Neuer Weg, 1965. június (17. évfolyam, 5003-5028. szám)

1965-06-10 / 5011. szám

Abonnements: Einmonatig 6,50 Lei, vier­teljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen wer­den von den Postämtern, den Briefträ­gern und den freiwilligen Zedtungsver­­teilern entgegengenommen Pik fCl fcM jgll Proletarier Neuer Wen Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik Proletarier aller T.Snder, vereinigt eachF Schriftleitung: Bukarest; Strada Bre» zoianu 13 (Telefon 141472; Verwal­tung 14 03 90). — Redaktions Vertretungen in Temesvár; Kronstadt, Hermannstadt; Arad; Reschitza* Mediasch, Hunadoar*; Lugosch, Agnetheln, Bistritz 17, Jahrgang / Nr. 501Í Bukarest, Donnerstag, IC. Juni 1955 Einzelpreis 2S Baal Direktiven: machtvoller Ansporn $\\m\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\m ANSTIEG DES ' '4" ;< I I I i Die weitere Verbesserung der Wohnbedingungen der g I Werktätigen wird einer der Schwerpunkte des Plans zur wirt- ^ I schaftlichen Entwicklung unseres Landes sein. Von 1966- | I 1970 werden aus Staatsfonds rund 9 Millionen Quadratmeter | I ausgebaut, d. h. rund 300 000 Wohnungen, -5 I 1 ^\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\w I W ie bauen? Praf. Arch. Gustav Guşti, Stellvertretender Vorsitzender des Staatskomitees für Bauwesen, Architektur und Systematisierung, antwortet auf NW-Fragen Wie bauen ? Eine Frage, die seit jeher nicht nur die Baumeister beschäftigt. Wem ist es schliesslich einerlei, ob er in einem guten Haus wohnt oder nicht ? Oder wie lange er braucht, um bis ins Zentrum oder bis zur Arbeitsstelle zu gelangen ? Und wer, wenn er zwischen zwei Städten zu wählen hätte, würde nicht die schönere vorziehen ? Die Frage: „Wie bauen“ stellt sich gerade jetzt mit besonderem Nachdruck. Wie aus dem Entwurf der Direktiven des IV. Parteitags ersichtlich ist, wird in den kommenden fünf Jahren die Verbesserung der Wohnbedingungen der Werktätigen einer der Schwerpunkte des Plans zur wirtschaftlichen Entwicklung sein. Rund 300 000 Neubauwoh­nungen, 9 Millionen Quadratmeter Wohnfläche in fünf Jahren — das ist ein gewaltiges Vorhaben. Das ist aber noch nicht alles! Bevölkerungszuwachs und die beschleunigte Industrialisierung be­wirken in allen Ländern der Welt ein rapides Anwachsen der Städte, was die Dringlichkeit einer umfassenden Systematisierung immer mehr in den Vordergrund rückt. Bekanntlich hat sich in den letzten zwanzig Jahren auch in unserem Land die Einwohnerzahl vieler Städte ver­doppelt und verdreifacht. In Hunedoara ist die Altstadt schon längst nur noch ein Viertel der eigentlichen Stadt, während die Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej auf freiem Feld emporwuchs. Im Direktivenentwurf werden wertvolle Hinweise dafür gegeben, wie unsere Architekten und Städtebauer in Zukunft an die Lösung dieser grossen Aufgaben herangehen sollen. Zwar haben sie, wie das die allerorts entstandenen Neubauviertel beweisen, es weder an Mut noch an Einfallsreichtum fehlen lassen. Dennoch gab es auf der kürzlich in Bu­karest stattgefundenen Landeskonferenz des Architektenverbands nicht nur Worte des Lobes. Über einige Fragen, die im Mittelpunkt der Diskussionsbeiträge standen und die für die zukünftlige Ausrichtung unseres Bauwesens von besonderer Bedeutung sind, führte unsere