Neuer Weg, 1961. szeptember (13. évfolyam, 3839-3864. szám)

1961-09-01 / 3839. szám

Wie man in Westdeutschland Lügen verbreitet Bei der Temesvarer Zweigstelle des ONT Carpaţi ist jetzt in den Sommermonaten Hochbetrieb. Alle ins Banat kommenden Ausländer finden'sich dort ein, ttm nach einer 2—3tägigen Rundreise durchs Land auch diese Region kennenzulernen oder Verwandte und Bekannte auf­zusuchen. Eines Tages kam ein etwa 50jäh­riger Tourist mit einem Personen­wagen vorgefahren und verlangte von der Leitung der ONT-Zweig­­stelle, das festgesetzte Programm zu ändern, weil er dringend in sein Heimatdorf fahren müsse, um sei­ner alten, kranken Mutter einen Arzt zu beschaffen, da sie in Elend lebe und das Geld für einen Arzt nicht aufbringen könne. Der Zufall wollte es, dass noch während der Diskussion im ONT-Büro die Türe aufging und der Bruder des Ga­stes, hoch erfreut über das Wie­dersehen, hereingestürmt kam. „Was macht die Mutter ?“, war die şrste Frage des Besuchers. „Ist es wahr, dass sie so krank ist und kein Geld für einen Doktor hat ?" Der Bruder fiel aus allen Wol­ken. „Wer hat dir denn solche Rittersg’schichtcn aufgebunden ?“ „Ein Landsmann, der drüben wohnt und bei uns im Dorf auf Urlaub war.“ Nach einer kurzen Aussprache, nach weiteren Fragen und Antwor­ten stellte sich heraus, dass alles Unsinn war. Das war nicht der ein­zige Fall VC« Gerüchten und ihrer Widerlegung durch die Wirklich­keit. Vor kurzem ist der Re­­schitzaer A.. K. nach zwanzigjähri­ger Abwesenheit zu seinen Eltern auf Besuch gekommen. Vor seiner Abreise aus Westdeutschland woll­te man ihn mit allen Mitteln von seinem Vorhaben abbringen. „Du kommst nicht wieder heraus“, hiess es, „man wird dich verhaften, und deine Familie wirst du nicht Wie­dersehen.“ A. K. machte sich (zwar mit gemischten Gefühlen, aber trotz­dem) auf den. Weg und war sehr erstaunt, dass er nicht nur in kei­ner Weise belästigt, sondern über­all zuvorkommend behandelt wur­de. Und wie glücklich war er, seine Heimat so zu ihrem Vorteil ver­ändert zu sehen. Bei seiner Ab­reise versprach er, schon im näch sten Sommer wiederzukommen. Voreingenommen, weil allerhand Lügen und Gerüchten ausgesetzt, kamen auch die beiden Schwestern L. G. und H. G., die ihre Mutter lange Jahre nicht gesehen hatten, nach Rumänien. Gesperrte Kirchen, leere Lebensmittelläden, nichts zu essen und änhliche Sorgen spukten in ihren Köpfen. Sie selber spra­chen darüber nicht viel, doch das 10jährige Töehterchen der H. G. packte dafür um so bereitwilliger aus. Sie sass bei ihrer Grossmutter am Tisch, griff eifrig zu und fragte, wo die Schweinsstelzen und die Schinkenfleckerl her seien, wo es doch in Rumänien nichts zu essen gebe. So sagte ein Kind die Wahr­heit über die Lügen in Westdeutsch­land. Auch die beiden Schwestern ka­men schliesslich darauf zu spre­chen. Sie staunten über die Ver­änderungen in Anina, schwärmten von den Sehenswürdigkeiten in Eukarest. und am Schwarzen Meer und sagten offen ihre Meinung. Dann nämlich, als sie sich davon überzeugt hatten, dass ihre Mutter eine schöne Rente erhält und nicht einmal im Traum daran denkt, die Heimat jemals zu verlassen. Hermann Rausch Reschitza ha't sich die Tanzgruppe des Bi­­stritzer Kulturhauses mit Freude und Begeisterung für den VI. Wett­bewerb der Kulturformationen vor­bereitet Genau genommen, begann die Vorbereitung schon in der I. Etappe, als es galt, die Anzahl der Tänzer zu erhöhen und etwas Neues, Besonderes ins Repertoire aufzunehmen. Nach einer arbeitsreichen Zelt, die an das Kollektiv keine geringen Anforderungen stellte, erhielt die Tanzgruppe bei der