Neuer Weg, 1958. január (10. évfolyam, 2705-2729. szám)

1958-01-03 / 2705. szám

Seite 2 Unsere Diskussion: Wie soll die Jugend ihre Freizeit gestalten? Im „Neuen VVeg“ wird das Thema Freizeitgestaltung der Jugend auf brei­ter Grundlage erörtert. Dem ersten Diskussionsartikel des Mediascher VdWJ-Sekretärs Erich Hann folgten unzählige Zuschriften aus Leserkrei­sen, die alle darauf hinzielten, die Freizeit unserer Jugend möglichst nützlich, unterhaltsam und lehrreich zu gestalten. Doch ich glaube, dieses 'Thema verdient es, vertieft zu werden, geht es doch nicht nur darum, ob ■ die männliche oder weibliche Jugend im Kulturhaus einen Vortrag hört oder zum Samstag-Tanzabend er­scheint, noch darum, ob sich ein jun­ger Mensch in der Masslosigkeit sei­ner Jugendunvernunft als Modeheld aufspielt und sein Benehmen auf der Strasse oder bei einer Unterhaltung nicht im Einklang steht mit den ge­botenen Forderungen, sondern bevor wir uns überhaupt derţ Kopf darüber zerbrechen, welche neuen und besse­ren Möglichkeiten für die Freizeitge­staltung der Jugend bestehen, sollten wir in erster Linie zwei Fragen klären, und zwar: von welcher Jugend ist die Rede und von welcher Freizeit ? Die Jugend in einen gemeinsamen Topf zu werfen, wäre ein Fehler. Der 14—15jährige Junge ist kein Kind mehr, also gehört er zur Jugend, und ebenso der 17jährige wie auch der junge Mann oder das junge Mädchen (über zwanzig). Der Junge liest an­dere Bucher als der Jüngling und der Backfisch andere als das junge Mäd­chen nach dem Abitur. Ihre Interessen an Unterhaltung, Theatervorstellun­gen, lehrreichen Vorträgen oder kul­turellen Veranstaltungen sind gerade in, diesem Alter diametral entgegen­gesetzt. Das soll nicht heissen, dass einzelne Bücher oder Theaterstücke reicht für alle Jahrgänge reizvoll wä­ren, aber in der Art der Zusammen­stellung jedes Kulturprogrammes, Le­sezirkels oder eines wissenschaftlichen Vortrages muss man auf. die geistige Entwicklungsstufe der Zuhörer bedacht sein, und die ist immer verschieden, je' nach den Jahren und dom geisti­gen,Aiveau der Jugendlichen.. Und nun zur Freizeit. Gellt die Ju- - gend in die Schuie, so ist sie 6 Stun­­uen am Tag in den Klassenzimmern festgebannt. Bis die Jugendlichen aus den höheren Klassen (denn von ihnen ist hier die Rede, die Kleinen lassen wir aus dem Spiel) nach Hause kom­men, sich waschen, umziehen und Mit­tag essen, wird cs fast immer 3 Uhr. Die Vorbereitung für den nächsten Tag, das Wiederholen des bereits ge­lernten Stoffes und die schriftlichen Aufgaben nehmen wenigstens 2—3 o.unuen in Anspruch. Viele Schüler beschränken sich nicht nur auf das Schulpensum, ’ sondern lernen nebst den Schulfächern noch Fremdsprachen oder Musik, gehen zu Turnstunden oder sind aktive Mitglieder eines Sportvereins. Sehr knapp gerechnet sind dies 5 Stunden, und schon «st es 8 oder 9 Uhr und der Tag ist vorbei. Dasselbe werktätige in der Produk' her das Abendl; veraitätsjugend gilt auch für die " _ncht Stunden kund naeh- Die Uni­ihr R(u-* acht dium ernst — ist den ganzen Tag be­schäftigt und nur die Sommerferfen St.hen ihr als Freizeit zur Verfügung. Bleiben noch jene Jungarbeiter und -arbeiterinnen, die keinen Abendkurs besuchen und nach 8 Stunden Arbeit einen freien Nachmittag haben. Die Ernsteren unter ihnen bilden sich in einem der Lehrgänge, die entweder vom Unternehmen oder von einer Fa­kultät veranstaltet werden, beruflich weiter, sind Mitglieder einer Chor- Tanz- oder Laienspielgruppe, lesen, gehen in ein Kino, machen sich in Haus und Hof nützlich, spazieren mit Freunden, hofieren einem Mädchen und machen alles, was zum angenehmen Zeitvertreib freier Stunden gehört. Wie die Diskussionsteilnehmer in ihren Beiträgen feststellten, muss auf dem Gebiete der Freizeitgestaltung