Neuer Weg, 1982. február (34. évfolyam, 10168-10191. szám)
1982-02-02 / 10168. szám
Seite 2 Wirtschaftsdelegation Rumäniens in Damaskus Damaskus (Agerpres). — Die rumänische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Ion Stănescu, Leiter des Departements für Bautätigkeit im Ausland, wurde während ihres Besuchs in Syrien von Abdel Kader Kaddoura, Vizepremier für Wirtschaftsfragen, empfangin. Dabei wurden der Stand der Ausführung bei den wichtigsten Objekten geprüft, die die rumänische Seite in Kooperation mit der syrischen in Syrien errichtet und Massnahmen festgelegt, um diese zu beenden und zur Erörterung von Zukunftsvorhaben überzugehen. Bei dieser Gelegenheit wurde die ergebnisreiche Zusammenarbeit im Geiste der auf höchster Ebene zwischen Rumänien und Syrien getroffenen Vereinbarungen hervorgehoben, die sich in den Bemühungen rumänischer und syrischer Fachleute beim Bau dieser Objekte zeigt. Während des Besu"hs hatte die Delegation noch Zusammenkünfte mit den Ministern für Industrie, Erdöl, Wirtschaft und Aussenhandel. Wahlkampf in Irland offiziell eingeleitet Dublin (Agerpres). — Irlands Premierminister Garret Fitzgerald hat die Kampagne zu den für den 18. Februar d.J. anberaumten vorgezogenen Parlamentswahlen offiziell eröffnet. Der Beschluss, vorverlegte Wahlen durchzuführen, wurde nach der Niederlage der Regierungskoalition bei der Abstimmung über den Entwurf zum Staatshaushalt gefasst. Obwohl die beiden politischen Formationen der Regierungskoalition — Fine Gael des Premierministers Garret Fitzgerald und die Labour-Partei unter Führung des Abgeordneten Michael O’Leary — nach zweitägigen Verhandlungen in Dublin über einen Kompromiss in der Budgetfrage mitteilten, sie würden im Falle eines Wahlerfolgs wieder eine Koalition bilden, werden sie den Wahlkampf getrennt führen. Vein den 166 Parlamentssitzen entfielen bisher 80 auf Fine Gael und die Labour-Partei. während die oppositionelle Fianna Fail über 77 Mandate verfügt. Mafia-Boss Coppola verhaftet Rom (Agerpres). — Einer der bekanntesten Mafia-Bosse, Francesco Paulo Coppola, wurde von der Polizei in einer Luxusklinik Roms, wo er steh einer Behandlung unterzog, verhaftet. In dem Haftbefehl wird eine Reihe von Anklagepunkten aufgezählt, darunter Drogenhandel zwischen Sizilien und den Vereinigten Staaten und illegaler Waffenhandel, Coppola war im Februar vergangenen Jahres festgenommen und für eine Kaution von 500 Millionen italienische Lirewieder auf freien Fuss gesetzt worden. Schweres Lawinenungluck (Fortsetzung von Seite 1) dienst noch lebend geborgen werden. Der Bergrettungsdienst setzte seine Bemühungen bis spät in die Nacht fort, musste jedoch infolge der starken Schneefälle und der andauernden Lawinengefahr die Suche einstellen. Die heftigen Schneefälle der letzten Zeit und die am Wochenende eingetretene Erwärmung erhöhten diese Gefahr in den österreichischen Alpen beträchtlich, so dass mehrere Gebirgsstrassen gesperrt werden mussten. Bern. — Vier Alpenpässe wurden in der Schweiz für den Verkehr gesperrt, und der Zugang zu fünf Tälern in der Ostschweiz ist durch den Schnee blokkiért, der stellenweise bis zu 1,5 Meter hoch liegt. Sieben Gebirgsstrassen sowie die Zufahrtswege zu mehreren Dörfern sind durch Lawmen blockiert. Menschenfressender Tiger erlegt Delhi. —> Ein menschenfressender Tiger. dem vermutlich 23 Dorfbewohner zum Opfer gefallen sind, konnte im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh erlegt werden. Nach Presseberichten terrorisierte die Bestie die Einwohner mehrerer Dörfer und hatte erst vor kurzem wieder zwei Menschen angefallen. Ausland line prominente Persönlichkeit des internationalen Lebens Bangladesh: Ein Artikel der Zeitung „The Capital News" über die umfassende Tätigkeit des Präsidenten Rumäniens Dacca (Agerpres). — Unter dem Titel „Dem Präsidenten