Neuer Weg, 1969. január (21. évfolyam, 6118-6142. szám)

1969-01-22 / 6134. szám

n Wir fragen zurück Temesvarer Lyzealschüler über ihre VKJ-Tätigkeit 35 Schüler der zehnten und elften Klas­sen des Temesvarer Lyzeums Nr. 2 ant­worteten während einer Umfrage bezüg­lich der VKJ-Tätigkeit ihrer Schule — genauer i bezüglich ihrer eigenen Bemü­hungen, diese Tätigkeit überhaupt zu ge­stalten und zu verbessern — auch auf die Frage, ob sie auf ihren VKJ-Sitzungen re­gelmässig das Wort ergreifen. Sechzehn davon antworteten mit „Nein“ — kurz und bündig. (Rodica Simionescu aus der X. A setzte sogar ein Ausrufezeichen hin­ter die ohnehin eindeutige Verneinung.) Rolf Lambert war etwas ausführlicher! „Nur wenn ich dazu aufgefordert werde oder wähle.“ 1. Kovács schliesslich mein­te : „Ich ergreife bei den Sitzungen nicht das Wort, einfach aus dem Grund, weil Ich kein guter Redner bin. Ich könnte es aber tun, wenn man mich aufforderte, zu einem Problem Stellung zu nehmen, und wenn man mir Zeit liesse, mich vorzube­reiten.“ (I. Kovács ist VKJ-Sekretär sei­ner Klasse, und das seit drei Jahren. Die Frage ist offen, wer ihn auffordern soll, das Wort zu ergreifen.) Nur fünf der befragten Schüler spre­chen übrigens auf den Sitzungen regel­mässig. Die übrigen haben nur ab und zu, selten, manchmal etwas zu sagen, u. zw. wenn Probleme besprochen werden, die sie besonders angehen oder interessie­ren. Sitzungen sind Zeitverlust Die Verwunderung, die man jetzt ver­spürt, muss sich einfach einstellen i Wer­den denn auf den VKJ-Sitzungen nicht gerade solche Probleme besprochen, die alle VKJler in grossem Masse interessie­ren dürften? Dazu Helene Kremling, Se­kretärin der XI. C-Klasse : „Es herrscht zuviel Passivität in den Reihen der VKJ­ler. Eine Sitzung wird oft als Zeitverlust betrachtet. Bis jetzt haben wir ja keine Sitzungen im Rahmen der Klasse abge­halten. (Die Umfrage fand am 17. Dezem­ber statt — Anm. d. Red.) Debatten über die Lerntätigkeit und die Aktivität der VKJler langweilen. Es wissen das ja schon alle. Und dann ist die Angst über unnöti­gen Zeitverlust viel zu gross, deshalb viel­leicht die etwas zu grosse Passivität der Schüler. Seit wir die Sitzungen wieder eingeführt haben, wollen wir sie mög­lichst interessant gestalten. Diese Woche werden wir im Rahmen einer Sitzung ei­nen Wettbewerb über Allgemeinbildung abhalten. Die ganze Klasse wird daran teilnehmen, so dass sich hoffentlich nie­mand langweilen wird. Die Sieger erhal­ten Geschenke, die wir aus der Klassen­kasse bestreiten, alle Teilnehmer bekom­men Bonbons (?!). Eine nächste Sitzung würde vielleicht interessant, wenn man komische Szenetten aufführte. Dies könnte ein Anstoss sein, die allgemeine Passi­vität abzulegen — doch wird es womög­lich etwas zeitraubend.“ (Sie ist gerade­zu rührend, die Absicht der VKJ-Sekre­­tärin. ihren Kollegen mit Bonbons die Sitzung zu versüssen. Dass 17jährige auf so einen Köder noch hereinfallen, ist al­lerdings weniger rührend.) Wo bleibt die Initiative ? Doch zurück zur Sitzung! „Es sollten monatlich Sitzungen abgehalten werden, auf denen man verschiedene Probleme be­spricht. Probleme gebe es schon, aber sie werden meist vom Klassenlehrer in der Klassenstunde gelöst. Was soll man dann in den Sitzungen besprechen ?