Klausenburger Regionsetappe einen I- Preis. Der Weg zum Finale war aber damit noch lange nicht frei. In der interregionalen Etappe hatten wir einen ernsten Kon­kurrenten, das Kulturhaus Gross­­sanktnikolaus. Trotzdem schnitten wir über( alles Erwarten gut ab. Diese Etappe, die im Juli in Gross­wardein ausgetragen wurde, brach­te uns die Fahrkarte für die End­etappe in Bukarest. So standen wir denn am 17. Au­gust auf der Bühne. Es war ein grosser Augenblick, und jeder hatte auch ein bisschen Lampenfie­ber. Aber die Mädel und Jungen schafften es. Der langanhaltende Beifall liess auf einen schönen Er­folg schliessen. Tatsächlich wurde der Tanzgruppe ein III- Preis ver­liehen. Wir wurden auch gefilmt und durften bei der Galavorstellung, die am 21. August in der Bukarester Staatsoper vor den Partei- und Staatsführern gegeben wurde, mit dabei sein. Für uns war die Reise nach Bukarest und der ganze Wett­bewerb ein Erlebnis, das wir kaum jemals vergessen werden. Georg D o o t z B'stritz QUALITÄT Hans Pfusch in der Flasche Als Weinlän­der trinke ich gern hie und da einen guten Trop­fen. Der Wein schmeckt jetzt im Sommer um so besser, als ich ihn frisch aus dem Kühlschrank ha­be. Der „Select", ein Rotwein, ver­eint übrigens eine Reihe guter Ei­genschaften : angenehm zu trinken, guter Nachgeschmack, schöne Far­be und günstige Preislage. Nun, vor einigen Tagen hatte ich Gäste und wollte ihnen ein Glas „Select“ vorsetzen. Da ich aber ih­ren Durst nicht genau kannte, hat­te ich zur Sicherheit gleich zwei Flaschen gekauft. Wir sitzetn am Tisch, der Augen­blick ist gekommen, und ich- • • bin unangenehm überrascht. Unter dem Stanniol kommt ein halber Stop­fen zum Vorschein. Die Kostprobe gibt mir den Rest: der Weki hat einen Stich. Nun, das kann ja ein­mal Vorkommen, versuchen wir die zweite Flasche. Der Stopfen rutscht schon beim Ansetzen des Korken­ziehers in den Flaschenhals, da er bloss ein Viertel der üblichen Län­ge hat. Von einer Abdichtung also keane Rede. Auch vom einem Wein nicht viel zu merken : der reinste Essl«. Als Geprellter möchte ich dem Hermannstädter Unternehmen , für Wein und Alkoholerzeugnisse drin­gend raten, einmal nach dem Rech­ten zu sehen. Mit dem Kontroll­stempel (12. Juni 1361) ist nichts getan, wenn unter dem Stapfen Hans Pfusch in der Flasche sitzt. Simon Sch erstem Hermannstadt Eine Kahnpartie bei Sonnenunter gang auf der Marosch verschönt die Urlaubstage Foto : Hans S e h n n r, Hatzfeld SCHULWESEN Aufnahmebereit Damit die Kinder das neue Unter­richtsjahr in hellen sauberen Klas­senräumen beginnen können, wurde bei uns in Nimeseh (Rayon Mé­diáséit) die Elementarschule reno­viert. Die Fassade und alle Räume wurden frisch getüncht, Bänke und Fenster gestrichen und überall, wo es nottat, „Schönheitsfehler“ be­seitigt-Da die ganze Aktion von den Voitor atsabgeordn eteri angeregt und von den Einwohnern in freiwilligem Einsatz durchgeführt wurde, konn­ten erhebliche Einsparungen an Geld und Material erzielt werden, die nun anderwärts Verwendung finden. Hervorzuheben ist der Bei­trag der Abgeordneten Johann Her­bert, Johann Klein, Teodor Hitar und Ion B-oieriu, während sich der Abgeordnete Johann Gärtner kaum beteiligt hat. Gärtner müsste für gemeinnützige Arbeiten mehr In­teresse zeigen; das ist er den Ein­wohnern seines Wahlkreises schul­dig. Andreas Hügel Nimeseh ERHOLUNG Amaieurkünstler im Ferienlager Nachdem unser neues Städtchen erst zahlreiche Bukarestéi- Pio­niere- und dann Studentinnem im J| Ferienlager be­herbergt hatte, die sich gerne an Victoriastadt erinnern werden, wurde Anfang August ein Fe­rienlager für