Neues Pester Journal, Juli 1877 (Jahrgang 6, nr. 180-210)

1877-07-01 / nr. 180

·­­ Bald in Hochfahrenden Hochmuth verwandeln, sowie der Sieg sich an die ruffischen Tahnen geheftet haben wird, u Rufen Der Krieg. Allem Anscheine nach war der Donarübergang ! 83 Von 27. b. eine sehr Blutige Affaire. Die „PB. 8.” oder ihr ruffiiger Gewährsmann gibt den Verlust bei Sistowa allein auf 1500 Mann an. Wenn die ihren bekannten einen Todten in 1500 verwandeln, so muß ein furchtbares Menschenopfer stattgefund­ haben.Nun sind aber zugleich drei bis viser anderte erstgemeinte Uebergangsversuche mit Mhemenz von den Türken zurückgeschlagen worden, wobei wohl auch verschiedene tausend Russen zu runde gegangen sein dürften. Auffallend be­­sonders ist das Schweigen, welches das rus­­ch­e Oberkommando über die Berluste be­­gewahrt. Ueber die militärische Leistungsfähigkeit, welche die russische Armee durch den Webergang­­ bewiesen, läßt sich vorläufig, da noch zu m wenig Details vorliegen, sein entscheidendes Urtheil fäl­­len. A­l­s unzweifelhafte Thatfadge kann man es jaber ansehen, daß eine Bufterreichlich = ungarische Armee, wenn sie nach jede monatlicher Nützung ohne Schwertstich in den Bei des linken Donau­­uferd gelangt wäre und alle Hilfsmittel eines verhältnißmäßig so bedeutenden Landes wie Mir­amänien zur Verfügung gehabt hätte, nicht zwei Monate und eine Woche gebraucht haben würde,­­bevor sie den Niedergang nach dem anderen Ufer in Szene gehen hassen konnte. Die Türken haben na­­türlich die Donau als sein unübersteigliches Hin­­derniß angesehen, denn sonst hätten sie nicht längst die Festungen Schumla und Barna und die sonsti­­­gen Befestigungen des D­alfanz verstärkt. Mit der Donau ist allerdings eine Barriere zw­ischen den Tinten und Rufen gefallen — aber der eigent­­liche Krieg nimmt exft recht seinen Anfang. General Loris Melikoff steh­t Heute in einem Telegramme eine­­ regelrechte Quittung über Die erlittene Niederlage bei Zewwin aus. Nur betreffe der Berluste wird der General sich wahrsceinlic einige Abzüge erlaubt haben. Aus Montenegro bringt die „Times“ Die äieresgute Mittheilung, daß Mehemed Bajda, Der big östliche Angriffskolonne führt, nach einer siegreich bestandenen Schlacht das Moraca = Thal erreicht hat und jet über Montenegro hinweg Die Vereinigung mit den beiden Iden vereinigten Streitkräften Suleiman’s und Saib’3 erstrebt. Nach der zweifachen Durchdringung Montenegro’3 würde also dann die ganze türkische Macht versammelt sein, um den ohnedies zusammengeschmolzenen Montenegrinern unter Führung ihres Fürsten die Katastrophe zu bereiten. Stößen von B fd­­epp 9­erfen So · ,­­». hmubenie«1’4.Dviswn,welch­e zuerst dasxen­fch­cgeuftzr ekkeschkchbatte den erkste an hoc der Türken auszustehen,sie legte dabei eine bewunderungswürdige Haltung andathg. Der Gesammtverlust der Russenbeinx Uebemange und in dem sofort entwickelten Kampfe beträgt 1200 Mann. Die rüde nach Sifto­wa wurde gestern Abends ganz vollendet. Die Stadt Siftowa hat gar nicht gelitten. — K­aiser Alexander befand sich gestern Abends in Tourine Magarelli, woselbst ein unbedeutendes Gefecht stattfand. Die gegenseitigen­ Bombardements­­ zwischen galaz fat-Middin, Ruítidut­s Giurgewo und Berets Nahova dauern ungeschwächt fort. — Bors gestern machten 70 türkische Reiter auf sechs großen Booten unter den­ Schuße eines Monitors einen Streifzug nach K­alaraschi und führten 550 Stück Nindvieh mit ich fort. » Ichf Die Siegesdepesche des Großfürsten Nikolaus über den Donauübergang ist in Petersburg in der Form eines Telegramms des Czaren an die Gzarin publizirt worden. e . Von anderer Seitek wird aus Bukarest vo 28.d.telegraphirt:Die Russen haben gestern noch ei­nen Uebergang irgendwo zwischen Giurgewoawan­nitza versucht.Derselbe mißlang und die Russen erlitten stark dhrlufte.