Neuer Weg, 1969. július (21. évfolyam, 6271-6297. szám)
1969-07-22 / 6289. szám
Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements i einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 1 BIBLIOTECA,,ASTRA"! SIBIU 1«^—iflY ,r j Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 21. Jahrgang / Nr. 6289 Bukarest, Dienstag, 22. ]uli 1969 Proletariat aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung» Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefoni 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch. Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Parteitag In einer Atmosphäre grossen politischen Aufschwungs und Arbeitselans, der für diese Wochen vor dem Parteitag und dem 25. Jahrestag der Befreiung des Vaterlandes kennzeichnend ist, wurden am Samstag, den 19. Juli, in mehreren Städten ausserordentliche Konferenzen der Kreisparteiorganisationen abgehalten. An den Kreiskonferenzen beteiligten sich die Genossen Emil Bodnaraş — Konferenz der Kreisparteiorganisation Hunedoara ; Virgil Trofin — Kreis Kronstadt; Leonte Rfiutu — Kreis Arad ; Emil Drägänescu — Kreis Argeş, und zogen die Schlussfolgerungen aus den Erörterungen. Am Scnntag, dem 20. Juli, fanden weitere Kreisparteikonferenzen statt, die der Erörterung der Thesen des Zentralkomitees und des Direktivenentwurfs für den X. Parteitag gewidmet waren. Auf den ausserordentlichen Konferenzen der Kreisparteiorganisationen ergriffen zum Abschluss der Debatten das Wort die Genossen; Gheorghe Apostol auf der Konferenz der Kreisparteiorganisation Bacău ; Chivu Stoica — Dolj ; Paul Niculescu-Mizil — Temesch; Hie Verdeţ — Mehedinţi; Maxim Berghianu — Hermannstadt ; Florian Dănălache — Buzău; Constantin Drăgan — Górj ; Petre Lupu — Neamţ; Gheorghe Stoica — Ilfov ; Vasile Vilcu — Ialomiţa ; Ştefan Voitec — Brăila; Iosif Banc — Vrancea: Petre Blajovici — Vaslui; Mihai Gere — Bihor; Mihai Dalea — Dîmboviţa ; Vasile Patili' neţ — Sathmar. Das Kennzeichen der Konferenzen der Kreisparteiorganisationen war die einmütige Billigung der vorbereitenden Dokumente des X. Parteitags der RKP, der gesamten marxistisch-leninistischen Innen- und Aus5enpolitik der Partei, die die unerschütterliche Geschlossenheit der Kommunisten, des ganzen Volkes um das Zentralkomitee der Partei, mit Genossen Nicolae Ceauşescu an der Spitze, veranschaulicht. Die Konferenzen der Kreisparteiorganisationen billigten Beschlüsse über die Vervollkommnung der Parteiarbeit, der gesamten wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeit auf örtlicher Ebene, sie wählten die Delegierten für den X. Parteitag der RKP und nominierten unter ihnen Kandidaten für die Wahlen in die höchsten Führungsorgane der Partei. Im Einklang mit dem Willen der Kommunisten, aller Bürger des Landes — Rumänen, Ungarn, Deutschen und Angehörigen anderer Nationalitäten •— genehmigten die ausserordentlichen Konferenzen der Kreisparteiorgar.isationen in einer begeisterten Atmosphäre den einmütigen Beschluss, die Parteitagsdelegierten zu ermächtigen, die Wiederwahl des Genossen Nicolae Ceauşescu, dţţs besten, meistgeliebten Sohnes unserer Arbeiterklasse, des Volkes, des bewährten Führers unserer Partei und unseres Staates, zum Generalsekretär der RKP vorzuschlagen und zu unterstützen. Die hohe Würdigung, die zahlreiche Delegierte in ihren Diskussionsbeiträgen zum Ausdruck brachten, sowie die hohe Würdigung in den Beschlüssen der Konferenzen über die unermüdliche, von hohen parteilichen Anforderungen und dynamischem Neurergeist beherrschte Tätigkeit des Genossen Nicolae Ceauşescu, über seinen entscheidenden Beitrag zur wissenschaftlichen Fundierung des Programms für die Vollendung des sozialistischen Aufbaus und des Massnahmenkomplexes, der dem gesamten wirtschaftlichen und sozialen Leben in den letzten Jahren einen neuen Kurs verlieh, sind ein beredter Beweis, dass seine Wiederwahl zum Führer der Partei die beste Wahl ist und bei der Anwendung