“ (I. Ko­vács, X. C-Klasse). Die Antwort darauf gibt er sich gewissermassen selbst: „Ich bin mit der Tätigkeit unserer Organisa­tion nicht zufrieden. Wir könnten viel mehr leisten, aber nur mit Unterstützung der Klassenlehrer und, in erster Linie na­türlich, der Schüler. Es fehlt bei uns an Initiative. Die Schüler sind interesselos, was sich in unserer Klasse auch beim Lernen zeigt. Es gibt folglich keine Be­dingungen bei uns, eine fruchtbare Tä­tigkeit auszuüben." Wir schlagen vor, als „Problem" einer der nächsten Sitzungen die Frage zu behandeln, warum die In­itiative fehlt, warum die Schüler inter­esselos sind. Das Wort und der Begriff VKJ-Tätigkeit beziehen sich jedoch nicht — beziehen sich übrigens am wenigsten — auf Sitzungen und auf „regelmässiges Zahlen der Beiträge“, was ein Schüler, der im Anonymat zu bleiben vorzieht, auf die Frage antwortet, was er konkret un­ternimmt, um die Tätigkeit seiner VK.I­­Organisation zu verbessern. Die Antwor­ten auf diese Frage beschränken sich ebenfalls in erschreckend grossem Masse auf ein lapidares „Nichts“, das manchmal allerdings mit einem Kommentar verse­hen ist: „Ich unternehme nichts, weil ich noch nie etwas unternommen habe“. (He­liodor Frankovski, XI. C-Klasse). Übri­gens scheint es in diesem Fall gar nicht nötig, denn VKJ-ler Heliodor Frankovski ist „zufrieden mit der Tätigkeit der Or­ganisation, weil sie nicht schwierig ist“. Der Sinn dieser Antwort ist uns auch nach längerem Nachdenken noch nicht klar. Vielleicht helfen uns die Antwor­ten einiger Klassenkollegen weiter : „Ich unternehme nichts, weil ja alles gut ver­läuft“ (G. Schmidt); „Wir schlagen in den Sitzungen die Besprechung verschie­dener Probleme vor, um die VKJ-Tätig­keit zu verbessern. Mit der Tätigkeit der Organisation bin ich zufrieden, weil alles gut organisiert ist und wir interessante Probleme besprechen“ (Johanna März). Gerlinde Schneider aus derselben Klasse unternimmt ebenfalls nichts: „Es hätte keinen Sinn, weil sich kaum jemand be­mühen würde, mir beizustimmen oder zu helfen.“ Weil alles sowieso gut organi­siert ist ? Dieselbe Schülerin klärt die Sache: „Ich finde, dass alle zu passiv sind.“ Wohl oder übel ist in dem „alle“ auch sie selbst mitinbegriffen... Elfrie­de Heim bezieht sich in ihrer Antwort auch mehr auf die andern, als auf sich selbst: „In den meisten Fällen unterneh­me ich nichts, um unsere VKJ-Tätigkeit zu verbessern, da ich der Meinung bin, dass andere mit mehr Autorität dies er­folgreicher tun würden.“ Zufriedener und aktiver, wenn diese Nebeneinanderstellung überhaupt geht, scheinen die VKJler der X. A- und XI. A-Klasse zu sein. „Ich versuche, die Mit­glieder der Organisation einander näher­zubringen, weil nur so die organisierten Tätigkeiten angenehm und anziehend sein können“ (Lucia Cristescu). „Wenn auch bisher unsere Tätigkeit zu wünschen übrig liess, hat sie sich in letzter Zeit sehr ge­bessert. Wir hatten eine gelungene Un­terhaltung, haben Zeitungen abonniert, ei­nen Ausflug in das Semenik-Massiv un­ternommen. Ich setze alles daran, dass die Mitglieder der Touristikkommission ihre Tätigkeit zufriedenstellend erfüllen.“ (Ra­du Baraci). Gute Vorsätze — und was kommt danach ? Fast alle befragten Schüler gaben ein­leuchtende, verständliche, geradezu schö­ne Gründe an, aus denen sie in die VKJ­­Organisation eingetreten sind : „Ich bin eingetreten, um mein politisches und ideo­logisches Niveau ständig zu heben und um zum Aufbau der kommunistischen Ge­sellschaft beizutragen“ (Lucia Cristescu, Constantin Pintea, Noemi Leibovici). „Um besser am Aufbau des Sozialismus in un­serem Land teilnehmen zu können“ (Re­nate Lovász, Elfriede . Heim, Ionel