der Jugend noch vieles getan werden, be­sonders in den kleineren Städten und auf dem Land. Bukarest hat mit der Errichtung des Friedrich Schiller-Kul­turhauses ein Beispiel gegeben, weil dort jeder seine freie Zeit ganz nach Wünsch angenehm, unterhaltend oder lehrreich verbringen kann. Das Pro­gramm dieses Kulturhauses, wie wir es im „Neuen Weg“ lesen, ist bunt und vielfältig, und da findet tatsächlich jede Altersstufe der Jugend ihren Platz und ihre Freizeitbeschäftigung. Mit der Errichtung solcher Kultur­zentren, zuerst in den grösseren Städ­ten des Landes, wäre — falls die Lei­tung dieser Kulturhäuser in rich­tige Hände gelegt wird — das Pro­blem der Freizeitbeschäftigung der Ju­gend gelöst. Michael Martin Aussergewöhnlieh gut besucht wer­den die musikalischen Nachmittage von den Schülern unserer Mittelschule. An diesen Musiknachmittagen, die ein­mal im Monat stattfinden, beteiligen sich auch unsere AAusikprofessoren ; Plattenspieler und Radioapparat (bei­de Geräte erhielt die Schule von den Eltern der Schüler zum Geschenk) bringen die schönsten musikalischen Darbietungen. Die Nachmittage werden auch dazu benützt, um den Schülern die von der Hermannstädter Philharmonie vorge­führten Konzerte verständlicher zu machen. Diese Konzertvorführungen werden wöchentlich von 30—40 Sctni­­lern besucht. Und schliesslich ist es unserer VdWJ-Organisation und Schul­leitung auch gelungen, monatliche Schülerkonzerte zu veranstalten. Ich schlage vor, dass auch in ande­ren Mittelschulen Musikabende orga­nisiert werden, die zur nützlichen Frei­zeitgestaltung unserer Jugend beitra­gen. Hans Enzmger VdWJ-Sekretär der Deutsctien Mittel­schule Nr. 4 — Hermannstadt Die Liebe zur Heimat, zum Vater­land, die patriotische Erziehung un­serer Jugend darf bei der Freizeitge­staltung der Jugend nicht ausser acht gelassen werden ; es geht darum, in Vorträgen, die in unseren Kulturhei­men abgehalten werden, auch über diese Frage zu sprechen. Auch durch Ausflüge kann die Liebe zur Heimat gefördert werden. « Erika Hubert Dindeşti-Mic, Rayon Carei Es ist kein Zufall, dass das Problem der Freizeitgestaltung unserer Jugend von dem VdWJ-Sekretär Erich Hann aufgeworfen wurde. Der Jugend ge­hört die Zukunft; ihr müssen Mög­lichkeiten geboten werden, sich zu wür­digen Mitgliedern unserer Gesell­schaft heranzubilden, es muss dafür gesorgt werden, dass dem schönsten Abschnitt ihres Lebens auch ein an­genehmer Inhalt verliehen wird. Aus meiner bisherigen Erfahrung als Dorfschullehrer kann ich sagen, dass unsere Dorfjugend ausser dem Tanz kaum eine schönere Zerstreuung kennt als den Film, der sicherlich sei­nen erzieherischen Wert hat. Doch gibt es auch Filme, die von einem jungen Menschen noch nicht richtig gedeutet und verstanden werden können ; ein solcher Film kann br manchen Ju­gendlichen zerstören. was Hunderte —uter Filme aufgebaut haben. Wäre es in solchen Fällen nicht angezeigt, im Rahmen des Kulturheims Diskussionen über die gesehenen Filme zu organi­sieren ? Ich bin davon überzeugt, dass unsere Jugendlichen an diesen Diskussionen in grosser Zahl teil­nehmen werden. Erwin Hilger Tschanad. Im Zusammenhang mit der Frage der Verbrüderung der nationalen Min­derheiten müsste von unseren Jugend­lichen auch in der Freizeit viel mehr getan werden. Ich beziehe mich vor allem aüf die Tanzunterhaltungen, wo es nicht selten vorkommt, dass sich unsere deutschen Jugendlichen oder umgekehrt die rumänischen absondern. Es wäre wünschenswert, dass die Ver­antwortlichen unserer Kulturheime Mittel und Wege suchen, um kulturelle Veranstaltungen zu organisieren, bei denen gemischte Programme aufge­­fiihrt werden. Dies wird bestimmt zur stärkeren Verbrüderung beitragen. Oskar G reger — Pensionist Tartiau NEUER WEG Nr. 2705 