Redaktion ein Gespräch mit Prof. Arch. Gustav Gusti, Stellvertreten­dem Vorsitzenden des Staatskomitees für Bauwesen, Architektur und Systematisierung. der beiden Donaustädte werden f unkti onsmässig aufeinander ab­gestimmt. Die sich daraus ergeben­den Vorteile und der bestimmende sozialistische Grundgedanke sind bei diesen und ähnlichen Erwägun­gen unverkennbar. NW: Wirkt sich die Schaffung solcher Mikroregionen auch auf den immer wieder so vielbetonten urbanistischen Komfort aus ? ARCH. GUSTI : Denken wir nur an den durch ein ganzes Heer von Industriearbeitern ausgelösten Pen­delverkehr zwischen Kronstadt und den umliegenden Städten, oder an den öffentlichen Transport in den kaum mehr voneinander sichtbar abgegrenzten Städten im Schiltal, so ergibt das bereits eine eindeutig positive Antwort. Ähnlich verhält es sich auch mit der Wasserversor­gung, der Fernheizung und anderen Einrichtungen, die Grossinvestitio­­nen erfordern und die für die An­sprüche des heutigen Stadtbürgers unerlässlich sind. ARCH. GUSTI: Zu den interes­santesten und aktuellsten Proble­men der Systematisierung gehört zur Zeit die Schaffung sogenannter Mikroregionen, die mehrere be­nachbarte Städte zu einem wirt­schaftlichen und sozial-kulturellen Ganzen zusammenfassen sollen. In diesem Sinne sind die Architekten um städtebauliche Lösungen im Schiltal, an der SChwarzmeerküste, im Prahovatal, im Krönstädter Ge­biet und anderwärts bemüht. Es ist vielleicht wichtig, zu erwähnen, dass die Grenzziehung der Mikro­regionen unabhängig von der ad­ministrativen Gliederung erfolgt Als Beispiel dafür möchte ich die beiden Städte Galatz und Brăila erwähnen, die vom Standpunkt der Systematisierung als ein urbani­­stisches Ganzes betrachtet werden. Selbstverständlich denken wir in diesem Zusammenhang nicht in erster Reihe an das städtische Strassensystem, sondern an die wirtschaftliche Entwicklung und ein zweckmässiges Investprogramm. Um beim konkreten Beispiel Ga­latz—Brăila zu bled,ben: Bei der Wahl des Geländes für den neuen Flughafen wird man so vergehen müssen, dass dieser sowohl die eine als auch die andere der kaum etliche zwanzig Kilometer vonein­ander entfernten Städte bedient. Ebenso hätte es wenig Sinn, zwei­mal ein Schlachthaus mittleren Formats zu bauen oder zwei Fa­briken für Betonfertigteile mit reduzierter Kapazität Die Häfen Glücksfall Temesvár NW: Sie erwähnten den öffent­lichen Transport. Daran anschlie­ssend, möchten wir gern ein Pro­blem der immer zahlreicher wer­denden Autobesitzer anführen — wo parken und wo garagieren ? Gewiss ist das ein Problem, das auch unsere Architekten beschäf­tigt. _ (Fprţsşfeung auf gelte 2) Intensive Grundlagenforschung Der Direktivenentwurf des IV. Parteitags der RAP hebt in einem besonderen Absatz die wichtige Rolle hervor, die der wissenschaft­lichen Forschung in der künftigen Entwicklung unserer sozialistischen Wirtschaft zukommt. Ausdrücklich wird betont, dass die grossen Mit­tel, die diesem Wirkungsbereich zu­geteilt werden, der Grundlagenfor­schung wie auch der Zweckfor­schung dienen sollen. Die Wichtigkeit einer sinngemä­ssen Aufteilung des Mittel- und Ar­beitsaufwands zwischen Grundla­gen- und Zweckforschung tritt für den Fall der Kernphysik beson­ders klar zutage. Es genügt zu erwähnen, dass ohne die experi­mentellen