Sila­­ghi). „Weil ich im Rahmen der VKJ-Or­­ganisation aktivieren wollte“ (Ewald Rei­ter, Veronica Klein, I. Kovács). Auch fol­gende Antworten gab es auf diese Frage — Antworten, die Aufschluss geben über Haltung und Aktivität im VKJ : „In unserer Schule wurde ich als fähig be­trachtet, in den VKJ aufgenommen zu werden, und so bin ich eingetreten“ (Ger­trude Klein, Ingrid Schmidt und einige Namenlose). Manche wurden ganz einfach „vorgeschlagen und aufgenommen“. Von diesen letzten Antworten absehend, ist man versucht zu fragen : Was ist von den schönen Vorsätzen geblieben, mit denen die meisten in die VKJ-Organisation ein­getreten sind ? Warum ist man unzufrie­den mit der Tätigkeit der eigenen Organi­sation, wo man doch die Möglichkeit und sogar die Aufgabe hat, selbst diese Tä­tigkeit anzukurbeln, zu gestalten, zu ver­bessern ? Vielleicht können Mitglieder an­derer Organisationen den Schülern des Temesvarer Lyzeums Nr. 2 zeigen, wie sie ihre VKJ-Tätigkeit gestalten. Wir wollen im Namen der Temesvarer auf Antwort hoffen, trotz folgender Tatsache : Immer wieder kommen Briefe an die Redaktion, in denen über die unzureichende Tätig­keit des VKJ, über mangelnde Initiative geklagt wird. (Dass die Briefschreiber zu­meist VKJ-Mitglieder sind, sei nur in Klammer erwähnt.) Was ist da zu tun, werden wir immer wieder gefragt. Wir fragen zurück. Helga Höf er Ferien im Sehnee — unvergessliche Erinnerung für die Schüler, frohe Aussicht für die Studenten Toto I O. Seite 4 „Meine Lebensgeschichte ist so unmög­lich, dass kein Journalist es wagen wür­de, sie zu schreiben.“ Der das von sich sagt, ist Alain Delon, 33, „der ideale Typ des modern-romantischen Liebhabers“ (Urteil eines Hollywood-Produzenten), seit zehn Jahren äusserst erfolgreich bei Film und Frauen, Darsteller par excel­lence des unschuldig dreinschauenden Gangsters mit Seele. Anlass dieser selbst­gefälligen Äusserung waren einige ge­heimnisumwitterte. bisher ungeklärte Ge­schehnisse, infolge deren gute Freunde Delons den Tod fanden. Was weiss Alain Delon im Zusammenhang mit den Mor­den an seinen beiden Privatsekretären (lies Leibwächtern) Milos Milosevic und Stevan Markovié ? Was erfuhr die Pa­riser Polizei von ihm, als sie ihn 16 Stunden lang ununterbrochen verhörte ? Und was von seiner Frau Nathalie, die sogar 30 Stunden bei der Polizei bleiben musste ? Francois Marcantoni schliess­lich, ein Freund Delons noch aus seinen­­sehr bewegten Jugendtagen, ehemaliger korsischer Gangster und jetziger intimer Vertrauter des Stars, wurde 52 Stunden bei der Pariser Sureté zurückgehalten — ohne vorläufiges Ergebnis allerdings. Delon kann nichts nachgewiesen werden. Das grosse Rätselraten hat aber begon­nen. Man erinnert sich plötzlich an das „Vorleben“ des erfolgreichen Stars, als er noch keiner war (erster Film : „Kil­ler lassen bitten“), und im Blätterwald der westlichen Illustrierten beginnt es bedeutungsvoll zu rauschen und zu rau­nen. Das interessierte Publikum erfährt jetzt Dinge, die den heissumschwärmten Star plötzlich in einem anderen Licht dastehen lassen. Was war Alain Delon, bevor er Alain Delon wurde ? Was war seine Frau Nathalie, die eigentlich Fran­cine heisst, geborene Canovas, geschie­dene Barthélémy ? Der Journalist Rai­mund le Viseur schrieb : „Die Ehe von Alain und Nathalie Delon, auf Zeitungs­papier so hinreissend anzusehen, war von Anfang an die Hölle gewesen. Sie zer­fleischten sich in schrecklicher Leiden­schaft. Wüste Beleidigungen. blutige Schlägereien wechselten in schneller Folge mit Ekstasen.