Neuer Weg, 1980. február (32. évfolyam, 9549-9573. szám)

1980-02-01 / 9549. szám

Seite 2 Rumänisch-sowjetische Wirtschaftsgespräche Moskau (Agerpres). — Der Minister für Maschinenbau der Sozialistischen Repu­blik Rumänien, loan Avram, führte wäh­rend seines Besuchs in Moskau Gesprä­che mit W. Fjodor Shigalin, Minister für Schwer- und Transportmaschinenbau, W. W. Krotow, Minister für den Bau energetischer Maschinen, sowie mit Lei­tungskadern der Ministerien für Ausseri­­handel und Aeronautik. Geprüft wurden Fragen der bilateralen Wirtschaftsaustau­sche, der Zusammenarbeit und der Ko­operation in der Produktion zwischen den beiden Ländern. Papst-Besuch in Brasilien Brasilia (Agerpres). — Papst Johannes Paul II. hat die Einladung der brasiliani­schen Regierung zu einem offiziellen Bra­silien-Besuch angenommen. Dies meldet die Agentur France Presse unter Bezug auf ein Kommuniqué des brasilianischen Aussenministeriums. Suche nach der ,,Titanic" Washington. — Der amerikanische In­dustrielle Jack Grimm aus Texas will versuchen, das Wrack des 1912 bei sei­ner Jungfernfahrt gesunkenen Übersee­dampfers „Titanic“ zu finden. Es soll etwa 600 Kilometer von der neufund­ländischen Küste entfernt in 3640 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund liegen. Für die Nachforschungen plant Grimm den Einsatz eines Tiefseetauchgerätes, das bis zu zehn Personen auf nehmen kann. Es ermöglicht 72stündige Unterwasserein­sätze in Tiefen von 4500 Metern. Aus der Tauchkapsel heraus sollen Filmaufnah­men gemacht werden. Zwei mit Kameras ausgerüstete Roboter können auch ausser­halb der Kapsel operieren. 9 Millionen Arbeitslose in den EG-Ländern Brüssel (Agerpres). — In den Ländern des Gemeinsamen Marktes gibt es nicht nur 6 Millionen Arbeitslose, wie es in den offiziellen Statistiken heisst, sondern über 9 Millionen, wenn man die unsichtbare Arbeitslosigkeit in Betracht zieht, die ins­besondere verheiratete Frauen und beim Arbeitsamt nichtregistrierte Jugendliche betrifft. Dies erklärte Henk Vredeling, Mitglied der EG-Kommission, kürzlich vor dem (West-)Europäischen Parlament in Strassburg. „Mörderbienen" friedlich geworden (Fortsetzung von Seite 1) Opfer her“, erläutert Wiese. „Von anderen Bienen greifen höchstens 50 bis 100 an.“ In den letzten Jahren wurde es ruhig um die „Mörderbienen“, weil sie sich mit der einheimischen Spezies vereint und ei­nen „idealen Nachwuchs“ (Wiese) hervor­gebracht haben. Der Fleiss blieb erhalten, die Aggressivität liess nach. Wiese: „Wir verzeichneten eine Veränderung der Per­sönlichkeit.“ Brasiliens Honigindustrie, in Florianopolis und Umgebung konzentriert, blüht. Wiese warnt allerdings: „Die neue Bie­nenrasse muss immer noch vorsichtig be­handelt werden. Man darf sie nicht pro­vozieren.“ Die Angriffslust der afrikani­schen Vorfahren macht sich, wenn auch auf mildere Weise, nach wie vor bemerk­bar. Viele Nachfahren der Mörderbienen wandern gen Norden. Sie werden in den nächsten Monaten bereits in Kolumbien erwartet, in wenigen Jahren sollen sie auch in den Vereinigten Staaten aufkreu­zen. Helmuth Wiese beruhigt seine Imker- Kollegen in diesen Ländern: „Sie brauchen keine Angst zu haben.“ Sicherheitsrat prüft Beschwerde der afrikanischen Länder Grossbritannien soll Londoner Rhodesien-Abkommen respektieren New York (Agerpres). — Der Sicherheitsrat trat Mittwoch abend auf An­suchen der Gruppe der afrikanischen Länder bei der UNO zusammen, um die Beschwerden dieser Staaten über die Verletzung durch Grossbritannien der Lon­doner Rhodesien-Abkommen zu prüfen. In Eröffnung der Debatten äusserte C. Cecil Dennis jr., Aussenminister Libe­rias, des Landes, das den Vorsitz der Or­ganisation der Afrikanischen Einheit inne­hat, „die tiefe Besorgnis Afrikas im Zu­sammenhang mit der schweren Verletzung des im Lancaster House Unterzeichneten Abkommens“ und erklärte, diese Verlet­zung gefährde das Abkommen