Neuer Weg, 1982. március (34. évfolyam, 10192-10217. szám)
1982-03-02 / 10192. szám
Seite 2 Erklärung Berfinguers zu Gespräch mit Mitterrand Rom (Agerpres). —* Der Generalsekretär der Italienischen Kommunistischen Partei, Enrico Berlinguer, erklärte nach einer Unterredung mit Frankreichs Präsidenten Francois Mitterrand, der Rom einen offiziellen Besuch abstattet, das Beispiel der aus Sozialisten und Kommunisten gebildeten französischen Regierung diene als grosse Ermutigung für die Entwicklung einer Alternative der Linken in Italien, betonte jedoch, dass sich die Frage „des Exports eines Modells“, nicht stellt. Die Gespräche zwischen Francois Mitterrand und Enrico Berlinguer fanden nach den Begegnungen des französischen Staatschefs mit den Führern der fünf Parteien der Regierungskoalition statt, bei denen die internationale politische Lage, die Entwicklung des internen Lebens in beiden Ländern und die italienisch-französischen Beziehungen im Vordergrund standen. US-Bruttonationaiprodukt wuchs 1981 um 2 Prozent Washington (Agerpres). — Das Bruttonationalprodukt der USA erfuhr eine Verringerung, die in den letzten drei Monaten 1981 einer Jahresrate vpn 4,7 Prozent gleichkam. Dies geht aus den Statistiken hervor, die das Handelsministerium in Washington veröffentlichte. Die neuen Daten geben Aufschluss über die Rezession in der amerikanischen Wirtschaft, die das Bruttonationalprodukt 1981 nur zwei Prozent ansteigen liess. Andererseits teilte das Handelsministerium mit, dass sich die Inflation infolge der Preisspirale erhöhte und in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres eine Jahresrate von 9.3 Prozent erreichte und damit höher lag als vorgesehen. Die Arbeitslosenrate stieg in der betreffenden Zeitspanne um nahezu 9 Prozent, während die Bereitstellungen für Konsum und Wohnungsbau sowie für Investitionen und Exporte zurückgingen. Nationale Organisation der Indianer Kolumbiens gegründet Bogota (Agerpres). — In der kolumbianischen Stadt Bosa, südlich von Bogota, fand der erste Kongress der Indianer Kolumbiens statt. Teilnehmer waren 2500 Delegierte, die 79 Stämme vertraten, Auf dem Kongress wurde die Gründung einer nationalen Organisation der Einheimischen Kolumbiens beschlossen. Bei dieser Gelegenheit würde die Notwendigkeit des Kampfes für die Währung der Identität der Indianer hervorgehoben, für die Bewahrung und Wiedergewinnung ihrer Gebiete sowie für ihre Rechte ün Erziehungs- und Gesundheitswesen. Zum Vorsitzenden der Organisation wurde Trino Morales gewählt. Mehr Skiunfälle aus Übermut Wien (Agerpres). — 30 Personen fielen in diesem Winter auf Österreichs Skipisten Unfällen zum Opfer, teilten die zuständigen Behörden mit. Der grösste Teil dieser Unfälle rührt daher, dass die Opfer ihr sportliches Können überschätzten. Erstaunlicherweise ereigneten sich die meisten dieser Unfälle bei Schönwetter, bei dem sich einige Skiläufer zu Leistlingen versucht fühlten, die ihre sportliche Ausbildung bei weitem übertrafen. Ein österreichischer Sachverständiger meinte in diesem Zusammenhang, das beste Mittel, die Zahl tödlicher Unfälle auf Skipisten zu verringern, bestünde darin, Amateurskiläufer entsprechend zu erziehen und ihnen vor allem die Gefahren dieses Sports einprägsam vor Augen zu führen. Edefsteinschmuggier verhaftet Madrid (Agerpres). — Die spanische