LAn sere schöne -f-4eimat Ing. Silviu Comăncscu (Bukarest): Lichtung im Wald von Predeal. (Vom Fotowettbewerb des „Neuen Wegs“). Mit Oberschallgeschwindigkeit 2.510 Stundenkilometer, — doppelt so rasch als der Schall — ist eine selbst für ein Flugzeug kolossale Geschwin­digkeit und dennoch wurde sie von einem Wägelchen erreicht, das über die Schienen einer gewöhnlichen, un­gefähr drei km langen Eisenbaljn strecke fuhr. Auf dieser Trasse werden Flugzeug- und Raketenbestandteile aerodynamischen Versuchen unterzogen. Unter anderem wurde dabei der Ein fluss des Regens und des Staubs aul die aerodynamische Hülle der Flug zeuge und ferngelenkten Geschosse studiert. Wenn grosse Geschwindigkei ten entfaltet werden, trifft ein Wasser - tropfen die aerodynamische Hülle des Flugzeuges mit einer ebenso grossen Kraft, wie die Kugel eines Jagdgeweh res. Das Wägelchen, das diese Geschwin­digkeit erreichte, besteht aus zwei Stu­fen. In den ersten 2—3 Sekunden wirkten die im rückwärtigen Teil un­­lergebrachten Raketen der ersten Stufe. Nachdem sie den Brennstoff verbraucht hatten, lösten sie die vorne befindlichen Raketen der zweiten Stufe aus. Ge­bremst wurde das Wägelchen in einem mit Wasser gefüllten Graben, durch den die letzten 600 m lanrze Eisen­­bahnstrecke führte. Die ganze Fahrt dauerte 9,5 Sekunden. Interessant ist, dass dieses Versuchs­wägelchen nicht auf Rädern fuhr, son dern auf Schlittenkufen, deren Enden etwas hervorstanden, um eine Ent gleisung zu verhüten. Wenn ein Schiff im Hafen keinen Platz findet... Auf einer japanischen Schiffswerft wurde vor kurzem einer der grössten Erdöltanker der Welt, „Universe Lea­der", gebaut. Die Wasserverdrängung des Schiffes beträgt nahezu 103.000 Tonnen, d. h. um 20.000 Tonnen mehr, als die der grössten Transatlantic liner „Queen Mary“ und „Qutcn Elizabeth“. Die Erdölzisternen fas sen ungefähr 80.600 • Tonnen Erdöl:'Jim sie Ztr~füP gon-Zistrenen zu je 60 Tonnen. „Uni­verse Leader“ hat bereits einige Fahr­ten hinter sich, doch konnte er in keinem Hafen vor Anker gehen, da seine Ansmasse und sein Tiefgang dies nicht zuliessen. Dies schuf inlfncr wie­der grosse Schwierigkeiten, da die ge­samte Rohölmenge in kleinere Tanker gepumpt und von diesen danrlj an die len, braucht man Uyhgefifhr 1.600 Wag- Küste gebracht werden musste. Eine iicüsc Methode des Reisbaus Mitglieder der chinesischen Akade­mie für landwirtschaftliche Wissen­schaften haben zusammen mit mehre­ren Versuchsstationen eine, neue Afe­­thode des Reisbaus ausgearbeitet. Früher wurden die Reisfelder unter Wasser gesetzt. Die Bauern arbeiteten, bis an die Knie in Wasser stehend, indem sie jede Reispflanze mit der Hand in ein anderes Beet versetzten. Die Wissenschaftler haben jetzt vorge-schlagen, das Feld, bevor* es unter .Wasser kommt, mit. Traktoren und an­deren Landmaschinen zu bearbeiten. Darauf werden die Reispflanzen mit mechanischen Mitteln in trockenen Bo­den gesetzt und das Gelände erst nachher überschwemmt. Die Ernte von einer 40,000 ha grossen Versuchsfläche war uni 10—20% grösser, als die von den nach der alten Methode bestellten Feldern. 7 O peration am „trorkenen Merzen“ Zum ersten A4al in der Sowjetunion wurde jetzt eine Operation an einem „trockenen Herzen“ vorgenommen, das heisst an einem Herzen, das für be­stimmte Zeit völlig stillgelegt und nicht durchblutet war. Die Funktionen des Herzens übernahm in dieser Zeit ein neuentwickelter Apparat „Aik“, der im wissenschaftlichen Forschungs­institut für experimentelle chirurgische Apparate und Instrumente der UdSSR konstruiert wurde. Er häl^ den Blut­kreislauf unter völliger Ausschaltung des Herzens aufrecht, indem er das durlkle, sauerstoffarme Venenblut auf nimmt, mit Sauerstoff anrcichert und unter dem notwendigen Druck als