Amateurmaler er­öffnet, in welchem 55 talentierte Arbeiter, Handwerker, Beamte und Professoren verschiedener Alters­stufen aus allen Gegenden der Re­gion Kronstadt schöne Tage ver­brachten. In der leider etwas zu kurz be­messenen Zeitspanne entstanden rund 300 Skizzen und Zeichnungen in Kohle, Tusche, Aquarell und üi mit der von der Umgebung reich­lich gebotenen Thematik von Ber­gen, Stadt, Aufbau und Leben des Arbeiters, Kinderszenen im Park, Industrie-Landschaften und eine ganze Reihe von Porträts. Das gastgebende Städtchen sorgte für möglichst beste Unterkunft, tadelloses Essen, Filmvorführungen und künstlerische Programme und sogar für Ausflüge zur Arpascher Schutzhütte, zum Pferdegestüt in Sîmbăta de Jos, zum Staudamm und zum Podragul. Mitte August fand das Ferien­lager mit einer Ausstellung, an der etwa 500 Personen teilnahmen, sei­nen Abschluss- Unter den besten Ausstellern befanden sich Nicolae Matei, loan Băcilă, Alfred Hartl. Vilmos T ö r r ö. Adalbert Kiss.und andere. Das Ferienlager war in gewissem Sinne eine Vorbereitung für die im nächsten Jahr stattfindende Bien­nale der Amateurkünstler. Olga Messmann Victoriastadt KUNDENBEDIENUNG Regel oder Ausnahme ? Eine Kleinigkeit, und doch ver­dient sie Beachtung, weil sie mir mit dem sozialistischen Handel unvereinbar scheint. Gibt es Ver­kauf nach Laune und Lust ? Oder spielt das Gesicht des Kunden eine Rolle ? Vor kurzem — es war ge­­. rade Wochenende — betrat ich den Laden von Altsanktanna, um eine Rasierklinge zu kaufen. Es waren ziemlich viele Käufer da, so dass ich warten musste. Dagegen war nichts einzuwenden, denn der Ver­käufer Franz Kappes hat schliess­lich auch nür zwei Hände. Der bittersüsse Kern meiner Ge­schichte beginnt erst jetzt. Der Mann teilte mir mit, dass es augen­blicklich keine Klingen gäbe- Nun, auch das kann Vorkommen. Man geht eben nach Hause und schleift sich eine gebrauchte Klinge zu­recht. So leidlich ging es mit dem Rasieren, bis. •. ja, bis mein Bru­der Mischka von der Arbeit kam. Da war meine Geduld zu Ende. Er brachte nämlich aus demselben Laden eine Klinge. Jetzt frage ich mich, welches der Grund für solche Ausnahmen ist. Entweder muss man in diesem Laden zu den Klingen auch gleich Zigaretten kaufen (was schon des­halb unrichtig wäre, weil nicht jeder Klingenkäufer gleichzeitig auch Raucher ist), oder muss man seine Wünsche auf eine ganz be­sondere, mir unbekannte, Art Vor­bringen. Wer könnte mir hier Aus­kunft gehen ? Es ist bald wieder Wochenend. Hans Kress Alts-anktanna LAIENKUNST Wir waren mit dabei Angespornt durch die Erfolge bei früheren Landeswettbewerben, Leser und Volkskorrespondenten Uber unser Preisausschreiben Nachstehend veröffentlichen wir einige der- Briefe, die zum NW-Preisausschreiben „Um die beste Zuschrift“ Stellung neh­men, weil sie uns interessant scheinen und wir glauben, dass sie auch andere Wettbewerbsteil­nehmer und künftige Volkskor­respondenten interessieren dürf­ten. Für mich hleibt es Ehrensache Kaum waren die ersten Zeitun­gen • von Freitag, dem 18. August, verteilt, kamen auch schon viele meiner Landsleute und beglück­wünschten mich zum III. Preis, der mir von der Jury des Preisaus­schreibens „Um die beste Zu­schrift“ zuerkannt wurde. Nicht wenig, überrascht war ich, wollte es kaum für möglich halten, denn früher kam derartiges in Ar­beiterfamilien nicht vor, zumal meine Grosseltern kaum lesen und schreiben konnten. Die meisten. Gratulanten kamen mit der Zeitung; in der Hand, so dass kein Zweifel mehr möglich war: da stand es auf der ersten Seite schwarz auf? weiss, mein Name und der IIL Preis — ein