Nicolae Ceauşescu — eine Ehrung von ganzem Herzen“ veröffentlichte die ln der Hauptstadt der VR Bangladesh, Dacca, erscheinende Tageszeitung „The Capital News“ einen umfassenden Artikel, der dem Geburtstag des Genossen Nicolae Ceauşescu gewidmet ist. Darin heisst es unter anderem: „Der Geburtstag des Präsidenten der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei — der 26. Januar —, bot auch in diesem Jahr Gelegenheit nachdrücklich die grundlegende Wahrheit zu bekräftigen, die die Epoche des sozialistischen Aufbaus bewiesen hat, nämlich den organischen, unlösbaren Zusammenhang zwischen der vollständigen, erneuernden Wandlung des Landes und der entscheidenden Rolle, die der Generalsekretär der Partei in diesem Prozess spielte. Die Kundgebungen der Sympathie und Achtung für den Generalsekretär der Partei und Präsidenten des Landes, die sein Geburtstag veranlassten,' bringen diese Wahrheit vollauf zum Ausdruck.“ „In der Tat“, fährt die Zeitung fort, „weiss die ganze Nation, dass sich Nicolae Ceauşescu schon in seinen Jugendjahren, in den schweren Jahren der Illegalität entschieden und leidenschaftlich in den grossen Klassenkampf eingegliedert hat, den die kommunistische Partei für den Schutz der grundlegenden Interessen der Arbeiterklasse, des ganzen Volkes, für die edle Sache der Unabhängigkeit und Souveränität des Vaterlandes führte. Rumäniens Präsident, der dem Fortschritt in Freiheit und (Frieden des Volkes, aus dem er hervorging und dessen edle Eigenschaften und Ideale er verkörpert, mit Leib und Seele ergeben ist, hat sich dem Bewusstsein der Welt von heute auch als hervorragende Persönlichkeit des Internationalen Lebens eingepräigt.“ Der von Bildnissen des Genossen Nicolae Ceauşescu und der Genossin Elena Ceauşescu begleitete Artikel enthält Angaben über die rege Tätigkeit des Generalsekretärs der Partei. Gleichzeitig würdigt „The Capital News“ die grossen Aktionen für Frieden und Abrüstung, die in unserem Land stattfanden, und unterstreicht: „Wer dies* Aktionen anregt, ist der Generalsekretär der Partei. Seine Ideen und Initiativen für Frieden, Unabhängigkeit, ökonomischen und sozialen Fortschritt wurden in Reden dargelegt, die er anlässlich seiner Besuche in verschiedenen Landeskreisen hielt Weltkonferenz der Journalisten in Dipoli Mit dem Streben nach Wiedervereinigung Koreas solidarisch Helsinki (Agerpres). — Sonntag fand ln Dipoli die Weltkonferenz der Journalisten für die Wiedervereinigung Koreas ihren Abschluss. Die Teilnehmer — Vertreter von Massenmedien aus 70 Ländern der Welt — nahmen eine Erklärung an, in der sie ihre volle Solidarität mit dem gerechten Kampf des koreanischen Volkes für die Verwirklichung ihres legitimen StrebenS bekundeten, in einem geeinten, unabhängigen und gedeihenden Vaterland zu leben. In der Erklärung werden die realistischen und konstruktiven Vorschläge der Koreanischen VDR zur friedlichen und demokratischen Wiedervereinigung des Landes unterstützt, die ihren konkreten Ausdruck in dem von Präsidenten Kim Ir Sen unterbreiteten Programm fanden. Das Programm sieht die Verwirklichung dieses grossen Ziels durch die geeinten Bemühungen aller Koreaner selbst vor, ohne auswärtige Einmischung, ausgehend von den höchsten Interessen der gesamten koreanischen Nation. Das Schlussdokument der Konferenz unterstreicht die Notwendigkeit, die internationale Unterstützung für den Kampf des koreanischen Volkes um die Wiedervereinigung seines Vaterlandes zu verstärken, ein Ideal, dessen Verwirklichung auch den allgemeinen Interessen des Friedens und der Entspannung in Asien und in der ganze Welt entsprechen würde. Preiserhöhungen in der Polnischen VR Die Neuregelungen sind am 1. Februar in Kraft getreten Warschau (Agerpres). . Wie die polnische Presseagentur PÄP meldet, hat der Ministerrat der Polnischen VR einen Beschluss