Pester Journal - Abendblatt, November 1877 (Jahrgang 4, nr. 158-182)

1877-11-02 / nr. 158

,-s. rWtw-ÆWÆWZ.2I58 ERKEZO ESZT ÁS MEKK HERE Fee al ZENET OTTO OKT wit tüglig x bie Beooing wionail. 1.1.10, 8.10, balbl.. A. ©. Das Abendblatt des „Veiter Yanınal" erscheint tägliich, zit Ausnahme von Sonn und Feiertagen Nachmittags noch 2 Uhr. B­ötter ez Adminifirarisn ana e. &Biteorgnas 2 so 6. an nen EGO EGER WASSER Budapest, 2. November. # Zur Angelegenheit der Szöfler Berhafteten berich­­tet „Selet“ : Die 8. Tafel in­ Marosvásárhely hat bekanntlich verfügt, daß von den Verhafteten Ludwig Balázsy u und Efedias Nagy auf freien Fuß gefecht werden. Die Staats­­anwaltschaft ecklärte sich, hiemit nur bezüglich Baldzsg’s ein­­verstanden und kappellirte gegen die Freilasfung Nagy's an den obersten Gerichtshof, nachdem gegen den Lehrern bela­stende Augssagen vorliegen sollen. Nagy wird denn auch vor­läufig noch in Untersuchungshaft gehalten. " Dem "Egyelertes" wird aus Vera berichtet: Gene­­ral Klapfa ist mit dem fetten französischen Schiffe hier an­gelangt. Der General ist kränklich und erfreut sich jet seines so guten Aussehens, mie im legten Sommer, doc ist er in hester Stimmung und voll Heiterkeit. Seine Thätigkeit ist noch immer Die alte, er arbeitet den gan­zen Tag. Er glaubt, daß die ungarischen Meetings eine Wenderung der Bolität des Wiener Kabinets zur Folge gehabt hätten. Pagoden. Budapest, 2. November. In einem geistreichen Drama unterhält sich der Held mit einer chinesischen Pagode, die auf seine be­­deutungsvollen Fragen Sa oder Nein nicht, je nahe dem sie der Finger des Fragenden bewegt. „o Be“ verhält si die ungarische Legis­­lative den­ großen, politischen Fragen gegenüber. Andrasy und Tipa legen pro forma die Fragen vor und die Pagode des Parlaments nicht genau so, wie sie die Frag enden vorher aufgezogen haben. Wozu hat dieses Parlament schließlich nicht So gesagt ? Sr ihr, die Zollib­rante aufgeben ? a Woll ihr. die selbstständige Bank aufgeben, nicht wahr , nein ? Kein. Aber der Monarch wünscht nicht die selbststän­­dige Bank. Er wollt also einen Pakt mit der­ öster­­reichischen Nationalbank ? a: „She wollt einen ungarischen, von der Regierung ernann­ten Vicegouverneur, ungarische Generalräthe, Direktoren ? 3a. . Die Nationalbank: will das aber nicht. Für zieht a Srieden mit der Nationalbank. vor? a. Dr. gebt ‚nicht nach in der Verzehrung aft euer­­und. Restitutiond-Frage ? Kein. Aber. Desterreich würde zu Grunde gehen, wenn es diese­ Einnahmen verlöre. Ihr geht also nach ? a. ess zahlen Nichts zu der SO-Millionenschuld ? ein. Aber Desterreich gibt nicht nach in dieser Trage. Dyr "8. Wir Ve Vügeven ? 0. Die österreichische Industrie will euch durch den ausbenten. Er werdet dad nicht oHidutzel un­d Nein. Oesterreich legt den autonomen Zolltarif vor. Ihr­­e ihn annehmen ? a. Niemals mit den Nuffen ! Nein. Aber immer mit Bismarc. So gewöhnt sich unser Parlament allmmälig, die feijesten Nuancen des Negierungswillens zu verstehen und ihnen zu folgen. Wir verfemnen Feinesmegs die mohrthätigen Fol­­gen einer strammen parlamentarischen Disziplin. ES liefert dies immerhin ein besseres Bild als die unter Lonyai, Szlávi und Bittó eingerissene Zer­­fahrenheit, wo die Negierungspartei in sich gespalten war und die Opposition unter Tipa’s glorreicher Füh­­rung in alle Bretchen eindrang. Was wir aber wünschen würden, das ist, daß auch die Opposition sich konzen­­trier. Wir haben­ heute keine solche O­pposition, wie sie einst unter Tia bestand. Niemals wäre eine Regierung leichter zu ers­chüttern gewesen, als die­jenige unter den heutigen Umständen. CS scheint aber, daß alle N Regierungskapazitäten innerhalb unserer Regierung sich befänden, da Die Oppositionen fürchten sich, zu siegen, fie die E­rbschaft nicht antreten körnen. Selbst die­­ geistig stärkste Opposition unseres Parlamentes gibt am legten Ende immer nach, „um der Regierung das Amtiren nicht zu erschweren.