Neuer Weg, 1970. július (22. évfolyam, 6579-6605. szám)

1970-07-22 / 6597. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen NeuerWen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 22. Jahrgang / Nr. 6597 Bukarest, Mittwoch, 22. lull 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung 9 Bukarest,' Piaţa Scinteil, Telefons 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschltza, Medlasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Banl Im Süden des Landes Hälfte der Frucht unter Dach und Fach Mangelhafte Maschinenauslastung verzögert Erntetempo / Zwischenfruchtanbau im Rückstand Bukarest. — Auch in den nördlichen Landesteilen ist das Brotgetreide schnittreif. Folglich haben, soweit es das Wetter zulässt, die Kombinen in allen weizenbauenden Gebieten freie Fahrt. Aus dem letzten Lagebericht des Ministe­riums für Land- und Forstwirtschaft geht hervor, dass bis zum 19. Juni in den SLBs 96 und in den LPGs 88 Prozent der Gerstenfelder abgeerntet worden sind. Bei Wei­zen ergibt sich folgendes Leistungsbiid : Die SLBs haben 40 und die LPGs 25 Pro­zent des Ernteguts geborgen. Weiterhin Schrittmacherdienste leisten die südlichen Gebiete, die im Durchschnitt die Hälfte der Frucht bereits unter Dach und Fach haben. Spitzenplätze belegen die SLBs der Kreise Ialomiţa, Tulcea, Ilfov und Brăila, wo das Brotgetreide zu 70 bis 80 Prozent geborgen wurde. Stichproben der letzten Tage haben ge­zeigt, dass mancherorts die Auslastung der Erntemaschinen viel zu wünschen übrig lässt. Auf diese Art erklärt sich auch der grosse Leistungsunterschied von Kreis zu Kreis. In einigen Wirtschaften werden mit dem hochleistungsfähigen Mähdrescher des Baumusters „Gloria“ nur acht Tonnen Weizen je Arbeitstag einge­bracht, während man bei entsprechender Arbeitsorganisierung 40 Tonnen realisie­ren kann. Ebenso wurde ermittelt, dass die Pannenbehebung nicht überall prompt erfolgt. Es sind in diesem Jahr alle natürlichen Voraussetzungen (entsprechende Boden­feuchtigkeit) vorhanden, um etwa 1,2 Millionen Hektar mit Zwischenfrüchten zu bestellen. Auf diese Art können die unter Hochwassereinwirkung entstande­nen Verluste weitgehend wettgemacht werden. Es muss jedoch gesagt werden, dass diese Aktion noch nicht richtig ange­laufen ist, obwohl dia Halmfruchternte schon seit Wochen eingesetzt hat. Aus dem erwähnten Lagebericht ist ersichtlich, dass bis zum 19. Juli in den SLBs nur knappe 55 000 Hektar mit Zwischenfrüch­ten bestellt wurden ; das sind 26 Prozent von den Vorhaben. Noch besorgniserre­gender ist die Situation in den LPGs, die mit 160 000 Hektar erst 17 Prozent der diesbezüglichen Aufgaben realisiert ha­ben. Dabei hat man in den Genossen­schaften fast 700 000 Hektar Halmfrüchte abgeemtet. Eine andere Arbeit, die ebenfalls keinen Aufschub duldet, ist die Heumahd. Bis zum 19. Juli haben die LPGs von den 619 000 Hektar Wiesen nur 240 000 Hektar abgemäht. Temesch : Gerstenernteschluss Temesvár (NW). — In den LPGs des Kreises Temesch sind die letzten Ger­stenhalme gefallen, so dass nun alle Kräfte für den Schnitt des Brotgetreides konzentriert werden können, der durch das Schlechtwetter seit Mitte der vorigen Woche abermals gebremst wurde. Recht langsam verlaufen auch Feldräumung und Ackerung, was vor allem die Bestel­lung der Zweitfrucht hinausdehnt. BUKAREST ALS TOURISTISCHE SEHENSWÜRDIGKEIT. Mit Beginn der Hauptsaison treffen täglich Tausende ausländische Urlauber (im Bild : eine Reisegruppe aus der CSSR auf dem Nordbahnhof) in der Hauptstadt