Dem Freund und dem Feind ein Bruder zu sein.“ Als Verfasser ist Franz Xaver Kap. pus genannt, abgedruckt wurde es von einer Zeitung seiner Heimatstadt. Wer vor .vierzig Jahren, inmitten des Krie­ges, als aktiver Offiéier dieses Gedickt geschrieben hat, für den kann es nicht problematisch sein, heute dem „Ma­nifest des Friedens" seine Stimme zu leihen. ln dem 1929 geschriebenen Vorwort zu den „Briefen an einen jungen Dichter" sagt Kappus: „Und wo ein Grosser und Einmaliger spricht, ha­ben die Kleinen zu schweigen.“ Im Briefe Rilkes vom 16. Juli 1903 ste­hen im Hinblick auf den Menschen diese Zeilen; „...Dass er ehrfürchtig wäre gegen seine Fruchtbarkeit, die (Fortsetzung auf Seite 2) Von Franz Liebhard Für Rechnung des Jahres 1958 Eigenbericht. — Am 29. No­vember konnten weitere Industriebe­triebe der Region Stalin melden, dass sie den Jahresplan 1957 abgeschlossen und mit der Produktion für Rechnung des Jiahres 1958 begonnen habein. Zu diesen Betrieben gehören vor allem die beiden chemischen Kombi­nate „J. W. Stalin“ in Victoria und das Kombinat Nr. 2 in Tîrnăveni. Das chemische Kombinat „J. W. Stalin“ arbeitet zur Zeit mit einem Planvor­sprung von 36 T-agen. Der Belegschaft des chemischen Kombinats Nr. 2 ist es gelungen, ausser einem ähnlichen Planvorsprung auch eine Einsparung von 5 Millionen Lei zu verzeichnen. Am 29. November konnte auch der Rangierbahnhof Timiş-Triaj bei Stalin­stadt sein Jahressoll erfüllen. Im Laufe der verflossenen elf Monate haben die Eisenbahner durch rationelle Verwen­dung von Brenn- und Schmierstoff mehr als 7 Millionen Lei eirigespart. 20.000 Anzüge aus Perlon-Mischwoile In d'er Klausenburger) „Flamura Ko. şie“ schreitet die Erzeugung von Herrenanzügen aus Perlon-Mischwolle fort. Bis Ende des Jiahres sollen aus­ser den bisher bereits hergestellten 1200 Anzügen weitere 1400 produziert werden. Für 1958 ist ein beachtlicher Anstieg der Produktion derartiger Bekleidungs­artikel vorgesehen, und zwar sollen rund 20.000 Anzüge hergestellt wer­den. Familienbeihilfe für kinderreiche Mütter Temesvár (Eigenbericht), — Ausser den monatlichen Geldzuwen­dungen erhiedt Sabine Schneider in Sackeltiausen, Mutter von 14 Kindern, vor kurzem eine Sonderprämie von 1.000 Lei. Es ist dies nur ein Bei­spiel' von vielen. Kinderreichen Müt­tern wird die grösste materielle Un­terstützung zuteil. So wurden in der Region Temesvár beispielsweise in die­sem Jahr 1,5 Millionen Lei an kin­derreiche Familien ausgefolgt. Im Rayon Grossanktnikolaus belaufen sich diese Zuwendungen auf 224.000 Lei, im Ravon Hatzfeld auf 140.000 Lei usw. Ausserdem erhielten viele Mütter Sonderzuwendungen von 1.000 Lei.

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