Polizei teilte mit. dass sie durch eine Aktion in Palma de Mallorca äuf den Balearen dem Treiben einer internationalen Bande von Edelsteinschmugglern ein Ende setzte. Acht Personen, hauptsächlich Ausländer. wurden festgenommen. In der Wohnung eines der Verhafteter, wurden Edelsteine, vor allem Smaragde und Saphire, entdeckt, die auf annähernd 3Q Millionen Pesetas geschätzt werden und. wie die Untersuchung ergab, aus Diebstählen stammen. Ebenfalls entdeckt wurden 55 gefälschte Bescheinigungen mit der Anschrift eines Fachinstituts in Antwerpen, in denen Gewicht und Wert einiger Edelsteine angegeben waren. Paris zählt die meisten Einbrüche Paris (Agerpres). — Unter den Grossstädten der Welt weist Frankreichs Hauptstadt dl© grösste Zahl von Einbruchsdiebstählen auf. Jährlich entfallen dort 26 Einbrüche — solche in Kaufläden und Öffentlichen Lpkalen miteingerechnet —- auf je 1000 Einwohner. Frankreich allerdings nimmt bei diesem Kapitel in der Welt erst den siebenten Platz ein. Auf dem ersten Platz rangieren die Vereinigtet! Staaten mit einem Durchschnitt vön 15 Einbrüchen je 1000 Einwohner; es folgen Israel mit 14, Kanada mit 13. die Bundesrepublik Deutschland mit 12, England mit 11 und Österreich mit 8. Frankreichs Durchschnitt liegt bei 5 Einbrüchen je 1000 Einwohner. Ratteninvasion in Sao Paolo Brasilia (Agerpres). — Enorrri gewachsen ist in letzter Zeit die Zahl dar Ratten in der brasilianischen Grossstadt Sao Paulo. MH den 3 500 000 Einwohnern der Metropole „koexistieren“ rur.d 85 Millionen Ratten. Das ist beunruhigend, und die Lokaibehcrdén haben eine Sitzung der zuständigen Beamten einberufen, um emon wirksamen Plan zur Ausrottung dieser unerwünschten Lebewesen auszuarbeiten. die unter anderem verschiedene Krankheiten verbreiten. Ausland Aktionen gegen Krieg und für Frieden Weltweit rufen friedliebende Kräfte zu Abrüstungsschritten auf W ashing ton (Agerpres). — Unter der Losung „Kernabrüstung und nationale Sicherheit“ tagte in Washington die Konferenz der Vertreter der Öffentlichkeit, die von der Nationalen Koalition für eine neue Aussen- und Miiitärpolitik der Vereinigten Staaten organisiert worden ist. Die Fortsetzung und Beschleunigung des Wettrüstens können, wie die Redner betonten. letzten Endes eine Kernkatastropha hervorrufen. Unterstrichen wurde die Notwendigkeit, das Wettrüsten einzustellen und die Militärausgaben zu verringern und die Programme zur Beseitigung der immer schärfer zutage tretenden Krisenerscheinungen im ökonomischen und soziale Leben der USA auszuweiten. Tokio. — ln der japanischen Stadt Shizuoka fand unter der Devise „Nein dem Atomtod, schützen wir den Frieden!“ ein Meeting der Kämpfer für das Kernwaffenverbot statt. Das Meeting war dem „Tag Bikinis“ gewidmet; Teilnehmer waren Vertreter aus allen Gebieten Japans. Die japanische Öffentlichkeit begeht alljährlich den „Tag Bikinis“ zum Andenken an die japanischen Fischer, die einem Vesuch mit der Wasserstoffbombe, den die USA auf dem Bikini-Atoll anstellten, zum Opfer fielen. Die Meetingsteilnehmer verurteilten die Eskalation des Wettrüstens, in erster Linie der nuklearen Rüstungen, und riefen die Öffentlichkeit Japans auf, entschlossen gegen die Absichten, das Territorium des Landes in ein amerikanisches Kernwaffenarsenal zu verwandeln, Stellung zu nehmen. Sie billigten eine