Neuer Weg, 1983. március (35. évfolyam, 10501-10527. szám)
1983-03-01 / 10501. szám
Seite 2 SPD-KanzierkandidatVogel Russe: Rumänisch-bulgarische Gespräche gegen Raketenaufstellung Protokoll über Warenaustausch und Zahlungen unterzeichnet Sofia (Agerpres). — In Russe fanden am 26. und 27. Februar Gespräche statt zwischen dem Minister für Aussenhandel und Internationale Wirtschaftskooperation Rumäniens, Vasile Pungan, und dem Aussenhandelssninister Bulgariens, Christo Christoff. Im Sinne der auf höchster Ebene getroffenen Vereinbarungen und der erteilten Aufgaben bezüglich der ständigen Entwicklung des Warenaustausches und der Wirtschaftskooperation zwischen den beiden Ländern wurden der gegenwärtige Stand der Wirtschaftsbeziehungen geprüft und konkrete Massnahmen für ihre weitere Ausweitung und Diversifizierung festgelegt. Nach Abschluss der Verhandlungen wurde ein Protokoll zwischen der Regierung Rumäniens und Bulgariens unterzeichnet über den Warenaustausch und die Zahlungen zwischen den beiden Ländern im Jahre 1983. Seine Bestimmungen sehen einen bedeutenden Anstieg der gegenseitigen Warenlieferungen gegenüber jenen im Jahre 1982 vor. Die beiden Minister Unterzeichneten auch ein Protokoll, in dem konkrete Aufgaben festgelegt sind, durch die die Anwendung der Massnahmen im Hinblick auf die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Aussenhandelsministerien und -Organisationen der beiden Länder beschleunigt werden soll. Bonn (Agerpres). — Der Kanzlerkandidat seitens der Sozialdemokratischen Partei der BRD, Hans-Jochen Vogel, erklärte auf einem Wahlmeeting in Koblenz, dass er, sollte seine Partei bei den vorgezogenen Bundestagswahlen vom 6.. März gewinnen, alles in seiner Möglichkeit Stehende tun werde, um die Aufstellung von Kernraketen auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland zu verhindern. Dies melden die Nachrichtenagenturen France Presse und Reuter. Hans-Jochen Vogel legte im Namen der SPD einen Plan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vor, die sich bekanntlich in letzter Zeit verschärft hat, und von der 2,5 Millionen Westdeutsche, das sind zehn Prozent der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung, betroffen werden. Challenger-Start musste erneut verschoben werden Washington (Agerpres). — Der Start der zweiten amerikanischen Raumfähre, Challenger, der am 19. oder 20. März erfolgen sollte, wurde erneut verschoben. Dies teilte der Sprecher des Raumfahrzentrums „Kennedy“ auf Cap Canaveral, Hugh Harris, mit und gab als Ursache Treibstoffverlust beim Motor Nummer zwei an. Der Schaden war Freitag voriger Woche entdeckt worden. Dänemark baut Brücke über den Grossen Belt Kopenhagen (Agerpres). — Der dänische Verkehrsminister gab kürzlich bekannt, dass es einen Entwurf für den Bau einer Brücke über den Grossen Belt gibt. Über diese Meerenge transportieren die Fähren jährlich Millionen von Passagieren, Hunderttausende von Autos und Tausende Eisenbahnzüge. Der Verkehr ist jedoch häufig durch Stürme in der Ostsee gestört. Die Errichtung der Brücke soll 15 Milliarden Kronen kosten. Die Brücke über den Grossen Belt wird sechs Fahrbänder und zwei Eisenbahngleise haben, 18 Kilometer lang sein und 76 Meter über der Wasseroberfläche gebaut werden. Ihre Errichtung beansprucht voraussichtlich fünf Jahre. Obzwar der Baubeginn noch nicht festgelegt wurde, löste das kostspielige Vorhaben bereits lebhafte Diskussionen der Fachleute und Politiker in Dänemark aus. Vulkan Kilauea speit wieder Honolulu (Agerpres). — Der Vulkan Kilauea auf Hawaii ist erneut ausgebrochen. Die aus dem östlichen Teil des Kraters geschleuderte Lava fliesst