ernst. Trotz der britischen Erklärungen, sagte er, denenzufolge alle Truppen der Süd­afrikanischen Republik aus Rhodesien abgezogen worden seien, weisen un­sere Quellen noch auf eine massive Präsenz von etwa 6000 südafrikanischen Militärs und Söldnern in Zimbabwe hm. Er unterstrich dass nach Ansicht der afrikanischen Staaten „alle südafrikani­schen Truppen sofort aus Rhodesien ab­gezogen werden müssen“. Liberias Aussenminister ersuchte die britische Regierung, in Rhodesien un­verzüglich folgende Massnahmen zu tref­fen: Ausweisung aller südafrikanischen Truppen und Söldner; Rückzug der rho­­desischen Sicherheits- und Hilfskräfte auf ihre 'Standorte; Befreiung der politischen' Häftlinge; Gewährleistung der sicheren Heimkehr für rhodesische Flüchtlinge. Er ersuchte den Sicherheitsrat, dahin zu wir­ken, dass die britische Regierung ihren Verpflichtungen nachkommt, die ihr aus dem im Lancaster House Unterzeichneten Abkommen erwachsen. Grossbritanniens Vertreter, Botschafter Anthony Parsons, wies die Behauptungen zurück, denenzufolge England, in der Ei­genschaft der Verwaltungsmacht in Rho­desien, die Londoner Abkommen verletze. Er gab aber zu, dass es in jüngster Zeit in Rhodesien zu häufigen Zwischenfällen und Verletzungen der Feuereinstellung gekommen sei. Der britische Botschafter erklärte, England sei entschlossen, alles Unternehmbare zu tun, um die Abhal­tung freier Wahlen in dieser Kolonie zu gewährleisten. Der Sicherheitsrat tagt weiter. Für die Wiedervereinigung Koreas Vorbereitende Arbeitskontakte in Panmunjon vorgeschiagen Pjöngjang (Agerpres). — Wie die Agen­tur ACTC meldet, richtete der Premier des Administrativen Rates der Koreanischen VDR, Li Giong Ok, am 29. Januar ein Schreiben an den südkoreanischen Pre­mier Shin Hyon Hwank. Darin bestätigte er den Empfang der zustimmenden Ant­wort auf den Vorschlag der Koreanischen VDR,ein Treffender beiden Premiers und einen Meinungstausch vorzunehmen über den Weg zu einem Dialog zwischen dem Norden und Süden Koreas im Hinblick auf die unabhängige und friedliche Wie­dervereinigung des Landes. Li Giong Ok äusserte die Überzeugung, dass die.. Begegnung einen guten Anfang der multilateralen Kontakte zwischen den Politikern aus Nord und Süd darstellen wird, und machte den Vorschlag, dass De­legationen der beiden Seiten zwecks Dis­kussionen über Verfahrensfragen der Be­gegnung am 6. Februar, um 10 Uhr vor­mittags zu Arbeitskontakten in Panmun­jon Zusammentreffen sollen. Die Koreani­sche VDR wird zu diesem Zweck eine De­legation entsenden, der ein stellvertreten­der Direktor einer Abteilung des ZK der Partei der Arbeit Koreas vorsteht, der gleichzeitig auch Berater des Administra­tiven Rates der Koreanischen VDR ist. Amazonas spült Südamerikas Erde in den Ozean Brasilia. — Der Amazonas trägt Jahr für Jahr 800 bis 900 Millionen Tonnen Sediment aus seinem Einzugsgebiet an und spült den grössten Teil davon ins Meer. Das haben neuere Messungen brasiliani­scher und amerikanischer Wissenschaftler im Verlauf dieses grössten südamerikani­schen Stromes ergeben, über die die Zeit­schrift „Nature“ berichtet. Frühere Schät­zungen lagen zum Teil um etwa die Hälf­te niedriger. Die Sehlamm-Massen stammen vor al­lem aus dem Hinterland; in Obidos, etwa 850 Kilometer von der Flussmündung ent­fernt, haben die Schwemmstoffe ihr Ma­ximum ei'reicht, obwohl die Wassermassen des Amazonas auf dem letzten Stück sei­nes Laufs noch einmal um etwa zehn Pro­zent aus den Nebenflüssen vermehrt wer­den; das Sediment jedoch erhält keinen Zuwachs. In Obidos drängen im Juni — die Men­gen schwanken mit der Jahreszeit — 230 000 Kubikmeter Wasser in der Sekun­de zwischen den Atoazonas-Ufern zur Mündung. Sie befördern pro Tag 4,7 Mil­lionen Tonnen Schwemmstoffe. Selbst wenn 20 Prozent dieser Menge noch bis zur Mündung im Flussbett abgelagert wer­den, wäre der Amazonas der drittgrösste Versorger.