Resolution, in der betont wird, dass die Friedensfreunde in Japan den Kampf für die Auflassung der amerikanischen Militärstützpunkte im Landesbereich fortsetzen und keine Wiederholung der Tragödien von Hiroshima, Nagasaki und Bikini dulden werden. Helsinki. — In Finnlands Hauptstadt hat die Jahreskonferenz des Verbandes der Zeitschriftenredakteure des Landes seinen Abschluss gefunden. Die Teilnehmer billigten eine Resolution, in der sie zur Verstärkung der Aktionen für den Frieden und gegen das nukleare Wettrüsten aufrufen. Einer der Beiträge der Journalisten zur Sache der Festigung des Friedens, heisst es in dem Appell, besteht in der korrekten, objektiven Information, die darauf abzielt, eine Atmosphäre der Völkerverständigung und des Vertrauens in die Zukunft herbeizuführen. Gegenoffensive der FMLN-Aufständischen Stimmen gegen Wahlen und ausländische Einmischung in Salvador San Salvador (Agerpres). — Trotz des Einsatzes einer über 15 000 Mann starken, gut ausgerüsteten Truppe, die von Artillerie und Luftsţreitkrăften unterstützt wurde, sind die Behörden von San Salvador neuerlich in ihrem Versuch gescheitert, die Abteilungen der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti aus den Positionen zu vertreiben, die sie im Raum des Vulkans Guazapa, nur 40 Kilometer von der • Hauptstadt entfernt, einnehmen. Internationalen Presseagenturen zufolge wehrten die Befreiungskräfte die wiederholten Angriffe des Feindes ab und leiteten dann eine Gegenoffensive ein, durch die sie den Truppen des Regimes erhebliche Verluste an Mannschaften und Kampfausrüstung zufügten. Gleichzeitig unternahmen die Patrioten im Rahmen eines konzertierten Operation Angriffe auf die Garnisonen in 3uchitoto, Santa Clara und San Sebastian des Departements San Vicente. Lissabon. — Der Generalsekretär der Portugiesischen Sozialistischen Partei, Mario Soares, ehemaliger Premierminister, lehnte es ab, an den allgemeinen Wahlen in Salvador, die für März programmiert sind, als Beobachter teilzunehmen, erklärte ein Sprecher der Partei, auf den sich die Nachrichtenagentur Reuter bezieht. Soares,. fügte der Sprecher hinzu, lehne die Einladung aus der Erwägung ab, dass „in Salvador zur Zeit keine Bedingungen für die Abhaltung freier und repräsentativer Wahlen bestehen“. Gleichzeitig wurde betont, dass die Portugiesische SP gegen ausländische Einmischung in Salvador ist. Den Haag. — In Amsterdam fand am Wochenende eine grosse Demonstration gegen die US-Politik der Einmischung in die inneren Angelegenheiten einiger Länder Zentralamerikas statt, berichten die Nachrichtenagenturen France Presse und Associated Press. Die 7000 Demonstranten,- schreibt die Nachrichtenagentur AP, trugen Spruch tafeln, die die Einstellung der Einmischung der USA in besagtem Raum forderten. „Wir wollen kein neues Vietnam in Salvador“ stand auf den Spruchtafeln der Demonstranten zu lesen. Ein Grosstell El Salvadors steht unter Kontrolle dar Befreiungsbewegung: Hier ein Kontrollposten bei der Stadt San Sebastian, die dieser Tage fünf Stunden lang von Guerillas besetzt gehalten wurde Söul: Kein Studienplatz für demokratisch Gesinnte Söul (Agerpres). — Besorgt über die Ausmasse ‘der Studentenaktionen in verschiedenen Universitätszentren gegen die Regierung ist das Söuler Diktaturregime zu drastischen Repressalien geschritten. Wie die Nachrichtenagentur KZNA meldet, wurden an der Universität Djosyon in der Stadt Kwangju, die durch die Massenaktionen für Demokratie bekanntgeworden ist, vor kurzem 793 Studenten ausgeschlossen oder verhaftet. Aufgrund eines Gesetzes über die Beschränkung der Zulassung zum Hochschulunterricht, beschlossen die Behörden, 30 Prozent der Hochschüler, nämlich diejenigen, die der Aufgeschlossenheit für demokratische Ideen verdächtig sind, aus „disziplinären Gründen“ auszuschliessen. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, dass dies im vergangenen Jahr das Los von 178 Söuler Studenten war. Hunderte andere wurden unter der Anklage, die Landesgesetze' „verletzt“ zu haben, vor Gericht gestellt Zuerst bleiben Fremde arbeitslos „Le Monde" über finsteres Los der Gastarbeiter in Frankreich Über das Schicksal der Fremdarbeiter in Frankreich, schreibt die Zeitung „Le Monde“, dass zur Tragödie dieser Menschen mit unsicheren Arbeitsplätzen und ungeregeltem Familienleben, dieser Menschen, die sich nicht in Gewerkschaften zusammenschliessen dürfen, auch noch die Tragödie ihrer Kinder hinzukommt, die nicht nur für ihre eigene Familie, sondern auch für das betreffende Gastland ein grosses Problem sind. Der Umstand, dass die Eltern über keine Papiere verfügen und sich halblegal im Lande aufhalten, bereitet zuweilen selbst bei der Einschulung der Kinder in den Ünterzykius unüberbrückbare Schwierigkeiten. Jugendliche können sieh aus denselben Gründen nicht bei den Arbeitsbüros melden, und wenn sie Arbeit finden, sind sie ebenso wie ihre Eltern völlig den Unternehmern ausgeliefert, die ihnen geringere Löhne zahlen als den französischen Arbeitern. „Gewiss, die Arbeitslosigkeit hat in Frankreich“ — so „Le Monde“ — „einen für alle kritischen Stand erreicht, doch 25 Prozent ■ der Stellungsuchenden sind Ausländer. So kommt es, dass die Einwanderer, vor allem Jugendliche, die Krisenauswirkungen am stärksten zu spüren bekommen. Die Fremdarbeiter in Nimes, die am 7. Delhi: Indiens Parlament prüft Budgetvorlage Delhi (Agerpres). — Die indische Regierung legte -dem Parlament den Entwurf j zum Staatshaushalt für das Finanzjahr j 1932—1983 vor. Das Hauptmerkmal dieses j Entwurfs sind höhere Bereitstellungen für ! die Entwicklung der wichtigsten Industriezweige und insbesondere für die Verwirklichung des 20-Punkte-Programms der ökonomischen und sozialen Entwicklung. Im Vordergrund stehen Massnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit besonders in den Agrargebieten, die Elektrifizierung von 25 000 ländlichen Ortschaften, die Verbesserung der Gesundheitsbetreuung und die Überwindung des Analphabetentums. Erhebliche Beträge sind für die Modernisierung der Betriebe bestimmt sowie für die Hebung der Effizienz der Wirtschaftstätigkeit. 6,4 Prozent der Budgetbereifstellungen sollen zur Festigung des staatlichen Sektors in der Wirtschaft dienen. BRD: 80 000 Drogensüchtige Bonn (Agerpres). — Den höchsten Heroinkonsum pro Kopf der Bevölkerung belegt die Bundesrepublik Deutschland unter den Ländern Westeuropas. Im Land werden 80 000 Rauschigftsüchtige gezählt, zu denen noch eine Million Alkoholiker hinzukommen. Zwischen diesen beiden Zahlen und dem Anstieg der Kriminalität besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. 