bis zu einer Entfernung von drei Kilometern, ohne jedoch menschliche Siedlungen zu bedrohen. Da jedoch grosse Dürre herrscht, besteht die Gefahr von Bränden in den nahe gelegenen Wäldern. Tomatoffeln entwickelt Washington. — Wissenschafter der Universität Kansas haben eine Kreuzung zwischen einer Tomaten- und einer Erdäpfelpflanze gezüchtet. Ähnliche Versuche sind zwar schon in anderen Labors erfolgreich unternommen worden, doch die vier Gewächse in Kansas tragen erstmals Früchte. Die Tomatoffel ist eine — sterile — gelbe Frucht, etwa in der Grösse eines Golfballes und riecht wie eine Tomate. Ob sie auch so schmeckt, wurde nicht verraten. Sie verfügt über Chromosomen beider Elternpflanzen. Die Forscher geben selbst zu, dass ihre Neuschöpfung nicht unbedingt von grossem Wert ist. Die Tomatoffelpflanze, durch Fusionierung wandloser Zellen entstanden, ist nämlich ausgesprochen anfällig für Mikroorganismen, die die Wurzeln angreifen, und auch für jene Pilzerkrankungen, die sowohl Paradeis als auch Erdäpfelgewächse befallen. Gerade auf dem Gebiet der Krankheitsabwehr aber sollte dieser Kreuzungsversuch Erfolge bringen. Ausland BRD: Ostermärsche für den Frieden In Frankfurt a.M. und Dortmund werden Grossmeetings veranstaltet Bonn (Agerpres). — Die traditionellen Ostermärsche der Friedenskämpfer in der Bundesrepublik Deutschland finden heuer unter der Devise des Kampfes gegen die Aufstellung auf dem Territorium dieses Landes »von neuen amerikanischen Mittelstreckenraketen statt. Wie ein Sprecher der Veranstalter dieser Märsche auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main mitteilte, werden die hauptsächlichen Kundgebungen die Massenmeetings in Frankfurt a. M. und Dortmund sein. Ausserdem werden Demonstrationen in den Gebieten veranstaltet, in denen sich NATO-Stützpunkte befinden, sowie Stafetten der Friedenskämpfer und Rundtischgespräche. New York. — Beim Sitz der UNO wurde die Konferenz zu Fragen der Abrüstung beendet, die von der Internationa-len Schule der UDfO organisiert worden war. Teilnehmer waren über 1000 amerikanische Studenten und Schüler sowie Vertreter des UNO-Sekretariats, die einen entschlossenen Aufruf für die Einstellung des Wettrüstens erliessen. Im Rahmen der Diskussionen wurde hervorgestrichen, dass die Massenbewegung für den Frieden, die in den Vereinigten Staaten zunimmt, klar den Wunsch des einfachen Amerikaners vor Augen führt, der gefährlichen Entwicklung auf eine nukleare Katastrophe zu Einhalt zu gebieten. In einer von der Konferenz gebilligten Resolution wird die Notwendigkeit betont, die Bewegung für die Rettung des Friedens auf unserer Erde, für Abrüstung und Verhinderung eines Atomkriegs zu festigen. Ministertagung in Cartagena beendet Delegationsleiter Dolgu legte Standpunkt unseres Landes dar Bogota (Agerpres). — Auf der Ministertagung der lateinamerikanischen Staaten in der kolumbischen Stadt Cartagena ergriff der Leiter der rumänischen Delegation, Gheorghe Dolgu, Stellvertretender Aussenminister, das Wort. Er legte die Auffassung Rumäniens, des Präsidenten Nicolae Ceauşescu über die dringende Notwendigkeit der Einleitung von Verhandlungen zwischen den Industriestaaten und den Entwicklungsländern dar, die die Errichtung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung zum Zweck haben. Nachdem er hervorhob, dass die Teilnahme an der Tagung von Cartagena eine natürliche Fortsetzung der in den letzten Jahren zu Fragen der UNCTAD entfalteten fruchtbaren Zusammenarbeit ist, hob der Leiter der rumänischen Delegation die Notwendigkeit hervor, vorrangig für die Annahme bei der UNCTAD eines sofortigen Massnahmenprogramms zu