“ So wie in der Ehe nicht alles stimmte — von kleinen „Zwi­schenspielen“ Alains, die gewissermassen zum guten Ton gehörten, natürlich ab­gesehen —, so stimmt auf einmal im Le­ben der beiden so manches nicht. Delon 1st unbestritten ein guter Schauspieler, ein echter Kassenmagnet dazu, erfolgrei­cher Darsteller oft zwielichtiger Gestal­ten, kleinerer oder grösserer Gangster. War er deshalb so gut in diesen Rollen, 1st man versucht naiv zu fragen, well er sie In seinem eigenen Leben durch­exerziert hat ? Denn man höre und stau­ne, was plötzlich über den schönen Alain zu berichten ist. Bereits als Volksschüler fiel er seines cholerischen Temperaments wegen auf — er verprügelte Mitschüler mit einem Leibriemen. Von dieser Schule wurde er gewiesen. Von der nächsten beurlaub­te er sich selbst — er will mit einem Freund nach Chikago. Als 17jähriger fälscht er sein Alter, um als Soldat in Indochina für Frankreich zu kämpfen.. Er war aber nicht zum edlen Streiter geboren — mehr Zeit verbrachte er im Arrest als bei der Truppe. Schliesslich wurde er unehrenhaft aus der Armee entlassen, nicht ohne vorher sechs Wo­chen Gefängnis abzusitzen, weil er ei* nen Jeep gestohlen hatte. Über eine fol­gende kurze Zeitspanne weiss man nichts über ihn zu berichten. Bis er in Paris auttaucht, d. h. in Pariser Bars, dort „entdeckt“ den schönen Jungen eine Schauspielerin mit vergehendem Ruhm und kommenden Runzeln. Sie nimmt ihn zu sich, kleidet ihn neu ein, er hält dafür ihre Wohnung sauber, kauft ein und leistet ihr auch sonstige Liebes­dienste. In der offiziellen Biographie heisst es an dieser Stelle, Delon habe Schauspielunterricht genommen. Er taucht bei den Filmfestspielen ln Can­nes auf, wird dort nicht nur gesehen, sondern auch bemerkt : Der Regisseur Yves Allegret gibt ihm eine Rolle in seinem nächsten Film — der Junge ist ge­macht, Alain Delon wird bekannt, reich, umschwärmt, wird Frankreichs junger Star Nr. 1. Er hat jetzt neue Freunde, reiche und bekannte Leute wie er selbst — von seinen alten, weniger reichen und nicht bekannten Freunden möchte er nichts mehr wissen, um so mehr aber sie von Ihm. Alles wäre trotzdem gut gegangen, gut geblieben, weiss man jetzt zu berichten, wenn nicht — cherchez la femme ! — Nathalie in sein Leben ge­treten wäre. Bei Dreharbeiten in Belgrad lernte Delon den jungen Milos Milosevic ken­nen, sie befreundeten sich, und Delon nahm ihn als Leibwächter mit nach Pa­ris. Die Freundschaft bewährte sich (Mi­los rettete während einer Rauferei sei­nem Brotherrn das Leben), und als Mi­los dem Star die junge geschiedene Francine, genannt Nathalie, vorstellte, wurde es eine Freundschaft zu dreien. Schlechtgesinnte Leute nannten es eine Liebe zu dreien. Im August 1964 ehelich­te Alain Nathalie, im Oktober schenkte Nathalie Alain das Söhnchen Anthony. Das Ehe- und Familienglück der Delons schien rosarot bis rosig, zumal sich der dritte im Bunde — Milos — als fünftes Rad am Wagen fühlte und mit Empfeh­lungen Alains nach Los Angeles ging (er heiratete dort eine reiche Amerikanerin). Vorher hatte er jedoch seinen geliebten Delons einen letzten Liebesdienst gelei­stet : Er brachte ihnen seinen Lands­mann Stevan Markovié als Nachfolger. Dieser machte seinem Vorgänger tat­sächlich keine Schande. Er befreundete sich innig mit Nathalie, sie führte Ihn in sehr reiche, sehr feine, nicht immer sau­bere Pariser Kreise ein, wo er sich mit ebensolchen