gebilligt über die Abänderung dér Einzelhandelspreise bei Nahrungsgütern, Brennstoff und Kraftstrom und in diesem Zusammenhang auch über ein System von Kompensationen. Es wurde beschlossen, dass die Neuregelungen am 1. Februar in Kraft treten. Dem Beschluss zufolge erhöhen sich die Preise bei Nahrungsmitteln um durchschnittlich 241 Prozent und die bei Brennstoffen und Elektroenergie um 171 Prozent. Mit Bezug auf diesen Beschluss unterstrich der Regierungssprecher für Pressefragen: „Die vom Ministerrat gefassten Beschlüsse über die Abänderung der Einzelhandelspreise bei Nahrungsmitteln, Brennstoff und Elektroenergie sind ein neuer logischer und notwendiger Schritt auf dem Weg der Wiederherstellung des schwerwiegend gestörten wirtschaftlichen Gleichgewichts.“ Die vom Ministerrat beschlossene Preiserhöhung bezieht sich auf jene Konsumgüter und. „.Dienstleistungen, die von entscheidender .Bedeutung für die Lebenshaltungskosten sind und für die staatliche Preise festgesetzt werden. Der Anstieg dieser Preise ist mit der Gewährung von Kompensationen verknüpft. Dies bedeutet jedoch noch keine vollständige Kompensation der infolge der Preiserhöhung bei Waren und Dienstleistungen gestiegenen Lebenshaltungskosten. Eine solche Kompensation ist unmöglich, da sie praktisch die Wiederherstellung des Gleichgewichts des Marktes verhindern würde. Aus diesen Erwägungen, betont die Presseagentur PAP, hat sich der Ministerrat für ein System von Kompensationen in bar entschieden, das in erster Linie die Interessen der Familien mit den geringsten Einkünften schützt. Die Preiserhöhung erfordert von der Bevölkerung zusätzliche Ausgaben in Höhe von 342,8 Milliarden Zloty für Nahrungsgüter und von 48,7 Milliarden Zloty für Brennstoff und Kraftstrom (ein Teil dieser Beträge soll kompensiert werden). Besuch des ägyptischen Präsidenten in Italien Rom (Agerpres). — In Rom fanden Gespräche zwischen Ägyptens Präsidenten Hosni Mubarak und Italiens Premierminister Giovanni Spadolini statt. An den Unterredungen beteiligten sich auch die Aussenminister der beiden Länder, Hassan Kamal Ali und Emilio Colombo. Wie aus einem offiziellen Kommuniqué hervorgeht, auf das sich die Nachrichtenagentur Reuter beruft, kamen bei den Zusammenkünften internationale Probleme von gemeinsamem Interesse zur Sprache, darunter die Lage im Nahen Osten und im Mittelmeerraum, die Ost-West-Beziehungen sowie der sogenannte Nord- Süd-Dialog. Das Kommuniqué weist ferner darauf hin, dass Giovanni Spadolini die konstruktive Rolle der nichtpaktgebundenen Länder, zu denen auch Ägypten gehört, bei der Konsolidierung der Stabilität der Welt würdigte. Anlässlich des Besuchs ln Rom wurde Ägyptens Präsident auch im Vatikan von Papst Johannes Paul II. empfangen. ft- ' y Unruheherd Zentralamerika Instabilität kennzeichnet die M ittelamerikas Isthmusstaaten waren im vergangenen Jahr, wie in den letzten Jahren überhaupt, nicht nur im wahren, sondern vor allem im übertragenen Sinne des Wortes ein heisses Gebiet. Sie werden voraussichtlich auch heuer im Brennpunkt des Interesses stehen, da ihre Probleme sowohl politischer wie auch wirtschaftlicher Natur eher zuals abgenommen haben. Ausnahmslos alle Länder dieses Raumes machen gegenwärtig eine von mehr oder weniger Instabilität gekennzeichnete Phase durch, was einerseits durch die Weltwirtschaftskrise, andererseits durch die immer aktivere Auflehnung gegen die herkömmlichen Herrschaftsformen zu erklären ist. Seit dem Sieg der Sandinisten in Nikaragua gerieten in den einzelnen zentralamerikanischen Staaten die verschiedensten sozialen Schichten in Bewegung, die meist nach der Art der Guerilla, die in Lateinamerika Tradition hat, Versuche unternehmen, die hauptsächlich von Militärs geführten Regimes zu stürzen. Deshalb gelten die Isthmusstaaten seit einiger Zeit als Unruheherd