hel­les Arterienblut wieder in den Körper pumpt. Dabei ist auch die Lunge völ­lig stillgelegt. Billed zur Jahreswende (Fortsetzung von Seite 1) r> ie Überlieferung ist weiterhin le­­bendig, aber vieles ist neu. Die Gemeinschaft, der Forischrilt ei­nes ganzen Landes, der Aufbau einer neuen Ordnung bringt es mit sich, dass auch der Billeder Bauer — ob er nun Mitglied, .der starken KW „8. März“ ist oder einer der fünf Arbeitsgcmcln schäften angehört — ganz andere Massstäbe ansetzt als vor etlichen Jahren. Die Bauten am Dorfrand, ja, die haben Format. Schon seit dem Septem ber 1948 — unsere Volksrepublik wa* damals kaum ein Jahr alt — besteht die MTS-Biiled, eine verlässliche Krall zentrale für zehn, Kollcktivwirlscliai ten der Umgebung, mit Stahlrossen und Maschinen und mit tüchtigen ein hämischen Fachleuten gut ausgerüstet. Viele Traktoristen sind seihst Kollek­tivbauern und natürlich auch stolz darauf, dass die KW heute ilire eigenen Werkstätten, einen neuen Mühlenbe trieb, eine Schroterei, ein Sägewerk, 4 LKW, 4 Zugmaschinen und eine starke Baubrigade in Schwung har, die allein, in diesem Jahr zwei grosse Pfrr-lcsiSlle, einen Vüi -lall und zwei A'.airspc-ieher absolviert hat. Neben den. übrigen Neubauten der Jahre 1954— 1956 sind das lauter sturmfeste Ein rirhtungen, die sich sehen lassen kön non. „Fehlt bloss, noch der Atoman­trieb“, sagte ein Bauer scherzend. , Rentabel sind sie aber auch şo w.in's eben in der Werkstatt nur elek­trisch geht.“ Dos herrschaftliche Kastell stammt aus der Zeit, als die Gemeinde dem Agrarier Bistum noch jährlich 8000 Gulden abgab. Das prunkhaft ausge­dann erst recht auch dort eine Enttäu schung zu erleben. Und schaudernd blickt man hinab in die dumpfen Kei lerverliese des Arresthauses gegenüber dem Kastell, wo die cingemauerter. eisernen Ringe heute noch zu sehen sind. Kleinhäusler, Leute, die durch Kindersegen in' Schulden gerieten, wurden in diesen Arrestzellen ange­bunden. Eines der wenigen Gebäude in Billed, für die es allerdings keine Verwendung mehr gibt. Eine Tafel am heutigen Volksratsge­bäude klärt uns über das Baujahr auf . 1832. Das ist erstaunlich. Wenigerer staunlich für einen, der die Verhält­nisse in den von Minderheiten bewohn­ten Gebieten unserer Volksrepublik kennt, ist die Tatsache, dass der Vor sitzende oder „Präses“, wie man ihn hier nennt, ein Deutscher ist. Gegenüber, dér briden an der anderen Ecke 'der beiden Hauptstrassen, das Kul­turheim. Da kann man die Bekanntschaft Wilhelm Webers machen, eines rulii gen, freundlichen Mannes, der eine stattliche Bibliothek verwaltet. Über 3300 Bücher in 4 Sprachen, darunter auch zahlreiche wertvolle deutsche Bü eher aus der DDR — eine ansehnliche Leistung, wenn man in Betracht zieht, dass die Bücherei nicht seit langer Zeit besteht. Und Leser ? Keine Sorge, die Amtsstunden des „Bücheronkels“ sind gut ausgefüllt. Atemlos stürzt da ein Knirps herein, der sein Märchenbuch ausgelesen hat. Fünf Minuten später ruft er noch mit? strahlendem Gesicht zwischen Tür und Angel ein Danke­schön zurück und eilt mit der „Waid gemeinschaft Froher Mut“ unterm Arni davon. Die Pahsé zwischen zwei Klin geizeichen der Schulglocke ist ebe., der Mann, der immer wieder am Kra­gen erwischt wird, wenn nicht gern' gend neue Möbel oder Fahrräder zu haben sind. Dabei wurden im Billeder Laden allein in den letzten Monaten 9 „noble“ und 24 komplette Volksmö­beleinrichtungen, 40 Küchenmöbelgar nituren, 50 grosse Ründfunkapparate, ein Dutzend Motorräder usw. verkauft. Elektrische Bügeleisen gibt’s fast in je dem Haus, Waschmaschinen sind auch keine .Seltenheit mehr, die Zahl der im Dorfe angemeldeten Fahrräder hat die 500 schon längst überschritten. 