und theoretischen For­schungen der zwanziger und dreissi­­ger Jahre die sich in einem uner­hörten Tempo vollziehende Ent­wicklung der Kerntechnik in der Nachkriegsperiode undenkbar ge­wesen wäre. Eine ähnliche Rolle spielen die heutigen Forschungen auf dem Ge­biet der Elementarteilchenphysik hoher Energien. Obwohl es heute noch unmöglich erscheint, voraus­zusagen, wann und in welcher Richtung diese typischen Grundla­genforschungen praktisch anwend­bare Resultate zeitigen, steht es jedoch für jeden Fachmann fest dass grundlegende Fortschritte in Erwin M. Friedländer Korr. Mitglied der Akademie der RVR, Leiter des Laboratoriums für kosmische Strahlung im Institut für Atomphysik der Kerntechnik nur dann möglich sein werden, wenn erheblich mehr über den elementarea Aufbau der Materie bekannt sein wird. Beson­ders wichtig und dringend nötig sind klarere Ideen und genauere Daten über den Aufbau der Nu­kleonén, d. h. der Protonen und Neutronen, aus denen die Atom­kerne bestehen. Diesem Fragenkreis ist die For­schungsarbeit des Laboratoriums für kosmische Strahlung des Insti­tuts für Atomphysik der Akademie der RVR gewidmet. Der Titel soll hier nicht irreführen. Es handelt sich keineswegs (oder, genauer, nur in sehr geringem Masse) um die Erforschung der Weltraumkörper, die diese hochenergische Strahlung aussenden. Für uns ist die kosmi­sche Strahlung kein Zweck, son­dern ein Mittel zur Erforschung der Atomkerne. Auf diesem Gebiet haben unsere Physiker in den letzten Jahren — dank den grossen Mitteln, die uns durch die Fürsorge der Partei und Regierung zugeteilt wurden — eine Reihe von wichtigen Resultaten erzielt. Durch die Entwicklung neuer Forschungsmethoden — ins­besondere durch die Anwendung neuer statistischer Methoden zur Auswertung von Messergebnissen — wurde es möglich, einige wich­tige Eigenschaften von hochener­gischen Kemzusammenstössen zu entdecken, die neues Licht auf den Aufbau sowohl der Nukleonén als auch der Atomkerne werfen. Be­sonders wichtig erscheint in dieser Hinsicht der unlängst erbrachte Be­weis der Existenz sogenannter Un­­tersohwellwerbmesonen, die sehr .wahrscheinlich aiuf das Vorhanden­sein von neuen, heute noch nicht, erkannten Kemprozessen hindeu­­tet. Der Weiterentwicklung dieser Forschungen — die auch jenseits unserer Grenzen Anklang gefunden haben — wird die Tätigkeit unserer Physiker in den kommenden Jah­ren hauptsächlich gewidmet sein. Besonders wichtig für den Erfolg dieser Arbeiten sind die Richtli­nien, die die Generalversammlung der Akademie der RVR am Anfang (Fortsetzung auf Seite 2) Hüttenwerker melden hohe Zusatzproduktion Erfüllte Wettbewerbsverpflichtungen in Oţelul Roşu Im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des IV. Parteitags haben die Arbeiter, Techniker und Ingenieure der grossen Hüttenwerkszentren weitere Erfolge zu ihren heuer erzielten Leistungen hinzugefügt. Der Plan der ersten fünf Monate 1965 wurde um 47 000 Tonnen Roheisen, 32 800 Tonnen Stahl und 18 800 Tonnen Fertigwalzgut überboten. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden zusätzlich 32 Millionen Lei an Selbstkosten cingespart. Beispielsweise erfüllten die Hochöfner von Hunedoara ihren Mai-Produktionsplan mit einem Zeitvorsprung von 10 Tagen. Mit durchschnittlich 178 Kilogramm Roheisen je Kubikmeter Nutzraum und Arbeitstag über den festgesetzten Nutzungsindex erziel­ten sie die bisher grösste Kennziffer am automatisierten Hochofen. Oţelul Roşu. — Mit vollem Elan schaffen die Stahl- und Walzwerker in Oţelul Roşu für die vorfristige Erfüllung ihrer zu Ehren des be­vorstehenden Parteitags eingegan­genen erhöhten Verpflichtungen. Die Kumpel des SM-Stahlwerkes z. B. sind ihrem Wettbewerbsziel, 3000 Tonnen Stahl über ihr Soll zu liefern, schon sehr, nahe gerückt. Noch schönere Erfolge meldete die Belegschaft des Walzwerkes : Al­lein Platinen wurden 3050 Tonnen über das Soll geliefert. Die Blech­strecke hat seit Jahresbeginn rund 600 Tonnen Walzgut zusätzlich er­stellt und damit ihre Verpflich­tung — 500 Tonnen Zusatzbleoh bis zum IV. Parteitag — bereits beträchtlich überboten. Zu diesem Erfolg haben alle drei Brigaden der Strecke beigetragen, besonders aber die unter Leitung des Mei­sters Ferdinand Nowak, die heuer jeden Monat den Titel einer im Wettbewerb ausgezeichneten Briga­de erhielt. Seit Jahresbeginn hat Otelul Roşu Hüttenerzeugnisse im Wert von über 12,5 Millionen Lei planzusätzlich geliefert. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN CHIVU STOICA Vorsitzendem des Siaatsrats der Rumänischen Volksrepublik Bukarest loh danke Ihnen für den anlässlich der Feier des X. Jahrestags der ersten Konferenz in Bandung übermittelten herzlichen Gruss. Im Namen des Volkes und der Regierung der Republik Indonesien ver­leihe ich meiner Überzeugung Ausdruck, dass die Feier eine neue Äusserung des Entschlusses des Volkes sein wird, seinen Kampf für die Beseitigung des Kolonialismus und Imperialismus sowie gegen die aggressiven Kräfte fortzusetzen, die es versuchen, das Streben der Völker nach Freiheit und Frieden zu unterbinden. Ich nehme diesen Anlass wahr und wünsche Eurer Exzellenz Ge­sundheit und viel Glück, dem rumänischen Volk Frieden und Wohl­stand. SUKARNO Präsident der Republik Indonesien l 1 Tulcea: Wandel und Wandlungen Auf antikem Kulturland eine al­te Stadt in junger Blüte — so stellt sich die Donaustadt Tulcea ihrem heutigen Besucher vor. Wenn man die dreá erwähnten Begriffe ein­zeln untersucht und ihren Inhalt bestimmen will, gewinnt man einen Überblick über den jahrtaúsendeal­­tem Wandel und die Wandlungen in dieser Stadt. Antik und Kultur­land : Die ersten Geschichtsschrei­ber erwähnen, dass abgesprengte Bastarnenscharen im Donaudelta ansässig wurden und im Noirdwe­sten der Dobrudscha die Obulenser wohnten. Beide Völker machten sich durch ihren Ackerbau und ihre Viehzucht bekannt. Beide tra­fen sich an der Stelle des heuti­gen Tulcea und tauschten hier ihre Waren. Ein Handelsplatz von Ruf war so diese Donausdedlung, schon lange bevor römische Legionen hier die Festung Aegyssus errichte­ten, um ihren Limes zu schützen — eine Festung mit blühendem Le­ben, wie Ovid, der recht unfrei­willige Gast dieses Landstrichs, in seinen „Ponticae“ feststellt. Eine alte Stadt. Enge, mit bläu­lichem Basalt ausgelegte Gassen führen hinauf in das sich auf sie­ben Hügeln ausbreitende Tulcea. Die Baueigenheiten aller hier le­benden Völkerschaften ergaben ein architektonisches Bild von seltsa­mem Reiz. Bald glaubt man, in ei­nem orientalischen Basar zu sein. Ein andermal in einem neugriechi­schen Handelszentrum. Dann