Lateinamerikas. Washington setzt auf die Rechte Was die Entwicklung der Dinge in den mittelamerikanischen Kleinstaaten anbelangt, spielen die USA und ihre Haltung gegenüber den laufenden Ereignissen immer noch eine grosse Rolle. Diese Einstellung hat sich in letzter Zeit des öfteren geändert. Ist der Standpunkt Washingtons, das unverhohlen auf die Rechte setzt, auch grundsätzlich der gleiche geblieben, stellten politische Beoba hter bereits im Herbst vorigen Jahres eine Tendenz zugunsten militärischer Lösungen im Falle der Ausweitung des bewaffneten Konflikts in El Salvador fest, nachdem die Vereinigten Staaten kurzfristig für eine ausgehandelte Lösung plädiert hatten, Bekanntlich hatte auf der 14. Tagung der Streitkräfte der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) in Washington das Thema Salvador Vorrang. Von diesem Treffen war bezeichnenderweise Nikaragua erstmals ausgeschlossen, weil es durch Befehlshaber der Sandinistischen Armee vertreten sein sollte. Die USA versuchten es durchzusetzen, dass OAS-Truppen nach Salvador entsendet werden, stiess mit diesem Vorschlag jedoch zuerst bei Mexiko und Kanada, dann auch bei Brasilien und Venezuela auf Ablehnung. Es ist den USA auch nach dem Debakel auf dem OAS-Militärtreffen nicht gelungen, die lateinamerikanischen Staaten für ihre Interventionspläne zu gewinnen; im Gegenteil, die meisten dieser Länder, darunter sogar traditionelle Verbündete Washingtons, wiesen eine so offne Eiomis-hung in die inneren Angelegenheiten der Nachbarstaaten von sich. Der ursprünglich als Entwicklungshilfe für die Isthmusstaaten Lateinamerikas getarnte Plan Washingtons enthält tatsächlich auch einen Wirtschaftsteil, doch werden die darin vorgesehenen Gelder in erster Linie den vom Weissen Haus mit Wohlwollen betrachteten Regimes sowie den in diesem Raum tätigen US-Flrmen zugute kommen. Wie es heisst, soll die Hilfe für die Region von bisher 150 Millionen Dollar im Jahr nunmehr auf 400 bis 450 Millionen Dollar erhöht werden. Washingtons Grosszügigkeit kann allerdings nicht über den politischen Anschein hinwegtäuschen, den dieses Manöver hat. Selbst bilaterale Kontakte wie die USStaatssekretär Alexander Haigs mit seinem nikaraguanischen Amtskollegen Miguel D’Escoto, die a_jp Rande der OASKonferenz in Castries auf der Karibik-Insel St. Luéia stattfanden, oder die Ruben Zamoras, eines Vertreters der Revolutionären Demokratischen Front (FDR), der vom Assistenten des Stellvertretenden US-Staatssekretärs für Interamerikanische Fragen, Everett Briggs, empfangen wurde — übrigens die ersten offiziellen Gespräche mit der salvadorianiscben Opposition —, brachten keine Annäherung der Standpunkte. Heissester Punkt — Salvador Die Fronten haben sich weiter verhärtet, als Washington von einem kürzlich zwischen Paris und Managua abgeschlossenen Vertrag über Lieferungen von französischem Rüstungsmaterial an das sandinistische Regime erfuhr. Frankreich macht kein Hehl daraus, dass sich sein Standpunkt zum Verlauf der Ereignisse in Zentralamerika von dem der USA grundsätzlich unterscheidet. Das war spätestens seit der französisch-mexikanischen Erklärung klar, durch die die linke Opposition in Salvador als repräsentativer Vertreter dieses Landes anerkannt wurde. Damals Wie auch jetzt reagierten die USA mit Enttäuschung und Unmut auf das eigenwillige Handeln Frankreichs. Washingtons Beurteilung der Lage in Mittelamerika stösst in breiten Kreisen der westlichen Welt, wenn nicht unbedingt auf Widerspruch, so zumindest auf Unverständnis, da es. wie ein Kommentator der Hamburger „Zeit“ schreibt, für die USA unbequemer und weniger spektakulär sei, sich mit den Hauptantriebskräften der zentralamerikanischen Turbulenzen auseinanderzusetzen; mit der himmelschreienden sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeit, mit Ausbeutung, Unterdrückung, Elend, mit