— nach dem Gelben Fluss und dem Ganges — der Ozeane mit Festland- Material. TROTZ KLIRRENDEM FROST füllt der heisse Disput zwischen der Londoner Verwaltung der „British Steel Corporation" und den Stahlwerkern unvermindert an. Unser Bild : Streikposten vor einem der stiilgelegten Betriebe. Finanzhilfe für Grenada Saint Georges (Agerpres). — Der Insel­staat Grenada in der Karibik wird von Algerien, der Libyschen Jamahiriyah und Syrien eine Finanzhilfe von 10 Millionen Dollar erhalten. Dies gab der Premier­minister Grenadas, Maurice Bishop, nach Abschluss seiner offiziellen Reise in die drei arabischen Länder bekannt. Während der Besuche wurden Abkommen der bila­teralen Wirtschafts- und Handelskoopera­tion abgeschlossen. Die zugesagte Anleihe soll zur Finanzierung von Wirtschaftsvor­haben dienen, so zum Beispiel für den Bau eines modernen internationalen Flughafens nahe der Hauptstadt Saint Georges, des­sen Baukosten auf 45 Millionen Dollar veranschlagt wurden. Griechenland will Wasserkraft besser nutzen Athen (Agerpres). — Zwecks Ein­schränkung des Verbrauchs an Erdöl als Brennstoff hat das öffentliche Energie­­unternehmen Griechenlands (DEH) den Bau zweier Wasserkraftwerke am Aliakmon-Fluss beschlossen. Diese wer­den bei Sphikia und Assomata entstehen. Das Kraftwerk bei Sphikia wird über drei Produktionseinheiten von je 105 Mega­watt verfügen, während das zweite auf eine Gesamtleistung von 108 Megawatt ausgelegt ist. Der erste Strom soll ab Dezember 1982 geliefert werden. Der Vorsitzende der Panhellenistischen Bewegung (PÁSOK), Andreas Papandreu, hatte eine Begegnung mit Genossen Gheorghe Rädulescu, Mitglied des Politischen Exeku­tivkomitees des ZK der RKP und Stellver­tretender Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, der Grie­chenland auf Einladung der PASOK einen Freundschaftsbesuch abstattet. Seitens Ge­nossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, wurden ein freundschaftlicher Gruss und die besten Wünsche übermittelt, die Genosse Andreas Papandreu aufs herzlichste er­widerte. Der Universität „Jawaharlal Nehru“ in Delhi wurde eine Schenkung rumänischer Bücher überreicht. Dies fand im Rahmen der Veranstaltungen statt, die in Indien an­lässlich des 2050. Jahrestags der Gründung des ersten zentralisierten und unabhängigen dakischen Staates organisiert werden. Die Schenkung enthält Werke des Genossen Nicolae Ceauşescu, in Indien herausgebrachte Werke über das Schaffen und die Persön­lichkeit des Präsidenten Rumäniens, Werke über die Realisierungen Rumäniens in Be­reichen des gesellschaftspolitischen und kulturellen Lebens und die Geschichte des rumänischen Volkes. Die Agenturen ADN und DPA melden, dass , der Vorsitzende des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Erich Honecker, und der Bundeskanzler der Bun­desrepublik Deutschland, Helmut Schmidt, übereingekommen sind, den vorgesehenen Arbeitsbesuch des Bundeskanzlers in der DDR zu vertagen. Der Besuch soll zu einem für beide Seiten günstigen Termin im Laufe dieses Jahres stattfinden. Der Vorsitzende der UNO-Vollversamm­lung-, Salim Ahmed Salim, weilt zu einem fünftägigen Besuch in den Vereinigten Ara­bischen Emiraten. Er unternimmt eine Er­kundungsreise in die Länder der Golfzone und hatte vorher Kuweit besucht. Einen Kredit von 125 Millionen Dollar erhielt Jugoslawien von der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zur Finanzierung des Baus eines Autobahn­abschnitts. der die Stadt Nisch im Süden der SFR Serbien mit Ortschaften im Nord­westen Jugoslawiens verbinden soll. Eine Delegation norwegischer Schiffsbauer, die China besuchte, Unterzeichnete in Pe­king- ein Abkommen, aufgrund dessen die chinesische Seite einen Kredit von 100 Mil­lionen Dollar erhalten wird, mit dem Er­zeugnisse der norwegischen Schiffbauindu­strie gekauft werden sollen, meldet die Agentur Neues China. Spaniens Fremdenverkehrerlös betrug im Vorjahr 6,4 Milliarden Dollar, womit die Re­kordeinnahmen von 1978 überschritten wur­den, gab das Statistikamt in Madrid be­kannt. Spanien wurde im vorigen Jahr von 38,9 Millionen Touristen besucht. In den Strassenverkehrsunfällen in der BRD kamen im Vorjahr 1? 