stimmen, durch das der Verschlechterung der Wirtschaftslage der Entwicklungsländer Einhalt geboten und ein Beitrag zur Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit auf Weltebene geleistet wird, durch Massnahmen zur Lösung von Fragen wie die Herabsetzung der Auslandsschulden der Entwicklungsländerund die entsprechende Regelung des Zinsniveaus, die Gewährung von Krediten unter für die Entwicklungsländer annehmbaren Bedingungen sowie die Bekämpfung des Protektionismus. Es wurde auch die Notwendigkeit der Festigung der Solidarität und der Aktionseinheit der Entwicklungsländer, der Veranstaltung eines Gipfeltreffens der Entwicklungsländer hervorgehoben, auf dem gemeinsam eine Strategie der engeren Zusammenarbeit zwischen ihnen ausgearbeitet wird, im Hinblick auf die ökonomisch-soziale Entwicklung aus eigener Kraft sowie auf die Verhandlungen mit den entwickelten Ländern. •ér Die Arbeiten der Ministertagung von Cartagena, die im Rahmen der Vorbereitung der Konferenz der „Gruppe der 77“ stattfanden, die im März in Buenos Aires abgehalten wird, sind beendet. Dieser Gruppe gehören eigentlich 120 Entwicklungsländer an. Es wurde auch die VI. Tagung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) vorbereitet. Diese wird im Juni in Belgrad stattfinden. Das Schlussdokument der Tagung behandelt eine Reihe von wichtigen Fragen betreffend die Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung. Anhaltende Kältewelle im Nahen Osten (Fortsetzung von Seite 1) sehen ums Leben kamen. Im ganzen Gebiet ist der Strassenverkehr lahmgelegt und auf den Feldern haben die Anbaukulturen schweren Schaden genommen. Dutzende libanesischer Ortschaften sind von der Umwelt abgeschnitten. Am Sonntag fanden weitere Aktionen der Armee zur Schneeräumung auf den Strassen und zur Versorgung der Bevölkerung auf dem Luftwege statt. Auch in Syrien sind wegen des hohen Schnees mehrere Ortschaften isoliert. Armee-Einheiten sind bei der Schneeräumung tätig, sowie bei der Wiederherstellung des Fernmeldenetzes. Im Hermon-Gebirge, im 'Nordosten Syriens, liegt der Schnee stellenweise sieben Meter hoch, im Süden des Landes bis zu drei Meter hoch. Der Ver-kehr auf den Bergstrassen ist seit einer Woche unterbrochen. Die Auswirkungen der Kältewelle sind in Jordanien nicht so ernst, da die Gebirgsgegenden, in denen es massiv geschneit hat, nahezu unbewohnt sind. Die wenigen vom Schnee versperrten Strassen waren bereits Sonntag wieder befahrbar. Es wurden auch keine Opfer verzeichnet. Die Wetterwarten in Libanon, Syrien und Jordanien ab Sonntag sehen eine Verbesserung der Wetterlage voraus. In der Türkei hingegen fanden 12 Menschen infolge des strengen Winterwetters den Tod, Eisenbahnlinien und Strassen sind von Schnee blockiert. Hunderte Dörfer sind seit mehreren Tagen von der Umwelt abgeschnitten. Auch die Tätigkeit auf den Flughäfen wurde zeitweilig eingestellt. Portugal: SDP wählt kollektive Führungsspitze Lissabon (Agerpres). — Der zehnte Kongress der Sozialdemokratischen Partei Portugals (SDP) ist Sonntag abend zu Ende gegangen. Da der ehemalige Premier und Leader der SDP, Pinto Balsemao, auf sein Amt verzichtete, beschlossen die Delegierten, die Führung der Partei einer politischen Kommission anzuvertrauen, deren Ehrenvorsitz Nuno Rodrigues dos Santos führt. Zur Seite werden ihm drei Vizepräsidenten stehen, und zwar Carlos Mota Pinto, Eurico de Meló und Enrique Nascimento Rodrigues. Dieses neue Leitungsorgan hat unter anderem die Aufgabe, die Tätigkeit der Partei im Hinblick auf die allgemeinen Wahlen vom 25. April d. J. zu organisieren, bei denen sie separate Kandidatenlisten aufstellen wird. Im