Neuer Weg, 1959. március (11. évfolyam, 3063-3088. szám)
1959-03-01 / 3063. szám
Sonntag, 1. März 1959 , Kiew, 28. (Agerpres.) — TASS: Am Nachmittag des 27. Februar besichtigte der in Kiew weilende britische Ministerpräsident Harold MacMillan Bauwerke und historische Denkmäler der ukrainischen Hauptstadt. Zusammen mit seinen Begleitern machte er einen Spaziergang durch die Hauptstrassen der Stadt. Mit lebhaftem Interesse studierte der englische Premier das wohlbekannte Denkmal von „Kijewskaja Russ“ — des ältesten russischen Reiches —, die im 11. Jahrhundert erbaute Katedrale der Heiligen Sophie. Die Gäste besichtigten auch den „Park des ewigen Ruhmes“, wo das Grabmal des unbekannten Soldaten aufragt, sowie den Kiewsko-Petschorski-Friedhof, der unter staatlichem Denkmalschutz steht. Dort besuchte MacMillan den Palast des Kiewer Metropoliten, in dem sich heute ein Museum für nationale Kunst befindet. Überall begriissten die Bewohner Kiews den englischen Premier herzlich. „Auf Wiedersehen“, sagte er in ukrainischer Sprache. Die Einwohner erwiderten: „Kommt im Sommer zu uns, da ist Kiew noch schöner“. Kiew, 28. (Agerpres.) — Der britische Premier Harold MacMillan, Auasenminister Selwyn Lloyd und ihre Begleiter verhessen am 28. Februar Kiew und begaben sich nach Leningrad. Die Bewohner Kiews hatten sich am Flughafen eingefunden, um den Gästen das Geleit zu geben. Der Ministerpräsident der Ukrainischen SSR, Nikifor Kaltschenko, wünschte den englischen Gästen gute Reise und erklärte, die Gemeinsamen Bemühungen und die Zusammenarbeit zwischen allen Staaten auf der Grundlage der Prinzipien der friedlichen Koexistenz sind die zuverlässigste Gewähr für die Erhaltung und Festigung des Friedens. Wir bringen die Hoffnung zum Ausdruck, sagte N, Kaltschenko, dass Ihr Besuch in der Sowjetunion Ihnen ermöglicht, das Leben der Sowjetvölker, ihr Streben nach Frieden und Zusammenarbeit mit allen anderen Ländern besser kennenzulernon. Harold MacMillan dankte in seiner Rede den Einwohnern Kiews für den herzlichen Empfang und sagte, es sei ihm, obwohl sein Besuch in Kiew nur kurz war, dennoch gelungen, das Leben und die bedeutenden Leistungen der Ukrainer kennenzulernen. Die Entwicklung Ihrer Industrie, der Anstieg der Agrarproduktion, sagte MacMillan, all dişş wird mir lange in Erinnerung bleiben. Alle Völker, sagte MacMillan ferner, bekunden Freundschaft und das Streben, miteinander zusamunenzuarbeiten. Die Staatsmänner haben die Verpflichtung, dafür zu arbeiten und ihre politische Tätigkeit so auszurichten, dass sie diesen Ansprüchen der Völker gerecht werden. MacMillan versicherte, er werde dem englischen Volk die herzlichen Gefühle der Ukrainer und den Wunsch des ukrainischen Volkes übermitteln, in Freundschaft zu arbeiten und zu leben. H. MacMillan verabschiedete sich mit den ukrainischen Worte’n „Do pobatschenja" (Auf Wiedersehen). Leningrad, 28. (Agerpres.) — TASS: Der Premierminister Grossbritanniens Harold MacMillan, Aussenminister Selwyn Lloyd und die anderen! englischen Gäste trafen am 28. Februar, aus Kiew kommend, in Leningrad ein. Auf dem Leningrader Flugplatz wurde der englische Premier vom Stellvertretenden Ministerpräsidenten der UdSSR Anastas Mikojan, vom Vorsitzenden des Leningrader Stadtsowjets, Nikolai Smirnow, und von anderen offiziellen Persönlichkeiten sowie vom Botschafter Grossbritanniens in der UdSSR, Sir Patrick Reilly, empfangen. Den Gästen wurden Blumensträusse überreicht. Harold MacMillan nahm den Rapport des Kommandanten der Ehrengarde der