den eitel und arrogant an ihren Profiten und Privilegien klebenden Generalitäten und Oberschichten, mit der haarsträubenden Blindheit dieser Eliten für die Notwendigkeit gesellschaftlichen Wandels. Zweifelsohne ist zur Zeit Salvador der „heisseste“ Punkt auf der Landenge zwischen Atlantik und Pazifik. Durch den salvadorianiscben Bürgerkrieg ist, wie man weiss, der Handel lahmgelegt, mangels Investitionen stagniert die Industrie, so dass, um bloss ein Beispiel anzuführen, in San Salvador einer von zwei Arbeitern erwerbslos ist. Vor einiger Zeit machte ein Gerüeht die Runde, laut dem Salvadors Junta-Präsident Duarte, die Staatschefs Guatemalas und Honduras zu einer Allianz ihrer Streitkräfte aufgerufen hätte, um ein „nördliches Dreieck“ zur Zerschlagung der Guerillas zu bilden. Dieses Ansinnen soll aber sowohl von General Romeo Lucas Garcia sowie seinerzeit von General Juan Paz Garcia recht schroff abgelehnt worden sein. In Honduras brachten die Wahlen Ende vorigen Jahres nach 18jähriger Militärherrschaft einen zivilen Präsidenten an die Macht, den liberalen Roberto Suazo Cordova, und damit Aussichten auf eine Rückkehr zur Demokratie. Der neue Staatschef trat am 27, Januar sein Amt an. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus jedoch war 1981 für dieses ärmste Land der Region nicht positiv; Die einstige Wirtschaftszuwachsrate von 6,5 Prozent, die bereits 1980 auf 2,5 Prozent gefallen war, ging noch weiter zurück. Guatemala gilt als der Isthmusstaat, in dem die USA am ehesten Rückhalt finden. Wirtschaftlich steht dieses Land im Vergleich zu seinen Nachbarn, dank der massiven Unterstützung aus Washington, besser; allerdings wirkt sich der Preisverfall bei den wichtigsten Exportgütern (Kaffee, Zucker und Baumwolle) «qwle die elfprozentige Inflationsrate ungünstig aus. Die 30 Prozent Arbeitslosen wiegen schwer in der sozialen Bilanz. Von den Präsidentschaftswahlen, die im April stattfinden sollen, werden zwar keine politischen Veränderungen erwartet, doch sind in Anbetracht der von Terrorakten gekennzeichneten Lage in Guatemala Überraschungen nicht auszuschliessen. Die zahlreichen von Rechtsextremisten verübten Morde bleiben, wie aus den Meldungen internationaler Presseagenturen ersichtlich, an der Tagesordnung. Andererseits haben die guatemaltekischen Guerilleros ihre Tätigkeit im Land ausgedehnt, was häufig zu blutigen Zusammenstössen mit Polizei und Armee führt. Die wirtschaftliche Lage Nikaraguas ist, da bei weitem noch nicht alle Kriegsfolgen beseitigt sind, keineswegs gut. Es ist ausserdem das einzige Land der Region, dem Washington jedwelche finanzielle Unterstützung entzogen hat. Schwierigkeiten bestehen vor allem in der Getreideproduktion; die Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, beispielsweise bei einem Hauptexportartikel wie Kaffee, machen Nikaragua zu schaffen. Die 40prozentige Inflationsrate fällt ebenso schwer ins Gewicht. Zentralamerikanische Allianz Im März d.J. wird auch in Kostarika ein neuer Präsident gewählt. Das Land mit der langjährigsten demokratischen Tradition in diesem Raum war in letzter Zeit völlig unerwartet Schauplatz von Terroraktionen, deren Autoren keiner Orientierung klar zugeordnet werden konnten. Nicht zuletzt wegen der Bombenanschläge wird gegenwärtig die Schaffung einer regulären Armee überlegt, da Kostarika, zum Unterschied von allen anderen lateinamerikanischen Staaten, kein Militär hat. Auch wirtschaftlich erwies sich Kostarika im vergangenen Jahr als verletzbar. Die Wirtschaftskrise wurde durch ausgedehnte und langwährende Streiks, vor allem auf den Bananenpflanzungen schwer beeinträchtigt. Die Auslandsverschuldung stieg mittlerweile auf 2,6 Milliarden Dollar. Um einander angesichts Ihrer schwierigen Wirtschaftslage beizustehen, schlossen sich Salvador, Honduras und Kostarika