der marxistisch-leninistischen Innen- und Aussenpolitik der Partei unbeirrte Festigkeit sichert. Zum Abschluss der ausserordentlichen Konferenzen der Kreifparteiorganipationen wurden an das Zentralkomitee der Partei und an Genossen Nicolae Ceauşescu Schreiben gerichtet, die die Entschlossenheit der Kommunisten und aller Werktätigen 'bekunden, all ihre Kräfte für die Verwirklichung des begeisternden Programms des Aufschwungs des sozialistischen Vaterlandes einzusetzen, das die vorbereitenden Dokumente für den X. Parteitag vorzeichnen. Einig und geschlossen steht das ganze Volk zu seiner Partei und ihrer bewährten Führung Die Kreisparteikonferenzen billigten einmütig das Programm der vielseitigen Entwicklung des Vaterlandes und unterstützten die Wiederwahl des Genossen Nicolae Ceauşescu zum Generalsekretär des ZK der RKP Kurznachrichten Eine Ausstellung rumänischer Graphik, bei der repräsentative Werke unserer Graphiker gezeigt werden, wurde in Grosswardein eröffnet. Die Arbeiten veranschaulichen verschiedene Aspekte aus dem Leben unseres Volkes in den 25 Jahren seit der Befreiung Rumäniens. Ein Symposion zu Ehren des X. Parteitags und des 25. Jahrestages der Befreiung unseres Vaterlandes veranstaltete der Zentralrat des Juristenverbandes Rumäniens. Die Eröffnungsansprache hielt Stellán Nifulescu, Vorsitzender des Juristenverbandes. „25 Jahre Freiheit und Fortschritt" war das Thema eines in Klausenbum abgehaltenen Symposions. Bei dieser Gelegenheit sprachen Aurel Duca, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees, Prof. Dr. Ştefan Pascu, Rektor der „Babes-Bolyai"-Universität, und Generalmajor Gheorghe Crăciun. Dokumentarfilme aus Japan wurden in Bukarest vor Fachleuten aus hauptstädtischen Betrieben, vor Vertretern der Aussenhandelsunternehmen und Journalisten vorgeführt. Die Filme, die von den japanischen Firmen „Nippon Kokan“ und „Masubeni lida et Co." gezeigt wurden, hatten vor «Ilern den Schiffbau und die Produktion von Industrieanlagen zum Thema. Nach Schweden abgereist ist das Folkloreensemble der Laienkünstler aus Scorniceştî, Kreis Olt, wo es zwischen dem 17. und 27. Juli an dem Internationalen Folklorefestvial teilnehmen wird. Nach einer 12tägigen Jugoslawien-Tournee ist das Reschitzaer Folkloreensemble „Semenik" in die Heimat zurückgekehrt. Bekanntlich hat dieses Ensemble unser Land auch beim Folklorefestival des Balkans, das in Ohrid abgehalten wurde, vertreten. Wie wird das Wetter? Die relativ kalten Luftmassen, die schon seit einigen Tagen das Wetter in unserem Land bestimmen, haben am Montag in fast allen Landesteilen leichte Regenfälle bewirkt. Ausnahme bildeten nur der Südwesten, wo allgemein Schönwetter herrschte. In der Nacht zum Montag lagen die Werte zwischen 11 (Baia Mare, Címpina) und 18 Grad (Sulina, Grosswardein). Tagsüber stiegen die Temperaturen bis auf 27 Grad. Nach Angabe der Bukarester Wetterwarte kann in den kommenden Tagen mit langsam ansteigenden Temperaturen gerechnet werden. Sie werden in der Nacht Werte zwischen 10 und 20 Grad, tagsüber 17 bis 27 Grad erreichen. Gewitterneigung im Osten. Frühtemperaturen des Meerwassers : Konstanza 18 Grad, Sulina 19 Grad, Mangalia 19 Grad. Antwort der rumänischen Regierung auf den Brief des UNO-Generalsekretärs U Thant Am 18. Juli übermittelte die Ständige Mission der Sozialistischen Republik Rumänien bei der Organisation der Vereinten Nationen Generalsekretär U Thant die Antwort der rumänischen Regierung auf das Schreiben im Zusammenhang mit der Feier des 25. Jubiläums dér UNO und der Tätigkeit des zu diesem Zweck geschaffenen UNO-Vorbereitungskomitees. In der Antwort wird gesagt: „Die Sozialistische Republik Rumänien beteiligt sich an der gesamten Tätigkeit der Organisation der Vereinten Nationen in der festen Überzeugung, dass diese Organisation einen günstigen Rahmen bildet, für die Entwicklung der internationalen Kooperation, die die Entspannung in den zwischenstaatlichen