Leningrader Garnison entgegen. Harold MacMillan und Nikolai Smirnow hielten Ansprachen. Die englischen Gäste besuchten im Laufe des Tages die AdmiraliUtswerft, einen der grössten Betriebe, die Schiffe für die sowjetische Handelsflotte bauen. Der englische Premier, die Personen in seiner Begleitung sowie die Sowjetvertreter besichtigten auch den Atomeisbrecher „Lenin“. Der englische Premier unterhielt sich mit den Erbauern dieses gigantischen Schiffes und wünschte der künftigen Mannschaft des Eisbrechers viel Erfolg. Am gleichen Tage wohnten die englischen Gäste einer Aufführung der „Steinernen Blume“ von Sergej Prokofjew im Opern- und Ballettheater „Kirow“ bei. Tr Der Besuch MacMillans in der UdSSR Besichtigung historischer Bauten you Kiew / Ankunft in Leningrad Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hot den Ministerpräsidenten der UdSSR, N. S. Chruschtschow, eingeiaden, die Leipziger Internationale Messe zu besuchen. Der sowjetische Regierungschef hat diese Einladung dankend ange-30 Atomsachverständige aus 21 Ländern sind in Wien zusammengetreten, um die neuen Methoden ärztlicher Diagnosen mit Hilfe von Radioisotopen zu studieren. Dieses vom Internationalen Aturnenergieaussejiuss und der Weltorganisation für Fragen des Gesundheitsschutzes veranstaltete Seminar befasst sich mit der Nutzung von Radioisotopen bei medizinischen Forschungen. „Stadlratswahlen" in Algerien haben die französischen Kolonialbehörden angekündigt. Diese „Wahlen" sollen nicht in allen Städten und Orfschaflen gleichzeitig abgehalten werden, damit französische Militärverbände immer in den Ortschaften, wo Wahlen stattfinden, das .Ergebnis bestimmen können. Der Marionettenkönig Hussein wird zusammen mit jordanischen Politikern im kommenden Monat nach den USA reisen, um eine Erhöhung der für Jordanien bestimmten amerikanischen Hilfe zu verlangen. Die Auslieferung von acht hohen Beamten des Batista-Regimes, die gleichzeitig mit dem Diktator in die Dominikanische Republik flüchteten, wurde am 26. Februar von der kubanischen Regierung verlang!. Auch die Auslieferung Batistas wurde, wie bereits gemeldet, gefordert. Die dominikanische Regierung hat diese Forderung bis jetzt unbeantwortet gelassen. Hitlergeneral Heusinger, der Generalinspektor der westdeutschen Bundeswehr, verlangte in einer Rede in Stuttgart die Erhöhung der NATOStreitkräffe in Westeuropa um 10 Divisionen. Heusinger sprach sich gegen jedes Abkommen über die Schaffung einer begrenzten Rüstungszone in Europa aus. In Genua sind 4000 Dockarbeiter am 27. Februar in den Streik getreten. Die Streikenden protestieren gegen den Beschluss der Behörden, die Anzahl der für die Löschung der Dcmpfer notwendigen Dockarbeiter zu verringern. Der Regierung Segni ist es nach einer langwierigen Parlamentsdebatte gelungen, mit 333 gegen 248 Stimmen das Vertrauensvotum zu erhalten. Für die Regierung stimmten christlich-demokratische, liberale, monarchistische und neofaschistische Abgeordnete, gegen die Regierung stimmten die Kommunisten, Sozialisten, Republikaner und Sozialdemokraten. Die Stahlproduktion in den kapitalistischen Ländern ist 1958 nach einem Bericht des USA-Handelsministeriums gegenüber 1957 um 21 Millionen Tonnen zurückgegangen. Der grösste Rückgang war in den USA, England, Kanada, den Montanunion- Ländern und Japan zu verzeichnen. Zwischen der UdSSR und der Republik Österreich wurde am 28. Februar in Moskau ein Konsularabkommen unterzeichnet. Das Abkommen regelt die Rechte und Verpflichtungen der Konsuln beim Schutz der Rechte