in ei­ner Lipowenensiedlung mit dörf­lich anmutenden, gepflegten, far­benfrohen Häusern. Andere Bauten haben diese verschiedenartige Architektur zu einem — dennoch einfachen — vollendet schönen Baustil vereinigt. Aber nicht nur das äst Tulcea. „Den Wellen ihre Grenzen setzen .. Breit und träge wälzt sich hier bereits die Donau dem Meere ent­gegen. Sie erreicht, bevor sie sich in drei teilt, noch einmail eine Tiefe von 47 Metern. Ihre überaus reiche Wasserführung gibt ihr die Gewalt, grosse Verheerungen amzurichtem. Es besteht aber auch die Möglioh-keit, die Fluten einzudämmen und zu nützen. Das geschah in Tulcea und in seiner Umgebung, östlich des Monumenteinhügels dehnte sich entlang der Donau ein weites Sumpfgelände aus. Unbrauchbar dem Scheine nach. Einstmals: Schilfdickicht, Weidenkoppeln, Ma­lariaherd. Heute : 3000 Hektar blü­hender Garten. Eine Wandlung, die eine andere nach sich zog : Dieses dem Wasser abgerungene Land stellte als sicherer und naher Roh­stofflieferant einem der grössten Nahrungsmittedbetriebe des Landes den Geburtsschein aus: der Obst­und Gemüsekonservenfabrik „Du­nărea“. Es ist der älteste Betrieb in Tulcea. „Vor fünfzehn Jahren war auch hier noch Sumpf“, erin­nert sich bei einem Rundgang durch das Werk der alte Ion Chircu. Die Wandlung bis heute : Von einer anfänglichen 300-Tonnen-Jahres­­leistung (1952) stieg die Produktion 1965 auf 8000 Tonnen. Durch die Errichtung der „Dună­rea“ bekamen Ion Chircu und mit ihm Petracihe Popa, Zamfira Geor­gesou, Pamfil Ştefan, und wie sie alle heissen mögen, im reifen Alter ertsmalig einen sicheren Beruf in die Hand. Ein gesichertes Leben. Donau -wichtiger Entwicklungsfaktor Die Donau ist auch Herz und Puls für Leben und Wirken in die­ser Stadt. Auf ihr wird der grosse Reichtum des nahen Deltas nach Tulcea geführt. Es gibt wohl we­nige Donauhäfen, in denen ein so geschäftiges Treiben herrscht wie in diesem. Ungefähr tausend Schiffe und Kähne laufen ihn an. Hier werden die Konvois zusammenge­­steilt, die das Schilf donauauf nach Chişcami oder in andere schilfver­arbeitende Betriebe bringen. Unge­fähr 10 Prozent der Jahresernte bleiben aber in Tulcea hängen und werden in der Schilfplattenfabrik verwertet. Auch sie ist neu. Und wenn seit mehr als zehn Jahren auf der Donau und ihren Armen das Schilf dieser Fabrik zugeführt wird, in letzter Zeit trägt die Donau ihre Erzeugnisse auch weit nach Mittel­europa. Der Betrieb Nr. 1 in Tulcea ist jedoch die Fischkonservenfabrik, die grösste derartige Einheit im sprichwörtlichen europäischen Süd­osten. Der Fischfang in dem noch be­stehenden Donau-Überschwem­mungsgebiet, im Delta und an der Meeresküste wäre undenkbar ohne dieses Werk. Vom 1. Juli dieses Jahres an wird Tulcea auch der Mutterhafen der rumänischen Hoch­seetrawler sein. Damit hat diese Stadt einem weitaus bekannteren Flusshafen (Galatz) den Rang abge­laufen. Wenn man bedenkt, dass in Tulcea für die Verarbeitung von Hochseefischen weitaus bessere Be­dingungen vorhanden sind als Ln Galatz, ist das nur natürlich. In der Fischkonservenfabrik wurden die Versuche für die Herstellung von Hochseefischkonserven abgeschlos­sen. Die Fachleute einigten sich auf neun Konservenarton. Man bereitet sich für die neue Fertigung vor. Man will vergrössern. All das sind Wandlungen, die