Neuer Weg, 1973. április (25. évfolyam, 7434-7458. szám)
1973-04-01 / 7434. szám
k í Festversammlung in der Hauptstadt 80 Jahre seit der Gründung der politischen Partei der Arbeiterklasse Rumäniens Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu Am Freitag fand in der Hauptstadt die Festversammlung zum 80. Jahrestag der Gründung der politischen Partei der Arbeiterklasse Rumäniens statt. Dieses ruhmreiche Jubiläum hatte für das ganze Volk die Bedeutung eines grossen Festtags. Der festlich geschmückte Saal des Palais der Republik war bis auf den letzten Platz besetzt. Der fahnengeschmückte Bühnenhintergrund wurde von den Jahreszahlen in Goldschrift 1893—1973 beherrscht. In riesigen Lettern stand zu lesen „80 Jahre seit der Gründung der politischen Partei der Arbeiterklasse Rumäniens“. Mit starkem Beifall, Ovationen und Hurrarufen begrüssten die Anwesenden um 17 Uhr das Erscheinen des Genossen Nicolae Ceauşescu und der anderen Partei- und Staatsführer. Minutenlang wurde gerufen „Ceauşescu — RKP“, „Ceauşescu und das Volk“. Im Präsidium der Festsitzung nahmen Platz Genosse Nicolae Ceauşescu, Genossin Elena Ceauşescu, die Genossen Ma■* nea Mänescu, Paul Niculescu-Mizil, Gheorghe Pană, Gheorghe Rădulescu, Virgil Trofin, Ilie Verdeţ, Maxim Berghianu, Gheorghe Cioară, Florian Dănălache, Emil Drăgănescu, Janos Fazekas, ( Petre Lupu, Dumitru Popescu, Leonte ) Răutu. Gheorghe Stoica, Ştefan yoitec, J Iosif Banc, Constantin Băbălău, Petre / Biaiovici Cornel Burtică, Miron Constantinescu, Mihai Dalea, Aurel Duca, Mihai Gere, Ion Ioniţă, Ion Pâţan, Ştefan Andrei, Ion Dincă sowio Kämpfer aus der Illegalität der Partei und der Arbeiterbewegung unseres Landes — Chivu Stoica, Constantin Pirvulescu, Ion Pas, Constanţa Crăciun, Petre Constantinescu-Iaşi, Victor Brátfáleanu, Vanda Nicolschi, Alexandru Sencovici, Ion Popescu-Puţuri, Anton Breitenhofer und Ion Felea — Suzana Gădea, Vorsitzende des Landesrats der Frauen, Ion Traian-Şte- _ fănescu, Erster Sekretär des ZK des T . VKJ, George Ciucu, Rektor der Universität Bukarest, Petre Zimbran, Direktor der Republica-Werke, Maria Diţă, Direktor des Crinul-Betriebs, Ion Fätäceanu, Direktor des Projektionsinstituts für Maschinenbau, Iancu Drägan, Direktor des Instituts für metallurgische Forschungen, Vasile Iscru, Held der Sozialistischen Arbeit, Mechaniker in den 23.- August-Werken, Marin Bänilä, Held der Sozialistischen Arbeit, Arbeiter im Maschinenwerk für rollendes Material Griviţa Roşie, Maria Arşu, Arbeiterin in der Konfektions- und Wirkwarenfabrik Bukarest, Corina Bäjescu, Studentin auf der Fakultät für Elektronik des Polytechnischen Instituts der Hauptstadt. Im Saal waren anwesend Mitglieder des ZK der RKP, des Staatsrats und der Regierung, Leiter von Zentralinstitutionen und gesellschaftlichen Organisationen, Kämpfer aus der Illegalität der Partei und der Arbeiterbewegung, Parteiund Staatsfunktionäre, Persönlichkeiten des wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Lebens, Bestarbeiter der ' Bukarester Betriebe, Generale und hohe Offiziere, Studenten und Schüler. Die Festsitzung wurde eröffnet von Genossen Gheorghe Cioară, Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Erster Sekretär des Munizipalkomitees Bukarest der RKP, Oberbürgermeister der Hauptstadt, der die Teilnahme der Partei- und Staatsführer an der Feier dieses Ereignisses hervorhob und sagte: „Gestatten Sie mir, vor allem diesen Anlass wahrzunehmen, tun in Ihrem Namen, im