vor kurzem zur Zentralamerikanischen Gemeinschaft zusammen. Dieses Vorhaben bestand seit längerer Zeit; seine Verwirklichung wurde offenbar durch die verstärkte politische Spannung beschleunigt, da es im Gründungsdokument u.a. heisst, die Verbündeten würden im Falle von Druckausübung oder eines Angriffs von aussen auf eines der drei Länder „gegenseitige Solidarität“ üben. Ungewisse Entwicklungen In zwei anderen Isthmusstaaten, Panama und Belize, zeichnet sich eine kaum voraussehbare Entwicklung ab. Panama gilt als das politisch stabilste Land Zentralamerikas. Es kann jedoch nicht darüber hinweggesehen werden, dass mit dem Unfalitod General Omar Torrijos’ eine politische Persönlichkeit von der Bildfläche verschwunden ist, die massgeblich zum Demokratisierungsprozess in diesem Lande beigetragen hat. Ist seine Fortsetzung auch nicht in Frage gestellt, so doch durch die sich vers-hlechternde Wirtschaftslage — der Schuldenberg beträgt 2,5 Milliarden Dollar — erheblich behindert. Die ehemalige britische Kolonie Belize wurde bekanntlich im September vorigen Jahres selbständig. Der jüngste zentralamerikanische Staat hat mit unvermeidlichen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen. Sie sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern ergeben sich aus der Tatsache, dass Guatemala zwar prinzipiell auf seine Gebietsansprüche verzichtet hat, den Nachbarstaat jedoch nicht als unabhängig anerkennt. Ein solcher Sachverhalt könnte nach Meinung kompetenter Beobachter einen Konflikt auslösen. Lage auf dem Istfimus / Von Edda R e i c h r a t h Rumänisch-algerische Wirtschaftstagung in Algier Algier (Agerpres). — In Algier ist die fünfte Tagung der Gemischten rumänischalgerischen Kommission für ökonomische, technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu Ende gegangen. In dem aus diesem Anlass Unterzeichneten Protokoll verpflichten sich die beiden Seiten, Bemühungen um die Entwicklung und Diversifikation der Handelsaustausche sowie um die Förderung einer gegenseitig vorteilhaften Kooperation zu unternehmen. Das von Genossen Trandafir Cocirlä, Minister für Elektroenergie, Vorsitzender der rumänischen Vertretung in der Kommission, Unterzeichnete Dokument, verweist auf die künftigen Vorhaben der bilateralen Wirtsohaftskooperation in Bereichen von gemeinsamem Interesse und sieht die Notwendigkeit der Erzielung ausgeglichener Handelsaustausche vor. Der Leiter der rumänischen Delegation hatte ferner Arbeitstreffen mit den Ministern für Landwirtschaft und Agrarrevolution sowie für Verkehrswesen. Wien: Sonderparteitag der KPÖ Wien (Agerpres). — Der ausserordentliche Parteitag der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) wurde in Wien abgeschlossen. Daran beteiligten sich 584 Delegierte, die die Parteiorganisationen des ganzen Landes vertraten. Der Parteitag prüfte und billigte das neue Parteiprogramm. Den Bericht zum neuen Programm der KP Österreichs erstattete Parteivorsitzender Franz Muhri. Im neuen Parteiprogramm, erklärte Franz Muhri, werden erstmalig die für die österreichische Gesellschaft spezifischen politischen und sozialen Probleme eingehend behandelt, und die hauptsächlichen Forderungen und Aufgaben der Partei in der gegenwärtigen Etappe formuliert. KHTZXWBtt Die Gespräche zwischen den Aussenministern der Ungarischen VR und der Deutschen Demokratischen Republik, . Fryges Puia und Oskar Fischer, wurden in Budapest abgeschlossen. Oskar Fischer hatte der Ungarischen VR einen mehrtägigen Freundschaftsbesuch abgestattet. ,_ Eine Konferenz der Tschechoslowakischen Sozialistischen Partei wurde in Prag abgehalten. Die Konferenz wählte das - aus 50 Mitgliedern . und zehn stellvertretenden Mitgliedern bestehende Zenträlkbnrrtee'dör Partei, sowie die Zentrale- Revisionskommission. Bohuslav Kucera wurde in seinem Amt als Parteivorsitzender