ein. Neben einer Stadtrundfahrt stehen die Besichtigung des Dorfmuseums, der Metropolie, der Baustelle des künftigen Natio. naltheaters und des Intercontinental-Hotels, des Sportstadions und der Militärakademie im Ausflugsprogramm für Bukarest. Am Abend kann eine Folklorevorstellung im He­­rästräu-Park besichtigt werden, Foto: Agerpres Telegramm SEINER MAJESTÄT BAUDOUIN König der Belgier Anlässlich des Nationalfeiertags Belgiens übermittle ich Eurer Majestät herz­liche Gratulationen und Wünsche für den Frieden und das Gedeihen des befreun­deten belgischen Volkes. NICOLAE CEATJŞESCU Staatsratsvorsitzender der Sozialistischen Republik Rumänien Togesspiegei Hermannstädter Sommersalon Hermannstadt — Im „Haus der Kün­ste“ am Kleinen Ring 1st der nun schon traditionelle „Sommersalon“ der Het­­mannstädter bildenden Künstler eröffnet .worden. Die umfassende Schau vereinigt über 100 Arbeiten (Ölmalerei, Skulptur, Graphik und Wanddekoration). 45 Künst­ler, darunter Trude Schullerus und Alt­meister Hans Hermann, haben hier aus­gestellt. Der Hermannstädter „Sommer­salon“ vermittelt den Besuchern in rei­­henmässig angeordneter . Folge Einblick in Arbeiten mit neuesten Stiltendenzen bis zur Beibehaltung bekannter Stilrich­tungen der Künstler dieser Stadt. Entlassungen bei NASA Washington. — Kurz vor dem Jahres­tag der ersten bemannten Mondlandung entschloss sich die amerikanische Welt­raumbehörde NASA zur Entlassung von weiteren 900 Angestellten. Durch diese drastische Sparmassnahme wird sich der Personalbestand auf 29 850 Mitarbeiter verringern und damit den niedrigsten Stand seit 1963 erreichen. Tausend falsche Doktoren Rom. — Vor einem italienischen Schwurgericht sollen über 1000 ehemalige Studenten erscheinen, die unter Verdacht stehen, ihren Doktor „auf italienische Art“ erworben zu haben. Die Carabinieri haben ln einigen privaten Lehrinstituten schwerbelastendea Material beschlag­nahmt, woraus hervorgeht, dass über 500 Dissertationen bestellt und gekauft wor­den waren. Laut den in Kraft befindli­chen italienischen Strafgesetzen wird die unrechtmässige Erwerbung des Doktor­titels mit Gefängnishaft von 3—12 Mona­ten bestraft. Zur Beweisführung gegen die Angeklagten müssen voraussichtlich über 2000 Zeugen vernommen werden. „Fulvia“ gesunken Oslo. — Nach einem 30stündigen Brand ist der norwegische Dampfer „Fulvia“ in der Nähe der Kanarischen Inseln' gesun­ken. Die 719 Passagiere und die Schiffs­besatzung konnten vom französischen Schiff „Ancerville“ gerettet und auf die Insel Teneriffa gebracht werden. 15 neue Gefängnisse London. — Laut Angaben der engli­schen Zeitschrift „Economist" sind in England die strafbaren Vergehen seit Kriegsende auf das Dreifache gestiegen. Damit wurden die englischen Gefäng­nisse zu eng, und man sieht sich nun genötigt, 15 neue Anstalten zu bauen. Die Kosten dafür werden auf 60 Millio­nen Pfund Sterling veranschlagt. Entführung La Paz. — Zwei westdeutsche Techni­ker, Eugen Schulmauser und Günter Lerch. sind aus der Ortschaft Teoponte (Bolivien) von unbekannten Personen ent­führt worden. Die beiden Techniker wa­ren in den Goldminen der nordamerika­nischen Bergwerksgesellschaft „South American Placers“ beschäftigt. Laut ei­nem Kommuniqué der Nationalen Be­freiungsarmee Boliviens sollen die bei­den Techniker hingerichtet werden, falls die Regierung nicht 10 politische Häft­linge binnen 48 Stunden auf freien Fus« setzt. 