975 Menschen ums Leben. Die Zahl der Verwundeten be­trug 483 000. Dies gab der Automobilklub der Bundesrepublik Deutschland in Mün­chen bekannt. NEUER WEG / 1. Februar 1980 Genosse Nicolae Ceauşescu nahm die Beglaubigungsschreiben des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland entgegen (Fortsetzung von Seite 1) Bei der Überreichung dar Beglaubi­gungsschreiben übermittelte Botschafter MICHAEL JOVY dem Präsidenten Nicolae Ceauşescu und allen Bürgern der Sozialistischen Republik Rumänien einen herzlichen Gruss und die besten Wünsche seitens des Präsidenten der Bundesrepu­blik Deutschland, Karl Carstens. In der Rede, die der Botschafter aus diesem Anlass hielt, wurde unterstrichen, dass sich seit der Herstellung diplomati­scher Beziehungen zwischen den beiden Staaten „die gegenseitigen Beziehungen günstig entwickelten, wobei den Begeg­nungen zwischen politisch verantwortli­chen Persönlichkeiten der beiden Länder bei der Förderung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit die entscheidende Rolle zukam“. Danach wurde hervorgehoben, „die Ergebnisse dieses ständigen Dialogs beweisen die Tatsache, dass zwischen Staaten mit unterschiedlicher Gesell­schaftsordnung und verschiedenen Auffas­sungen erspriessliche gegenseitig vorteil­hafte Beziehungen möglich sind“ ; in der Rede wurde an einige vor kurzem zwi­schen den beiden Ländern vereinbarte Dokumente erinnert, die die Entwicklung und Diversifikation der rumänisch-west­deutschen Zusammenarbeit auf politi­scher, ökonomischer, technisch-wissen­schaftlicher und kultureller Ebene zum Gegenstand haben, Handelsaustausche und andere Bereiche von gemeinsamem In­teresse. Der Redner unterstrich, dass Ru­mänien und die Bundesrepublik Deutsch­land „in den internationalen Bezie­hungen vielseitig engagiert sind und zusammen für die Fortführung einer Politik verantworten, die auf wach­sende Sicherheit und Zusammenar­beit orientiert ist“. „Deshalb“, heisst es in der Rede, „sind unsere Staaten an der uneingeschränkten Durchführung der Be­stimmungen in der Schlussakte der Kon­ferenz von Helsinki interessiert und legen Wert auf die erfolgreiche Fortführung des Prozesses, den die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa begann. Mit Achtung und Sympathie ver­folgen wir die politische Tätigkeit Ihres Landes und begrüssen insbesondere die Verpflichtung zur Achtung der grundle­genden Prinzipien der Ünabhängigkeit und Gleichberechtigung aller Staaten“. In der Rede werden die Grundsätze der westdeutschen Aussenpolitik betont und es wird erklärt : „Wir teilen Ihre Über­zeugung, dass es gilt, die Erzielung von Fortschritten im Bereich der Abrüstung, der Rüstungskontrolle und -beschränkung entschieden anzustreben. Ebenso teilen wir Ihre Einschätzung, wonach dem künf­tigen Ausbau der Nord-Süd-Beziehungen besondere Bedeutung beizumessen ist. Das Gefälle zwischen arm und reich muss aufgrund einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung überwunden werden.“ Zum Abschluss unterstrich die Rede den Wunsch des Botschafters, zur Wei­terentwicklung der Beziehungen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwi­schen der BR Deutschland und der Soziali­stischen Republik Rumänien beizutragen. Präsident NICOLAE CEAUŞESCU dank­te bei der Entgegennahme der Beglau­bigungsschreiben für die übermittelten Wünsche und richtete seinerseits an den Bundespräsidenten Karl Carstens und an das Volk der Bundesrepublik Deutschland einen herzlichen Gruss sowie die besten Wünsche für Frieden und Gedeihen. In der Antwortrede des rumänischen Staatschefs wurde mit Genugtuung der Beziehungen zwischen Rumänien und der BR