Beziehungen fördern und zur Gewährleistung des Friedens und der Sicherheit in der Welt beitragen soll. Als aktives Mitglied der UNO entfaltet Rumänien an der Seite anderer Staaten nach wie vor Bemühungen, damit die Organisation der Rolle entspricht, die ihr durch die Charta übertragen wurde, wie auch der Verantwortung, die sie vor den Völkern trägt, für die Förderung der Beziehungen der Freundschaft und Kooperation zwischen den Staaten auf der Grundlage der allseitig anerkannten Prinzipien des Völkerrechts, ■ die die strenge Achtung der Unabhängigkeit und nationalen Souveränität, der Gleichberechtigung der Nationen und die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten fordern. Die Regierung der Sozialistischen Republik Rumänien vertritt den Standpunkt, dass die 25-Jahrfeier ■ der Gründung der Organisation der Vereinten Nationen Anlass zu einer Bekundung des Willens der Mitgliedstaaten sein muss, dafür zu wirken, dass die internationalen Beziehungen auf die Grundlagen der hohen Prinzipien der Charta, auf die Normen des internationalen Rechtes und der internationalen Ethik gestellt werden, dafür, (Fortsetzung auf Seite S) „Kronstädter Gespräche" Festwoche soll zur Tradition werden Gestern vormittag wurde im festlichen Rahmen die vom Kronstädter Kreiskomitee für Kultur und Kunst organisierte Veranstaltungsreihe „Kronstädter Gespräche“ (Colocvii Braşovene“) eröffnet, die in diesem Jahr dem X. Parteitag und dem 25. Jahrestag der Befreiung unseres Landes gewidmet ist. Nachdem Prof. Ion Ghiran, der Vorsitzende des Kreiskomitees, die in der Weberbastei versammelten Gäste begrüsst hatte, beschäftigten 6ich mehrere Redner mit den Denkmälern Altkronstadts. Unter anderen sprachen Doktorand Gernot Nussbächer (vom Kronstädter Staatsarchiv) über die Schwarze Kirche und Dr. Corina Nicolescu (vom Bukarester Kunstmuseum) über die Sf.-Nicolae-Kirche im Schei-Viertel. Am Nachmittag gab Eckhardt Schlandt ein Orgelkonzert in der Schwarzen Kirche. Ausserdem fand noch eine Gedenkstunde für Andrei Mureşan und eine Freilichtaufführung mit Lucian Blagas „Anton Pnnn“ statt. Der heutige Tag steht im Zeichen des Theaters (unter anderem führt die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters „Ich bin nicht der Eiffelturm“ von Ecaterina Oproiu im Theatersaal auf). Der Mittwoch ist der Literatur, der Donnerstag der Volkskunst und Folklore und der Freitag den bildenden Künsten gewidmet. Am vorletzten Tag der Festwoche gibt es Gespräche um die Musik und ein Konzert in der Weberbastei, und nächsten Sonntag findet dis Veranstaltungsreihe mit einem Volksfest auf dem Rathausplatz, mit Gesprächen über Sport- und Jugendprobleme, einer Ausfahrt nach Săcele und einem Volkskunstprogramm mit Trachtenumzug auf der Postwiese ihren Abschluss. Besuch der Genossen Nicolae Ceausescu und \ > Ion Gheorghe Maurer im Kreis Argeş Die Genossen Nicolae Ceauşescu und Ion Gheorghe Maurer begannen Montag vormittag zusammen mit den Genossen Manea Mănescu und Dumitru Popescu einen Arbeitsbesuch im Kreis Argeş. Um 9 Uhr wurden die Partei- und Staatsführer im Dorf Glimbocata, das an der Ostgrenze des Kreises liegt, von Vertretern der örtlichen Organe sowie von zahlreichen Einwohnern der Nachbargemeinden begrüsst. Genosse Gheorghe Nästase, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees, hiess die Gäste herzlich willkommen und verlieh der grossen Freude der Werktätigen der Arge.şer Gebiete über die neue Begegnung mit dem Generalsekretär des Zentralkomitees sowie mit anderen Partei- und Staatsführern Ausdruck. Der Redner unterstrich, dass dieser Besuch der ständigen Praxis der Parteiführung entspricht, sich mit den Massen zu beraten, das Stadium der Verwirklichung der festgesetzten Ziele an Ort und Stelle zu piüfen und unter breiter, unmittelbarer Teilnahme der Werktätigen Mittel und Wege zur Verbesserung der Tätigkeit in verschiedenen Bereichen zu erarbeiten. Die Menge bereitet den Partei- und Staatsführern einen besonders herzlichen Empfang. Alle, durch dieselben tiefen Gefühle verbunden,- riefen den Namen der kommunistischen Partei, des Genossen Nicolae Ceauşescu und äusserten so ihr grenzenloses Vertrauen in die Partei und in ihre Politik sowie die Entschlossenheit, ihr unbeirrt zu folgen. Genossin Nicolae Ceauşescu wurde nach alulm Brauch Brot und Salz überreicht. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der Partei erklärte in seiner Antwort auf die begeisterte Begrüssung, dies sei eine Bekundung des Vertrauens in die Partei, in ihre marxistisch-leninistisqpe Politik, ein Ausdruck der Entschlossenheit der Werktätigen, die von der Pártéi festgesetzten Ziele zu verwirklichen. An der Grenze des Kreises wurden déh Gästen bei einer Ausstellung die jüngster^ Leistungen der in Industrie und Landwirtschaft dieses LandestÄls Tätigen vorgeführt : der PKW „Dacia 110g“ mit der Seriennummer 10 000, Bilder vor, der petrochemischen Plattform in «testi, der neuen Industriezone GävafJS, die jüngsten Ergebnisse grosser, InveStarbeiten und Daten, die die hohen lanS- wirtschaftliehen Erträge der Arge.şer FÖ- der veranschaulichen. Danach kam es zu einem Treffen mit den Einwohnern der jungen Stadt Topoloveni, wo einige Aspekte der städtebaulichen Entwicklung geprüft wurden. * Der Besuch im Kreis Argeş geht weiter. I Ein glänzender Sieg des Menschheitssirefoens Erdenbürger auf dem Mond Houston (Ap/NW). — „Der Adler ist auf dem Mond niedergegangen !“ diese lakonischen Worte des ersten Erdenbürgers auf dem Mond babei; auf der ganzen Welt eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Hunderte Millionen Menschen hätten am Sonntag an ihren Bildschirmen angespannt den letzten Abschnitt des wagemutigen Unterfangens der beiden kühnen Mondfahrer verfolgt. Um 22,17 Uhr Bukarester Zeit war es soweit. Die Mondfähre „Adler“ mit den Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin an Bord setzte nach einem atemberaubenden Landungsmanöver mit ihren vier Füssen auf dem körnigen Mondboden weich auf. Die Reise Erde — Mond wurde in 102 Stunden 45 Minuten und 42 Sekunden zurüokgelegt. In dem Augenblick des Aufsetzens des Lande-MITTWOCH, 23. Juli : 2.02 Uhr: Die vorletzte Fernsehsendung. 9.37 Uhr : Die letzte Fernsehübertragung soll die Erde zeigen. DONNERSTAG, 24. Juli: 15.37 Uhr: Die letzte Kurskorrektur. 18.20 Uhr: Die /Kommandokapsel trennt sich vom Serviceieil und tritt nach einer Drehung um 180 Grad mit dem Hitzeschild nach vorn 17 Minuten später in die Erdatmosphäre ein. 18.51 Uhr: Die Raumkapsel soll südwestlich von Hawaii im Pazifik niedergehen. fahrzeugs befand sich Neil Armstrong am Steuer. Der Kommandant des Raumfahrtunternehmens „Apollo 11“ begann sofort über die Wechselsprechanlage dem Roumfahrtzentrum in Houston seine Eindrücke mitzuteilen. Die beiden Astronauten schilderten die nähere und weitere Umgebung des Landeplatzes, die sie durch die beiden Fenster der Mondfähre zu Gesicht bekamen. „Der Landeplatz ist so eben wie ein Fussballplatz. Das Lunar Module steht inmitten eines weiten Kraters. In der Umgebung gibt es einzelne Felsbrocken, die bis zu drei Meter hoch sind“, sagte Armstrong. Etwa anderthalb Kilometer von dem Landeplatz entfernt erhebt sich ein kleiner Hügel. Die Farbe des Mondgesteins sei undefinierbar. Grau herrsche vor. Wie Aldrin mitteilte, würde der Beobachtungswinkel den Farbeindruck bestimmen. Obgleich der Landeplatz sehr eben ist, sei die Mondoberfläche von grösseren und kleineren Kratern übersät. Einige haben einen Durchmesser von ein bis zwei Metern, andere seien weiter als 15 Meter. „Es sind zu viele, als dass man sie zählen könnte“, sagte Aldrin. Sofort nach der Mondlandung hatte die Flugleitung in Houston die Astronauten zu ihrer Landung beglückwünscht mit den Worten : „Bravo. Jungen, alle Gesichter hier und in der ganzen Welt sind jetzt froh und entspannt. Ihr habt eine phantastische Leistung vollbracht.