Oktober 1979 hatte sich die Sozialdemokratische Partei zusammen mit dem Demokratischen und Sozialen Zentrum sowie der Monarchistischen Volkspartei zur „Demokratischen Allianz“ zusammengeschlossen, die die Mehrheit im Parlament innehatte. Diese Koalition ist inzwischen auseinandergefallen. Massenkarambolage bei München München (Agerpres). — Am Samstag kam es auf einer Autobahn in der Nähe von München zu einer Massenkarambolage von 99 Kraftfahrzeugen, informiert die Nachrichtenagentur Associated Press. Bei dem schweren Unfall, der sich bei grosser Verkehrsdichte ereignete, wurden 28 Menschen verletzt, davon sechs schwer; der Sachschaden wird auf 600 000 Mark geschätzt. Geteiltes Leid von Zwillingen Milwaukee. — Ihr Leid teilen sich zwei 55 Jahre alte Zwillingsbrüder aus Milwaukee (USA). Richard und Leonard Oleszek brachen sich am selben Tag bei zwei Arbeitsunfällen den linken Knöchel und humpeln seitdem mit Gipsverbänden herum. Richard zog sich die Fraktur beim Sturz von einer Leiter zu. Leonard brach sich den linken Knöchel, als er ausrutschte. Kurzi!® In Damaskus empfing der Präsident Syriens, Hafez Al-Assad, Sonntag den ehemaligen Aussenminister Grossbritanniens, Lord Carrington. Das Gespräch konzentrierte sich auf die Lage im Nahen Osten und auf aktuelle internationale Fragen. Lord Carrington hatte vorher mit dem syrischen Aussenminister Abdel Halim Khaddam konferiert. Einen offiziellen Besuch wird der Präsident Portugals, Antonio Ramalho Eanes, vom 16. bis 19. März Griechenland abstatten. Er trifft in Athen auf Einladung des griechischen Staatspräsidenten Konstantin Karamanlis ein. In Genua wurde der Prozess gegen eine grosse Anzahl von Terroristen abgeschlossen, die in der Zeitspanne 1978—1980 zahlreiche Verbrechen und Anschläge verübt haben. Zehn Angeklagte wurden zu lebenslänglichen Gefängnisstrafen verurteilt, ein weiterer Terrorist zu 21 Jahren Gefängnis; sieben Angeklagte wurden freigesprochen. Die Auslandsschuld Indiens belief sich Ende vergangenen Jahres auf 20 Milliarden Dollar, gab der indische Finanzminister Pranab Mukherjee im Parlament bekannt. Davdn sind zwei Milliarden Dollar Anleihen, die Indien beim Internationalen Währungsfonds gemacht hat. In Zürich kamen zwei des Waffenhandels beschuldigte Personen vor Gericht. In ihrer Wohnung hatte die Polizei Munition und Sprengstoff gefunden, .die unter ungeklärten Umständen entwendet worden und für eine Terroristengruppe in der BRD bestimmt waren. Sonntag nacht ereignete sich in Tokio und nordöstlich der Hauptstadt ein Erdbeben. Das Epizentrum des Bebens, das eine Stärke von 6,5 auf der zwolfgradigen Mercalli-Skala erreichte, befand sich ungefähr 40 Kilometer von Tokio. Als Vorsichtsmassnahme wurde der Zugverkehr eingestellt und die Flughäfen Narita und Haneda zeitweilig geschlossen. Beim Erdbeben wurden mehrere Personen verletzt. Bei einem Lawinenunglück kamen in der Schweiz fünf Skifahrer ums Leben. Vier weitere Skifahrer konnten sich aus den Schneemassen retten. Wie die Schweizer Bergwacht mitteilte, lösten die Skiläufer selbst die Lawine aus. Sie waren vorher von der Lawinengefahr in Kenntnis gesetzt worden. NEUER WEG / 1. März 1983 Kommuniqué (Fortsetzung von Seite 1) Shiwkoff einen Meinungsaustausch über Treffen zwischen den Genossen Todor Shiwkoff und Nicolae Ceauşescu für die stete Ausweitung und Diversifikation der Formen der Zusammenarbeit zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Bulgarischen Kommunistischen Partei, zwischen der Sozialistischen Republik Rumänien und der Volksrepublik Bulgarien, zwischen dem rumâni-# sehen Volk und dem bulgarischen Volk im politischen, ökonomischen, wissenschaftlich-technischen