1980 zum Beispiel wurden ln der Bundesrepublik Deutschland über 82 000 Straftaten verschiedener Art registriert. Kurzus weLt Die 38. Tagung des Ministerrates der Organisation der Afrikanischen Einheit fand in Addis Abeba ihren Abschluss. Die Teilnehmer bekundeten die Entschlossenheit des unabhängigen Afrikas, ausländische Pressionen und Einmischungen abzuwehren. Sie verurteilten das Apartheidregime in Südafrika sowie die Manöver, die darauf hinauslaufen, die Unabhängigkeitserklärung Namibias zu verhindern. Wahlen in die Oberste Volksversammlung, das höchste gesetzgebende Forum des Landes, fanden in der Koreanischen VDR statt. Verfassungsmässig werden diese Wahlen alle vier Jahre abgehalten. Die Oberste Volksversammlung der KVDR besteht aus 615 Abgeordneten. Acht Tote forderte die Explosion eines Bombenautos in Beirut. 30 Personen wurden verletzt. Die Explosion ereignete sich in Ouazai, einem südlichen Stadtteil, in unmittelbarer Nähe einer Sperre der arabischen Abschreckungskräfte (FAD) in Libanon. 23 Personen nahm die Mailänder Polizei im Zuge der Antiterror-Kampagne fest. Die Verhafteten gehören zur Kolonne „Walter Alasi?“, die als einer der härtesten und konspirativsten Kerne der „Roten Brigaden“ gilt. 118 HO 00': Einwohner zählt Japan gemäss den am t. Februar d.J. in Tokio veröffentlichten amtlichen Daten. Die sechs Mitglieder des Komitees der Organisation der Islamischen Konferenz werden nächste Woche in Saudiarabien zu«immcntreten, um Mittel und Wege zur Regelung des Konflikts zwischen Iran und Irak zu erörtern. Das Komitee, das vor 14 Monaten gegründet wurde, und dem Guinea, Pakistan, Bangladesh, die Türkei, Malaysia und die Organisation für die Befreiung Palästinas angehören, soll eine neue Vermittlungsstrategie ausarbeiten. Um 15 Prozent zurückgcgangen ist 1981. laut amtlichen Angaben, die Industrieproduktion Kanadas. Die Inflationsrate lag bei etwa 12 Prozent, während anderthalb Millionen Personen arbeitslos sind. Noch mehr erschwert wird die Wirtschaftslage des Landes durch den Umstand, dass in diesem Jahr allein zur Zinsentilgung der aufgenommenen Anleihen 25 Prozent der staatlichen Ausgaben verwendet werden müssen Zu einer Reihe von Explosionen kam es Samstag im Polizeigebäude von San Sebastian. Bis jetzt hat sich noch keine der Terroristenorganisationen zu diesen Anschlägen bekannt. Man nimmt jedoch an, dasä dies ein Werk des militärischen Flügels der baskischen Separatistenorganisation ETA war. Uber 700 00Ó Personen haben in der VR Angola dank der sieben Kampagnen zur Überwindung des Analphabetentums lesen und schreiben gelernt. Im April d. J. startet die achte Kampagne. 32 Verkehrsopfer sind täglich ln der Bundesrepublik Deutschland zu verzeichnen. 1304 Personen werden bei Verkehrsunfällen verletzt. Nach amtlicher westdeutscher Statistik starben im Vorjahr 11 600 Personen den Verkehrstod, 475 930 wurden verletzt. '■--■••• V.