390 Ra dioabonnenten sind registriert, vor einem Jahr waren es erst 290. Ja, das Dorf wird mit Waren beliefert, um die man früher unbedingt in die Stadt fah­ren musste; und obwohl der Umsatz der „Cooperativa“ (deren Atitglied übri­gens ohne Ausnahme jeder erwachsene Dorfbewohner ist) 800.000 Lei mo .natlich übersteigt und die Leitung rosse Pläne hat, meint „Tolea“ der Vorsitzende: „Wir kommen nicht nach; die Kunden sind so anspruchsvoll ge­worden ...“ W’Lsind denn aber diese wohlha­benden Künden? Wirklich nicht schwer zu erraten. Vor allem sind cs die Kollektivbauern, und zwar solche, die, wie Johann Schwendtner, Niculae Simon, Karoly Toth, Nikolaus Sehen; mer viel geleistet haben. 45 Männer haben mehr als je 400 Tagewerke aul ihrem persönlichen Konto, Christof Mark hatte z.B. 664 Tagewerke bis zum I. Dezember. „Das war schon zu viel des Guten“, meint der Buchhalter über seine Brillengläser hinwegblin­zelnd. „Aber man kann "doch den Men­schen schliesslich nicht davon abhal­ten, wenn eine solche Arbeitswut in 1.176.000 Lei ein, und wenn Familie Josef Mann sich über die 33.600 Lg Rüben pro Hektar mächtig gefreut hatte, so tut sic es umsomehr über die fast 100 kg an süssen weissen Würfeln, die ihr bei der Verteilung zustanden. Der Tabakbau war wieder mal ein Volltreffer. Mehr als alle anderen KW des Rayons bauten die Billedep an und sie pflückten von 65 Hektar einen Durchschnitt von 1.330 kg Tabakbl.it tern. Da staunt der Laie und der Fach­mann wundert sich. 1.200.000 Lei flies sen auch diesmal in die Gemeinschafts­kasse, wenn erst alles fertig gebiischelt und geliefert ist. Einstweilen sieht man noch viele „tabakpelz"-behängte Man ner zur Ilauptsanimclstelle über die Strasse pilgern. Für diese nebligen Wintertage ist jeder Brigade noch die Plauderei beim Tabak übrig geblieben. Wie angenehm es sieb doch plauscht, während die Nadel hurtig Blatt an Blatt reiht... Dann der grüne Paprika. Gewichtig sagt Vetter Sepp : „Auch mit Paprika bilden wir ein Zentrum. Wir schlagen’s ganze Banat in dieser Sache und be­liefern ganz Temesvár und Reschitza. Höchstens, dass vielleicht Knees noch in der Konkurrenz durchhält.“ 205.800 Lei Einnahmen unter der Rubrik Pa­prika sind allerdings kein Pappen­stiel. „Nun berichten wir a’les dem Mi­nisterium...“ fügt Josef Binder hinzu. Eine halbe Million Lei aus dem Hanfbau, 340.000 Lei aus der Tier­zucht... Doch halt, bloss 340.000 Lei? Na ja, das wird Unverblümt zugege­ben, dass in der Tierzucht noch manch ein „Plutzer“ verkommt und man noch zaghafte Anfänge macht. Hoffentlich wird es jedoch bald wieder so. sein, dass Billed sfalt Atais gemästete Schweine anr lautenden Barid 1 liefert. tâedenmd Rückblick Das neue Lohnsystem, das auch den Arbeitern in den „Ernst Thäl­­mann“-Werken bessere Vendienstmög- I lichkeiten geschaffen hat, ist das Er­gebnis vieler tecHnisch-organisatoni­­! scher Massnahmen, Neuerungen und ! Verbesserungen, die im Laufe des i vergangenen Jahres von den Arbeitern vorgesclilagen und dann in die Pro- I duktion eii’igeführt wurden. Dadurch I wurde die Produktivität erhöbt und I die Arbeitsbedingungen grundsätzlich I verbessert. I Durch F.lektroerosion werden die i in den Kurbeiwelien abgebrochenen Spiratbolirer mittels ganz kleiner elek­trischer Flinken ausgebrannt. Die Kurbelwelle wird dadurch wieder brauchbar und kann ihren ganzen Operaiionsweg durchmachen. Im Trak­tormotor kann sie dann auch ent­sprechende Arbeit leisten. Das Giessen von 31 verschiedenen Traklorteilen in Bakelitformen wird i heute in unserem Werl; fabrikmässig j durchgeffihrt. Diese Vorgangsweise [ sichert hohe Qualität : die Bestand­­! (eile sind glatt, gleicbmässig, weisen I minimale Oberdimensionen auf und I brauchen in vielen Falién gar nicht j überarbeitet zu werden, i Bei einer Hochfrequenz von 25.000 Herz werden seit mehreren