Fahrrad. Obwohl diese Anerkennung mir selbst grosse Freude bereitet, ’’muss ich sagen, dass dieser III. Preis auch ein Verdienst meiner Neü­­beschenowaer Landsleute, der Ar­beiter und Angestellten unseres Staatsguts, der fleissigen. Kollek­tivbauern, der tüchtigen Möbel­tischler, der Genossenscfeaftler und des Lehrkörpers ist, die zur Ver­wirklichung der vom ini Partei­tag gestellten Aufgaben ihre Schaf­fenskraft eiasetzen und das neue Leben mitgestalten. Sie ermutigen auch mich' immer wieder, zur Fe­der zu greifen und über die Fragen des Alltags zu berichten. Für mich, lieber Neuer Weg, bleibt es eine Ehrensache, mitzu­­teilen, wie die Beschlüsse der Par­tei und Regierung in die Tat um­gesetzt; werderu. , Johann Gumper Neubeschenowa Was mich zum Schreiben brachte Das Ergebnis des vom „Neuen Weg“ veranstalteten Preisausschrei­bens „Um die beste Zuschrift“ ist nun bekannt. Eine ansehnliche Zahl von Wettbewerbsteilnehmern wur­de mit Preisen bedacht. Auch mir hat" die Redaktion für meinen be­scheidenen Beitrag einen Preis zu­erkannt, wofür ich ihr auf diesem Wege meinen Dank ausspreche. Das wichtigste Ergebnis des Wett­bewerbs sehe ich jedoch nicht in der Verteilung schöner Prämien, sondern in der Vergrösserumg des Mitarbeiterstabes, wovon sich jeder­mann überzeugen konnte. Fast täg­lich stiess man in den Spalten der Zeitung auf neue Namen, auf Men­schen, die sich, durch das Preis­ausschreiben angeregt, entschlossen hatten, dem „Neuen Weg“ aus ihrem unmittelbaren Tätigkeitsbe­reich zu berichten. 1953 verbrachte ich drei Wochen in dem schönen Luftkurort Poiana Mărului. Die hier gewonnenen Ein­drücke bewogen mich, das Erlebte niederzuschreiben und einzusenden Mein Beitrag fand Beachtung und erschien unter dem Titel „21 Tage in Poiana Mărului“. Das war mein erster Schritt als Volkskorrespondent. Dass ich in all den Jahren bei der Stange blieb, ist nicht zuletzt auch auf die Wirkung meiner Zuschrift zürtick­­zuführen. Ich hatte darin den „Neuen Weg“ über den Wasser­mangel im Luftkurort unterrich­tet, der durch den Ausfall von Pumpen entstanden war. Die Re­daktion wandte sich an die zu­ständigen Stellen, und die Pum­pen wurden instandgesetzt Dies kam Hunderten von Kurgästen zu­gute. Ich werde mich auch in Zukunft bemühen, nach bestem Wissen und Können an der Gestaltung unserer Zeitung teilzunehmen. Josef Hornyacsek Darowa Auch in Mühlbach steht die Zeit nicht still Während ich im „Neuen Weg“ Berichte aus verschiedenen Städ­ten und Gemeinden des Landes las, in denen deutlich die Freude über den Aufschwung des Wirtschafts­lebens mitklang, reifte in mir der Wunsch, das seit Anbruch der Volksmacht auch in Mühlbach und Umgebung sich entwickelnde neue Leben in kürzeren und längeren Berichten an den „Neuen Weg“ weiter bekannt zu machen. Das Anfang dieses Jahres gestar­tete Preisausschreiben war für mich ein Ansporn, mich mit noch grösse­rem Eifer der Korrespondenten­tätigkeit zu widmen. Während des Preisausschreibens wurden recht interessante Berichte aus allen Teilen des Landes ver­öffentlicht- Es wurde auf Mängel hingewiesen, für eine bessere Ar­beitsdisziplin eingetreten und im­mer wieder der Dank an Partei und Regierung zum Ausdruck ge­bracht, da die sozialen Errungen­schaften das Leben in unserm Va­terland heute immer reicher und schöner werden lassen. Wenn es mir gelungen ist, den Lesern des „Neuen Weg“ in mei­nen Zuschriften manches Interes sânte aus Mühlbach und Umgebung mitzuteilen, und vielleicht auch neue Anregungen zu bieten, so ist dies mein schönster Lohn, der, das be­kenne ich mit herzlichem Dank, du-reh den mir zuerkannten Preis