von Bürgern der Sowjetunion und Österreichs sowie andere mit dem Konsulardienst verknüpfte Fragen. NEUER WEG Ukraine — führendes Industrieland Pressekonferenz für sowjetische und ausländische Journalisten in Kiew Kiew, 28. (Agerpres.) — TASS: Auf Ansuchen der gemeinsam mit dem britischen Premier MacMillan in Kiew eingetroffenen Journalisten wurde eine Pressekonferenz organisiert, an der ausländische Korrespondenten, Vertreter grosser Telegraphenagenturen, Vertreter von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehfunk aus verschiedenen Ländern Europas, aus Amerika, Australien sowie sowjetische Journalisten teilnahmen Auf dieser Pressekonferenz berichtete der Stellvertretende Vorsitzende der Staatlichen Planungskommission der Ukrainischen SSR, Anatoli Baranowski, dass die Ukraine gegenwärtig eine Industrieproduktion besitzt, die der Industrieproduktion der gesamten Sowjetunion in der Vorkriegszeit gleichkommt Anatoli Baranowski legte den Pressevertretern die Lage und die Entwicklungsaussichten der Wirtschaft und Kultur der Ukrainischen SSR in den Jahre 1959—1965 dar. Er erklärte, dass die Prokopfproduktion der Ukraine bei Roheisen und Stahl, bei Walzgut und der Eisenerzförderung höher sei als die aller europäischen Länder. Die Ukrainische SSR hat die USA, was die Prokopf Produktion der Bevölkerung bezüglich der Kohlenund Eisenerzförderung betrifft, überflügelt und sie in der Roheisenproduktion eingeholt. Auf landwirtschaftliche Fragen übergehend, erklärte Anatoli Baranowski, dass die Ukraine Kanada, Frankreich und Argentinien bei dem absoluten Volumen der (jetreideproduktion übertroffen hat. Gegenwärtig produziert die Ukraine 2,5ma! mehr Getreide als die Deutsche Bundesrepublik. In der Zukkerproduktion nimmt die Ukraine den ersten Platz in der Welt ein. Anatoli Baranowski führte aus, dass die Brutto-Industrieproduktion der Ukraine während des Siebenjahrplans um 77% ansteigen wird. Während dieser Periode werden die Kapitalsinvestitionen für die Entwicklung der republikanischen Wirtschaft 214—215 Milliarden Rubel, also nahezu ebenso viel als für die fnvestbauten der letzten 25 Jahre zugewiesen wurden, betragen. Anatoli Baranowski beantwortete sodann zahlreiche Fragen der Pressekorrespondenten. Auf die Frage über die ausländischen Wirtschaftsbeziehungen der Ukraine erklärte Anatoli Baranowski, dass die Ukrainische SSR gegenwärtig einen Spitzenplatz in der Ausfuhr der Sowjetunion einnimmt. Die Ukraine exportiert in 41 Länder Ausrüstungen, Industriewaren und landwirtschaftliche Produkte. Zu den Ausfuhrartikeln gehören Steinkohle, Eisen- und Manganerze, metallurgischer Koks, Roheisen, Eisenwalzgut, Dieselmotoren, Werkzeugmaschinen für AJetallzerspanung, Automationsmittel und viele an-dere industrieprodukte. Durch Hire Lieferungen nimmt die Ukraine am Bau von 236 Industriebetrieben in den volksdemokratischen Ländern sowje in Indien, der VAR, Birma, Afganistan, Kambodscha und dem Jemen teil. Anatoli Baranowski führte aus, dass die Liste der Exportwaren im Laufe des Siebenjahrplans noch fühlbar erweitert wird. Für die Entwicklung normaler Wirtschaftsbeziehungen muss man aber auf die Handelsdiskriminierung seitens der USA und einiger anderer Länder, die eine Politik ohne Berücksichtigung der Realität führen, verzichten. Baranowski erklärte, dass es gross« Entwicklungsmöglichkeiten für den englisch-sowjetischen Handel gäbe. Die wirkliche Quelle des englischen Pessimismus Ein Kommentar der „iswestija“ M o s k a u, 28. (Agerpres.) „Iswestija" kommentiert