“ Nun waren wir der Ansicht, der Zwec­ke Opposition sei sich an die Stelle der Regierung at­reben .Unsere Oppositionen sind aber zaghaft. Sie füh­­len nicht das Zeug in sich, zu Herrigen, ihre parla­­mentarischen­ Disputationen Haben also gar keinen Werth und das Parlament bleibt nach wie vor eine Pagode, welche nach dem Belieben der Regierung Sa! oder Nein! r­et. J * * Aus Berlin Schreibt man der „Augsb. Allg. Big." : Wie man in hiesigen politisgen Kreisen willen will, mären die von der britischen Diplomatie auf den Wunsch des Sul­­tans in St. Petersburg angestellten Sonderungsversuche über eine eimaige Geneigtheit Ruhlands zu Friedensverh­andlun­­gen durchaus erfolglos gewesen, indem man dadurch nur eine offizielle Bestätigung der von den offiziösen wufsischen Organen neuerdinga­ wieder­­holt extheilten Bereicherung erhalten habe: daß die Regie­rung des Kaisers Alexander fest entschlossen sei, vor vollstän­­diger Erreichung des Kriegsziels die Hand nicht zum Frieden zu bieten.­­ Der r­en. Buda­p­est, 2. November. Es scheint, daß die M­uffen zu früh gejubelt haben, als sie die Schlacht von Kard eine Entschei­­dungsschlacht genannt haben, denn­­ die Entschei­­dungsschlacht auf dem asiatischen Kriegsschauplage ist erst bevorstehend. Die vereinigten türkischen Heere Mukhtar's und­ Samail Pala’s nehmen eine furchtbare Defensive Stellung bei Devetoyum, auf den Höhen östlich von Erzerum, für die Ruffen demnach auf dem Wege nach Erzerum, ein. Wohl haben sich auch bereits die russischen Heere von Lorig-M­e Lifoff und Tergukafoff vereinigt, doch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß sie ss an den mächtigen tu­rkischen Positionen von Erzer um den Kopf einrennen. Die vereinigten türkischen Heere sind so stark, daß sie in einer Defensivstellung die russischen Armeen erfolgreich zurü­dweiten Tonnen. Ueberdies gehen aus Konstantinopel beständig Verstärkungen ab, die zur Armee Mushtar Pascha’s stoßen sollen. In der vergangenen Woche gingen nach einer Meldung " Egyetértés" au­s Konstantinopel in 3 Tagen 18 große Transportschiffe mit Truppen, Kanonen und Munition nach Trapezunt ab. Derselbe Bericht stellt für den Fall neuerlicher Niederlagen Mushtar Pascha’s die Ernennung Mehemet Alis an seine Stelle in Aussicht. Im Falle „neuerlicher Niederlagen“ wird unserer Anschauung nach aber auch, Mehemet Ati nichts mehr richten Fünnen. Diese Niederlagen scheinen übrigens nicht sehr wahrscheinlich. Die­­ gut verproviantirte Teilung als, deren Sarnison 10.000 Mann beträgt, hat ein Anerbieten zur Uebergabe zurückgewiesen und wird nun von den Ruffen regelrecht belagert werden. Kara­ hat sich in diesem­eldzuge einmal­ bereit heldenmüthig verthei­­digt und hat Heute zum Mindesten so günstige Chan­­cen wie Damals. — Anzeichen eines neuen Krieges. Lieferungen für die Armee — — 28. Oktober. Während der Feldzug in Armenien als abgemacht betrachtet wird, ziehen sich auf einem anderen Punkte Aftens drohende Gemitterwellen zusammen und wenn nicht alle Ze­chen­ tragen, wird es dort gar bald zur Entladung des elek­­trischen Stoffes kommen, der fin daselbst im Laufe der­­ epe­ten Fahre angesammelt hat. Hier eingelangte Nachrichten aus Turkestan melden, der Emir von Afganistan, S­­­ered Li, habe den Gouverneur General Kaufmann erfuhr, er offizische Negierung zu