bestätigt.: ;; Mehr als 25003 Lokführer und 1-heizcr Grossbritanniens legten Sonntag die Arbeit nieder, um gegen die Weigerung der Verwaltung der „British Rail“ zu prötesÖaren, die die Abmachungen über die Angleifhung der Löhne an den Preisanstieg nicht erfüllen will. Der Staatschef der Türkei, Kenan Evren, wird am Sonntag zu einem offiziellen Besuch in der Hauptstadt Saudiarabiens erwartet. Er wird mit König Khalid und anderen offiziellen Vertretern des Landes über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten konferieren. Zyperns Präsident Spyros Kyprianou and UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar werden im April in Rom Zusammentreffen, um einige Aspekte der Lage in der Region zu erörtern. In Madrid wurde ein Plenum des ZK der KP Spaniens abgehalten, um die politische Lage zu prüfen, die infolge der Differenzen innerhalb der regierenden Demokratischen Zentrumsunion entstanden ist. Zwölf Personen wurden im Raum Brescia unter dem Verdacht, terroristischen Organisationen anzugehören, von der italienischen Polizei festgenommen. Dabei entdeckte die Polizei drei Verstecke der „Prima Linea“ und stellte Feuerwaffen, Munition und Sprengstoff sicher. Nahezu eine Million Brasilianer wurden 1981 arbeitslos, wie in Brasilia amtlich verlautet. Sachverständige rechnen damit, dass diese hohe Arbeitslosenzahl auch 1982 andauern wird. Allein die in Brasilien vertretenen westlichen Autofirmen haben im vorigen Jahr 28 200 Arbeiter, d. h. 20 Prozent all ihrer Angestellten, entlassen. Auf ŞS5 100 Einwohner belief sich die Bevölkerung Luxemburgs am 1. Januar 1982. Dies wurde In der Landeshauptstadt amtlich bekanntgegeben. Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es auf einer Autobahn in der Nähe der französischen Stadt Melun, als zwei Autos mit voller Wucht zusammstiessen. Neun Personen kamen dabei ums Leben. Hamburg: Wissenschaftler für den Frieden Aktionen und Stellungnahmen gegen den Rüstungswettlauf Bonn (Agerpres). — Unter der Devise „Der Atomtod droht uns allen. Wissenschaftler für den Frieden“ fand in Hamburg eine wissenschaftliche Konferenz statt, an der bekannte Vertreter des wissenschaftlichen Lebens, Professoren der wichtigsten Hochschulen und Fachleute aus den verschiedensten Wissenszweigen der Bundesrepublik Deutschland teilnahmcn. Die Teilnehmer des Treffens billigten eine Erklärung, in der sie die Regierung auffordern, die NATO-Pläne nicht mehr zu unterstützen und die Stationierung neuer amerikanischer nuklearer Mittelstreckenraketen auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland nicht - zu gestatten. Auf der Konferenz wurde auch mitgefeilt, dass tausend Wissenschaftler ihre Unterschrift unter den Appell der Initiativgruppe „Wissenschaftler gegen Atomraketen“ gesetzt haben. Lissabon. — Die Leitung der nationalen Bewegung „Nein zu Kernwaffen in Portugal“ veröffentlichte ein Kommunique, in dem erklärt wird, das portugiesische Volk kämpfe weiter gegen die Stationierung nuklearer Mittelstreckenraketen in seinem Land. Der Friedensmarsch, der vor kurzem in Lissabon stattfand und an dem sich 200 000 Portugiesen beteiligten, wird im Kommuniqué ausgeführt, ist zur grossartigsten Antikriegsdemonstration in Portugal geworden. Die Teilnehmer dieser Kundgebung forderten, dass der Verbreitung der Kernwaffen ein Ende gesetzt und zu konstruktiven Verhandlungen über die allgemeine und vollständige Abrüstung, in erster, Linie die Kemabrüstung, geschritten werde. Den Haag. — „Wir brauchen Brot und Arbeitsplätze, keine Rüstungen und Kernwaffen“ — unter dieser Losung fand in der holländischen Stadt Assen, Provinz Drente, eine Kundgebung der holländischen Friedenskämpfer statt. Die Demonstranten nahmen Stellung gegen den Bau neuer Arsenale in ihrer Provinz sowie gegen die Durchführung von Militärmanövern, gegen neue Kernwaffentypen