28000 Wohnungen übergeben Baustoffindustrie : Um 57,4 Millionen Lei zusätzliche Waren für den Freiverkauf Bukarest. — 28 000 Wohnungen aus ih­rem diesjährigen . Bauprogramm haben die Bauleute bisher fertiggestellt. Davon entfallen 7400, um 300 mehr als vorge­sehen, auf Bukarest. Die erhöhte Wohnbautätigkeit und der intensive Baurhythmus bei Industriebau­ten stellten auch an die Baustoffindustrie grössere Anforderungen. Es konnten in diesen Sektor bisher planzusätzlich 1,6 Millionen Mauerziegeln und -blocke, über 22 000 Tonnen Zement, rund 2100 Kubik­meter Betonfertigteile geliefert werden. Ausserdem lieferte die Baustoffindustrie für den Freiverkauf zusätzlich Waren im Werte von 57,4 Millionen Lei. Klausenburg (NW). — 1453 Neuwohnun­gen haben dieTBaueinheiten des Klausen­burger Kreisbauunternehmens fertigge­stellt, davon 846 in der Kreishauptstadt. Damit ist der bisherige Bauplan um 184 Appartements überboten worden. Zu er­wähnen ist. dass die Mieter in 18 Blocks mit mehr als 500 Wohnungen zwischen 15 und 60 Tagen früher einziehen konnten als der Übergabetermin vorsah. Maschinenbaubetriebe bereichern Sortiment Temesvár. — Die Maschinenbaubetrie­be des Kreises Temesch haben den Se­rienbau neuer Maschinen und technolo­gischer Einrichtungen begonnen. Die UMT beispielsweise baut einen neuen Gabel­stapler mit Seitengabel, der eine Trag­kraft von 5 Tonnen aufweist. Ebenfalls in Serie wird ein Motorstapler von 1,5 tp gefertigt. Das Produktionsprogramm um­fasst auch noch andere Aggregate für den Betriebstransport. Im Elektromotor- Werk ist eine weitere Baureihe von Elek­tromotoren kleiner und mittlerer Lei­stung in Fertigung gegangen. Für Bau­stellen fertigt das „6 Martie“-Werk einen , Materialaufzug mit 7 Tonnen Tragkraft ,, sowie eine Kletterschalung. „Technome-’ tal“ und das Reparaturwerk erzeugen ei-* nen Anhänger für den Futtermitteltrans­port mit mechanischer Lade- und Entla­devorrichtung. Bewässerungsanlagen und verschiedene Ersatzteile für Landmaschi­nen. ! Temesvars neuer Präsentierungsladen Temesvár (NW). — Auf dem 30.-De­­zember-Boulevard, im ehemaligen Hutla­­den, eröffnete der bekannte Temesvarer Chemie- und Leichtindustriebetrieb „Vic­toria“ seinen ersten Präsentierungsladen. Zum Verkauf gelangen in erster Reih» die begehrten Guban-Schuhe sowie Tasch­nerwaren und Modeschmuck. Der Hutla­den wird bis auf weiteres aufgegeben und dafür sollen in den Damen- bzw. Herrenkonfektionsläden im Neubau gleich­falls auf dem 30.-Dezember-Boulevard, gegenüber der Kathedrale, Hutsektionen eingerichtet werden. Wie wird das Wetter ? Die letzten 4 S Stunden: Durch eine leichte Warmluftzufuhr vom Mittel­ländischen Meer war besonders in der südöstlichen Landeshälfte ein leichter Temperaturanstieg zu verzeichnen. Im Nordwesten leichte Regenfälle. Tiefsttempc­­raturen gestern zwischen 5 (Odorhei) und 20 Grad (Sulina). Mittagstemperaturen zwi­schen 17 (Orawitza) und 28 Grad (Vlzirn). In Bukarest zwischen 13 und 26 Grad. Wetterentwicklung : Temperatur lm Ansteigen, vorwiegend heiter. In der nordwestlichen Landeshälfte etwas feuch­ter, veränderlich und örtliche Gewitter. Schwache bis mässige Winde. Tiefsttempe­­raturen zwischen 10 und 20 Grad, Höchst­werte zwischen 22 und 23 Grad, im Süden örtlich wärmer. Gebirge : Stärkere Bewölkungen ; lm Westgebirge, im Banaler Bergland und im Norden der Moldau Regenschauer. Sonst nur leichte Niederschläge, vorwiegend nachmittags. Seminare der Internationalen Friedensakademie eröffnet Österreichs Aussenminister betont den aktuellen Charakter der Themen Wien (Agerpres.) — Montag abend wur­den in Wien im Palais Palffy die Seminare