Namen aller Kommunisten, aller (Fortsetzung auf Seite 5) Werte Genossen! Wir feiern heute den 80. Gründungstag der politischen Partei unserer Arbeiterklasse — der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rumäniens —, ein äusserst wichtiges Moment für die Entwicklung der revolutionären Bewegung in unserem Lande, für die Entwicklung unserer Nation, für die unabhängige Behauptung Rumäniens. Die Feier dieses denkwürdigen Ereignisses bietet Anlass, Rückblick zu halten auf die reiche Geschichte unserer Arbeiterbewegung, auf die revolutionären, demokratischen Traditionen des rumänischen Volkes, der fortschrittlichen, patriotischen Kräfte, der Kommunisten — mit denen alle grossen Umgestaltungen, die sich in der modernen rumänischen Gesellschaft vollzogen haben, alle Siege, die auf dem Wege der proletarischen Revolution und des erfolgreichen Aufbaus der neuen Gesellschaftsordnung — der sozialistischen Gesellschaftsordnung — unlöslich verbunden sind. (Starker, langanhaltender Beifall.) Gestatten Sie mir, bei diesem Anlass der Arbeiterklasse, der Bauernschaft, den Intellektuellen, allen Werktätigen, ohne Unterschied der Nationalität, dem Liebe Genossen! Die Geschichte der Arbeiterbewegung Rumäniens ist eng verbunden mit der allgemeinen ökonomisch-sozialen Entwicklung unserer Gesellschaft, mit dem Fortschritt der Produktivkräfte und den Veränderungen, die sich in den Produktionsverhältnissen unseres Landes vollzogen haben. Bekanntlich wurde die wirtschaftliche Entwicklung der Rumänischen Lande im Vergleich zu anderen Ländern in Mittelund Westeuropa lange Zeit durch verschiedene objektive historische Faktoganzen Volk wie auch den alten kommunistischen, sozialistischen, revolutionären und demokratischen Kämpfern die herzlichsten Gratulationen wie auch den Wunsch zu übermitteln, das Banner des Sozialismus und Kommunismus .in Rumänien immer hoch zu halten. (Starker, langanhaltender Beifall.) Indem wir die Gründung der politischen Kampfpartei der Arbeiterklasse Rumäniens feierlich begehen, würdigen wir aufs herzlichste diejenigen, die alles, selbst das Leben einsetzten und sich gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für Freiheit und soziale Gerechtigkeit, für den Fortschritt unserer Nation erho des Proletariats ren gehemmt. Der Feudalismus hat sich bei uns länger erhalten und die Erweiterung des Inlandsmarktes, das Auftauchen der kapitalistischen Produktionsverhältnisse verhindert. Gleichzeitig hat die jahrhundertelange Fremdherrschaft, die das rumänische Volk erdulden musste und die das nationale Vermögen ausgeschöpft, den breiten werktätigen Massen schwere Leiden gebracht, die Entwicklung der Produktivkräfte, das Voranschreiten auf dem Wege des sozialen und ökonomischen Fortschritts verhindert hat, einen zutiefst ungünstigen Einfluss auf die ökonomisch-soziale Entwicklung des Landes ausgeübt. Erst gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts tauchen zugleich mit der Entwicklung der Manufakturtätigkeit und der Industrie Produktionsverhältnisse, kapitalistischen Typs auf. Dieser Prozess macht sich gegen Mitte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stärker geltend und bewirkt gleichzeitig, da er sich unter dem Einfluss grosser sozialer Bewegungen entwickelt, wie dies die Revolution von 1821, die bürgerlich-demokra(Fortsetzung aut Seite 2) * U Die Anfänge der Organisation der Arbeiterklasse, der Verbreitung des Marxismus in Rumänien, die vor 80 Jahren erfolgte Gründung der revolutionären politischen Partei i ■ . .ri-v-, ■■ r. . . .