Deutschland gedacht, die eine stete Entwicklung und Diversifikation erfahren, im Geiste der anlässlich der rumänisch­westdeutschen Gipfeltreffen festgelegten Orientierung und der Gemeinsamen feierli­chen Erklärung von 1973, und der Gemein­samen Erklärung von 1978 und sagte fort­fahrend: „Besonders unterstreichen möchte ich die unablässige Entwicklung der Wirt­schaftsbeziehungen der technisch-wissen­schaftlichen Zusammenarbeit sowie der Zusammenarbeit in anderen Bereichen von gemeinsamem Interesse, die bewirkte, dass die Handelsaustausche zwischen un­seren Ländern in den letzten acht Jah­ren ym mehr als das Dreifache anstiegen, sowie die Ausführung einiger konkreter Vorhaben in der Fertigungskooperation. Unseres Erachtens aber bestehen noch weitgehende Möglichkeiten für den Aus­bau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern, insbesondere was die Ausführung einiger neuer Aktionen der Fertigungskooperation betrifft.“ In der Rede wurde anschliessend ge­sagt : „Rumänien, das einen umfassenden Prozess der ökonomischen und sozialen Entwicklung erlebt, tritt konsequent für die stete Erweiterung der Beziehungen der Freundschaft und Zusammenarbeit mit allen Staaten, unabhängig von der Gesellschaftsordnung ein, beteiligt sich aktiv an der internationalen Arbeitstei­lung, am weltweiten Umlauf materieller und geistiger Werte und leistet einen ak­tiven Beitrag zur Lösung der grossen in­ternationalen Fragen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht. Unser Land tritt beharrlich ein für die Festigung der Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa, für die Verwirklichung der Be­stimmungen in den Dokumenten der Kon­ferenz von Helsinki als einheitliches Ganzes und nimmt regen Anteil an der gründlichen Vorbereitung des Madrider Treffens, von dem wir Ergebnisse erwar­ten, die dazu angetan sind, der breiten und uneingeschränkten Entwicklung der ökonomischen, wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit auf dem Kontinent neuen Aufstieg zu verleihen, und insbesondere zu praktischen Mass­nahmen des militärischen Disengagements und der Abrüstung zu führen, ohne die von einer realen Sicherheit in Europa und in der Welt keine Rede sein kann. Unter Bedingungen, da wir einer Ver­schlimmerung der internationalen Lage beiwohnen, betrachten wir es als ein Ge­bot des Augenblicks, dass alle Staaten und Völker ihre Bemühungen um die Lö­sung der zwischenstaatlichen Streitfragen ausschliesslich auf friedlichem Wege, durch Verhandlungen intensivieren. Un­seres Erachtens gilt es. alles zu tun, um das unveräusserliche Recht eines jeden Volkes zu achten, über sein Schicksal in souveräner Weise zu entscheiden, sein Recht, seinen Entwicklungsweg selbstän­dig, ohne jedwelche Einmischung von aussen zu wählen.“ Präsident Nicolae Ceauşescu wünschte dem neuen Botschafter Erfolg in seiner Tätigkeit und versicherte ihn der vollen Unterstützung des Staatsrats, der Regie­rung und seiner eigenen Unterstützung. Nach der feierlichen Überreichung der Beglaubigungsschreiben unterhielt sich Präsident Nicolae Ceauşescu herzlich mit Botschafter Michael Jovy. An der Feierlichkeit und am Gespräch beteiligten sich Ştefan Andrei, Aussenmi­nister, und Silviu Curticeanu, Präsidial­sekretär und Sekretär des Staatsrates. Mitglieder der Botschaft der Bundesre­publik Deutschland in Bukarest waren ebenfalls zugegen. ö Sport • Sport • Sport • Sport • Sport # Thomas Klauser mit 249.60 Punkten, gefolgt von Hubert Schwarz (241,70 Punkte). Tokio. — Die ungarische Fussballmann­­schafl Újpest Dózsa Budapest spielte in Omiya gegen die Auswahl Japans und ge­wann 4:2 (0:1). Rom. — Die 10 km im internationalen Biathlonwettbewerb um den Weltcup von Anterselva entschied Frank Ulrich (DDR) in 34:51,77 für sich. Am letzten Wettbe­werbstag gewann die Mannschaft der DDR die 4x7.500 km vor den Vertretungen Öster­reichs, der UdSSR. Polens. Frankreichs und