die Versuche einiger englischer Korrespondenten, aus den Unterredungen zwischen MacMillan und Chruschtschow Schlussfolgerungen zu ziehen. Mit Berufung auf eine Behaüptung des Daily-Herald-Kommentators, diese Zusammenkünfte hätten nichts Positives ergeben, bemerkt „Iswestija“, so sonderbar dies scheinen mag, die Quelle dieses übereilten Pessimismus ist eine von der amerikanischen Agentur Associated Press aus Moskau übermittelte Nachricht. Diese Behauptungen, schreibt „Iswestija“, sind im Lichte der 24 Stunden vorher von Präsident Eisenhower abgegebenen Erklärung, eine Konferenz der Regierungschefs wäre nutzlos, sehr aufschlussreich. Im Zusammenhang damit erinnert „Iswestija“ an eine Information des „Daily Worker“, in der es heisst, dass die amerikanischen Diplomaten alles, was von ihnen abhängt, tun, um den Besuch MacMillans als unnütz und verfehlt darzustellen. Es scheint, führt „Iswestija“ aus, dass einige englische Kommentatoren eher dazu neigen, auf die Stimmen von jenseits des Ozeans zu hören, als die grundlegende journalistische- Ethik zu beachten, sich nicht in der Rolle von Gevatterinnen zu gefallen, die aus dem Kaffeesatz weissagen. Was das Wehgeschrei einiger englischer Kommentatoren betrifft,- die beklagen, dass in Moskau keine greifbaren Abkommen über einige politische Fragen abgeschlossen wurden, fährt die Zeitung fort, müsste man doch in England an die Worte MacMillans vor seiner Abreise nach Moskau denken, in denen er darauf hinwies, er reise nicht, um formale Verhandlungen zu führen und konkrete Abkommen zu schliessen, sondern, um einen Meinungsaustausch zu pflegen und „Erkundungen“ vorzunehmen. Sowjetische Regierungsdelegation beim Tadsch Mahal Delhi, 28. (Agerpres.) — TASS: Am Vormittag des 27. Februar begaben sich die Mitglieder der Regierungsdelegation der Sowjetunion, die Indien besuchen, im Flugzeug von Delhi nach Agra — einem der bedeutendsten indischen Kulturzentren. Die Delegatiopsmitglieder wurden vom Botschafter der UdSSR in Indien, P. K- Ponomarenko, begleitet. Die Flugzeuge mit den sowjetischen Gästen und ihren Begleitern nahmen Richtung auf das Grabmal Tadsch- Mahal, das bedeutende Werk der indischen Architektur, da3 im 17. Jahrhundert von Schah Jahan zur Erinnerung an seine Frau Mumtas-l-Mahal erlichtet wurde. Der Bau dieser Perle der indischen Architektur, ein Zeugnis für den Genius und die hohe Kultur des indischen Volkes, dauerte 17 Jahre. Die Mitglieder der Sowjetdelegation besichtigten das Grabmal Tadsch- Mahal und bewunderten das ausserordentliche Können der indischen Meister. Nach der Besichtigung des Grabmals ersuchten die indischen Korrespondenten die Mitglieder der Sowjetdelegation, ihre Eindrücke mitzuteilen. Den Korrespondenten erwiderte A. A. Andreiew. Die Besichtigung des Grabmals, sagte er, hat auf uns tiefsten Eindruck gemacht. Tadsch-Mahal beweist den grossen Genius des indischen Volkes. Dann wandten sich die Korrespondenten an N. A. Muchitdinow. Er sagte u. a.: Betrachtet man verblüht und entzückt diesen Monumentalbau, ist man empört über die verleumderischen Behauptungen der Kolonialisten, die Völker Asiens und Afrikas seien unfähig, Kulturwerle zu schaffen, und über den Hochmut und die Anmassung der Kolonialisten, sie seien „kulturell überlegen“ und hätten eine „zivilisatorische Mission“. Am Nachmittag besichtigten die Mitglieder der Sowjetdelegation ein anderes historisches Atonument — den Hafen von Agra, das im Mittelalter die Residenz der Mongolenherrscher war. Hier gab der Gouverneur des Staates Uttar