Atonaten Hartmetalle auf Fräserlamcllen bart­gelötet, wodurch eine 150%ige Pro­­ciuktionssteigerung und eine 70%ige Anssclinssverminderung erzielt werden. Die Arbeit wurde durch das elek­tropneumatische Stauchen der Ventil­kegel wesentlich erleichtert. Die Stauchmaschine ist in unserem Werk projektiert und hergeistellt worden. Ebenfalls bei uns projektiert und ge­baut wurde auch eine Spezialmaschiine für Stumpfschweiissen, mit deren Hilfe die Schweisstechnologie bei der Fel­­genfabrikwtion für Traktorenräder ver­bessert wurde, arbeiten mit jrde. Die Span Vorrichtungen ait Pressluft, was die Arbeit ausserordentlich erleichtert. Diese in unserem Werk gebaute Maschine ist unser Stolz. Sie erhöht die Produktivi-' tät um 500%, wobei sich der Aus­schuss nur auf 1 % beläuft. Für das Abgraten des Schweisswulstes, der während des Schweiissens entsteht, wunde eine Vorrichtung gebaut, die die Schweissstelle glatt und rein macht, so dass sich ein weiteres, sehr schwieriges Schleifen erübrigt, der Verschleiss von Schmirgelstem sinkt und die Produktivität um 100% steigt. Ausser diesen wurden noch vie­le andere technisch-organisatorische M'orft Massnahmen eingefülirt, wodurch Hie Produktivität und der Ver­dienst unserer Arbeiter gewachsen ist. Alit ihrer Hilfe gelang es uns, den Plan vorfristig zu erfüllen. Eine wich­tige Rolle für die Erzielung d'c-ser Erfolge spielte die rechtzeitige Be­sprechung der nötigen Massnahmen zur Einführung des neuen Lohn­systems mit allen zuständigen Ar­­bei-tsleitern. Die gute Arbeitsorgani­sierung trug Früchte. Urrd die Früchte dieser Arbeit ernten wir jetzt. Arthur Kasper Staatspreisträger — Stalinstadt Berichte auch darüber! Wie ist es um die kulturelle Tätig­keit im Kulturheim, im Arbeiter­klub und in der Roten Ecke be­stellt ? Welche Theaterstücke und Einakter werden aufgeführt ? Was sollte man deiner Meinung nach aufführen ? Wie steht es mit der Freizeitge­staltung der Arbeiter und der Landjugend ? Welchen Beitrag leisten die Volks­ratsabgeordneten deutscher Na­tionalität und wie betätigen sie sich in deinem Wahlkreis ? Wie steht es um den Jahresab­schluss in der Kollektivwirtschaft, welches war der Anteil der besten Mitglieder ? Was schlägst du für den „Frechen Zeichenstift“ vor ? Unser Porträt» Josef Hornyacsek Darowa ist eine stattliche Gemeinde im Rayon I.ugosch. Es gibt hier die Kollektivwirtschaft „Neuer Weg“, die Kollektivwirtschaft „Ernst Thälmann", die land-wirtschaftliche Arbeitsgemein­schaft „Verbrüderung", eine gut ge­hende Genossenschaft, eine rumänische und deutsche Schule usw. Schon aus diesen Aufzählungen sieht man, dass aus Darowa vieles zu berichten ist- Das beweisen übrigens auch die mit mathematischer Regelmässigkeit ein­­taufenden Berichte des Lehrers Josef Hornyacsek, der zu unseren besten Volkskorrespondenten zählt. Josef Hornyacsek berichtet über jede wichtige Frage, die die Darowaer interessiert. Bald gilt sein I.ob der Genossenschaft oder freut er sich mit den Darowaern über das Vorhaben, durch Selbstvor­­schreibung eine neue moderne Hieben, klassenschule zu bauen, bald fordert er die zurückgebliebenen Bauern auf, die versffhiedpnen landwirtschaftlichen Arbeiten nicht zu vernachlässigen. F.r­­wähnt er die Besten, so geschieht das sehr oft nur, um den Zurückgebliebe­nen einen zarten Wink zu geben. Wird e>n den Darowaern gegebenes Vcrspre. chen nicht eingehajlen, so greift er ohne Scheu zur Feder und nimmt kritisch Stellung dazu, wie z. B. in unserer heutigen Ausgabe. Josef Hornyacsek ist einer unserer rüberi passierten die Verladerampe, und bald darauf 2‘/2 Waggons Zucker auf umgekehrtem Weg. In bar nahm lV ai: die KW allein von der Zuckerfabrik ., TM'n 7S?r?