-• -i" GNV-Delegation beendete UdSSR-Besuch Gespräche in Kaiinin und Freundschaftsbesuch im Baggerwerk Moskau (Agerpres). — Zum Abschluss des offiziellen Freundschaftsbesuchs, , den die Delegation der Grossen Nationalversammlung unter Leitung des Genossen Nicolae Giosan, Stellvertretendes Mitglied des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP, Vorsitzender der Grossen Nationalversammlung, der Sowjetunion auf Einladung des Obersten Sowjets der UdSSR abstattete, war sie Gast ,in der Region Kalinin. P. A. Leönow. Erster Sekretär des Regionsparteikomitees Kalinin, und A. I. Iljenko, Vorsitzender des Exekutivkomitees ' des Regiohssowjets1 der Volksabgeordneten, informierten über die Zielsetzungen der ökonomisch-sozialen Entwicklung der Regierung, über ihre Leistungen und Aussichten. Danach wurde der Baggerbetrieb in der Stadt Kalinin besucht. Sonntag kehrte die Delegation der Grossen Nationalversammlung in die Heimat zurück. Zum Moskauer Flughafen wurde sie von W. P. Ruben, Vorsitzender des Nationalitätensowjets des Obersten Sowjets, und anderen Offiziellen Persönlichkeiten begleitet. Traian Dudaş, Botschafter Rumäniens in der UdSSR, war zugegen. NEUER WEG / 2. März 1932 Der Winter will nicht iocker lassen Starke Schneefülle in US-Südstaaten, Spanien und Indien Washington (Agerpres). — Die Südstaaten der USA, in denen im Winter meist kein Schriee' fällt, leiden in diesem Jahr unter einem ungewöhnlich strengen Winter. Während der letzten Tage .wüteten in diesen Bundesstaaten heftige Stürme, die von reichlichen Schneefällen begleitet waren. Das hatte Hunderte von Verkehrsunfälle zufolge, bei denen es Tote und Verwundete gab. Ebenso kam es infolge der Stürme in mehreren Ortschaften zu Stromausfällen. Madrid. — Während der letzten 24 Stunden schneite es heftig in Nordspanien. Auf elf wichtigen Fernstrassen de, Provinzen Leon und La Coruna wurde der Verkehr gänzlich eingestellt. Delhi — Nordindien wurde in den letzten Tagen von Schneefälleri heimgesucht, die die heftigsten der letzten hundert Jahre in diesem Land waren, Einigerorts, wie zum Beispiel im Gebiet von Punch in Jammu und in Kaschmir liegt der Schnee einige Meter hoch. Gleichzeitig war auch eine ln diesem Land ungewohnt niedrige Temperatur — minus zehn Grad — zu verzeichnen. Reprivatisierungsiransaktion löst Skandal aus London: Aktien der Amershan international zu billig angeboten London (Agerpres). — Die britische frage war beträchtlich unterschätzt wor- Regierung hat eine Untersuchung einge- den und die mit der Durchführung der leitet, um festzustellen, weshalb eine Transaktion betraute Bank „Rothstaatliche Firma dem Privatsektor zu Schild“ wurde mit Angeboten geradezu einem Schleuderpreis zum Verkauf ange- überschüttet, so dass der Aktienpreis auf boten wurde. Wie die Nachrichtenagentur 1,89 Pfund Sterling (3,5 Dollar) stieg und Reuter berichtet, löste dieser Verkauf bei der Trend ansteigend verbleibt, der Opposition heftige Kritiken aus. Der Leader der Labourpartei, Michael Im Zuge der Durchführung ihres Re- Foot, bezeichnet« die Transaktion im Privatisierungsprogramms brachte die Re- Parlament als,einen „Skandal“ und stellte gierung 50 Millionen Aktien der radio- die Frage, ob nicht einige der Berater aktive Stoffe erzeugenden „Amershan ^1” o?6* T , ,. , . ” schäft mindestens 1 Million Pfund Ster-International' zu 1,42 Pfund Sterling img (fast zwei Millionen Dollar) „ver* (2,60 Dollar) auf den Markt. Die Nach- dient hätten“. Argentinien und Brasilien denken nicht an A-Bombenbau Buenos Aires (Agerpres). — Argentinien und Brasilien besitzen beide die technische Kapazität, die Atombombe zu erzeugen, doch keins dieser beiden Länder denkt, daran, diese Kenntnisse für militärische Zwecke zu nutzen, erklärte der Vorsitzende von Argentiniens Nationalkommission für Kernenergie, Vizeadmiral