und kulturellen Bereich hervorgehoben. Gleichzeitig wurde unterstrichen, dass der Ausbau der Kontakte zwischen den Regierungen, Parlamenten, Ministerien, gesellschaftlichen und Massenorganisationen der weiteren Festigung der Beziehungen der brüderlichen Freundschaft zwischen den beiden Parteien, Ländern und Völkern dient. Die beiden Partei- und Staatsführer analysierten die Art und Weise, wie die Beschlüsse erfüllt werden, die man im Hinblick auf die Entwicklung und Vertiefung der ökonomischen und technisch-wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den zwei Ländern angenommen hat.- Gegenwärtig werden eine Reihe von Vereinbarungen betreffend die ökonomische Zusammenarbeit, die Spezialisierung und die Kooperation in der Produktion verwirklicht. Man bemüht sich um die Auffindung neuer Möglichkeiten der Kooperation und der Spezialisierung zwecks Diversifikation und zwecks stabilen, langfristigen Anwachsens der Wirtschaftsaustausche. Es wurden Massnahmen getroffen für die Entwicklung der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches in der Metallurgie, Chemieindustrie, im Maschinenbau, in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen. Es wurde erneut das Interesse für die Ausweitung der gemeinsamen Tätigkeiten hinsichtlich der Kooperation in. der Produktion zwecks Verwirklichung von Projekten und Handelsoperationen in Drittländern bekräftigt. Positiv eingeschätzt wurde die Erfüllung des Programms der langfristigen technisch-wissenschaftlichen Zusammenarbeit, wobei man die Notwendigkeit unterstrich, die technisch-wissenschaftliche Tätigkeit immer enger mit der Spezialisierung und mit der Kooperation in der Produktion aufgrund moderner Technologien zu verbinden zwecks Lösung einiger Probleme von besonderer Bedeutung für die Wirtschaften der zwei Länder und Steigerung ihrer Exportmöglichkeiten. Die Regierungen der zwei Länder, die Gemeinsame Regierungskommission für wirtschaftliche und technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit, die Ministerien und Wirtschaftsorganisationen der Sozialistischen Republik Rumänien und der Volksrepublik Bulgarien wurden beauftragt, weiterhin für die Ausweitung der Spezialisierung der Kooperation und des Warenaustausches einzutreten, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Energetik, Metallurgie, Chemieindustrie, Elektronik und Elektrotechnik sowie in der Landwirtschaft. Im Laufe der Gespräche nahmen die Genossen Nicolae Ceauşescu und Todor aktuelle Probleme der internationalen Lage vor. Die zwei Seiten unterstrichen, dass es unter den gegenwärtigen Bedingungen keine wichtigere Aufgabe gibt als die Verhütung eines nuklearen Kriegs und das Ergreifen von effizienten Massnahmen der Abrüstung, insbesondere der Kernabrüstung. Die Sozialistische Republik Rumänien und die Volksrepublik Bulgarien sind fest entschlossen, eng mit den anderen sozialistischen Ländern, mit allen fortschrittlichen, demokratischen und friedliebenden Kräften zusammenzuarbeiten, um auch künftig ihren aktiven Beitrag zur Festigung des Friedens in der Welt zu erbringen. Die zwei Seiten hoben die Bedeutung der Politischen Deklaration der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrags hervor, die bei der Prager Beratung des Politischen Beratenden Ausschusses angenommen wurde. Es wurde die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass die Verwirklichung der Initiativen und Vorschläge betreffend den Abschluss eines Vertrags über die gegenseitige Nichtanwendung von militärischer Gewalt und über die Beibehaltung friedlicher Beziehungen zwischen den Ländern des Warschauer Vertrags und jenen der NATO, betreffend die Einstellung des Wettrüstens und den Übergang zur Abrüstung, den erfolgreichen Abschluss des Madrider Treffens in kürzester Frist, die Festigung des Friedens, der Sicherheit, der Zusammenarbeit und der Entspannung auf dem Kontinent einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung des internationalen Klimas darstellen würde, was den Interessen aller europäischen Völker entspricht. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, dass diese Vorschläge von den Ländern, an die sie gerichtet sind, tatsächlich aufmerksam und verantwortungsbewusst geprüft werden. Es wurde die Notwendigkeit unterstrichen, alles zu tun, um die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Europa zu verhindern und um die Zahl der vorhandenen Raketen zu verringern, wobei die Prinzipien der Gleichheit und der gleichen Sicherheit streng einzuhalten sind, für die völlige Befreiung des Kontinents von Kernwaffen, sowohl von jenen mittlerer Reichweite als auch von den taktischen. Die Sozialistische Republik Rumänien und die Volksrepublik Bulgarien sprachen sich für die Schaffung von kernwaffenfreien Zonen in Europa aus und bekräftigten ihren Entschluss, aktiv zusammenzuwirken für die breite Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Balkanländern, für die Festigung des Friedens, des Vertrauens und der guten Nachbarschaft, für die Umwandlung des Balkans in eine Zone der Zusammenarbeit und des Friedens, ohne Kernwaffen. Die Genossen Nicolae Ceauşescu und Todor Shiwkoff äusserten ihre Genugtuung über die Gespräche und die erzielten Vereinbarungen und brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass diese der Ausweitung und Vertiefung der traditionellen brüderlichen Freundschaft wie auch der vielseitigen Zusammenarbeit zwischen den Völkern der zwei benachbarten sozialistischen Länder einen neuen Impuls verleihen werden. Aeroflot begeht ihren 60. Geburtstag (Fortsetzung von Seite 1) nien. 1982 waren es (ohne sich überdeckende Routen) 360 000 Kilometer — etwa die Strecke von der Erde bis zum Mond. Die als zuverlässig geltende sowjetische Fluggesellschaft fliegt zu den niedrigsten Tarifen der Welt. Für den etwa 3000 Kilometer langen Flug von Moskau nach Tbilissi zahlt der Sowjetbürger ganze 56 Rubel. Das Flugzeug gehört angesichts der Weite des Landes für viele zu einem alltäglichen Verkehrsmittel. Aeroflot fliegt heute bei einem Passagieraufkommen von täglich rund 600 000 Menschen in Spitzenzeiten 3600 Orte in der UdSSR an. Flugplätze in 93 Staaten gehören zum internationalen Flugnetz der Gesellschaft, die /nehr als 3000 Maschinen unter ihrer Regie stehen hat. Die Fluggesellschaft umfasst nicht nur den zivilen Flugverkehr. Auch Hubschrauber auf den Erdölfeldern, Sanitätsflugzeuge oder Agrarflugzeuge gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Die Agrarflieger beispielsweise bearbeiten jährlich über 100 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Und die Feuerwehrfliegerei überwacht zusammen mit Erdsatelliten und bemannten Orbitalstationen ständig 800 Millionen Hektar Waldgebiet. Aeroflot hat auch einen wesentlichen Anteil an der Erschliessung neuer Gebiete in der Sowjetunion. Dazu zählt unter anderem die Erhöhung der Luftfrachtkapazitäten, die 1982 ein Gesamtvolumen von mehr als drei Millionen Tonnen erreichten. 1 "* " 1 *'“* ............ ' "■ ■■ I I —- ■■■ ........■■■ 1 1 1 . 