“ Neil Armstrong, der Kommandant der Mission entschuldigte sich bei seinen NASA-Vorgesetzten für die um 39 Sekunden gegenüber dem Zeitplan verspätete Landung. Er habe vorsichtig steuern müssen, um scharfen und hoch aufragenden Kraterrändern auszuweichen. „Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, Jungen, Eure Leistung war phantastisch.“ Dieses Zwiegespräch über eine Entfernung von mehr als 400 000 Kilometern wurde auch von dem dritten Besatzungsmitglied Michael Collins verfolgt, der am Steuer des Mutterschiffes 122 Kilometer über dem Landsplatz schwebte. Er schaltete sich ebenfalls in das Gespräch ein : „Ich habe alles mitgehört“, sagte er seinen beiden Kollegen. „Die Landung war phantastisch.“ Der historische Augenblick der Mondlandung eines bemannten Raumfahrzeugs erfolgte am Ende eines Arbeitstages, der von den internationalen Presseagenturen als der „längste Tag der Weltraumerschliessung“ bezeichnet wurde. Die drei Astronauten hatten einige Stunden Schlaf eingebüsst, da 90 Minuten hindurch die Radioverbindung zwischen dem Raumschiff und dem Raumflugzentrum in Houston unterbrochen war. Fieberhaft untersuchten die Raumfahrer alle Bordsysteme und gelangten zu dem Schluss, dass alles einwandfrei funktioniere. Später teilte die Flugleitung in Houston mit, dass in der Bodenempfangstation die Stromversorgung infolge eines Schadens unterbrochen worden war. Armstrong zeigte Sonntag mittag an, er habe fünfeinhalb Stunden, Aldrin sechs Stunden und Collins nur fünf Stunden gegenüber den im Zeitraum vorgesehenen neun Stunden geschlafen. Am Sonntag um 17,15 Uhr begann Edwin Aldrin mit den letzten Überprüfungen der Apparatur der Landefähre vor dem Abstieg. Eine Stunde später stieg Armstrong durch den Verbindungstunnel zu ihm. Sie trennten sich damit von dem dritten Besatzungsmitglied Collins. der bis Montag abend allein in dem Mutterschiff Zurückbleiben musste. Infolge der komplizierten Uberprüfungsvorgänge ersuchten Armstrong und Aldrin die Flugzeitzentrale in Houston, auf die Direktübertragung des Trennungsmanövers des Landebootes von der Kommandokapsel zu^ verzichten, da ihnen keine Zeit mehr bliebe, die Fernsehkameras zu führen. Um 19,47 Uhr trennte sich die Landefähre von dem Mutterschiff. Die Lostrennung erfolgte im Funkschatten des Mondes. Minuten hindurch war die Funkverbindung zu den beiden nun getrennt fliegenden Raumkörpern unterbrochen. Längere Zeit flogen Kommandokapsel und Fähre nur 12 Meter voneinander entfernt im Formationsflug. Collins beobachtete unterdessen die Landefähre, um zu überprüfen, ob sie durch die Lostrennung keinen Schaden genommen hatte. Die intakte Fährä begann nun nach Einschaltung ihres eigenen Bremstriebwerks auf einer gesonderten-Bähn zur Mondoberfläche abzusteigen, die sie bis auf 15 Kilometer an den Mondboden heranführön sollte. Nach einer weiteren Aktivierung des Bremstriebwerks wurde in 10,5 Kilometer Mondnahe der Höhenradar in Betrieb gesetzt, der von diesem Augenblick an die beiden Besatzungsmitglieder laufend über die Bodenverhältnisse unterrichtete. Höhenradar und. .visuelle Beobachtungen gestatteten es Armstrong und Aldrin, den Lar.deplatz im Meer der Ruhe genau zu erkunden. - Während des 60 Minuten dauernden Abstiegs aus 15 Kilometer Höhe verringerte sich die Geschwindigkeit des Adlers ständig. In 2250 Meter Höhe betrug sie noch 548 Stundenkilometer. Nach diesem „grossen Fenster“ wurde in 1000 Meter Höhe das „kleine Landefenster“ erreicht. Aus dieser Höhe erkundeten die Astronauten mit freiem Auge den Landeplatz und das Landegebiet und wählten den genauen Landeplatz. In 150 Meier Höhe schwebten die Astronauten mit 64 Stundenkilometern über dem Mondboden dahin. Von dieser Höhe übernahm Armstrong die Handsteuerung der Fähre (Fortsetzung auf Seite 5) Mit der gleichen Vorsicht wie im Simulator (unser Bild), setzte Neil Armstrong am Montag um 4,56 Uhr (Bukares*er Zeit) als erster Mensch seinen Fuss auf den Mond