Geschäften — nicht immer sauberen also, als da sind Rauschgift­schmuggel und Erpressungen — sehr gut zurechtfand. Er bewohnte inzwischen eine Zweizimmerwohnung im Heim der Delons. Als Delon in Hollywood einen Film drehte, traf er Milos wieder — und von nun an wird die bisher klare Geschichte undurchschaubar und verzwickt. Nach einer Party im Januar 1966 fand man Mi­los mit seiner damaligen Freundin, der fünften Frau des Schauspielers Mickey Rooney, tot im Badezimmer. An der Party nahm auch ein bedeutender euro­päischer Schauspieler samt Frau und Freund teil, hiess es später. Alain küm­merte sich auffallend rührend um sei­nen toten Freund und liess ihn auf ei­gene Kosten nach Belgrad überführen — wo die Polizei bei einer Untersuchung feststellte, dass Milos einen Genickschuss hatte, was die bisherige Selbstmordtheo­rie gründlich über den Haufen warf. Die Mutter von Milos wollte den Tod ih­res Sohnes aufklären und fuhr in die USA. Sie sprach mit dem Schauspieler Break Dexter : „Madame“, sagte er ihr, „hier werden Sie die Wahrheit nicht er­fahren. Lassen Sie sie sich in Paris von Alain Delon erzählen." Sie wollte auch mit dem Schauspieler Klro Popcevski sprechen, einem Jugoslawen, der öffent­lich erklärt hatte: „Ich bin einer der wenigen, der weiss, was in der Villa von Mickey Rooney passiert ist.“ Sie konnte es nicht mehr — als sie ihn fand, war er tot : Um seinen nackten Leib waren Elektroschnüre gewunden und sodann an eine Steckdose angeschlossen worden. Bis heute hat man den Täter nicht. Ste­van Markovié schliesslich folgte dem von seinem Vorgänger vorgezeichneten Leben so genau, dass auch das Ende stimmte. Am 1. Oktober 1968 fanden ihn zwei Kinder als Leiche in einem Jute­sack, auf einem Schuttplatz bei Paris. Allerdings schien Markovié etwas Ähn­liches befürchtet zu haben — er hatte beunruhigende Briefe an Zorika ge­schrieben. seine Freundin und die Schwester von Milos, unklare Briefe zu­meist. Klar war nur der Hinweis auf einen gewissen Marcantoni. wie schon gesagt der gegenwärtige einzige Vertrau­te Delons. Mit ihm verbrachte Delon zum Zeitpunkt des Mordes frohe Tage in Saint Tropez. Und noch etwas : Uros Mi­­licevic, ein Freund Stevans, mit dem er seine Wohnung bei den Delons teilte, verschwand nach dem Mord unauffind­bar von der Bildfläche. Zuvor hatte er von Delon 1500 Mark in die Hand ge­drückt bekommen ... So kompliziert sich diese Geschichte anhört — in Wirklichkeit ist sie sicher noch verzwickter. Dass Delon eine ent­scheidende Rolle darin spielt — sicher nicht die schönste, vermutlich aber eine der grössten seiner Karriere —darüber sind sich viele klar, auch die Pariser Polizei. Und man glaubt ihm jetzt ohne weiteres den Ausspruch von der unmög­lichen Lebensgeschichte. Soll man auch Nathalie glauben, wenn sie sagt: „Wir beide haben etwas von einem Tier. Ich — ein rotblonder Panther, kein bisschen rosa, er — ein schwarzer Leopard." H. H. WersändSie, Monsieur Delon? Mord in der feinen Gesellschaft / Was weiss der schöne Alain? Für die Jugend Ein Abend in Schiria In der Zeitung findet man selten einen Beitrag über Schiria, und man könnte fast meinen, dass hier „nichts los“ ist. In Wirk­lichkeit ist es aber nicht eo. es fehlt blO§§ an Initiative, dem „Neuen Weg“ mitzutei­len, was hier alles geschieht. So wie in vielen Banater Dörfern gibt es auch in Schiria eine Kulturgruppe, auf die das ganze Dorf stolz ist. Sie ist vielleicht nicht so gross, wie sie sein könnte, aber sie ist