1 Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse Die Protestlerinnen von Greenham Common Englands Friedensbewegung will die Aufstellung von Cruise Missiles verhindern Hamburg In einem Zelt, durchnässt vom Landregen, berief sich eine Britin auf Indiens Mahatma Gandhi, Vorkämpfer des gewaltlosen Widerstands gegen britische Obrigkeit. „Wir müssen es so machen wie er“, erläuterte Joan Ruddock, Vorsitzende der britischen Friedensbewegung „Campaign for Nuclear Disarmament“ (CND): „Die Regierung muss durch gewaltlosen Widerstand zur Einsicht gebracht werden, dass sie die Kontrolle über die eigene Bevölkerung verliert.“ Die CND-Vorsitzende ist überzeugt, dass dem Vorbild Gandhi zumindest genug Britinnen nacheifem werden. Nur einen Steinwurf weit vom Zelt am OrtSeingang des Fliegerhorstes Greenham Common nämlich fassten sich 30 000 weibliche CND-Mitglieder an den Händen. Es entstand eine riesige Menschenkette — grösster und auch phantasievollster Protest, der bisher gegen eine NATO-Basis in Szene gesetzt wurde. Die Frauen umzingelten den Militär- Flugplatz im sanftgewellten Hügelland der Grafschaft Berkshire, wo das Raketengeschwader 501 der U.S. Air Force gegenwärtig ein vollklimatisiertes Bunkersystem bauen lässt: Garagenplăţze für 96 atomare Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, die von Dezember dieses Jahres an in Greenham Common stationiert werden sollen. 64 weitere Cruise Missiles würden in der benachbarten Grafschaft Cambridgeshire auf dem Flugplatz Molesworth nachgeschoben werden, um das britische NATO-Kontingent von insgesamt 160 dieser Flugkörper zu vervollständigen. Oder auch nicht: Denn schon nach Greenham Common, so prophezeite CNDChefin Joan Ruddock, würden Cruise Missiles „allenfalls auf dem Luftweg gebracht werden können“; den Zugang für die schweren Tieflader der Cruise Missiles wollen friedensbewegte Britinnen verhindern. Beseelt von dem Demonstrations-Motto „Embrace the Base“ (zu Deutsch: „Umarmt den Stützpunkt“) standen die 30 000 zunächst geduldig auf verschlammten Wiesen Schlange. Den 14 Kilometer langen Zaun aus Maschendraht drapierten sie mit Tausenden von Kinderfotos, Kinderkleidern, Windeln, Schals und Teddybären. Um 14 Uhr, nach stundenlangem Warten, ergriffen die Protestlerinnen jeweils den Arm einer Nachbarin und riefen „Freiheit, Freiheit, Freiheit“, einstmals der von Gandhis Anhängern skandierte Widerstands-Appell gegen die Briten. Greenham Common, das geplante Cruise- Missile-Fort 95 Kilometer westlich Londons, befand sich, wenn auch nur draussen vor dem Zaun, in Frauenhand, Feindeshand. Physischen Protest leisteten am Montag danach noch rund 2000 Frauen, von denen viele eine Nacht lang vor den Toren des Luftwaffenstützpunkts in Schlafsäcken gelagert hatten. Eine Barrikade von Frauenkörpern stoppte mehrere Militärund Bus-Konvois, in denen Bauarbeiter zu den Rohbaubunkern transportiert werden sollten. Wann immer Berkshire-Bobbies einen Teil der Liegenden davonzerrten, um den Weg für die Wagenkolonnen freizumachen, kamen die gerade erst entfernten wieder und warfen sich erneut zu Boden. Die Tagschicht der Bunkerbauer, so das Resultat, blieb ausgesperrt. Zwar schwadronierten konservative Politiker und die hysterischen Boulevardblätter der Fleet Street sogleich wieder von den „Puppen Moskaus“ („Daily Express“). die mit ihren Aktionen sogar „die Kriegsgefahr erhöht“ hätten, wie auch Cecil Parkinson, der Vorsitzende der Tory-Partei, allen Ernstes behauptete. Überzeugt vom Gegenteil ist dagegen eine Briten-Mehrheit. 