noch gehoben wird. Gustav Conrad Mühlbach Das Leben selbsi regt an Zwar habe ich bisher als einfa­cher Leser der Zeitung noch keine Mitarbeit eingesandt, doch möchte ich, wenn es mir gestattet ist, eini­ge Worte zum NW-Pfeisausschrei­­fcen sagen. Bereits al's der Aufruf zürn erstenmal veröffentlicht wur­de, erwog ich, ob ich mich nicht auch beteiligen sollte. Es gibt ja wirk­lich so viel zu berichten, dass man schon von seiner Umgebung zum Schreiben angeregt wird. Leider liess ich mehrere Wochen unge­nutzt verstreichen, so dass es schliesslich zu spät war. So dachte ich wenigstens-Heute, da die Resultate vorliegen, gebe ich mir Rechenschaft, dass ich falsch gehandelt habe, ging es doch nicht schlechthin um den Wettbe­werb, sondern um mehr: Um die Verbindung zwischen Lesern, Volks­korrespondenten and dem Neuen Weg, um die aktivere Teilnahme am öffentlichen Leben. In diesem Zusammenhang möchte ich bemer­ken, dass sich im Kronstädter Per­sonenverkehr, der in der Kofre­­spondentenrubrik schon öfter kriti­siert wurde, die Lage wesentlich ge­bessert hat. Da Ich nicht bis zum nächsten Preisausschreiben warten möchte, schicke ich Ihnen mit gleicher Post meine ersten Versuche. Teilen Sie mir bitte mit, ob sie zu verwen­den sind- Michael Weber Kronstadt Festgenagelt Halb fertig sind zwei Wohnblocks mit Gaststätte und Konditorei bei uns in N ad rag geb lie­ben. Zwar wohnen schon die Arbeiter drin, ; doch hat man statt Steinstu­­fen bloss einige Bretter lose hinge­legt, was den Ein­wohnern Mut und turnerische Lei­stungen abnöfigf. Wann - fragen die Nodrager - werden diese Wohn­häuser und die geplanten Lokale endlich fertiggestelit ? (H. Müller) Stiefkind ist eine der drei Stra­ssen im Werkhof der Hermonostäd­­ter „Balanţa". Während die beiden anderen sauber und gepflegt aus­­sehen, erinnert die dritte an eine Viehweide, durch die sich ein Band von Schlaglöchern zieht. Warum dieser Unterschied, warum einerseits Pappeln und farbenfrohe Blumen­beete, andererseits aber noch immer Niemandsland? (M. Schuster) Ein Hubschrauber könnte in Ha­­scha-gen gute Dienste leisten, nur müsste er gleich vollbeiadene Bau­ernwagen transportieren können. Der riesige Umweg, der seit d-rei Jahren gemacht v/erden muss, weil die schadhafte Brücke vor dem Kultur- Keim nicht wieder repariert wurde, hat die Einwohner des Dorfes auf die Idee des Fliege ns gebracht. Oder sollte der Löamnescher Volksrat doch noch an eire irdischere Lö­sung denken ? (S. M.) Brasilien am Rande des Bürgerkrieges Barrikaden in Rio Grande do Sul / Armee verweigert Putschistenführern den Gehorsam / Joao Goulart in Argentinien eingetroffen Brasilia, Ap/NW: France-Presse kennzeichnet die Lage in Brasilien folgendennassen : „Das Land scheint immer mehr gespalten : auf der einen Seite Rio de Janeiro, das Zentrum der vom den Militär,mi­­nistern geleiteten Bewegung gegen Vizepräsident Goulart, und auf der anderen Seite Porto Alegre, die Hauptstadt des Staates Rio Grande do Sul, das Zentrum von Goularts Anhängern.“ Am 31. August erteilte di,e interi­mistische Regierung Brasiliens den Land-, Luft- und Seestreitkräften den Befehl, den Staat Rio Grande do Sul anzugreifen, wo bekannt­lich die dritte Armee stationiert, die Vizepräsident Goulart unter­stützt. „Acht Stunden nach diesem Befehl“, meldet Associated Press, „wurde aus Sao Paulo, das 600 Meilen nordöstlich von Rio Grande do Sul Hegt, gemeldet, die zweite 'Vrraee habe sich noch nicht von der Stelle gerührt.