und ihre Stationierung in Holland. Tokio. • - Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Kulturschaffenden in der Präfektur Okinawa forderten in einem Appell die Auflassung der amerikanischen Militärstützpunkte auf japanischem Boden. Das Dokument verweist auf die schwerwiegende Gefahr für den Frieden, die die Pläne des Pentagons, nukleare Arsenale auf dem Territorium anderer Staaten einzurichten, heraufbeschwören. Bonn. -— Mehrere tausend Personen beteiligten sich in Frankfurt am Main an einer Protestdemonstration gegen den Bau einer neuen Start- und Landepiste auf dem hiesigen Flughafen, die für amerikanische Militärflugzeuge bestimmt ist. RUND 200 000 PORTUGIESEN aus allen Teilen des Landes waren dem Aulruf der nationalen Bewegung „Nein zu Kernwaffen in Portugal“ gefolgt und. bekundeten auf Frieclsißmärschen in Lissabon und Porto ihren Willen zur Verteidigung des Friedens. Auf Plakaten, Transparenten und ln Sprechchören forderten sie .Frieden. Abrüstung und Cnt- SBffHTWng. Die Manifestationen In .Lissabon und Porto waren...die bisher grössten Massenaktionen der portugiesischen Friedenskrqfte, an denen sieh über 300 Organisationen beledigten —■■MMW———BaaanaMaaazgnB'iuniin..i'ii. Bestrahlter Faulschlamm als Zusatzfutter (Fortsetzung von Seite 1) freilebenden Tieren, insbesondere Rindern, Schafen und anderen Wiederkäuern, nutzen könnte. Die Forschungen wurden im Auftrag des Energieministeriums der Vereinigten Staaten in Zusammenarbeit mit den Sandia National Laboratories in Albuquerque durchgeführt. Ihre Ergebnisse wurden auf einer Konsulententagung über nukleare Verfahren zur Begutachtung und Verbesserung von Futtermitteln für Wiederkäuer vorgelegt, die vor kurzem von der Gemeinsamen Abteilung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und der Welternährungsorganisation (FAO) für Verwendung der Atomenergie (Isotope und Strahlen) zur Weiterentwicklung von Ernährungswesen und Landwirtschaft veranstaltet wurde. Sechs Jahre lang wurden für die Arbeiten an der New Mexico State University die festen Bestandteile des Faulschlammes als „primäres Sediment“ in den Kläranlagen der Städte Albuquerque (350 000 Einwohner) und Las Cruces (50 000 Einwohner) in New Mexico gesammelt. Um jede gesundheitliche Gefahr für die Tiere auszuschalten, wurden die festen Faulstoffe bestrahlt und Krankheitserreger dadurch abgetötet. Das Produkt. das durch diese Behandlung nicht radioaktiv wird, wurde dann als Zusatzfutter an Schafe und Rinder verfüttert Dabei ergab sich, dass der Energiegehalt und der biologische Wert des in den Faulstoffen enthaltenen Stickstoffs annähernd derselbe war wie bei gemahlenem Leinsamen. Vier Jahre lang wurden Rinder regelmässig mit festen Faulstoffen gefüttert, während Vergleichsgruppen kein Zusatzfutter erhielten oder auf herkömmliche Weise mit gemahlenem Leinsamen gefüttert wurden. Dabei zeigte sich, dass die Zusatzfütterung bei entwöhnten Kälbern zu einer Gewichtszunahme führte und bei Kühen die Fortpflanzungsfähigkeit erhöhte. Die Gefahr, dass dér Faulschlamm Giftstoffe enthalten körnte, wurde sorgfältig geprüft, aber die Untersuchungen erbrachten keinen Hinweis darauf, dass die Verfütterung getrockneter, mit Gammastrahlen behandelter Faulstoffe an Wiederkäuer ein gesundheitliches Risiko für Tier oder Mensch mit sich bringen könntet Durch die Verwendung landwirtschaftlicher und industrieller Neben- und Abfallprodukte als Futter für Rinder und andere Wiederkäuer könnten Reserven nutzbar gemacht werden, die bisher als Abfall betrachtet werden. Die Ergebnisse des Forschungsprogramms zeigen, dass die Möglichkeit besteht, Abfälle als Nahrungsreserve für Tiere zu nutzen und so den Aufwand der Landwirtschaft für Brennstoffe zu vermindern und die Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen. NZUZ% IVEG / 2. Februar IC32 t