Italiens. New York. — Der internationale Dachver­band der Profiboxer WBA mit dem Sitz in Ciudad de Mexico ermittelte den Amerika­ner als Weltmeister im Schwergewicht. In der Wertung folgt Mike Weaver. Ex-Welt­­meister Leon Spinks belegt Rang 10. Zürich. — In Anzere und Verbier began­nen die Skimeisterschaften der Schweiz. Den Riesenslalom gewann Peter Lüscher in 96,58. Die Abfahrt der Frauen ging an Annemarie Bischofberg im 1:57.79. München. — Die Fussballmannschaft der Amateure aus Langei-wehe besiegte Hertha BSC überraschend im Sechzehntelfinale des Fussball-Pokals der BRD 2:1. Im Achtel­finale wird Langerwehe auf den Zweitligi­­sten FC Bayreuth treffen. Kopenhagen. — Das Sechs-Tage-Radren­­nen von Kopenhagen ging an das belgisch­­westdeutsche Paar Patrick Sercu/Albert Fritz mit 455 Punkten. Auf Platz 2 kamen Danny Clark (Australien)/Kim Svendsen (Däne­mark). Rom. — Der 47jährige Italienische Ski­fahrer Carlo Sala stellte einen neuen Welt­rekord auf. In 24 Stunden bewältigte er 259,052 km. Der alte Rekord betrug 230 km und gehörte seinem Landsmann Ivano Ma­­rangoni. München. — Das Freundschaftsspiel zwi­schen den Eishockey-Auswahlen der BRD und der UdSSR von Garmisch-Partenkirchen endete 7:4 (3:0, 0:3. 4:1) zugunsten der so­wjetischen Mannschaft. Bogota. — Im vorolympischen Fussball­­turnier von Bogota besiegte die Mannschaft Brasiliens die Vertretung Boliviens 4:0 (3:0). Rom. — Das Viertelfinal-Rückspiel um den Fussbali-Pokal Italiens zwischen Ju­ventus Turin und Internazionale Mailand endete 0:0. Juventus qualifizierte sich für das Halbfinale, nachdem sie das Hinspiel 2:0 gewonnen hatte. Im Halbfinale spielt Juventus gegen AC Turin und der AS Roma trifft auf den Zweitligisten Ternana. London. — Das erste Finalspiel um den Supercup zwischen Nottingham Forest, Gewinner des Europapokals der Landes­meister. und CF Barcelona, Sieger im Eu­ropapokal der Pokalsieger, wurde von den Engländern 1:0 (1:0) gewonnen. Das Rück­spiel findet in Barcelona statt. Kopenhagen. — Der dänische Tennisver­band organisiert am 4, und 5. März in Ko­penhagen1 ein Treffen zwischen der Vertre­tung der USA und einer Auswahl Europas. Der letzteren werden u. a. der Schwede Björn Borg und der Italiener Adriano Pa­­natta angehören. Die bekanntesten Soleier der amerikanischen Mannschaft sind Jimmy Connors und Vitas Gerulaitis. Paris. — Die 66. Auflage des internatio­nalen Cross um die Ayacaguer-Trophäe ging an den belgischen Leichtathleten Emile Puttemans. Er lief die 10,800 km in 31:39.0. Den zweiten Platz belegte der Engländer Hughes Jones in 31:43,0 vor dem Franzo­sen Bouster in 31:51,0. München. — Peter Leitner gewann die Skispringmeisterschaften der BRD von Isny. Er erzielte 254,10 Punkte (längster Sprung 87,50 m). Auf Platz 2 kam der 15jährige • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse # Aus der Auslandspresse ® Aus der Auslandspresse ® Aus der Auslandspresse Blaue Bohnen â la carte Mafia-Lokale: Wo New Yorks „Mob“ sich nährt MAGAZIN Zürich Am Abend des 25. September 1959 sitzt Mafioso Anthony „Little Augie Pi­sano“ Carfano in „Gian Marino’s“ Re­staurant in Midtown Manhattan über ei­nem Teilet Spaghetti mit Muschelsauce. Die Sauce schmeckt ihm. So gut, dass er den Küchenchef bittet, ihm das Rezept aufzuschreiben. Der Teller ist noch nicht abgeräumt., als Carfano ans Telefon ge­rufen wird. Eilig verlässt er darauf das Lokal. Am nächsten Morgen findet ihn die Polizei in seinem Wagen in der Nähe des La Guardia-Airport. Carfano ist tot, erschossen. In seiner Brieftasche stecken J935 Doller — und das Rezept der Mu­schelsauce. Die Mafia, „Mob“ in New York, lässt sich die italienische Küche schmecken, ta­felt an weiss gedeckten Tischen und mag Gerichte, „wie sie Mutter kochte, Gnocchi und solche Sachen“, sagt der Keilner in der „Grotta Azzurra“, 387 Broome Street in Manhattan. Die „Grotta Azzurra“ ist eines der bekannteren Mafia-Restaurants. Don Carlo Gambino, einst Boss der Bosse, ass regelmässig in der „Grotta Azzurra“. Auch Mafioso Frank Costelio war Stammgast. Als er starb, hinterliess er eine Steuerschuld von 598 048 Dollar. Einem Kellner hatte ér mal für eine 15 Cent teure Tasse Kaffee zehn Dollar Trinkgeld gegeben. „Oh“, sagt einer, der seit 20 Jahren in der „Grotta Azzurra“ arbeitet, „sie geben grosszügig Trinkgeld: Geld ist kein Problem.