einem S­hu u­nd Trugbündni­s, mit Afganisten im Kriege gegen Indien zu veranlassen Auch soi der eners­­ische Herrscher des kriegerischen Stammes, der feine Kraft schon im Jahre 1836, mit England‘ gemessen, auch wenn, wie erwartet wird, auf seinen Antrag von russischer Seite niet eingegangen werden sollte, vereint mit seinem Nachbar, dem Emie von Besudshiften entschlossen sein, mit aller Kraft aufzunehmen. In Uebereinstimmung mit dieser Nachricht steht denn auch die Mittheilung, der Emir von Afganistan habe die ihm vom türkischen Gesandten überbrachten Geihente abgelehnt, indem er der Türkei unumwunden erklärte,er könne ihr keinen­ Beistand bringen,da er soeben daran gehe,gegen die Briten aufzus­treten, die ss fortan im Besige von Gebieten befinden,­­ die ihm tributpflichtig seien, wobei nebenbei die Bemerkung­ ge­­macht worden sein soll, er werde nicht gegen Rukland, wohl aber gerne mit diesem gegen seinen Nachbar Krieg führe.— Anläßlich der Rücktritte zwes bisherigen Oberantens danken der russischen Armee.Herrchhrens,der im Amt jetzt Herrn Rossizkij übertragen ist,schreibt man dem»5sewr. Wesin.«aus Bukarest.Der erste Vorwurf,den man über ihn hörte,war gegen seinen Kontrakt mit der­ Kompagnie Rohan, Horwiß, Greger u. Komp. gerichtet. Dieser erfie Ber­such in praxi,die Armee auf kommerzieller Grundlage mit" Nahrung zu versorgen,"hat auch nach Meinung der Arm­ee vllständin Fiasco gemacht.Lauter und lauter wurden die Vorwürfe gegen die Intendantur,als­ betaant wurde,daß eine Menge für die­ Armee vorbereiteter Fourage in Bessaras­chien und im Gouvernement Cherson verfault oder gestohlen war.Bekanntlich hatte das die direkte Einnischung und Un­­tersuchung der Armee-Kontrole zur Folge,die einige wichtige Nachlässigkeiten ergab. Das Alles machte die Stellung des Intendanten schwankend und es erfolgte seine Entlastung, allerdings in Folge seines Abschiedsgesuches. Leber seinen Nachfolger pricht man viel Gutes. Im Laufe dieser Tage wurden hier sehr bedeutende Proviant-Lieferungen fü­r die Donaun-Armee abgeschlossen ; eine Neuerung in den Lieferungen, die gewiß von gutem Er­­folge begleitet sein wird, besteht darin, dab jehr nicht mehr einem bestimmten Unternehmer die Lieferung eines gewiissen Duantums von Brod-Zwiebach überlassen wird. Die Regie­­ierung stellt einer großen Anzahl von Bädern hier, in Moskau, Riem,Charkow und Opelta selbst das Mehl zu und die Bäder erhalten für das DVerbaden desselben per Pub einen bestimmten Betrag ; derselbe variirt zwischen 35 und Budapest, 2. November. In fünfzehn Wahlbezirken fanden geften Ballota­­gen statt. Nach dem offiziellen Bulletin wären elf K­eak­tionäre und der Republikaner gewählt. Das sähe in der That wie ein Erfolg der Kampfes­­regierung aus. Allein in drei Arrondissements, nämlich im: Maniac (Cantal), Lebtourne (Gers) und Saint-Malo (Ze et Bilnine), haben sich die republikanischen Kandidaten, die 50 Rapeten und richtet sich nach den an den einzelnen Punk­­ten geltenden Arbeitspreisen. Die Pferdegalerie, eine Gemenge aus Exifen, Roggen, Gerstenmehl, Dek­aden, Heu, Hafer und­ Salz spielt eine­ große Rolle in den Lieferungs-Artikeln und sind soeben mehrere große Fabriken in Bukarest, Odessa und Riem angelegt worden, die sich ausschließlich mit der Pferdegaletten-­produktion befalten. Ein Buch Dieser Galette wird mit fünf Silber­ Rubel geliefert. — Der berühmte Chirurg Birogom ist­, zur Donau-Armee abgereist, um dort die Leitung eines gro­­ßen Spitals zu übernehmen. („Bresse.") Man schreibt der „Pr­" aus Bari 8, 29. Oktober! Die Vorgänge in Frankreich,. _ « a

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