Pradesh zu Ehren der Scwjetdeleg;ation ein Essen. Im Namen der Regierung des Staates begrüsste Minister Girdhari Lai die sowjetischen Gäste. In seiner Antwort brachte das Mitglied des Staatskomitees für wirtschaftliche Beziehungen mit dem Ausland, A. G. Scheremetjew, einen Trinkspruch auf die Freundschaft und die enge Zusammenarbeit zwischen dem sowjetischen und dem indischen Volk aus. Am gleichen Tage kehrten die Mitglieder der sowjetischen Regierungsdelegation nach Delhi zurück. WSederverelnigung Deutschlands eine rein deutsche Frage Rede A. I. Mikojans in Rosiow am Don Moskau, 27. (Agerpres.) — TASS : Der Erste Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrats, Anastas Mikojan, ergriff am 26. Februar auf einer Wählerversammlung in Rostow am Don das Wort und erklärte, dass die Beschlüsse des XXI. Parteitags der KPdSU die Wahlplattform der Kommunisten und der Parteilosen sei. Mikojan erklärte ferner, dass gegenwärtig alle Bemühungen auf den Abschluss des Friedensvertrages mit Deutschland, auf die L.ösung der Berliner Frage ausgerichtet sein müssen. Die Westmächte, so erklärte Mikojan. die stets auf der Abhaltung sogenannter freier Wahlen als einzigem Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands beharrten, treten nun, wie es scheint, den Rückzug an. Der Redner, der hervorhob, dass in den jüngsten Vorschlägen der Westmächte darauf verwiesen wird, dass die beiden deutschen Staaten — die DDR und die DBR — als gleichberechtigte Partner bei den Verhandlungen zugegen sein können, sagte : „ln beiden Fällen sind dies keine Konzessionen an uns, sondern Konzessionen an die logische Vernunft. Das Leben selbst fordert dies.“ Mikojan unterstrich von neuem, dass die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands nicht Gegenstand der Diskussionen zwischen den Alliierten bilden könne. Dies stei eine rein deutsche Frage. Die Versuche, die Unterredungen der Regierungschefs einer Aussenministerkonferenz zu unterstellen, werden der Meinung Mikojans nach nur unternommen, um die Verhandlungen hinauszuschieben. Mikojan sagte weiter: Wenn die Westmächte den Abschluss des Friedensvertrags mit Deutschland nicht annehmen werden, so wird sich die Sowjetunion gezwungen sehen, gemeinsam mit anderen Ländern den Friedens1vertrag mit der Deutschen Demokratischen Republik zu unterzeichnen. Dies, betonte Mikojan, wäre ein legaler Vertrag und ein wichtiger Beitrag zur Sache des Friedens. Bezüglich des Besuchs von Harold MacMillan in der Sowjetunion meinte Mikojan, dass es anfangs den Eindruck erweckt habe, als ob der britische Premier den Weg zur Lösung wichtiger Probleme beschritten habe, der für beide Teile annehmbar sei. Er bewies Initiative, und machie zahlreiche Vorschläge über wirtschaftliche Fragen und den Kulturaustausch. Wir hegten natürlich die gleichen Wünsche. In den Unterredungen zwischen Mac- Millan und Chruschtschow fand ein nützlicher Ateinungsaustausch statt und die Positionen beider Teile wurden geklärt. Später aber, bei den Besprechungen über den Friedensvertrag mit Deutschland und die Berliner Frage wählte der Premier, wahrscheinlich unter dem natürlichen Einfluss der Schwierigkeiten in den Beziehungen zwischen den Alliierten, eine starre. Linie. Mikojan unterstrich ferner, dass sich Harold MacMillan bezüglich des Vorschlags Nikita Chruschtschows über den Abschluss sines englisch-sowjetischen Nichtangriffspaktes in Schweigen gehüllt habe, obwohl sich der englische Premier anfangs dafür ausgesprochen habe. Afrika sprengt die Kolonialketten