bemüht, die Dorfbewohner zufriedenzu­stellen. Wie in jedem Winter sind die „Künstler“ unter der Leitung des Dorfschullehrers Jo­sef Weckerle heuer wieder auf der Bühne. Sie sind fast ausschliesslich Mittelschüler und stehen vor der Reifeprüfung. Trotzdem scheuen sie in den 15 Tagen Ferien keine Mühe, proben täglich, damit es dann am Ende klappt. Und ihr Bemühen hat Erfolg. Alt und jung versammeln sich schon eine Stunde vor Beginn der Vorstellung und warten neugierig. Ein Theaterstück hat auch dies­mal nicht gefehlt, und Schlager hören die Zuschauer auch gerne. Wie immer sind es die Geschwister Else und Katy Hack sowie auch Lissi Bleiziffer, die den meisten Bei­fall ernten. Sehr beliebt ist aber auch der „Komiker“ der Gruppe, Gerhardt Schlee. Zum Erfolg der Vorstellung trugen auch Edi Engelhardt und Ossy Aufmuth bei. Nach einem so lustigen Abend »pleite daj Dori­­orchester Köhler bis in den frühen Mor­gen zum Tanz auf. Anni Engelhardt Studentin. Temesvár Studenten-Nachrichten Studentenzeitschriften werden aus allen Hochschulzentren, au» last allen Instituten gemeldet. Eine dreisprachig# Zeitschrift gibt die Klausenburger Babeş-Bolyai-Universitat her­aus. Sie heisst „Echinox“, hat einen rumä­nischen, ungarischen und deutschen Teil und bringt auf der ersten Seite ein Geleit­wort von Prof. C. Daicoviciu. Von den zahl­reichen Beiträgen fällt die dreisprachige Gedichtseite auf (es zeichnen Iustin Moraru, Kenéz Ferenc und Franz Hodjak). Im deutschsprachigen Teil der Zeitschrift schreibt B. Kolf über Hermann Broch. Mit dem traditionellen „Gaudeamus“ haben die Studenten des Pädagogischen Instituts von Grosswardein ihre Zeitschrift betitelt — sie bringt aber im Gegensatz zur althergebrach­ten Bezeichnung viel Neues. Hauptzweck der inhaltlich und graphisch ausgezeichnet aufgemachten Zeitschrift ist die Heranzie­hung neuer, vom Lehrerberuf begeisterter junger Generationen an das Institut. „Mi­cron“ (Polytechnisches Institut), „Agraria“ ,Agronomieinstitut) und „Das Skalpell“ (Scalpelul, Medizinisches Institut) sind die Titel dreier Zeitschriften der Temesvarer Studenten. Die Temesvarer können in die­sem Studienjahr auf einen weiteren Erfoig hinweisen: die Rundfunksendung „Stu­dent 69“, die vom örtlichen Rundfunknetz ausgestrahlt wird. Täglich eine Stunde lang berichten Studenten in den Rubriken „VKJ­­Leben“, „Kulturnachriohten“, „Sport“ u. a. über ihre Kollegen aus allen Temesvarer Instituten. ★ Das Touristenbüro für die Jugend wird anlässlich der 25jährigen Wiederkehr der Befreiung unseres Landes zahlreiche touri­stische Aktionen durchführen, in deren Verlauf die Jugendlichen Gedenkhäuser und Museen besichtigen, die Zeugnis ablegen vom Kampf des Volkes, der Arbeiterklasse und der Partei für Freiheit und Sozialis­mus. Bei der Ausarbeitung des Programms für das laufende Jahr wurden zahlreiche Hinweise der Studenten berücksichtigt. So wurde die Zahl der Ausflüge ins Donau­delta, in die Westkarpaten, ins Retezat- Massiv und zu den Klöstern der Nordmol' dau aus diesem Grund vergrössert. Während im vergangenen Jahr 800 Ju­gendliche Ausflüge ins Ausland unternom­men haben, werden in diesem Jahr 3500 Jugendliche 21 europäische Länder besu­chen. Das Touristenbüro bereitet sich dar­auf vor, 5000 junge ausländische Touristen I in unserem Land zu empfangen. Brieffreunde Hubert Lüde, 22, Student. Temesvár, Com­plex studenţesc, Bloc 10 ; verschiedene Themen. Brigitte Wagner, 1», Schülerin. GrabatI Nr. 33, Kreis