eröffnet, die die Internationale Friedens­akademie veranstaltet. Ihre Themen sind „Gewährleistung des Friedens“ und „Bei­legung internationaler Konflikte“. In der Eröffnungsansprache betonte Österreichs Aussenminister Rudolf Kirch­schläger den aktuellen Charakter der Se­minarthemen. Hinsichtlich der österrei­chischen Aussenpolitik erinnerte Kirch­schläger daran, dass sein Land Beziehun­gen friedlicher Zusammenarbeit zu allen Nachbarn aufgenommen hat und bereit ist, selbst die Initiative zu ergreifen, wenn es seines Erachtens einen positiven Beitrag zum internationalen Zusammen­wirken und zur Festigung der inter­nationalen Sicherheit leisten kann. „In den kommenden Tagen“, sagte der öster­reichische Minister, „werden wir den Re-gierungen aller europäischen Staaten so­wie den USA und Kanada ein Memoran­dum über die Einberufung und die Tages­ordnung einer europäischen Sicherheits­konferenz übermitteln. Wir hoffen, dass die Darlegung unseres Standpunktes das Verständnis für eine solche Konferenz er­leichtern wird, die, davon sind wir über­zeugt, einen wertvollen Beitrag zur Kon­solidierung der Sicherheit in. Europa er­bringen könnte. Unserer Auffassung nach erfordert die Gewährleistung des Frie­dens und der internationalen Sicherheit positive Schritte. Alle Staaten“, unter­strich der österreichische Aussenminister, „müssen die Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen und der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte — Souve­ränität, Integrität und Unabhängigkeit al­ler Völker — hochhalten.“ Unterhaus billigt Ausnahmezustand Ab Dienstag in den Häfen Militär im Einsatz London (Agerpres). — Das Unterhaus billigte Montag abend den von der kon­servativen Regierung infolge des Docker­streiks verhängten Ausnahmezustand. Dies wurde ohne Abstimmung erreicht. Ein Teil der Labouropposition unterstütz­te die Regierung, doch warnte Barbara Castle, Minister für Arbeitskräfte und Produktivität in der Wilson-Regierung, die Konservativen davor, die gegenwärti­gen Umstände zu nutzen, um eine ge­werkschaftsfeindliche Politik zu betrei­ben. Die Debatten behandelten hauptsächlich die Möglichkeit eines Einsatzes des Mi­litärs in den Häfen. In regierungsnahen Kreisen verlautet, dass ab Dienstag Mi­litär eingesetzt wird, um die Ladung der in den britischen Häfen blockierten Schif­fe zu löschen, falls die Docker ihre Ar­beit bis dahin nicht aufnehmen. Wie es heisst, nehmen die Schauerleu­te unverändert die gleiche Haltung ein. Nach Meldungen aus den Häfen des Kon­tinents erklären sich die belgischen, hol­ländischen und skandinavischen Docker mit ihren englischen Kollegen solidarisch. Nicosia: Prozess gegen Rechtsextremisten Nicosia (Agerpres.) — Mittwoch beginnt in Nicosia ein Prozess gegen 21 griechi­sche Zyprioten, die angeklagt sind, der rechtsextremistischen Geheimorganisation „Nationale Front“ .anzugehören. Unter den Mitgliedern dieser Organisation sol­len auch die Urheber des missglückten Attentats vom 8. März auf Präsident Ma­­karios sowie die zahlreicher, in letzter Zeit auf Polizeiposten verübter Anschlä­ge zu finden sein. Es geschieht zum er­sten Mal, dass Mitglieder einer zyprioti­schen Terrororganisation vor Gericht er­scheinen. Solange es nur um die Verladung von Handgepäck geht, halten sich die Auswir­kungen des Dockerstreiks noch in erträglichen Grenzen. Hier verladen Schiffs­­besatzung und Beamten der Schifffahrtslinie Union Castle in Southampton die Rei­sekoffer von 620 Passagieren in den nach Südafrika gehenden