*pZdenten und wir I oi otn 11 nn nmnn i-nmiM.» ... , . . _ r. können feststellen. dass er den Aus­spruch „in der Kürze Hegt die Würze" voltkommen verstanden hat. Seine Be­richte sind kurz und bündig. F.r ver­steht es, mit wenigen treffenden Wor­ten das Wesentliche hervorzuheben und — was genau so wichtig ist — er fin. det -immer etwas zu berichten. Wir wünschen ihm auch für das Jahr 1958 viel Erfolg in seiner Tätig­keit. Auch in Viseschdia neues Sportkollektiv Im Zuge der Umgestaltung der gesamten Sportlätigkeit wurde auch das Sportkollektiv „Recolta“ in Viseschdia neu organisiert, Als wichtigste Schlussfolgerung der Analyse der geleisielen Arbeit kann der Beschluss betrachtet werden, dass das Sportkollektiv in Zukunft von der Viseschdiaer KW „1. A\ai“ patroni­­siert wird und den Namen „1. Mai“ erhält. Es bestellen bereits eine Män­ner- und Franenhandballmannsc.haft, eine Volleyballmannschaft und ein ScJhachzirkel. Die neue Leitung hat sich verpflichtet, gründlichere Arbeit zu leisten, Thomas Schmidt Viseschdia Auf dem richtigen Weg Schon vor längerer Zelt äusserten manche Raiternfamilien aus unserer Gemeinde den Wunsch, auch bei uns eine landwirtschaftliche Arbeitsge­meinschaft ins Leben zu rufen. In die­ mmmmems Freitag, 3. Januar 1958 Für das Wohl der Kinder Ein Jahrzehnt seit der Ausrufung pflichtigen Kinder sind 68 vierklassige, der Rumänischen Volksrepublik 1 Aui 18 siebenklassige Schulen und eine jedem Gebiet unseres Lebens haben wir Atittelschule vorhanden. Die Zahl der Errungenschaften zu verzeichnen, die an dieses Ereignis gebunden sind. Besondere Fürsorge wird den Kindern zuteil. Auch bei uns, im Rayon Lippa, ist viel für sie getan worden. In diesen 10 Jahren wurden bei uns 9 Entbin dungsheime, eine Kinderpoliklinik und ein Kinderpräventorium errichtet. Die Entbindungsheime in Lippa, Gutten­­brunn und Ghiorog sind mustergültig, Die noch nicht schulpflichtigen Kinder werden in zwei Tagesheimen und 29 Kindergärten verpflegt und versorgt. Gutes Essen, saubere Betten, Spielzeug und frische Luft — dies kennzeichnet die neuen Einrichtungen. In diesen 10 Jahren wurde die Zahl der Kindergärt­nerinnen um 23 erhöht und 12 neue Kindergärten eröffnet. Für die schul Franz Wild Neudorf Professoren und Lehrer wurde um 62 erhöht. In der neuerrichteten Mittelschu­le gibt es auch eine deutschsprachige Sektion und einen Abendkurs. Das Lippaer Pionierhaus ist der Mittel­punkt der erzieherischen Tätigkeit des ganzen Rayons geworden. Auch in den Sommerferien wird für die Kinder ge­sorgt. Die herrlichsten Erholungsorte des Rayons stehen den Pionierlagern zur Verfügung, wo die Kinder bej Spiel, Sport und guter Verpflegung Kräfte für das neue Jahr sammeln. Das ist es, was — in wenigen Wor­ten ausgedrückt — unser Regime für unsere Kinder getan hat. Vk-Ehrenfßfel Das alte Jahr 1957 haben wir alle schon verabschiedet. Da® neue Jahr beginnt. Wir danken allen unseren Volkskorrespondenten für ihre hinge­bungsvolle Mitarbeit im vergangenen Jahr und hoffen, dass sie auch in die­sem Jahr ebenso bereitwillig zur Fe­der greifen werden, um uns zu be­richten. Die Besten des vergangenen Jahres wollen wir nun erwähnen: Johann Gumber, Neubeschenowa (Temesvár) Thomas Schmidt, Viseschdia (Gross­­sanktnikolaus) Arnold Kornfeld, Mediäsch Diethelm Wonner, Schirkanyen ( Fogarasch) Josef Hornyacsek, Darowa (Lugosch) Franz Wild, Neudorf (Lippa) Johanna Wolff, Grossschenk (Agne­tlieln) Mathias Hübner, Afeppendcijf (Herrn annstadt) Herta Schebesch, Regen Wilhelm Gnndlhardt, Mediäsch Edith Moga, Neuarad Erika Pelz, Hermannstadt Elise Sturn, Reschitza Hamnelore Hartmann. Oberwischau. Die beste Korrespondenz des Monats Es war nicht einfach zu beurteilen, welche die beste Korrespondenz des Monats Dezember war. Zum Schluss, fiel die Wahl auf den Bericht „Ein Wiedersehen nach vielen Jahren“ von