Weitere Unruhen in Rhodesien und Njassaiand / Bevölkerung von Kongo fordert Einheitsstaat Salisbury, 28. (Agerpres.) — Die Lage der „Föderation Rhodesiens und Njassalands“ ist weiterhin gespannt. Nach amtlichen Angaben wurden über 700 Personen in den letzten Tagen verhaftet. Die Mehrzahl der Verhafteten sind Führer des kürzlich von den englischen Kolonialbehörden verbotenen Afrikanischen Nationalkongresses. Die Patrioten setzen ihre Aktionen gegen die Kolonialherrschaft fort. Trotz Heranschaffung grosser eng liscner Militäreinheiten und des von den Unternehmern ausgeübten Drucks dauert der Streik an der Baustelle des Wasserkraftwerks von Kariba weiter an. Die Behörden veranlassten einen Teil der Arbeiter zur Wiederaufnahme - der Arbeit. Eine grosse. Anzahl von Arbeitern wurde entlassen. Nachrichten aus Nord-Rhodesien zufolge verschärft sich die Lage in diesem Gebiet im Zusammenhang mit den „allgemeinen Wahlen“} die im März stattfinden sollen. Man glaubt, dass diese Wahlen von der afrikanischen Bevölkerung boykottiert werden. Die Kolonialbehörden von Nord- Rhodesien verteilten zahlreiche Flugblätter, in denen versucht wird, me afrikanische Bevölkerung einzusc.bikLitern, um sie zur Teilnahme an desen „Wahlen“ zu veranlassen. In London wurde amtlich bekannt gegeben, dass der englische Kolonialminister Lord Perth seinen vor wenigen Tagen angekündigten Besuch in Njassaiand verschoben hat. \\ ic der Unterstaatssekretär des Kolonialministeriums, Julian Amory, erklärte, sah sich Perth gezwungen, seinen Besuch zu verschieben, weil dieser eventuell neue Unruhen hervorgerulen hätte. Leopoldville, 27. (Agerpres.) — In Belgisch-Kongo wurde eine Organisation der afrikanischen Bevölkerung ins Leben gerufen, die sich den Kampf für die Schaffung eines unabhängigen Staates zum Ziel setzt, der einen Teil von Belgisch-Kongo, Französisch-Kongo und das Kabinéingebiet an der Atlantikküste, das sich gegenwärtig unter portugiesischer Herrschaft befindet, umfassen soll. Da durch würde der Staat Kongo entstehen, wie es ihn im 18. Jahrhundert auf diesem Gebiet bereits gegeben hat. Im .Manifest, das von dieser Organisation unter dem Titel „Bewegung für die Regruppierung der kongolesi sehen Bevölkerung“ herausgegebeu wurde, heisst es, dass die Mitglieder der urbanisation entschlossen seien, die Wiedergeburt der kongolesischen Nation zu erreichen. Das Manifest unterstreicht, dass die jüngsten _ Ereignisse in Französisch- und Belgisch- Kongo die Notwendigkeit ‘der Schaffung eines unabhängigen Staates, der die gesamte kongolesische Bevölke Walter Ulbricht gewährte „Neuer Ruhr-Zeitung” Interview Berlin, 28. (Agerpres.) — Der Erste Sekretär des ZK der SED, W. Ulbricht, gewährte dom Chefredakteur der westdeutschen „Neuen Ruhr-Zeitung“ ein Interview über gesamtdeut sehe Fragen. „Neues Deutschland' druckte den Wortlaut dieses Interviews vollständig ab. Der grösste T^l des Interviews be fasst sich mit dem Problem der Schaffung einer Konföderation beider deutschen Staaten, was W. Ulbricht als den einzigen Weg zur Wiedervereini gung Deutschlands tezeichnete. CSR warnt Bonner Revancharden Prag. — Die Agentur CLIfcKA wurde ermächtigt, eine Erklärung zu veröffentlichen, in der gegen die Aktivität der Revancharden in Westdeutschland und Westberlin, die durch die aggressiven Erklärungen westdeutscher Staatsmänner, wie Adenauer, von Brentano, Lemmer und Oberländer nur noch angespornt werden, energisch Stellung genommen wird. Erwiesene Zeitungsenten London, 28. (.Agerpres.) — TASS: Auf der Pressekonferenz, die