“ Der Sender „Stimme der Gesetzlichkeit“ aus Rio Grande do Sul teilte gleich­zeitig mit, dass sämtliche Zivilper­sonen des Staates einberufen wur­den, und in Porto Alegre Barri­kaden errichtet und Schützengrä­ben ausgehoben werden. Wie Asso­ciated Press meint, „befindet sich das Land am Rande eines Bürger­kriegs“, Unterdessen hat der brasiliani­sche Föderalkongress in Brasilia trotz der Opposition der Militär­minister beschlossen, eine Kom­promisslösung zur Regelung der Lage anzunehmen, die im Grunde nur der Reaktion in die Hände spielt. Die Kongressmitglieder bil­ligten einen Abänderungsamtrag zur Verfassung, der ein parlamentari­sches Regime einsetzt, bei dem der Präsident nicht mehr die bisheri­gen Vollmachten besitzt und die Staatsangelegenheiten von einem durch den Kongress ernannten Mi­nisterpräsidenten entschieden wer­den. Einer Meldung der Associa­ted Press zufolge, hat der Kon­gress Goulart als Präsidenten aner­kannt, doch wurde über dessen Vollmachten noch keine Einigung erzielt. Die Reaktion verschärft die Re­pressalien gegen die Anhänger des Vizepräsidenten. In Rio de Janeiro wurden mehrere Offiziere der Luit­streitkräfte verhaftet, die den Be­fehlen des interimistischen Präsi­denten Mazzili nicht Folge gelei­stet hatten. In Rio de Janeiro wurde ein Appell verbreitet, der die soforti­ge Freilassung General Teixeira Lotts, des ehemaligen Kriegsmini­sters, fordert, der auf Verfügung des interimistischen Präsidenten Mazzili festgenommen wurde. Wie France Presse meldet, ist der brasilianische Vizepräsident Joao Goulart Donnerstag nach­mittag in der Hauptstadt Argenti­niens, Buenos Aires, eingetroffen. In einer der Presse in Lima abge­gebenen Erklärung, betonte Gou­lart, er werde über seine „Ernen­nung zum Präsidenten nicht ver­handeln“ ; „die einzige mögliche Lösung ist die Respektierung der Gesetzlichkeit“. Gleichzeitig kam der brasilianische Abgeordnete Lo­pez Almeida in Buenos Aires an, der im Auftrag einer Gruppe von Parlamentariern mit Vizeprä­sident Goulart Zusammentreffen soil. Almeida erklärte, er hoffe bei diesen Unterredungen eine Lösung der Krise zu finden ; er werde vom brasilianischen Vizepräsiden­ten im Namen der Abgeordneten verlangen, die parlamentarische Beilegung der brasilianischen Krise in Buenos Aires abzuwarten. Bei der Dreierkonferenz in Genf: Willkürentsciieidung des US-Vertreters Sitzung von Dean eigenmächtig vertagt / Sowjetdelagierier beantwortet Fragen der Pressekorrespondenten Genf, Ap/NW : Der Leiter der amerikanischen Delegation bei der Dreimächte-Versuchsstopkonferenz, Arthur Dean, der turnusweise am 1. September den Vorsitz führen sollte, hat unerwartet und einseitig die Sitzung „für einen noch zu be­stimmenden Termin“ abgesagt. Diese ohne Zustimmung, ja,sogar ohne vorherige Befragung der Sowjetdelegation getroffene will­kürliche Entscheidung des ameri­kanischen Vertreters hat in Genfer Journalistenkreisen grosses Be­fremden ausgelöst. In Genf ist man der Auffassung, dass das sonderbare Vorgehen des amerikanischen Delegierten auf die Kopflosigkeit der westlichen Dele­gationen angesichts der Erklärung der Sowjetregierung zurückzufüh­ren ist. Dieses Vorgehen veran­schaulicht darüber hinaus die bank­rotte Politik der Westmächte, die bei diesen Verhandlungen um jeden Preis ihren berüchtigten „Inspek­­tions- und Kontrollplan“ aufok­­troyieren wollten. Schon in den frühen Morgen-stunden haben Pressekorresponden­ten, Rundfunk- und Fernsehrepor­ter aus verschiedenen Ländern die sowjetische Delegation buchstäblich nicht zu Atem kommen lassen. S. K. Zarapkin beantwortete Fra­gen im Zusammenhang mit der Er­klärung der Sowjetregierung und mit der Haltung der Sowjetdelega­tion bei den Genfer Dreimächtever­handlungen. Er stellte u. a. fest, dass