Oedenburger Zeitung, 1880. März (Jahrgang 13, nr. 27-39)

1880-03-03 / nr. 27

. ""-«s’s"..-«.’s".-Us­ , - RR Lend und dem Herrn BVerfasser des Statuten-Ent­­wurfes, Johannes Meyne, überwiesen. «" "a«titragejksen Arader Schwesterkccsmmey eine Adreße an das hohec­bgeordnetenhaus zu richten. Laut Ministerial-Erlaß wird auf die Repräsen­­tation der hiesigen Handels-und Gewerbekammer,be­­treff des zu erhöhenden Maximalbetragess auf Post­anweisungen bei nichtärarischen Postämtern,entgegnet, daß die Erhöhungen des auf einer Anweisung aufzus gehenden Maximalbetrages,wie dies eine frühere Ein­fahrung zeigte,auch dadurch nicht veranlaßt werden könne,wenn den Postämtern bei den Steuerämtern ein Kredit eröffnet würde,weil die Steuerämter gerade so wie die Postämter verpflichtet sind,einen eventuellen Geldvorrath sogleich abzuliefern,und so wie das Portes feuilles für Ackerbau Gewerbe und Handel den kleine­­ren Postämtern keine große Dotation geben kann,eben­­so wenig vermag auch das Finanzsportefeuille jenen Be­­triebsfond zu entbehren den die Steuerämter zum fraglichen Zwecke erfordern würden. Bezüglich der Seitens des Herrn Kammerrathes Seltenhofer zu hoch befundenen Eisenbahn- Tarifssätze für Löschrequisiten entschied das hohe Ministerium daß für derartige Frachten pro Waggon und Kilometer 14 kr.und außerdem pro Waggon an Manipulationskostenlohn einzuheben sei,und daß bei diesem an sich geringen,die selbst kosten kaum ab­­steigenden Satze in den konkretem vom Herrn Selten­­hofer angezogenen Falle(es handelte sich um den Transport einer langen Feuerleiter)nur in Folge der weiten Strecke,auf welche die Feuerleiterdirigirt war,ein mit dem Werthe des Transportgutes kaum im Verhältniß stehender Frachtlohn entstanden ist, was nicht in der Höhe des Frachtsatzes,sondern in der Natur des Frachtgutes liege,das die A­usnützung der Tragfähigkeit des Waggons unmöglich machte. Uebrigens,fügt der Erlaß am Schlusse bei,sind die Eisenbahnen durch solche Anomalien selbst schon zu der Erkenntniß gelangt,daß die Renderung des Tarifes für Längenfrachten nothwendig sei,und haben dieselben gerade jetzt gemeinschaftlich für solche Sendungen eine Frachtermäßigung vereinbart,die geeignet sein wird für die Zukunft ähnlichen­ klagen vorzubeugen- Wir halten die nachstehende Zith­ungeid­ean­­schrift des köngL ung.Steuer-Inspettorates von Oedenburg in Angelegenheit der von der Kammer bes­antragten Renderung des Systeme­s der Erwerbsteuer für besonders beachtenswerth. Die Zuschrift sagt:»dash.köngl.ung.Finanz- Ministerium hat die Repräsentation wegen Aenderung des­ Systems der gegenwärtig in Kraft stehenden Er­­­werbsteuerll.Klasse einer eingehenden Prüfung unter­­zogen und mit seiner Entschließung erklärt,daß die darin enthaltenen Vorschläge für jetzt nicht annehmbar befunden wurden.Nichtsdestoweniger wird das in der ««erwähnten Repräsentation sich äußernde lobenswerthe ’ls Bestreben der Kammer das Staatsärar auch in dieser hochwichtigen Besteuerungsfrage unterstützen zu wollen, dankend anerkannt.« Nach Verhandlung der Programms-Gegenstände stellte Herr Ludwig Friedrich den Antrag, er möge zur Berathung und Antragstellung des von Hein Meyme verfaßten und der Kammer über­reichten Statuten-Entwurfes eines „Patriotischen Landes» vereined" für Ungarn zur Hebung der wirthch­aftlichen Verhältnisse, ein engeres Komite entsendet werden. Die Kammer stimmte dem Antrage bei und wurde der Gegenstand einem Komite, bestehend aus den Herren : D Vize-Präsident Heinrich Kugler, als Ob­­mann, den Kammermitgliedern Alexander Demy, Ge­nt Ali Bomgur.