—­I­­ Folge des Uebergaktges bei Sistowa erhielt Großfürst Nikolaiksyas Georgss Kreuzz­weiter,Generalstabschef Nepokmschitzky dasselbe Kreuz dritter Klasse.Großfürst Nikolaus Sol­n,­w­elcher beide in Donauübersgang bei Zimnitza als Erster turktischen­ Boden betrat, wurde ebenfalls deforitt. Ein Telegramm Mehemed Ali Palha’s vom 27. d. betätigt seine Operationen um Tichilefe herum und beklagte sich zugleich über die teuflischen­ Grausamt feiten, welche die Montenegriner an vier Gefangenen sind an einem Finde verübt haben. Das Telegramm fuit weis­ter: Gestern drangen unsere Truppen bis­ an den Fluß Moraticha und zerstörten­ daselbst 1600 Häuser, ohne je­­­doch Kirchen und Klöster zu berühren. Hier­ stellten sich ihnen 5000 Drontenegriner aus der Um­gebung entgegen, welche nach sechsstü­ndigen Kämpfe 1500 Kampfunfähige hats­ten und sich zurückzogen. Die Türken verloren 89 Todte und 78 Verwundete.­­ Der „Bol. Korr.“ wird aus Cat­taro vom 29. b. telegraphirt . Die türkischen Truppen in der Herzegowina verbleiben tf­olge erhaltener Gontierordre in Guiricana ; der Proviant sol jedoch in Metrovid­ nach Albanien eingeschifft werden. Der Bey von Tunis ließ den Großvezier benachs­­ichtigen, daß er ein Kontingent von 10.000 Mann unter Kommando von Rustem Bajdja stellen werde. Zugleich sind aus Geldsanmlungen in ganz Tunis für die türkische Armee eingeleitet worden. Aus Konstantinopel, 30. d., wird der „Agence Havas“ telegraphirt: Die Nuffen in Aften sollen’ ihren Rückzug bewerkstelligen. — Die lebten Kämpfe bei Bas­tum und Bajazid waren den Türken günstig.­­ Die in Ruftsc­ut anfälligen fremden Konsuln sind in Barna ein­­getroffen.­­ Ueber die von der griechischen Regierung mit Beschlag belegte Sendung türkischene Kriegsmaterials wird mitgez­­­eilt. Die Sendung bestand aus 182 Kisten, welche in Konstantinopel auf einem österreichischen­ Lloyddampfer mit der Besti­mmung für den albanesischen Hafen Prevoja verfrachtet wurden. Die Abfahrt wurde von russischen Auf­­passern offenbar anderen Häfen signalisirt. Kaum­ war das Schiff­ in Korfu angekommen, als die Behörden auf Beranz­lassung des dortigen russtichen Konsuls die Ladung in B­eschlag nahmen. Das Schiff war die ganz dösterreich ihr ungarischer­e österreichische ungarische Negierung hat leere Vorgang protestirt. .­­ Der türkische Minister der auswärtige junge Leg­heiten hat unter dem 26. b.­am die Vertreter der Bfo im Auslande folgende Mittheilung über die russiji Kriegführung gerichtet: „Ungeachtet der Bedingun und Vorschriften, welchen die Kriegführung zu allen­­ ten unterworfen gewesen ist, gibt Rußland in dem gar­wärtigen Kriege seinen Angriffen zur See einen um Zeitalters unwürdigen Charakter. Folgende Thatsachen­­ zeichnen die Art und Weise, in welcher diese Macht Grundfähe des Belferrechtes hinsichtlich der Nihtior tanzen, achtet. Am Mittwoch, den 20. d., gegen 11 Vormittags, griff ein russisches Rh­ein a osmanischen Flagge fahrendes Kauffahrtenschiff an, wo bei Aidos, einer kleinen Stadt ans Ufer des ihwe Meeres, vor Anker lagen und bewarf es mit Geo welche unverzüglich einen Brand veranlaßten. An ber ben Tage sprengten " russische Torpedos-Dampfer Sl Tie Handelsschiffe, welche vor Kurt Chili, di Aınaara, vor Anker lagen, in die Luft, wobei ein 97 Theil der Mannschaft is Leben kam. Es ist ohne ki fpiel und steht im Widerspruche mit allen Regen des ternationalen Rechts, daß man Kauffahrteischiffe zeit welche seinerlei Widerstand geleistet haben, und dab m die Mannschaft zu Grunde richtet, ohne daß man ihr­­ und Mittel gibt, ihr Leben zu retten. Aus den erwähnt Thatfadjen scheint hervorzugehen, daß der Feind enth­ol­fen ist, die Grundsäche des internationalen Rechts zu­­ leugnen. Indem wir der ganzen Welt Kenntniß geben in der Art und Weise, in der sich Nußland der Errunge­nschaften der modernen Wissenschaft bedient, protestirer­nt gegen diese Attentate auf Die Humanität und das Wölfe­recht und bitten Die­­ europäischen S Kabinete , davon Akt nehmen im Namen