Carlos Castro Madero. Die Herstellung einer Atombombe, erklärte er in einem der Tageszeitung „O Globo“ in Buenos Aires gewährten Interview, würde „eine Verschwendung von Geld und Mühe“ bedeuten, und kein Land Lateinamerikas kann sich eine Lösung der bestehenden Probleme, ganz gleich welcher Art diese sein mögen, durch die Erzeugung einer solchen Waffe vorstellen. Lateinamerika benötigt die Kernenergie ausschliesslich für seine Entwicklung und deshalb verwirklicht Argentinien ein Kernforschungsprogramm zu ausschliesslich friedlichen Zwecken, betonte Vizeadmiral Castro Madero. Rauirtforschungszentrum In Nigeria eingerichtet Lagos (Agerpres). — Nigerias ' Regierung hat die notwendigen Fonds für die Einrichtung eines Raumforschungszentrums bereitgesteilt, das bereits mit einheimischen Fachleuten die Tätigkeit in der Ortschaft Nsukka aufgenommen hat. Das Zentrum gehört zur Universität Nigerias und verfügt über ein modernes Radioteleskop sowie über entsprechende elektronische Systeme. Die dortigen Forschungen und Beobachtungen werden zum Studium der Witterungsverhältnisse in der Zone dienen und nützliche Informationen für das Flugwesen, die Seeschiffahrt, das Fernmeldeweseri sowie für die Ortung von Naturressourcen des Landes bieten. Das geheimnisvolle Mylodon-Tier (Fortsetzung von Seite 1) anderen der französische Reisende Andreas Theuetus (16. Jahrhundert), der portugiesische Pater Lozano (13. Jahrhundert) und der argentinische Staatsminister Lisza an Letzterer will 1898 auf den grossen Vierfüssler mit langem rötlichem Fell mehrfach geschossen haben. Die Kugeln prallten aber, wie er ausführlich berichtete, wirkungslos am gepanzerten und behaarten Fell ab. Die britische zoologische Gesellschaft rüstete mit Unterstützung einiger Londoner Zeitungsherausgeber in den dreis^iger Jahren sogar eine Expedition aus, die vergeblich in den Mondlandschaften der patagonischen Kordillerenausläufer und in den feuerländischen Wäldern nach dem Tier suchte. In den unbewohnten Weiten Patagoniens, am „Rande der Welt“ gelegen, könnten eventuell bisher nicht entdeckte Tiere leben. Aber bisher wurde das Mylödon noch nicht gefunden. Der Berliner aber hat immerhin die Möglichkeit, ein schönes Stück Originalfell sowie einen Kiefer des Mylodon im Berliner Naturkundemuseum der Humboldt-Universität zu besichtigen. Und zwar stammen diese Exemplare auch aus besagter Höhle am Fjord „Ultima Esperanza“. Im Naturkundemuseum sind die Wissenschaftler Dr. Fischer und Dr. Helms gern bereit, das mit kleinen Knochenplatten durchsetzte Fell und den langen rötlichen Haaren aus dem Fundus zu holen und zu zeigen. Aber auf die Frage, ob in unseren Tagen ein Mylodon noch leben könnte, werden die Wissenschaftler höflich schwelgen oder feinsinnig lächeln — wie ihre argentinischen Kollegen. X Eine soziale Zeitbombe Ein Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über die Probleme der „zweiten Generation von Einwanderern" Neue Dokumente werfen ein Licht auf das tragische Los, das Einwanderer und ihre Familien in westlichen Ländern erwartet: in der überwältigenden Mehrheit der Fälle bleiben sie „Fremde in fremdem Land“. Nach einem Bericht, den die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) dieser Tage in Genf veröffentlichte, leben zur Zeit annähernd 4,1 Milionen Kinder von Immigranten in Ländern Westeuropas. Diese Kinder und Jugendlichen sehen sich einer heiklen Lage gegenüber und ringen mit oft unübex-windlichen Schwierigkeiten bei der Anpassung an die neuen Gegebenheiten im Gastland. „Eine soziale Zeitbombe — der ungeregelte Status der Kinder von Fremdarbeitern — kann in bestimmten Ländern Westeuropas jederzeit explodieren.