­ ­Dekorirungen.Seine Majestät geruhte dem Herz Inspektor und Streckenchef des­ österreichi­­schen Staatsbahn,Alois Verbics,in Anerkennung seiner aus Anlaß der vorjährigen Szegediner Wassergefahr erworbenen hervorragenden Verdienste das Ritterkreuz des Franzi Joseph­ Ordens zu verleihen.­­Auflassung der Brigadegerichte. Wir entnehmen dem,,P.Ll.«­,daß zufolge Allerhöchster Entschließung die Brigadegerichte aufgelassen,respektive mit den Garnisonsgerichten vereinigt werden sollen. Nur die Brigadegerichte in Bihacs und Banjaluka blei­­ben bis auf Weiteres in Wirksamkeit von Angelegenheit der Raab-Regu­­lirung.Am letzten Februar sprach eine Deputation der Interessenten der Raabi Regulirungsi Gesellschaft geführt vom k.k.Kämmerer und gewesenen Präsidenten der Gesellschaft KoL Radd beim Herrn Ministerpräsiden­ten Tipa vor.In der Deputation befanden sich: Graf R.Laßberg,Vizegespan des Raaber Komi­­tats,der Raaber Bürgermeister Paul Nagy,die Vertreter des Fürsten Esterházy,der Raaber Bisi­tht­ms und Kapitel 6,die Reichstags-Abgeordneten Ju­­lius Kautz,Julius Ajkay,Ach«achothy,Jos­hann Matkovich,und noch viele andere Herren. Der Führer der Deputation gab dem berechtigten Wun­­sche Ausdruck daß die Regierung,so wie sie in an­­deren Theilen des Landes,den Gesetzen entsprechend, Alles aufgeboten hat,im Interesse der Wasserreguli­­rung,auch der so hart heimgesuchten Raubgegend einige Aufmerksamkeit zuwenden möge.Jetzt wieder verheeren die Fluthen den sonst so gesegneten Landstrich und ver­­nichten die Früchte des Fleißes und die Hoffnung des Landmannes.Sowieheuer gehe es aber fast alljähr­­lich in der Raabau zu,weil die Behörden schlechter­­dings nichtsth indem Elemente endlich einen Damm zu setzen,sondern dort wahrhaft asiatische Zustände zum Nachtheil der Volkswirthschaft und zum finanziellen Ruin des Staates fortbestehen lassen.——Hierauf be­­merkte der Ministerpräsident,er halte die heutige Si­­tuation unserer Flüsse durchaus nicht fü­r einen,,asia­­tischen Zustand«­,,Ich habe eben in diesem Saale von den ausländischen Experten gehört — sagte der Ministerpräsident —, daß es ein Ding der Unmög­­lichkeit sei, gegen Eisstauungen durch eine­­ Regulirung aufzukommen. Medrigens werden in Madrid, Paris, Petersburg, Mantua ebenfalls überschwe­mmt, obschon dort die Regierung bereits seit 60 Jahren regulirt und es dort gar Niemanden einfällt, die Regierung irgend einer Versämung anzukragen.­ Seiner Ansicht nach kann für die dermaligen Ueberschwe­mmungen im Frußgebiete der Räba die Üregierung nicht verantwort­­lich gemacht werden. — Uebrigens ae Erzellenz Tipa die Sache sofort gründlich untersuchen zu lassen und entließ die Deputation mit der Versicherung, daß er die komplizirte Angelegenheit mit der größten Auf­­merksamkeit verfolgen und alles Mögliche aufbieten werde um sie einer ehebaldigen und glüclichen Lösung zuzuführen. Brache der Viehmarkt an 3000­ Pferde­­ und­ über Stüf Hornvieh. An Ersteren war zumal für den Wirts­­chaftsbetrieb sehr schöne Waare, schweren Schlages, vor­­handen und stieg die Zahl der Käufer, namentlich aus Mähren, aber selbst vom Auslande, Frankreich, Belgien und Deutschland von Stunde zu Stunde. Die Preise anfangs schon ziemlich so