des öffentlichen Gewissens,* Ueber die Mission Csutaf Bey’ schreibt mt dem , Egyetértés" aus Konstantinopel: ,Esutat beta nicht die Ermächtigung zur Bildung einer türkis c ungarischen Truppe", sondern nur im Allgem­ein zur Bildung einer „Fremdenlegion“ ; sein milit­äischer Rang war, der hiesigen Gepflogenheit gemäß,­­ der Größe der zu bildenden Truppe abhängig gemacht und den. Den Bestimmungen des in dieser Angelegenheit erlass­nen Sermans zufolge wird Derjenige, welcher 600 Freimil­lige fam­melt, Hauptmann (Susbaidit), wer 1000 Janunel Major (Bimbard­), und wer 2000 zusammenbringt, zu Oberst (Miralaj) ernannt. Telen Rang Cöutat befom­men wird, hängt von der Anzahl Soldaten ab, die er zusam­menbringen wird, und von anderen vorbehaltenen Umstän­den. Das Geutat ertheilte Bolmahts-Dokument lautet i Wesentlich, wie folgt: „Auf Vorschlag des Kriegsmin­sters wird Csutat Bey mit der Bildung einer Fremde Truppe betraut. Dieselbe wird aus Sinfanterie und Kava­lerie zusammengeseht sein. Beide Truppengattungen künne als Fahne die ungarische Fahne mit dem Halbmonde in die Mitte benüten. Al Kopfbedeckung dient der Yes, mit den Emblemen des Halbmondes und der ungarischen 8 ge­ziert. Die Truppe erhält ihren Sold erst von jenem er punkte angefangen, da dieselbe die Stärke eines Regiment befigt. Die Offiziere haben sich auf eigene­­ kosten zu equip­iert, auszurüsten und beritten zu machen. Gautat Bey­i verpflichtet, die Kavallerie Abtheilung mit auf Kredit B fauften guten ungarischen Pferden zu versehen. ALs Diäte von Konstantinopel nach Nuftihut für sich und seinen durch ihn selbst gewählten Adjutanten erhält er 700 Blattel in Banknoten.” ; I­BB nicht zu den offiziellen eigentlich nicht formell berechtigt, die Kleine, für die natur- Ace, wie für die fünftliche Einhüllung des Menschenleibes, für Haut und Kleider, so bedenkliche Kletterstudie mitzus­inden. Die beiden Absturzstellen, deren zum Genid­­brechen (oder, wie die Anklage behauptet, zum Nichts Genidbregen) ähnliche photographische Porträts die Senfter der Kunsthandlungen und die Köpfe der­­­­ Bozener einnehmen, hatte ich mir bereits bei der Auffahrt zur Franzenshöhe in natura zeigen lassen und hatte sie, zwar nicht „gerichtsordnungsmäßig“, aber doch Hinlänglich genau geprüft, um mir meine persönliche Ansicht über die Lokalbefähigung derselben zur Selbst- Beförderung in die Ewigkeit hinüber zu bilden. Welcher Art diese Ansicht ist, ob ich wirklich meine, daß die von dem­ Angeklagten erpani­te allerneuerte Methode des Selbstmordes mittelst fortgefeßter Purzelbäume in dem fraglichen Terrain die Unterstüßung einer auch nur ans­icherungsreifen Wahrscheinlichkeit fände , oder ob die Bildung des Bodens der Anklage Necht gebe, wenn sie behauptet, daß­ es seinem vernünftigen Menschen eine fallen werde, hier einen Akt des Wahnsinns zu begehen, wo man sich ans nächsten Baumstrunte­ron die Nation zwieder in den Kopf Hineinstoßen müsse? Da hieße aber wahrhaftig leichtsinnig Die Gunst des Geschirres verscher­­zen, welche mich nicht zum Geschwornen in diesem Prozesse machte, wenn ich mich vorwigig dazu drängte, eine Ansicht zu geben, zu der mich kein Gesekesparagraph verpflichtet und von der ich dach Niemanden überzeugen könnte, weil ich jeden Einzelnen an Ort und Greife bhinz begleiten müßte. So ließ ich denn die Geschmornen allein ihre „Zurnerfahrt” machen z und fuhr unterdessen zur Jervinandshöhe, an die Grenze des ewigen Gifes emz por — begleitet von dem Neide der Geihwornen, die auch lieber hier dabei gewesen wären. As ich zurückfuhr, sah ich die Herraiz noch in voller Arbeit als Selbstmord-Engquete, und soweit ich aus der­ntfernung und als Nicht - Sachverständiger mir ein theil anmaßen darf, sdien es mir, Daß einige nicht übel gelungene Berfuche gemacht wurden, in der wirklich uns absichtlichsten Weise wenigstens nur die geraden Glieder zu trümmen. Ich weiß 'nicht, ob Sie das Bild in