auch den Wandel in Tulcea wan­delten. Als Dumitru Nicoles cu 1957 als frisohgebackener Ingenieur nach Tulcea kam, war er fest entschlos­sen, bei erster, bester Gelegenheit der Stadt den Rücken zu kehren. Es graute ihn, durch diese ruhige, schläfrige Stadt zu gehen. Heute weiss er, dass Tulcea nicht das ver­lassene Nest zwischen Strom und Festland geblieben ist. Und er geht jetzt sehr gerne durch die Stadt, auf den neuen Strassen, durch die Neuviertel, in das monumentale Kulturheim. Er liebt seinen Be­trieb. Hier reifen Pläne und wer­den Wirklichkeit. Dabei braucht man ihn. Wer gibt den nächsten Namen ? Die Tulceaer und andere lieben es, diese letzte grössere Siedlung an der Donau mit den verschieden­sten Bezeichnungen zu benennen. Tor zum Delta. Wie Rom, die Sie­benhügelstadt. Die Stadt der Wind­Foto : Agerpre» mühlen, weil es in gar nicht so ferner Vergangenheit am Rande von Tulcea und in seiner Umge­bung eine Unmenge dieser Mühlen gab, die dem deutschen Reisenden und Maler Jacob Alt Gelegenheit boten, die besondere Landschaft dieser Plätze in seinen „Donau-An­sichten vom Ursprung bis zum Aus­flusse ins Meer“ festzuhalten. Man sagt noch t Stadt der Jugend, weil hier ungefähr 7000 Schüler aus dem Delta und einigem Teilen der Dobrudscha lernen, weil hier in den letzten Jahren 14 Schulen geschaf­fen wurden. Es ist nicht unange­bracht, jetzt vor Schulabschluss mit den angehenden Absolventen zu sprechen.. Man kann dabei eine Brücke zu den älteren Bewohnern dieser Stadt schlagen. Olimpiáivá«; Constantin Dumitrache, Ioana Mi­­hai, Doina Popa, Alexandru Labu­­neţ, Macrina Smolenic beenden in wenigen Wochen die elfte Klasse. Alle stammen aus Tulcea. Alle wollen weiferstudieren und ein­mal nach Tulcea oder ins Delta zurückkehren. Es ist leicht mög­lich, dass sie die nächsten Wand­lungen in Tulcea bestimmen und ihrer Stadt einen weiteren Namen geben. Nicht bedingt von der geo­graphischen Lage, sondern vom Wirken der Menschen. Walter Jas» Vom Tor des Deltas bis zur Donaumündung (I) Guter Fang Günther Wallner stellt aus Klausenburg (NW). — Mit Arbei­ten des Künstlers Günther Wall­­ner wird das Klausenburger Publi­kum dieser Tage zum erstenmal bekannt. Gezeigt werden vorwie­gend dekorative Plastiken aus Holz, Keramik und anderen Mate­rialien, die als Innenausstattung der Wohnungen gedacht sind. Es ist die neunte Kunstausstellung, die die Klausenburger Kunstgalerie in diesem Jahr eröffnet hat. Ferien mit viel Sport Temesvár (NW). — Über 300 Te­­mesvarer Schüler begeben sich in den kommenden Wochen in die Sportferienlager auf der „Hohen Rinne“, ln Franzdorf und Eforie Nord. In Temesvár, Reschitza, Arad und Lugoseh sind während der Sommermonate Schwimmschulen eröffnet. Grösste Beachtung findet auch die Touristik. Über 10 000 Ba­­nater Schüler werden langfristige Fahrten durchs Land und nahezu 100 000 Wochenendausflüge unter­nehmen. Silberpokale aus der Zeit Burebistas Tg.