“ Das Dokument befasst sich insbesondere mit dem Schicksal der „zweiten Generation von Einwanderern“ und hebt hervor, dass diese Jugendlichen „zwischen dem Land ihrer Eltern und ihrer neuen Heimat zerrissen sind und unter Sprachschwierigkeiten leiden, unter der Verzögei'ung, mit der die Schulen ihre Erfordernisse berücksichtigen und unter der ungewöhnlich hohen Arbeitslosenrate, die in ihren Reihen herrscht“. Verheerend wirkt die Arbeitslosigkeit auf die zweite Generation von Einwanderern. In Schweden ist diese doppelt so gross als unter den einheimischen Jugendlichen (6,9 Prozent im Vergleich zu 3,4 Prozent). In der Bundesrepublik Deutschland können 60 000 Kinder von „Gastarbeitern“ keine Arbeitsstellen finden. „Diese Kinder sind im Begriff, zu Problemfälle-n der Anpassung in Westeuropa zu werden“, schliesst der Bericht. Februar in Hungerstreik getreten sind, setzen ihre Aktion fort, obwohl Vertreter der Arbeitsbehörden des Departements die Erfüllung ihrer Forderungen versprochen haben. Das Streikkomitee fordert eine globale Lösung für alle Einwanderer und betrachtet das Vorgehen der Arbeitsbehörden, das Problem von Fall zu Fall zu lösen, als einen Versuch, sie zu spalten. Die eingewanderten Arbeiter protestieren vor allem gegen die Diskriminierungen, denen sie im Vergleich zu den Einheimischen ausgesetzt sind. Niedrigstlöhne für Fremdarbeiter In Italien leben zur Zeit 500 000 ausländische Arbeiter, die grösstenteils aus Nordafrika, Lateinamerika, dem Nahen Osten und den Philippinen kommen. Die meisten von ihnen werden illegal von Unternehmern eingestellt, die aus ihrer Lage weitgehend Profit ziehen, indem sie ihnen für schwerste Arbeiten die niedrigsten Löhne zahlen. Dies geht aus einer Studie des italienischen Arbeitsministeriums hervor, die dem Parlament anlässlich einer Regierungsvorlage über den Status von Einwanderern in Italien unterbreitet wurde. Fremdarbeiter in Italien sind, wie auch ln anderen westlichen Ländern, Diskriminierungen ausgesetzt; viele von ihnen haben nicht die Möglichkeit, mit ihrer Frau und ihren Kindern zusammenzuleben, sie können weder eine berufliche Qualifikation erwerben, noch sich als Arbeitslose registrieren lassen, falls sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Abgesehen davon, dass ihnen die zeit- und kraftraubendsten Arbeiten Vorbehalten sind, werden sie auch noch gezwungen, zwölf und mehr Stunden zu arbeiten, und das für einen Lohn, der weit unter dem Mim'entstand der Löhne von Einheimischen liegt. Dia „GASTARBEITER“ verrichten in dar Rege! die schmutzigsten und am schlechtesten bezahlten Arbeiten, für die die Einheimischen kein Interesse zeigen bzw. nicht mehr gewonnen werden können. Trotzdem sind es die ausländischen Arbeitnehmer, die in Zeiten konjunktureller Flaute als erste entlassen werden. Prozentuell stellen sie zur Zeit den höchsten Anteil ^ an der wachsenden Zahl von Arbeitslosen in den westlichen Industrieländern. Unser Bild: Immigranten als Strassenkehrer in Paris