Dampfer Edinburgh Castle. Die Hauptfracht musste zurückgelassen werden Rundschau international 300 Stundenkilometer in 3 mm Höhe Der franlSsische Aerotrain vor seiner Inbetriebnahme Paris. — Ein neues Verkehrsmittel soll das Problem einer schnellen Verbin­dung- sowohl zwischen Vororten und Siedlungszentren wie zwischen einzelnen Grossstädten lösen helfen : der Aerotrain. Angesichts der überlasteten Strassen könnte dieses Fahrzeug tatsächlich zukunftweisend jene Lücke füllen, die im modernen Verkehr noch immer eine der grossen Unbekannten darstcllt. Vor kurzem fand eine der ersten öffentlichen Versuchsfahrten mit der Einschicnen- Luftkissen-Bahn in der Nähe von Orleans in Frankreich statt. Die 80 Passagiere in der Kabine des ersten Prototyps des „Aerotrains Interur­­bain Orléans“ hätten sich kaum gewun­dert, wenn ihnen das vom Flugzeug her vertraute „Anschnallen“ nnd „Nicht rau­chen“ befohlen worden wäre. Denn so­wohl die Innenausstattung des 26 m lan­gen Wagens mit bequemen, in Zweier­­und Dreierreihen angebrachten Sesseln, wie der mächtige, siebenflügelige Propel­ler am Schwanz der Maschine erinnerten eher an ein Luft- als an ein Schienen­fahrzeug. Auch der „Standlauf“ und die zwischen „Bodenpersonal“ und zweiköpfi­ger „Cockpit“-Besatzung über Gegen­sprechanlagen ausgetauschten Anweisun­gen schienen weniger zu einem Bahnhof denn zu einem Flugplatz zu passen. Doch weder Anschnallen noch Rauchverbot ge­hörten zum Start. Schliesslich hob sich der Aerotrain ja auch nur 3 mm über den Boden bzw. von der Schiene ab, so­bald die je sechs horizontal und vertikal installierten Luftkissen in Funktion ge­treten waren. Dann bewegte sich der Zug vorwärts, seltsamerweise, ohne dass Beschleunigung oder Endgeschwindigkeit irgendwie zu schätzen wären. Auf der 3,4 m breiten, aus vorgefertigten Betonelementen beste­henden Schiene, die ihrerseits auf Brük­­kenpfeilern 5 m über dem Boden ruht, gleitete man (für den Passagier) fast ge­räuschlos und rüttelfrei dahin. Und wenn nicht vorbeiflitzende Baumwipfel sowie ein normaler, parallel fahrender Eisen­bahnzug, der in wenigen Sekunden weit zurückblieb, den augenfälligen Beweis er­bracht hätten, wäre man den Ziffern auf dem elektronischen Geschwindigkeitsmes­ser gegenüber skeptisch geblieben. Denn dieser zeigte bereits nach 100 Sekunden 256, dann 281 und schliesslich 295 km/h (Fortsetzung »ul Seit* D Mehr Flugzeug aIs Zug: Frankreich» Aerotrain Sie lesen heute INFORMATION Einzelne Lichtblicke — ansonsten Durchschnitt Aus dem Filmrepertoire des Au­gust (Seite 2) WIRTSCHAFT / GESELLSCHAFT Wo und wann wächst die beste Kartoffel ? Gespräch mit Dr. Ing. Andrei Be­­rindei, Leiter der Abteilung Kar­toffelbau beim Kronstädter For­schungsinstitut Die Menschen, die nennen es Liebe Überlegungen zum Problem der sexuellen Erziehung im Litenatur­­unterricht (Seite 3) WISSENSCHAFT / TECHNIK MOTOR Intensiver Gerätebau im Institut für Atomphysik Rumänische Kernphysiker regi­strierten mehr als 100 Erfindungen Blick acht Milliarden Jahre zurück Grösstes Radioteleskop der Erde in den Niederlanden (Seite 4) AUSLAND (Seite 5) SPORT / SERIE (Seite 6) Belegschaften beraten Von Nikolaus Zangl I n den Betrieben haben die Beleg» schaftsvollversammlungen zur Be­sprechung der Planziffern für 1971, begonnen. Die Beratungen sind von be­sonderer Bedeutung. Man zieht Bilanz nach einer wegen der Hochwasserkafa­­strophen äusserst schwierigen Tätigkeits­periode. Ausserdem bereitet man sich nicht einfach für ein neues Planjahr, sondern für den Übergang