gespannt, erreichten eine auf diesigem M­arkte nur selten vorkommende Höhe und gingen die Thiere demnach neigend ab. Heftige Klagen wurden laut über die Schwerfälligkeit bei Ausstellung der Viehpäffe. Es sind hierzu viel zu wenig behördliche Organe aufgestellt. Paßbewerber, die fs vor 11 Uhr Vormittags anstellten, wurden erst gegen 6 Uhr Abends abgefertigt. Wenn die Debenburger Viehmarkt-Verhält­­nisse gehoben und dadurch der Stadt ein Schwungvolle­­rer Handel zugeführt werden soll, muß unsere Löbliche Kommune ernstlich darauf bedacht sein, eine größere Coulange und insbesondere wordere Abfertigung im Parwesen den B Viehhändlern zuzumenden. « Weitflauer blieb leider diesmal wieder der Vnsp .­kehr auf dem Industrie-Marktr.Nicht alleim daßjxx den letzten Tagen weniger Fieranten als sonst erschien-Ah so war namentlich der Absatz—tr·otz reichlichen Marfix­besuches seitens Promenhrender — ein geringer. Nur in Damen-Konfektion(!) Frühjahrswaare wurde einiges Grs­schäft gemacht. Kurzwaaren und Herrenartikel fanden nur wenig Liebhaber. ! *"Unglücksfall. Sonntag Nachmittags um 3 Uhr wurde durch die, vor dem Privatwagen eines unserer Mitbürger gespannten Pferde, ein Mann von 58 Jahren aus Mochend­orf (im Oedenburger Komitate) niedergestoßen und fwei verlegt. Der verunglückte ist ein s sogenannter „Abbrandler, welcher hier bettelnd seinen Unterhalt fristete. Derselbe war im Gespräch mit einem andern Manne begriffen, als der Wagen heranfuhr, in dem Momente entfiel dem Bettler das Büchlein, auf Grund dessen er um Almosen wirbt und als er si bückte, um es aufzuheben, hatte zwar der Kutscher das Gefährt abgelenkt, konnte aber leider nicht verhindern, daß eines der Pferde den Unglück­chen einen so kräftigen Hufsschlag verfegte, dag er davon einen Oberschenkelkrug erlitt. Er wurde sofort in das hier­­städtische Epital zur Heilung überführt. * Ein musikalisch-deflamatorischer Heftabend. Die am 29. v. M. abgehaltene Soiree des „Vereines für ungarische Literatur und Kunst“ war wieder eine sehr gelungene zu nennen. Die Räume des Heinen Rafinosaales erwiesen sich fast zu klein, um das distinguirte Publikum zu fallen, welches in Schaaren herbeiströmte, um dieser interessanten Abendunterhaltung beizuwohnen. Ebenso wie Frau v. S z­egle&dy, welche mit ihrem Gatten ein Duo auf Klavier und Harmo­­nium aus „Faust“ spielte und eine reizende Piece von Mendelssohn auf stürmischem Hervorruf zugab, hier als eminente Künstlerin auf dem Piano allseits anerkannt wird, gelten die liebenswürdigen Fräuleins Henriette­­ v. Boor und Vilma v. Fest für Hervor­­ragend begabte Salonsängerinnen. Ihre Vorträge, un­­garische Lieder und das populäre Duett aus „reis­chtig“ fesfelten das Interesse des Auditoriums in Ho« dem Grabe, insbesondere die reizende A­lt­stimme des drlus. Heft und die Gesangsfunft beider Damen, rechtfertigen die Hoffnung, daß auch sie sich bald am Kunsthimmel, wo die glängend voranleuchtenden Ge­­fangsneroinen unserer Stadt, den Damen Olvzer und Prosta-Shud, eine so­hlendende Stellung einnehmen, ebenfalls vortheilhaft bemerkbar machen dürften. Die Vorträge der Herren Dr. Sialonsty über die Phyllorera, Adolf Stanfenburg aus fei- TE ı FD PT Be 12 DRS rk . = south 2. u Deu 000 ° Lokale * Der diesjährige Fastenmarkt, war in Auahmämsife unnemähnlich reich beichieftt, nämlich e8 ® =­­ £ E Eis e 1) SE da 4 ES 2

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