der Beschluss der So­wjetregierung, Kernwaffenversuche durchzuführen, sowohl von der Sorge um die Stärkung der Wehr­fähigkeit der UdSSR und der an­dern Länder des sozialistischen La­gers als auch ven dem Bestreben der Sowjetunion diktiert war, den Krieg zu verhüten, den Frieden zu erhalten und zu festigen. Wie man in Genf erfährt, be­gibt sich der amerikanische Dele­gationsleiter Arthur Dean am Don­nerstag nachmittag auf dem Luft­wege in die USA, wohin er von Präsident Kennedy zu „Konsulta­tionen" berufen wurde. Aus unserem Nachbarland kurz berichtet: Ungarn verdoppelte Nationaleinkommen Budapest. — Auf mehr als das Doppelte ist das Nationaleinkom­men Ungarns in den letzten zehn Jahren gestiegen. Das geht aus ei­nem vom Verlag für Wirtseha-fts­­literatur in Budapest herausgege­benen statistischen Nachschlage­werk hervor, das in eindrucks­voller Weise veranschaulicht, zu welchen Taten ein vom Kapitalis­mus befreites Volk fähig ist. Den grössten Anteil am wirtschaftli­chen Aufschwung Ungarns hat die Industrie, die unter sozialistischen Produktionsverhältnissen vi ermal soviel produziert wie im Jahre 1938. Der Abschnitt über Land­wirtschaft spiegelt die gewaltigen Veränderungen auf dem Lande wider. Anstelle einer Unzahl klei­ner Bauernwirtschaften überwiegt jetzt in Ungarn die sozialistische Grosslandwirtschaft. Am 31. März 1961 umfasste der sozialistische Sektor 93,2 Prozent der gesamten Ackerfläche des Landes. •k Eine Erdölraffinerie mit einer Jahreskapazität von 1 Million Ton­nen ist in Szöny (Ungarische VR) in Bau. Die Bauarbeiten gehen rasch vonstatten. Die Maschinen und Anlagen von besonderer Kon­struktion können im Freien funk­tionieren. Die Kosten der eigent­lichen Anlagen machen nicht mehr als 4,5 Prozent der gesamten Invest­­bauten aus. Ausser den fünf Destil­lationstürmen und dem Heizkessel funktionieren alle übrigen 37 Pump-, Kühl-, und Heizanlagen im Freien. Die neue Raffinerie wird weit­gehend automatisiert sein. Die Tätigkeit der Anlage wird von einem Kontrollpult aus überwacht werden können. * Budapest. — Ein umfangreiches Rekonstruktioersvorhaben mit In­vestitionen von 60 Millionen Forint soll es bis Ende 1963 der weltbe­kannten Szegeder Salamifabrik er­möglichen, die Produktion der be­gehrten Dauerwurst im Vergleich zu 1958 jährlich um 220 Waggons zu erhöhen. Zu dem neuen Bau­vorhaben gehört ein neuer, vor kurzem fertiggestellter Gebäudeteil, in dem jährlich 75 Waggon Sa­lami getrocknet werden können. Um jedoch von dem bisherigen langwierigen Trooknungs- und La­­gerungsverfahren unabhängig zu werden — die Salami benötigt eine besonders gründliche Lagerung bei niedrigen Temperaturen —, wurden jetzt erfolgversprechende Versuche für ein beschleunigtes Trocknungs­verfahren durchgeführt. Dadurch wird es möglich, die Salami auch in der heissen Jahreszeit herzu­stellen. Erklärung der UdSSR uns aus dem Herzen gesprochen (Foitsotzung von Seite 1) in Afrika und Indochina den Bür­gerkrieg. mal hintertrietoen sie Verhandlungen, die zu einer Ent­spannung führen sollten. 1960 schickten sie Powers mit einer „U-2“ zu Spionagezwecken über so­wjetisches Gebiet, und erst vor kurzem schnüffelten ihre Atom- U-Boote in den sowjetischen Ho­­heitsgewässern. Ja, glauben denn die Befrackten aus Amerika, die ganze Welt liege ihnen zu Füssen 7“ Jeder der Anwesenden erinnert sich noch an den Tag, da die Zei­tungen über den Spionageflug Henry Powers’ berichteten. Damals erbebte die Halle von dem ent­schlossenen Protestmeeting. Es war eine machtvolle Demonstration ge­gen den Krieg. Ştefan Talpă, der eben ein blitz­blankes Werkstück anf