Temesch. Ansichtskarten. Karlheinz Franck, 22, Student, Temesvár, Complex studenţesc, Bloc 10. Verschiedene Themen. Wolfgang Schmolke, 2«. Bohrmeister im Bergbau, 7022 Leipzig, PF 8714 P, DDR. Wünscht Briefwechsel mit einem Deutsch­lehrer. Marianne Cohut, 17, Schülerin. Hermann­stadt, str. Lăptărlei 52. Schlagersänger, mo­derne Tänze, Beat, Mode. Adele Seiwerth, 14, Schülerin, Bekokten (Bărcuţ), str. Principală 149, Kreis Kron­stadt. Sofia Glatz, 14, Schülerin. (Bărcuţ), str. Principală 43, Kreis Kronstadt. Marllese Sieber, 17, Schülerin, Alexander­hausen (Sandra 187, Kreis Temesch. An­sichtskarten, Filme, Literatur. NEUER WEG / 22. Januar I960 Erfolgreich in Berlin: Anda Călugăreanu Diesmal haben wir allen Grund, über unsere Leichfmusik lobend zui Sprechens der Grund heisst Anda Calugareanu. Denken wir also nicht mehr an das Kronstädter März-Festival — das Wa­terloo 68 unserer Leichtmusik — und hoffen wir auf einen (orbeerreicneren kommenden Mörz. .. , Es war im Oktober in Berlin, als Anda vor der Jury stand und viele an­und der DDR beim Festi• SlMlllll val des Freundschafts-1 Schlagers mit dabei wa­l||ig|l|te I ren. „N-am noroc" und ^ „Wenn du schläfst, mein Kind“ sang Anda und hatte es damit vor allen anderen geschafft. Die Jury verlieh ihr den Gro­ssen Preis des Festivals und das Publikum seine volle Begeisterung. Das sollte jedoch nur der Auftakt sein für weitere Erfolge: Bereits im De­zember war Anda wie­der Gast der Berliner, u. zw. bei der Ouiz-Fern­­sehshow, und cruch_ dies­mal wurde sie umjubelt, auch diesmal flogen ihr alle Herzen zu. Nun geht das so weiter — von einem Festival zum anderen, von einer Show zur anderen. Am 7. Fe­bruar wird Anda erneut in der DDR beim Rund­funk- und Fernsehfesti­val und dann ein gan­zes Jahr lang im Radio, vor der Flimmerkiste, vor der Filmkamera und natürlich auch auf Plat­ten zu sehen und zu hö­ren sein. Nach der DDR folgt eine Tournee durch die Bun­desrepublik Deutschland, und was die Zukunft sonst noch bringen wird —nun, wenn auch Anda „N-am noroc* singt, ist für sie doch das grosse Gluck, die grosse Chance gekommen. Wir hoffen, dass Andas Beispiel bei ihren Kollegen Schule machen wird und dass auch an­dere unserer Sänger mit mehr Erfolg _ I..__ 11/r.rriAn R rrtntmnf Heirat im alten Rathaus Einen neuen Hoch­zeitsrekord der DDR — rund 1320 Eheschlie­ssungen im Jahre 1968 — stellte Wernigerode, die bunte Stadt am Harz, auf. Die Heiratslustigen kommen aus allen Ge­genden des Landes und verbringen zumeist an­schliessend ihren Urlaub in dieser Stadt. Das Rathaus (unser Bild) ist Wernigerodes Kleinod — die einladende Frei­treppe, die spitzen, schlanken Türme aus der Spätrenaissance und die künstlerische Hand­werksarbeit werden im­mer wieder von vielen Besuchern bewundert. Emma Peel wird Frau Bond Diana Rigg, ouc^ uns bekannt als char­mante und energische Emma Peel aus der Fernseh-Serie „Die Rä­cher", steht in dem Schweizer Kurort Mür­­ren mit Georges La­­zenby, nach dem Rück­tritt des erfolgreichen Sean Connery zum Ja­mes Bond II gekürt, vor der Kamera. „Im Dien­ste ihrer Majestät" heisst der neueste Bond- Film, in dem Diana Rigg für 500 000 Fran­ken Gage das Mädchen Tracy verkörpert, das einzige Mädchen, das von James Bond gehei­ratet wird — allerdings findet sie bald den Tod, so dass James Bond auch weiterhin als Junggeselle, bzw. Wit­wer die Herzen seiner Gespielinnen und Zu­schauerinnen brechen kann.

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