am 27, Februar beim englischen Aussenministerium abgehalten wurde, wurde ein Sprecher des Ministeriums gebeten, sich über die Erklärungen einiger englischer Zeitungen bezüglich des „miss glückten“ Besuchs MacMillans in der Sowjetunion zu äussern. Der Sprecher des Aussenministeriums erklärte, dass kein Grund vorhanden sei, von einer „missglückten“ Reise zu sprechen, da der Zweck des Besuchs des britischen Premiers darin bestand, auszukundschaften und nicht Verhandlungen zu führen. In Borinage wird weiter gestreikt Brüssel, 27. (Agerpres - — Trotz des Beschlusses der rechtsgerichteten Leitung der Allgemeinen Belgischen Arbeitsföderation über die Streikein- Stellung . setzen nahezu 10 000 Berg leute von Borinage den vor nunmehr zweieinhalb Wochen ausgcrufer.cn Streik fort und fordern die Aufhebung des Beschlusses, die angeblich „unrentablen“ Kohlengruben von Borinage zu schliessen. Bank an schwedische Piloten Stockholm, 27. (Agerpres.) — Am 26. Februar organisierte der Botschafter der UdSSR in Schweden, F. T. Gussew, in den Räumen der Sowjetbotschaft ein Treffen mit der Besatzung des Flugzeugs der skandinavischen Gesellschaft SAS, mit dem A. I. Mikojan im Januar den Flug in die Vereinigten Staaten und zurück unternahm. Im Aufträge der Sowjetregierung dankte der Botschafter der UdSSR, F. T. Gussew, den Mitgliedern der Besatzung und überreichte ihnen in Anerkennung ihres Mutes und ihrer hohen Meisterschaft während des Flugs von New York nach Kopenhagen, als zwei Motoren aus technischen Gründen aussetzten und das Flugzeug zur Notlandung in Terra Nova gezwungen war, wertvolle Geschenke. Am 26. Februar begab sich der interimistische Geschäftsträger der UdSSR in den USA, M. N. Smyrnowski, zum Staatsdepartement und überreichte dem Chef des Protokolls, Bukennan, die Geschenke der Sowjetregierung für den Kommandanten, die höheren Offiziere und die 4 Soldaten des Marinestützpunktes in Argentia (Newfoundland) als Dank für_die Gastfreundschaft und Aufmerksamkeit, die A. I. Mikojan bei der Notlandung des schwedischen Flugzeugs auf dem Gebiete des Stützpunktes zuteil wurde. Seife f Bilder der Woehe Freitag haben in Moskau die Verhandlungen zwischen den Regierungs« delegationen der Sowjetunion und der Republik Irak begonnen. Im Bild t (Von rechts nach links) : Der iraki sehe Wirtschaftsminister und Delegq« tionsleiter Dr. Ibrahim Kubba, N. S. Chruschtschow, der Minister für Bqu« wesen und Wiederaufbau Dr. Tclaai Asch-Schaibani und .Generalmajot Dr. Muhamed Schawaf. 1ÍPÍÚ Die Nachfrage nach den verschiede nen in Her DDR erz®e§ten Personen« wagen wächst sowohl in der Republik als auch im Ausland. Im Bild { Vor kurzem wurde im Gebäude des Deutschen Innen- und Aussenhandeli in Berlin ein neues HO-Au to-Verkoufshous eröffnet. Als Mitglied de'r NATO und des nicht minder aggressiven Bagdad« Pakts steht die Türkei an der Seite der USA und Grossbritanniens. Die Teilnahme an diesen Pakten hatte durch die stets höher werdenden Militärausgaben in diesem Lande eine schwere Krise zur Folge. Im Bild: Die „Hilfe", die die Türkei von ih ren westlichen Partnern erhält, besteht lediglich in Rüstungen und dem Bau von Stützpunkten. Kürzlich wurde die türkische NATO-Armee mit amerikanischen Mittelstieckenraketen ausgerüstet. Der Protest der Dortmunder Bevölkerung gegen die Anlage von Raketenbasen in der Nähe der Stadt ist unaufhaltsam. Im Bild : Das Autokorso, das den .Verkehr stundenla ng blockierte, war diesem Kampf der Dortmunder gewidmet. , SOM» versul M mh Peking, 28. (Agerpres.) — Neues