den Stapel der Fertigprodukte legt, kennt -den Krieg. Als Bordschütze war er auf einem Jagdflugzeug bei vielen Luftkämpfen mit dabei gewesen und hatte nicht nur einmal mit verbissenen Zähnen Flugzeuge der Hitlerarmee aufs Visier genom­men. Dumitru Pop. sein bester Freund, ist in der Nähe von Bé­késcsaba im Gefecht gebheben. „Wir setzten unser Leben ein, um unsere Heimat, um die Mensch­heit vom Hitlerjoch zu befreien. Nie wieder Krieg, hiess Cs. als Hitlerdeutschland kapitulierte, und wir blickten mit Zuversicht der Zukunft entgegen. Heute, nach sechzehn Jahren, tönt aus Bonn das alte Geheul : Grenzrevision. Revanche, und die NATO-Ritler machen dazu die Begleitmusik. Vom Friedensvertrag wollen sie nichts hören, vielmehr drohen sie mit einem dritten Völkermord. Der Abschluss des Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten ist deshalb lebensnotwendig geworden. Ins Bockshorn lassen wir uns nun einmal nicht jagen. Was uns anbe­langt, so werden wir an unserem Arbeitsplatz unser Bestes leisten, und durch unsere unermüdliche Arbeit zur Erstarkung unseres Va­terlandes und zur Festigung des Friedens beitragen.“ Massns Innen zur Verbesserung des Brot- und BMereiwarenverschleissss Eine der Aufgaben, die im Schreiben des Zentralkomitees der Rumänischen Arbeiterpartei vom 22. Juli 1961 an die Werktätigen der Brot- und Mühlenindustrie ge­wiesen wurden, betrifft die Verbes­serung des Absatzes vön Brot' und Bäckereierzeugnissen sowie der Be­lieferung der Verkaufsläden und der Kundenbedienung. Um die Über­nahme der Erzeugnisse zu verbes­sern, wurden die den Bäckereibe­trieben untergeordneten Verkaufs­stellen dem Handelsnetz ange­schlossen. Gemäss den ihm zustehenden Aufgaben hat das Handelsministe­rium jüngstens eine Reihe wichti­ger Massnahmen getroffen. Eine davon bezweckt die Verbesserung und den Ausbau des Absatznetzes. Neue Verkaufsstellen werden ins­besondere in den Stadtvierteln und Ortschaften eingerichtet, wo das Verkaufsnetz den Anforderungen nicht genügt-Dia Standortverteilung der neuen Verkaufsläden wird so geplant, dass die Kunden keinen allzugrosseii Weg zurückzulegen haben. Noch im Laufe dieses Jahres werden in den wichtigsten Städten und In­dustriestädten des Landes 1—2 Mu­sterverkaufsläden gegründet. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Neueinrichtung der Verkaufs­läden und -stellen, deren Lokale laufende Reparaturen benötigen und deren Einrichtung ergänzt werden muss-Die Exekutivkomitees der Re­gionsvolksräte werden unter Be­rücksichtigung der Kundenwünsche die obligatorischen Mindestsorü­­mente bei Brot und Bäckerei erzeu g­­nissen nach Städten und Typen von Läden festlegen. In jeder Verkaufs­stelle wird die Liste mit dem obli­gatorischen Mi ndestsor timent, zu­sammen mit dem Verkaufspreis jedes einzelnen Sortiments an sicht­barem Platz ausgehängt. Um eine gleichmässige Beliefe­rung zu sichern, werden Stunden­diagramme für die Beförderung der Erzeugnisse von den Produktions­einheiten zu den Verkaufsstellen ausgearbeitet. Die örtlichen Han­delsorganisationen werden Übernah­meagenten anstellen, die Gütekon­trollen in den Betrieben vorneh­men. Weitere Massnahmen betreffen die zweckentsprechende Beförde­rung des Brotes, die Einhaltung der hygienischen Regeln, die Fest­legung der Stundenpläne je nach dem Bedarf der Kunden usw. Fer­ner werden periodische Beratungen mit den Kunden abgehalten, diesen Fragebögen zur Ausfüllung vorge­legt usw., auf Grund derer wei­tere Massnahmen für eine möglichst gute Versorgung der Bevölkerung getroffen werden können-

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