-Mureş. — 15 kunstvoll ge­schmiedete Silberpokale, mehrere Armspangen, Ringe und Münzen umfasst der bei Sîncrăieni auf ge­fundene und im Museum von Miercurea Ciuc ausgestellte Schatz aus der Zeit des Dakenkönigs § Burebista (1. Jh. v. u. Z.). Weitere archäologische Forschungen bei Onceşti, Sigeth und Găieşti bestä­tigen die Annahme, dass sich das Zentrum des dakischen Sklaven­halterstaats im Gebiet der Brooser Berge befand, wo es zahlreiche be­festigte Ortschaften gab, und dass sich das Verbreitungsgebiet der da­kischen Stämme über das gesamte Territorium des heutigen Rumä­nien erstreckte. Vom UN-Abrüstungsausschuss Ausführungen des japanischen Delegierten Zusafzanträge stellen Notwendigkeit einer Weltabrüstungskonferenz in Frage New York, 9. (Agerpres.) — Der UNO-Abrüstungsausschuss, dem die 114 Mitglieder der Organisation an­gehören, setzte seine Arbeiten in New York fort. Der Delegierte Japans, Aikira Matsui, erklärte, seine Regierung stelle die Notwendigkeit, eine Welt­abrüstungskonferenz einzuberufen, nicht in Abrede. Er machte jedoch eine ganze Reihe von Zusatzan­trägen, die den Nutzen einer sol­chen Konferenz letzten Endes zwei­felhaft erscheinen lassen. Der Vertreter Nigerias, Luke Obi, betonte, dass sein Land den So­wjetvorschlag, Konventionen über das Verbot des Einsatzes von Kern­waffen zu unterzeichnen, unter­stützt. ;,Die Delegation Nigerias steht auf dem Standpunkt, dass die fremden Militärstützpunkte, die ge­gen den Willen der Völker der Länder errichtet wurden, wo diese Stützpunkte sich befinden, aufge­lassen werden müssen“; erklär­te er. Die Arbeiten des Ausschusses dauern an. Mächtige Streiks in Mailand und Rom Gegen Entlassungen und Kürzung der Löhne Rom, 9. (Agerpres-Koirrespom­­denz.) — Mehr als 700 000 Indu­strie- Und Transportarbeiter traten Mittwoch in Mailand in Streik. Die­se Aktion ist gegen die Entlassun­gen, die Verkürzung der Arbeits­zeit und der Löhne sowie gegen die Schliessung der Betriebe gerich­tet. Die Werktätigen Mailands, des wichtigsten Industriezentrums Ita­liens, sind heute in einer äusserst schwierigen Lage. Ein Drittel der Arbeiter der mechanischen Betrie­be ist weniger als 40 Stunden wöchentlich beschäftigt. In den letzten vier Monaten wurden 2600 Metallarbeiter und 1700 Textilarbei­ter entlassen. Gleichzeitig wurden die Lohnfonds um Dutzende Mil­liarden Lire gekürzt. Auch in Rom sind Streikaktio­nen zu verzeichnen. Mittwoch leg­ten mehr als 60 000 Bauleute die Arbeit für 24 Stunden zum Pro­test gegen die Entlassungen und die Verkürzung der Arbeitszeit nie­der. Allein in Rom und den be­nachbarten Provinzen wurden im Laufe des vergangenen Jahres über 25 000 Bauleute auf die Stra­sse geworfen. König Hassan II. bildet marokkanische Regierung Wirtschafts- und Finanzministerium auf vier Departements aufgeteilt Rabat, Ap/NW: König Hassan II. bildete die néue marokkanische Regierung, in der er das Amt des Premierministers versieht. Von den 20 Regierungsmitgliedem gehörten 15 dem alten Kabinett an. Der frühere Premier Ahmed Bahnini nimmt an dem neuen Kabinett nicht mehr teil. Zu den neuen Mi­nistem gehören Mejid Benjelloun als Informationsminister, Ahmed Bahnini (der Bruder des früheren Premiers) als Minister für Verwal­tungsangelegenheiten, Ahmed Laski als Minister für öffentliche Arbei­ten u. a. Um eine Möglichkeit zur Ver­besserung der Wirtschaftslage zu finden, die in der letzten Zeit bei der Bevölkerung starke Unzufrie­denheit ausgelöst hat, beschloss König Hassan II., das frühere Wirt­schafts- und Finanzministerium auf vier Departements aufzutei­len. die von Ministern geleitet werden sollen.

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