- / '-V \ -rl . • ■ H • •.Ä;*>.*«•' viv ' ■-rk —, ■■ trfr-ţţpr» -„veri. ben und die lichtvolle Gegenwart des unabhängigen und blühenden sozialistischen Vaterlandes vorbereitet haben. Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 25. Jahrgang / Nr. 7434 Bucureşti, Sonntag, 1. April 1973 Mi Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung : Bucureşti, Piaţa Scinteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch,' Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Der Vorsitzende des Staatsrates Nicolae Ceauşescu gewährte dem italienischen Publizisten Valerio Pellizzari für die Zeitschrift „L'Europeo" ein Interview Wie bereits gemeldet, hat Genosse Nicolae Ceauşescu am 6. Dezember 1972 den italienischen Publizisten Valerio Pellizzari empfangen. Bei diesem Anlass gewährte ihm Genosse Nicolae Ceauşescu ein Interview für die Zeitschrift „L’Europeo“. FRAGE: Die Errungenschaften, die Rumänien in den letzten 25 Jahren zu verzeichnen hatte, haben breites Interesse ausgelöst. Ich wäre Ihnen dankbar, Herr Präsident, wenn Sie uns etwas über die vordringlichsten Fragen sagen könnten, die die rumänische Gesellschaft heute zu lösen hat. ANTWORT : Rumänien hat in den Jahren des sozialistischen Aufbaus bei seiner wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung tatsächlich beachtliche Ergebnisse erzielt. Ich möchte nur die Tatsache erwähnen, dass die Industrieproduktion in diesem Jahr mehr als das 20fache des Jahres 1938 ausmacht, des Jahres, in dem in der Vergangenheit die höchste Produktion Rumäniens verzeichnet wurde. Das Nationaleinkommen wie auch der Lebensstand des Volkes, der übrigens das Hauptanliegen unserer Politik bildet, haben sich fühlbar erhöht. Auf dem Gebiet der Wissenschaft, des Unterrichts und der Kultur wurden ebenfalls äusserst bedeutende Ergebnisse erzielt. In der Vergangenheit waren nahezu 40 Prozent der Bevölkerung Analphabeten. Wir haben mit diesen Zuständen längst aufgeräumt, und gegenwärtig haben wir den ver-, pflichtenden Zehn-Klassen-Unterricht eingeführt. Unser Hochschulunterricht hat in bezug auf die Studentenzahl den Stand der entwickelten Länder erreicht. Praktisch stellen wir in den Unterrichts^ instituten Rumäniens den gesamten Kaderbedarf für sämtliche Tätigkeitsabschnitte bereit. Ja noch mehr, in Rumänien lernen einige tausend Jugendliche aus den Entwicklungsländern^ Tob wiil nicht mehr über die Entwicklung der kulturellen und wissenschaftlichen Tätigkeit sprechen, die ein ständiges Anliegen unserer ganzen Politik bildet, da wir den Standpunkt vertreten, dass die Wissenschaft die Grundlage der gesamten Entwicklung der Gesellschaft bilden muss. Was die vordringlichsten Probleme anbelangt, die die sozialistische rumänische Gesellschaft in Zukunft zu lösen hat, bestehen diese vor allem darin, den Unterschied aus der Welt zu schaffen, der uns im allgemeinen noch von den industriell und wirtschaftlich entwickelten Ländern trennt. Ausgehend davon rücken wir die rasche Entwicklung der Industrie, die Modernisierung der Agrarproduktion und zugleich die rationelle Standortverteilung der neuen Produktivkräfte, der Industrie und verschiedener Institutionen auf dem Landesterritorium in den Vordergrund. Die Organisation der Entwicklung der Städte und Dörfer durch Errichtung von neuen städtischen Zentren und die Verbesserung des Organisationsstands und der Lebensbedingungen