58 Prozent der Wahlberechtigten, so ergab die jüngste Gallup-Umfrage, sind gegen die Stationierung der Cruise Missiles auf ihrer Insel. Bei den Wählerinnen sind es sogar 64 Prozent, die eine Aufstellung der Marschflugkörper ablehnen — eine komfortable Mehrheit von der etwa Joan Ruddock meint, sie sei „zum Teil direkt den Frauen Greenham Commons zu verdanken“ . Dort, auf einer Sumpfwiese unmittelbar am Gitterzaun, etablierte sich bereits vor 15 Monaten, was der „Guardian“ das „spirituelle Zentrum des britischen Atomprotestes“ nannte. Es besteht aus einem sogenannten Friedenscamp mit über 20 Frauen als Besatzung, die im September 1081 vom walisischen Cardiff nach Greenham Common marschiert waren, um auf die Nachrüstungs-Baustelle aufmerksam zu machen. Sie überwinterten in Caravans und Zelten, ketteten sich mehrmals am Zaun des Stützpunkts an und gewannen schliesslich landesweite Prominenz, als elf von ihnen im November vorigen Jahres inhaftiert wurden. Weil die Richter dabei auf ein Uraltgesetz aus dem Jahr 1381 zurückgriffen („Störung des Landesfriedens“), unterstützten plötzlich auch Politiker und geistliche Würdenträger die Protestfrauen. 39 Abgeordnete der Labour-Opposition erklärten sich mit den Inhaftierten solidarisch: der Bischof von Salisbury rühmte von der Kanzel aus die „bewunderungswürdige Aufopferung der Greenham-Common-Frauen“. Die Hessen sich auch durch die Haft nicht abschrecken. „Ich bin entschlossener als vorher, die Kampagne gegen den Raketenwahnsinn fortzusetzen“, versicherte Charlotte Kiss. eine Veteranin aus dem Friedenscamp, die von Anfang an dabei war-Simone Wilkinson, die ihren Ehemann und zwei Teenager auf der Insel Wright liess, begründete ihr Engagement mit Sorge um die Zukunft ihrer Kinder und ihrem Gefühl, „körperlich etwas gegen die Raketen tun zu können“. Dem Belagerungs-Vorbild Greenham Common folgten andere Demonstrantengruppen, die in Grossbritannien mittlerweile mehr a.s ein Dutzend Camps vor britischen und US-Atombasen errichtet haben. Christliche Pazifisten schlugen am 28. Dezember 1981 vor dem zweiten Cruise- Missile-Stützpunkt Molesworth ihre Zelte auf. als mit 24 Minusgraden Englands kälteste Nacht seit 100 Jahren registriert wurde. Das jüngste Camp entstand im November vorigen Jahres vor dem Heimathafen der britischen „Polaris“-Nuklearflotte i. l schottischen Faslane-Fjord. Den grössten Erfolg erzielten die Engländerinnen schon vor der Umzingelung Greenham Commons: Auf dem Jahreskongress der britischen Friedensbewegung wurden fast alle Kandidatinnen, die mit Greenham Common in Verbindung stehen, in den CND-Vorstand gewählt. 1983 will die CND. mit 250 000 Mitgliedern die am schnellsten wachsende ausserparlamentarische Organisation in Grossbritannien, den Druck auf die Regierung Margaret Thatchers noch verstärken. Anders als die bundesdeutschen Grünen verzichtete die britische Friedenstruppe darauf, bei den nächsten Parlamentswahlen zu kandidieren: „Das englische Mehrheitswahlrecht“, so erkannte Joan Ruddock, „Hesse uns kaum eine Chance.“ Dafür tröstet sie, dass die Labour- Party die Kardinalforderungen der CND im Unterhaus vertritt: Schliessung der amerikanischen Atombasen, einseitige Atomabrüstung Grossbritanniens und vor allem Verzicht auf die Cruise Missiles. Frau Ruddock, die im Stationierungsjahr der Cruise Missiles „eine Parallele zu Mahatma Gandhi ziehen“ möchte, denkt schon an die nächsten Aktionen. Den Aufmärschen vor Militärbasen, .o sagte sie, soll eine „Blockade solcher Behörden folgen, die mit der Raketenrüstung irgendwie verflochten sind“ — vor allem des Londoner Verteidigungsministeriums. Rund 20 000 britische Atomwaffengegnerinnen protestierten am dritten Jahrestag des Brüsseler NATO-Raketenbeschlusses vor dem US-Stützpunkt Greenham Common (Grafschaft Berkshire) gegen die dort geplante Stationierung von 96 amerikanischen Cruise Missiles. Die Basis nahe der Stadt Newbury ist die erste in Westeuropa, auf der die atomaren US-Flügelraketen aufgestellt werden sollen