“ An den Wänden des Restaurants hän­gen Papstbilder, und Ex-Baseball-Star Joe DiMaggio hat ein Bild mit handschrift­licher Widmung gestiftet. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis liess sich hier ein dünner Tony Provenzano mit seiner Leibspeise Pasta-e-Fagiole wieder aufpäppeln. Auch Mafioso Carmine Trau­­manti sass hier zu Tisch, „bis er in Schwierigkeiten kam“, sagt der Kellner. Jetzt sitzt Carmine hinter Gittern: Er wurde als Drahtzieher eines happigen Heroingeschäfts verurteilt. Heute werden übrigens rund ein Drit­tel aller Restaurants, Bars und Clubs in New York von der Mafia kontrolliert. Ne­ben Glücksspiel, Prostitution, Drogenhan­del, Kreditwucher, Erpressung und Infil­tration von Gewerkschaften gehört die Gastronomie zu den grossen Profitquellen des „Mob“. Über Strohmänner hat er Tausende von Restaurants fest im Griff. Lebensmittel und Spirituosen, die in die­sen Betrieben konsumiert werden, liefern meist Mafia-eigene oder zumindest Mafia­­infiltrierte Firmen. Mit brutalen Metho­den verschafft sich dás organisierte Ver­brechen Zugriff auf immer neue Lokale. Die Bosse der Mafia verkehren denn vor allem in jenen Lokalen, welche die beste Küche bieten. Zur Zeit ist das „Prudehti’s“ an der Second Street in Long Island City ein wichtiger Treffpunkt. Am Freitagabend sitzen hier die Capi zusam­men, um an, opulent gedeckten Tischen Geschäfte zu besprechen. Das „Waterfront Crab House“, gleich gegenüber, ist eben­falls ein beliebtes Mafia-Lokal. Sucht man Mafia-Lokale auf und fragt in der Höhle des Löwen nach dem Löwen, so trifft man auf lauter „Kannitverstans“, stö.sst auf den Granit vorgespielter Un­wissenheit. „Was unsere' Gäste machen und worüber sie sprechen — davon wol­len wir nichts wissen“, sagtein Kellner im „Monte’s“, 451 Carroll Street in Brooklyn. „Wir sind da, um die Leute zu bedienen.“ Im „Monte’s“, bekannt für seine gute Küche, hängen signierte Fotos von Sammy Davis jr., Burt Reynolds, Franke Avelon. Von Carmine Persico, einem „Captain“ des Colombo-Clans, dessen Boss Carmine Galante am 12. Juli vergangenen Jahres im „Joe und Mary’s American-Italian Restaurant“ ermordet wurde, hängt kein Bild an der Wand, obwohl er Stammgast war. Als Persico wegen Kidnapping ein­­sass. ljess er sich öfter mal „Monte’s“ feine Scungilli in die Zelle senden. „Per­sico“. sagt der Kellner, „liebte scharfe Sachen.“ Über die Mafiosi unter ihren Kunden wissen die Angestellten der Mafia-Lokale nur Gutes zu berichten. „Die meisten“, sagt der Kellner in der „Grotta Azzurra“, „sind richtige Gentlemen“. Carlo Gambino, einst Herr über den grössten Mafia-Clan, habe in seiner Art an einen Priester er­innert. Die edlen Herren sind Wölfe im Schafs­pelz. In ihren Restaurants sitzt sporadisch der Tod mit am Tisch. Im Kontrast zur Kultiviertheit ihrer Küche scheut sich die Mafia nicht, zwischen zwei Gängen an reich gedeckten Tischen Blut zu ver­­giessen. Carmine Galante, Boss des Bonanno- Clans, der im Laufeder Jahre zentnerweise Heroin ins Land, pumpte und zwölf Jahre einsass, hockte am Nachmittag des 12. Juli im Hinterhof von „Joe and Mary’s American-Italian Restaurant“ an der 205 Knickerbocker-Avenue in Brooklyn. Plötz­lich stürmten vier vermummte, bewaff­nete Männer herein und schossen Galante ins Auge und in die Brust, Carmine fiel rücklings vom Stuhl und presste noch im Tod die Zigarre zwischen die schmalen Lippen. Neben ihm sackten sein Leib­wächter und der Besitzer des Restaurants zusammen, auch