Herta Schebesch (Regen), der in der; Ausgabe vom 13. Dezember 1957 en schienen ist. Für ihre wertvolle Mit­arbeit erhält Herta Sebesch auch eine Buchprämie. Auch für unsere, „böhmischen" Bäuerinnen, die I und m Re­­r gl and \fsberg, Lin­„Basin' „Dirndln schitzaer — in 15 . Weidcnlhal denfeld — ist, wie für die Männer, die Winterszeit bei­leibe keine Zeit be. schauiichen Aus­­ruhns. Die Arbeiten auf den hollen Ackern und Almen waren im Frühjahr, im Sommer und irn Herbst schwer ge­­nug — aber zur Müsse ist keine Zeit. Im Hof , wie im LI aase gibt es übergenug zu sor­gen und zu arbei­ten, um das Heim und die Wirtschaft in Ordnung zu hal­ten. — Unser Bild: W olfsberger „Dirndl" am Spinn­rad. Aufnahme : Ing. Georg Krall, T emesvar. ( Das Bild wurde zum Fotoweltbewerb d''s „Neuen Weg“ ein­­gesandt.), Daniel Bayer, Hermannstadt, ihr Beitrag „Bauernstreiche“ wurde Ge­nossen 1 Ielmuth Lehrer übergeben. Die Antwort der Redaktion erhalten Sie brieflich zu einem späteren Zeitpunkt. Michael Teissier, Neudorf bei Bistritz. Wir nehmen Ihre Wünsche gern ent gegen und hoffen, sie auch erfüllen zu können. Edda Hardt, Poststempel Bukarest. Wir bitten um Ihre genaue Anschrift. Ihr Gedicht „Sonne des Friedens“ traf leider zu spät ein. Maria Tittl, Franzdorf. Unser nach ster Roman in Fortsetzung erscheint in Kürze. H. S„ Darowa und Johann, Govora (llamlesch). Wir bitten um Ilire ge­naue Anschrift und geben Ihnen als Antwort nebenstehendes Gedicht wie­der Dem Anonymen... Hai dir elwäs recht gut gelallen, und du berichtest davon allen, dann drückt dich ganz bestimmt kein Schuh, schreibst deinen Narrten du dazu, Doch selten ist's dem Menschen recht, macht man ihm seine Arbeit schlecht, drum ist man oftmah unbeliebt, hat man an ihm Kritik geübt. Zur Kritik nt ss man sich bekennen und seinen vollen Namen nennen. „Was nützt“, denkt mancher sonst dabei, ■die anonyme Meckerei ?" Heinz Herold (Aus „Der Volkskorrespondent“)] Offen gesagt...! Eine mehrstündige Reise stand mir bevor. Um sie mir unterhaltsamer zu gestalten, kaufte ich in unserer Me­­diasclier „Cartea Rusä“-Bnchhnndliing das Bändchen „Berzele din B/iireni“ aus den satirischen Schriften Al. O. Tcodoreanus, das im Jupendverlag er schienen ist und unter Bestellnummer 1045 beim Polygrafischen Kombinat „Casa Scfntcii“ gedruckt wurde. Es wird vielleicht merkwürdig erscheinen, dass ich dieses Detail erwähne. Dies ist jedoch notwendig, weil eben die Druckerei mich als Leser in einer Weise überraschte, die alles andere nur nicht angenehm war. Der Druck bogen, der mit Seite 65 beginnt, wurde nämlich falsch bedruckt und so blieb Häwe -'er Seiten weiss. Solche bei einer Auflage von .ren schon Vorkommen, runde wurde eben in die Qualitätskontrolle ihre Sache ist es, dem bringen dieser Art zu wähnte Bändchen trägt ipel der Qualitälskon ler musste . jede, h — er — erst der Leser Alex. Müller Mediäsch Vor wenigen Atonalen erreichte’ uns Darowaer eine sehr erfreuliche Nach­richt : Auch bei uns würde ein Sa­­nitätskreis gegründet werden. Inzwi­schen sind mehr als 3 Atonate ver­gangen und noch immer warten wir auf die Erfüllung der angekündigten Neuerung. Es rührt sich aber nichts. Den Grund des Aufschubs kennen wir nicht, möchten ihn aber gerne er­fahren. Josef Hornyacsek Darowa Von dem Klausenburger Studenten Günther Reissenberger erhielten wir einen sehr interessanten Brief, der foD gendermassen abschliesst: Bitte die schlechte Qualität des Papiers zu ent­schuldigen, aber im Buchhandel ist seit mehreren Wochen kein anderes zu haben. Vielleicht kann eine kritische Notiz hier Abhilfe schaffen 1 Der ei­gentliche kritische Teil des ßritfe.s ist also sehr kurz, wird aber hoffentlich genügen, tim die zuständigen Stellen zu entsprechenden Massnahmen zu veranlassen.

Next