der rechten Nummer des „Sikeriki“ gesehen haben, welches vorahnend das Gruppenbild dieser verschiedenartigen Terrainversuche mit allen unmöglichen Stellungen und möglichen Glieder­­verrenkungen darstellte. Auswärts gedrehte Arme, in die Luft gestreckte Beine, in Kugelform zusammengeballte Leiber, fliegende Hüte, in Niffen auseinanderflatternde Nöde , das Alles wirt sichh zu einer burlosken Art „Walpurgista­l“ zusam­men. Der Zeichner des Bildes hat vielleicht einen Anspruch auf Klassizität der Form und auf harmonisirte Durchbildung des Kunstwerkes — aber ein außerordent­­licher , Boragner" ist er entschieden, denn sein Bild sieht sie an, als Hätte er es nach der Szene auf der zweiten Absturzstelle, nit vor derselben gemacht. Ein Walpurz­­is lag mit den bizarrsten Gelenis = Aufeinander- Schlingungen und Wiedereinwendungen. Oder um bei dem alltäglichen Drastischen zu bleiben: Wenn der Boffens gebanfe nicht duch den finsteren Hintergrund au3=­geschloffen wäre, könnte ich mir Feine wirksamere Szene für das Garltheater denken, als diese merkwürdigen Evolutionen von Knaaf, Blaffel und Matras, ausgeführt. Knaak mit feiner speziellen Virtuosität, feinen Leib und jedes einzelne Gelenk desselben mit allen Gesehen der Anatomie in Widerspruch zu bringen, müßte da wahr­haft folossale Effekte zu Wege bringen. Humoristische Wir­­kung sanfterer Art erzielte der Staatsan­walt, der, ein mit etwas starrem Leibesanlaß versehener und zu Kongestionen neigender Herr, einiges Bedenken hatte, seine Theorie von dem leichten Absturz, selbst wenn man dabei eine starke Körperlast mitzuziehen hätte, auch ohne solche Körperlast als Zuthat in die eigene Brah­e zu übertragen ; er Lie sich deshalb von einem zur Begleitung der Gesellschaft dienenden Bergführer, einem der Männer, welcher die Leiche der Frau Budapest, 30. Juni. & Ueber die im Zuge­­ befindlichen militärische­n Jungen wird uns aus Wiem unterm jüngste Zourville heraufschaffen geholfen hatten, bei seinen Schritten unterstüten. Das hinderte aber nicht, daß er mit eine Male einen falschen Tritt bhat, Dabei auszutiähte und auf den allerdings unbedenklichsten, weil am wenigsten heisten Theil des Körpers zu ruhen Fand. Leiblich war seine Bosi­tion demnach allerdings­ ungefährlich, aber nach andere Nichtung hin mag sie bei dem einen oder dem anderen die Herren durch die unfreiwillige, ob auch noch so lesje Komi des Meomentes, nicht ganz ohne Schädigung geblieben sein Das Terrainväthsel ist kaum gelöst­­worden, da Zeiträthsel auch schwerlich. Bei der Auffahrt von Spo­dinig nach Trafoi zählten die Herren in dem einen Wage übereinstimmend, daß man 2 Stunden 27 Minuten bad gebraucht habe — die Herren in einem anderen X8age hatten eben­so übereinstimmend 2 Stunden und 21 Minu­ten herausgebracht. Bei dieser einfachen Zeit bestimmen also von Differenzen — wie erst bei den anderen, en­tceidenderen! Und nun werden gar, zum Uebermaße Alle heffen, an den Absturzstellen noch weitere Reliquien de Zodten aufgefunden und um sie jammert sich die er­neuerte und verstärkte Frage, auf welche Weise diese Ge­genstände dahin geriethen?­ch habe also Net, von de neuen KRäthjeln des Stilfferjoches zu sprechen. Heute gerade begeht der Vertheidiger Dr.Mark« breiter einen Jahrestag eigener Art.Vor·eine Jahre gerade erklärten sich die Wiener Geschworn­e für unzulänglich,ein solches Todesräthjel zu entschleier und sprachen dott des Buudermordes angeklagten Schner einstimmmig frei,nachdem ein früherer Spruch einer andere J um ihn ebenso einstimmig verureilt hatte, und der Bertheidiger das Außerordentliche " gelungen war, vo dem Kassationsyofe die Annulligung eines solchen ein­simmigen Berbdik­es zu erlangen. Aber wiederholen ss derartige Ungewöhnlichkeiten so leicht ? Wie wird es der Todesräthsel ergehen, welches in der Bozener unner der Entscheidung harrt ? Sigmund Shfe

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