sie tödlich getroffen. Die Galante-Killer sind noch heute auf freiem Fuss, doch das Restaurant ist seit Anfang Oktober wieder geöffnet, heisst jetzt allerdings „Mr. Frank’s Italian-Ame­­rican Restaurant“. John Turano, 18 Jahre alt, 100 Kilo schwer, rundes Gesicht, Sohn des ermordeten Restaurant-Besitzers, kriegte beim Feuerüberfall auf Galante eine Kugel in den Rücken. Er hilft jetzt Mr. Frank im Betrieb. An der Wand hängt noch immer „Das letzte Abendmahl“ —■ mit. einem verschlagen dreinblickenden Judas. Turano fährt sich mit der Hand über den Rücken: „Es ist alles verheilt.“ Die erster! paar Male hat er sich zwingen müssen, das Lokal wieder zu betreten. Seine Mutter weigert sich noch immer, an den Tatort zurückzukehren. Meint John: „Das Leben geht weiter, ganz gleich, wie man sich fühlt.“ Auch der Holztisch, an dem Galante starb, steht noch in der Laube. „Umberto’s Clam House“, 129 Mulberry Street in „Little Italy“, ist 1972 für ,ein paar Monate zu einer perversen Touristen­attraktion geworden.' Schaudernd ver­schlangen Leute Fischsuppe, wo am 7. April 1972 morgens um halb drei „Crazy Joe Gallo“ tödlich getroffen aus dem Lokal wankte und auf der Strasse bei seinem Cadillac zusammenbrach. Gallo, Boss einer wilden Brooklyn-Gang, feierte in dieser Nacht mit seiner Frau, ihrer zehn­jährigen Tochter und einem Leibwächter seinen 43. Geburtstag, zuerst im „Copaca­bana“, dann in „Umberto’s Clam House“. Die Killer schickte der rivalisierende Colombo-Clan. Als die drei „Hit-men“ das Lokal betraten, kroch der Leibwächter unter den Tisch und kriegte eine Kugel in den Hintarn ab. „Crazy Joe“ erhob sich von seiner „Zuppa di Pesce“ und schrie seine letzten Worte in die Revolver­mündungen: „Ihr Flurensöhne!“ „Umberto’s Clam House“ gehört Matthew „Matty The Horse“ Ianiello, einem Capo der Genovese-Familie, die grosse Teile der New Yorker Sex-Industrie kontrolliert. Gallos Ermordung in Mattys Lokal löste einen Krieg zwischen den Clans der Co­lombos und Gallos aus, der insgesamt 16 Tote forderte. Vier Monate nach „Crazy Joes“ Tod, am 11. August 1972, betrat ein bärtiger Killer das „Neapolitan Noodle“ an der 79. Strasse in Manhattan. Im Glauben, zwei Colombo-Leute vor sich zu haben, er­­"schoss er zwei unbeteiligte Fleischhändler — drei Colombo-Gangster Sassen am Tisch nebenan. Das „Neapolitan Noodle“ schloss darauf seine Türen und stellte den Betrieb ein. Im „Luna’s“ an der 112 Mulberry Street in „Little Italy“ war „Crazy Joe Gallo“ zweimal vom Tisch weg verhaftet worden, Einmal sass Mafioso Anthony Strollo alias Tony Bender dabei, der später spurlos ver­schwand. Die Polizei nimmt an, dass er ermordet wurde. Man ist übrigens im „Luna’s“ an Fragen über die Kunden nicht interessiert: „Wir sprechen nicht darüber — sie sind hier, das ist alles.“ Sie sind auch in „Ferrara’s Pastry Shop“ (195 Grand Street), wo sich Mafiosi seit Generationen bei Kaffee und Kuchen treffen. Sie speisen weiter im „Casa Bella“ an der 127 A Mulberry Street, Kredithaie aus Brooklyn sind hier anzutreffen, Mafia- Soldaten“ und ihre Dons mit den schwer­geschminkten Maitressen. Ein Pianist be­gleitet, wenn mal ein Gangster zum Mi­krophon greift, um was zu singen, ein Liebeslied oder so. Und der Patron geht von Tisch zu Tisch und fragt, ob alles recht sei. Mafiosi sitzen weiter im „Lanza’s“ an Manhattans 168 First Avenue. Das „La Stella“-Restaurant am Queens Boulevard 10211 in Forest Hills ist auch bei Fein­schmeckern beliebt, die nichts mit dem Mob zu tun haben. Im September 1966 liess die Polizei dort ein Geschäftsessen von 13 Mafia-Bossen hochgehen. Carlo Texas. Die Polizeiaktion maohte Schlagzeilen, das „La Stella“ den doppelten Umsatz. Wo die Bosse gleich im Dutzend hochge­hen, sagten sich wohl die neuen Gäste, muss das Essen vorzüglich sein. Es müssen ja nicht immer Spaghetti alia Sangue sein...

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