in den vorhandenen Städten bilden ein anderes Anliegen, da wir den Standpunkt vertreten, dass dies für die künftige Entwicklung des Landes äusserst wichtig ist. Ausgehend von diesen Anliegen stellt sich selbstverständlich in erster Linie das Problem der Ausbildung der notwendigen Kader für alle diese Tätigkeitsbereiche, und zwar als eine Grundvoraussetzung für den allgemeinen Fortschritt der Gesellschaft. Ich muss darauf hinweisen, dass wir bei der Entfaltung unserer gesamten Tätigkeit von der Einführung der Errungenschaften der fortgeschrittensten Wissenschaft und Technik in Industrie, Landwirtschaft und andere Bereiche ausgehen, um mit den Umgestaltungen Schritt zu halten, die die wissenschaftliche und technische Revolution der Gegenwart in der Welt hervorgerufen hat. Schliesslich ist die Verbesserung der materiellen und geistigen Lebensbedingungen des ganzen Volkes unser ständiges Anliegen. Ich beziehe mich sowohl auf die Bemühungen um die Steigerung der Einkünfte der Bevölkerung, die Entwicklung des Wohnungsbaus, die Verbesserung der Gesundheitsbetreuung, als auch um andere Anliegen im Zusammenhang mit der möglichst raschen Verbesserung der Lebensbedingungen. FRAGE: Sie stehen seit 1965 ander Spitze der Rumänischen Kommunistischen Partei. Die heutigen Ergebnisse — zweifellos das Ergebnis einer äusserst komplexen Tätigkeit — setzen auch die Ausschaltung einiger Hindernisse voraus. Könnten Sie uns die Schwierigkeiten nennen, Herr Präsident, auf die Sie in diesen Jahren gestossen sind ? ANTWORT: Zweifellos hatten wir in all dieser Zeit — die Zeit nach 1965 mit inbegriffen — sehr komplexe Probleme zu Bewältigen und verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden — einige objektive Schwierigkeiten in Verbindung mit dem Entwicklungsstand des Landes und andere subjektive Schwierigkeiten in Verbindung mit der Tätigkeit der Partei- und Staatsorgane. Ich möchte jetzt nicht auf die objektiven Schwierigkeiten eingehen, da es verständlich ist. dass ein niedriger Stand von Industrie und Landwirtschaft für die Entwicklung eines Landes viele Schwierigkeiten schafft. Die Hauptschwierigkeit bestand vor allem darin, dass wir nicht für sämtliche Sektoren über die notwendigen Kader verfügten, um den Forderungen, die ein hohes Entwicklungstempo der Gesellschaft verlangte, vollauf nachkommen zu können. Zweitens bekundeten sich verschiedene dogmatische — um mich so auszudrücken — starre Tendenzen beim Herangehen an gewisse Entwicklungsprobleme der Gesellschaft, entstanden vor allem durch das Nichtbegreifen der objektiven Gesetzmässigkeiten, der entsprechendsten Formen, ihrer Anwendung auf die realen Bedingungen der rumänischen Gesellschaft. Diese Erscheinungen traten selbstverständlich insbesondere in einer gewis(Fortsetzung aui Seite 8) Genosse Nicolae Ceauşescu empfing die holländischen Journalisten Aad van den Heuvel und René Sleven Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, empfing Samstag vormittag Aad van den Heuvel, aussenpolitischer Redakteur, und René Sleven, Sendeleiter bei der holländischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft KRO. Beim Empfang waren zugegen die Genossen Cornel Burtică, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees, Sekretär des ZK der RKP, und Constantin Mitea, Mitglied des ZK der RKP, Berater des Vorsitzenden des Staatsrates. Aus diesem Anlass gewährte Genosse Nicolae Ceauşescu den holländischen Journalisten ein Fernsehinterview.