zu einem neuen Fünfjahrplan vor. Auf Landesebe­ne wurde die Bilanz in grossen Zügen bereits aufgesteilt. In seiner Rede auf dem jüngsten Plenum des ZK der RKP hat Genosse Nicolae Ceauşescu darauf hingewiesen, dass im ersten Halbjahr das Soll der Bruttoindustrieproduktion zu mehr als 101 Prozent erfüllt und zu­sätzlich Erzeugnisse im Wert von 1,5 Milliarden Lei erstellt wurden. Der Pro­duktionszuwachs gegenüber der Ver­gleichsperiode des Vorjahrs beträgt 12,4 Prozent und ist somit grösser als vor­gesehen. „Wir müssen die in der In­dustrie bei der Erfüllung des Halbjahr­solls erzielten Ergebnisse um so mehr unterstreichen, als bekanntlich in dieser Zeitspanne Hunderte von Betrieben in­folge der Überschwemmungen ihre Tä­tigkeit unterbrachen", sagte der Gene­ralsekretär der Partei. Welches ist der eigene Beitrag zu die­sem Gesamtergebnis ? Wie hat man in dieser Zeitspanne gearbeitet, als das ganze Volk in verstärktem Einsatz stand ? Was hat man gut und was we­niger gut gemacht ? Fragen, mit denen sich jetzt die Vollversammlungen der Belegschaften beschäftigen. Sie standen auch auf der Tagesordnung der Planbe­ratungen der Industriezentralen und Kombinate. Die Antworten waren im allgemeinen positiv: Auch solche Zen­tralen und Kombinate haben ihre Plan­aufgaben erfüllt, zu denen vom Hoch­wasser schwer betroffene Betriebe ge­hören. Die unversehrten Betriebe des Hermannstädter Leder- und Schuhkom­binats haben der Mediascher Schuhfa­brik geholfen, ihre Vertragspflichten einzuhalten ; die Einheiten der Industrie­zentrale für Elektromaschinen und elek­trotechnisches Zubehör sind für den Produktionsausfall, der „Electromures" in Tîrgu-Mureş aufgekommen, um nur zwei Beispiele anzuführen, in denen durch Sondereinsätze die gefährdeten Vor­haben von Industriezentralen und Kom­binaten verwirklicht wurden. Freilich, auf den Belegschaftsvollver­sammlungen wird die bisherige Tätigkeit eingehender geprüft, denn hier geht es um die konkrete Produktionstätigkeit. Hier kann man die grossen ungenügend ausgewerteten Möglichkeiten aufdecken, über die wir in den Industrieeinheiten noch verfügen. Es wird notwendig sein — wurde auf dem ZK-Plenum unterstri­chen —, dass wir in der nächsten Zeit unsere Bemühungen verstärken, um ei­ne weit grössere Produktion zu erstel­len, als in den zusätzlichen Verpflich­tungen festgelegt wurde. Notwendig deshalb, weil die vom Hochwasser ver­ursachten Verluste in erster Linie in der Industrie wettgemacht werden können. Erstes Anliegen der Belegschaftsvoll­versammlungen ist es daher, aus der bisherigen Tätigkeit Rückschlüsse für wesentliche Produktionssteigerungen in den nächsten Monaten zu ziehen. Alle Kräfte sind darauf zu konzentrieren, dass bis Jahresende sämtliche in der Industrie aufgetretenen Verluste wieder eingebracht werden und eine Produk­tion im^ Wert von 5 Milliarden Lei er­stellt wird. Die Möglichkeiten dazu be­stehen — das ist aus den günstigen Er­gebnissen ersichtlich, die während der ersten sechs Monate dieses Jahres in der Wirtschaft erzielt wurden. Es be­stehen alle Voraussetzungen, um den Staatsplan für dieses Jahr zu erfüllen und zu überbieten, ebenso den laufen­den Fünfjahrplan erfolgreich abzu­­schliessen und einen kontinuierlichen Übergang zum künftigen Fünfjahrplan zu sichern. Dies sind die dringendsten, die Haupt» probleme, mit denen sich die Beleg« schaftsvollversammlungen beschäftigen» Die gleiche Bedeutung ist jedoch aucí) (Fortsetzung aut Seit« 1)

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