China : Südvietnamesische Kriegsschiffe drangen am 22. Februar 1959 widerrechtlich in die Tschenhandao-Inselgruppe ein, eine Inselgruppe des Sischatsiundao-Archipels, der zur Chinesischen VR gehört, nahmen 82 chinesische Fischer fest, brachten fünf Fischerboote d,er Chinesischen VR aut und nahmen andere Güter in Besitz. Im Zusammenhang damit gab das Aussenministerium der Chinesischen VR folgende Erklärung ab: „Die Sischatsiundao-Inseln sind, wie die Regierung der Chinesischen Volksrepublik bereits erklärte, chinesisches Territorium. Die südvietnamesische Militärflotte hat jetzt einen offenen Anschlag auf die gebietsmässige Unversehrtheit und die Souveränität der Cijjnesischen Volksrepublik verübt, indem sie chinesische Fischer festnahni und der Chinesischen VP gehörende Fischerboote aufbrachte. Dieses Vorgehen hat bei der chinesischen Bevölkerung tiefe Empörung ausgelöst. Das Aussenministerium der Chinesischen Volksrepublik erklärt mit' allem Nachdruck, dass die südvietnamesischen. Behörden alle festgenommenen chinesischen Fischer sofort in Freiheit setzen, alle aufgebrachten Fischerboote und die übrigen Güter zurückstellen, die den Fischern verursachten Schäden gutmachen und Garantien geben müssen, dass sich solche illegale Vorkommnisse in Hinkunft nicht wiederholen werden. Im gegenteiligen Fall werden die südvietnamesischen Behörden die ganze Verantwortung für die aus diesen Zwischenfällen sich ergebenden Folgen tragen.“ üoiüscüa 4000mal um die Erde Moskau, 27. Der Korrespondent der Agerpres berichtet: Bis zum 27. Februar, 12,32 Uhr Moskauer Zeit, hat der dritte sowjetische Satellit die Erde 4000mal umkreist. In den 9'/2 Monaten seiner Rotation um unsere Erde hat der Satellit über 185 Millionen Kilometer, das sind nahezu 30 Millionen Kilometer mehr als die durchschnittliche Entfernung Erde—Sonne, zurückgelegt. Die sowjetischen Wissenschaftler sind der Ansicht, dass der Satellit seinen Weg um die Erde bis im Herbst fortsetzen wird. ln Verbindung mit diesem einzigartigen Jubiläum schreibt die Zeitung „Trud", dass die Satelliten ein überaus wertvolles Instrument für die Erforschung des Weltraums darstellen. Das Erkundungsexperiment, das mit Hilfe des dritten Satelliten angestellt wurde, lieferte der Wissenschaft hochinteressantes Material über die Ionosphäre. Die vom Satelliten ausgesandten Funkzeichen ergaben nämlich, dass es in der lonospähre in 200—300 Kilometer Höhe sogenannte „Wellenleiter" gibt. Eine zu diesen Leitschichten gelangte Radiowelle kann die Erde umkreisen. Diese Entdeckung eröffnet dem Rundfunk- und Fernsehwesen ungeahnte Perspektiven. Das Studium der Atmosphäre ln grossen Höhen erforderte absolut neue Apparate. Die Montage einer solch Lomple»en Apparatur an Bord des dritten Satelliten war nur dank ţj?ssen Gewicht, das fast lOOmal so gross ist als das des amerikanischen Satelliten, möglich. Eine für die Wissenschatt voltig neue Entdeckung war die Festlegung der immensen Elektronenzone, die unseren Planeten in einer Höhe t-nn 700—3000 Kilometern umgibt. Das Studium der Meteoriten, schreibt die Zeitung, ergab, dass diese, wenn s‘a auch für Raumschiffe weit weniger gefährlich sind als ursprünglich angenommen, so doch nicht unterschätzt werden dürfen. Wie sich aus den mittels der Satelliten angestellten Beobachtungen ergibt, vergrössert die Erde durch Meteoritenfall ihre Masse täglich um 3000—20 000 Tonnen. Die Angaben über die Bewegung der Meteoriten ermöglichen es, einen ratio« neher Bau der künftigen Weltraum« schiffe vorzubereiten.