Oedenburger Zeitung, 1882. April (Jahrgang 15, nr. 76-100)

1882-04-22 / nr. 93

WMJOHWW«T«-r»7-Ts.k-s«««-­Xss’ -,««.».««-z7e-.—7--.-.kf 2.s".» Samstag HLszrikissz J — Erde XV.Za6rgang. nbusz­ger Reifung. (vormals „Oedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirthschaft, dann für soziale Interesen überhaupt. Motto: „Dem Fortschritt zue Chr’ — Beprücten zur Wehr!” — Der Wahrheit eine Gaffe.“ an die Redaktion portofrei einzusenden. Das Blatt a. 2 ® u Fun Denim ne auf einen Sonn= - Pränumerations:Wreife: Für Loco: Bamjüger 9 TE, Halbjährig 5 fl., Vierteljährig 3a b­is 3 Administration, Dering und Inseratenaufnahme: 1, Delete 1, 0 Hofe Seilertäte 3, Butes, 1, Mer­z , Leop. Lang, Öifellaplag 3, U. B, Goldberger, Servitenplag. 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Falk, Hegedüs, Eber nahmen einigemale Ans zur Stunde zwar noch feine Plenarfigungen abge­­­ fame Ministervorlagen in der ganzen Höhe und­ läufe, um der D­erwaltung in den „Neidsperlen halten, über deren Resultate zu berichten wäre (was­­ dem ganzen Umfange nach als Gefeg anzunehmen, Jam Zeuge zu finden, ferner Klarheit in die Frage übrigens au vollkommen üb­erflüssig, da wir jas in Folge heffen den sehr ehrenunwerthen Delegirten |zu bringen, „ob das Fortifications-Budget mit der Ale wissen, was zu erwarten ist­, dafür haben|Rust mit dem Referate für die Plenarfigung zur „geforderten Summe­n endgültig abgeschlosfen sein aber die „Budget-Nusshüffe“ jener Delegationen­­ betrauen und dan­n, unter verständnisinnigem Los­­t werde, und endlich „über “die Zukunft in Nede sich bereits der Mühe unterzogen, zu tagen. Aeußerst gemüthlich ging er bei dem „Bruder Oesterreicher“ zu. Diese „alten Parlamentarier” der zwei ver­­flossenen Bürgerminister­ Aeren sind da in ihrem Elemente, denn sie behaupten ja, troß flavischer Taaffe-Neuzeit, in ihrer Delegation noch immer die Majorität ; mithin spielen sie in diesem Parla­­mentchen die erste Geige, ganz wie zu des seligen Gisfra Tagen. Und da fühlen sie sich denn selbst­­verständlich an veranlagt, mit Ruhe und höchster Würde alle Fragen zu beantworten, die Objekte mit Placehandschuhen anzufaffen und den die Ne­gierung vertretenden Exzellenzen unter Tausenden von Büdlingen und Referenzen den Standpunkt far zu machen, daß sie sich glücklich sragen, mit so Hochweisen und hochmögenden Herren die Wolfs­­interessen „verhandeln“ (oder verfhanteln) zu dürfen. Die österreichischen Delegirten Grodholsfi, Plener, Magg, Demel, Schevenhüller, sowie der Referent Ruß bewiesen der gemeinsamen Kriegs­­minster-Erzellenz ein solches Entgegenkommen, daß, wenn man den Bericht über jene österreichische Delegirten- Budget - Ausschuß-Sigung hieft, Einem ordentlich das Herz im Leibe lacht, mit welcher Grazie und Nobleffe diese Herren die Forderung Seiner Exzellenz behandeln. Und al Xegiere dem einen Delegirten auf dessen schüchterne Lage, „warum der Kriegsminister nicht von den Mitteln “Spreche, durch welche die Ordnung in den infur­­„girten Ländern hergestellt werden könne“, ermwiderte: „Dean könne doch nicht sämmtliche Bosniaten und „Herzegoriwzen einsperren” — da zuchten sämmtliche (österreichische) Budget-Delegirten für mich zusam­­meln und tiefen Komplimenten gegen die fürsichtigen und vielvermögenden Exzellenzen, sich, nämlich die Situng des Budgetausschus­ses, aufzuleiten. Bevor aber Soldes geschah, sah sich au der Der legirte Hohenwart, der bekanntlich einmal in seinen Hreistunden als vollstuinirender öfter, weichischer Minister gewesen, veranlaßt, eine von echt folonisch-sorratischer Weisheit triefende exzellenzische Phrase vom Stapel zu lasfen, die zur Beruhigung aller erregten Steuerzahler hier Plag finden möge und melde Klio, zu des zweiten Erministerd Ruhme, sicher in die Tafeln der Geschichte eingraben wird, damit Kinder und Kindeskinder der spätesten Geschlechter dereinst in die Lage kommen, die hohe Weisheit eines Taaffe­­schen­vorläufers im „Bolish beglühen“ kennen zu lernen. Besagter gräflicher Delegirte und detto Erminister»- Erzellenz ließ sich nämlich folgenders Waffen vernehmen: „Die Verwaltung möge die nächte Zeit benügen, sich klar zu werden über die Mairegeln, die zur Pazifirung dienen können." — Das ist gewiß doch sehr schön gespeekt, und da kann es denn wohl nicht Wunder nehmen, wenn die gemüthlichen Defterreicher — (vorläufig aber nur die Delegirten) — mit gehobenem Bewußtsein und stolzen Hauptes dahermarschren und singen und sagen: „In diesem Parlamente sind wir die Herren, denn wir haben die Majoritätl" — Zu wundern ist nur, daß die sehr geehrten öster­­reichischen Budget-Delegirten in jener Sigung, wo sie ohne weiters die 24 Millionen bewil­­ligten, den Exzellenzen sein donnerndes Vivat ausbrachten. — — — „stehender Provinzen“ Etwas zu erfahren. — Über Seine Exzellenz der Herr gemeinsame Kriegsgott ist nicht der Mann, der folgen unverblümten ragen ebenso unverblümt antwortet. Er drückte nur die „Hoffnung“ aus, das, mit­ verlangter Summe endgültig werde fortifizirt werden; aber da wo einige seine Forts außerdem notwendig sein dürften, ließ sei gleich durchblichen. Und was die Zukunft der lieblichen Länder be­trifft, nämlich ob diese einst ungarisch, Froatisch, österreichisch oder gar vielleicht serbisch, montes­negrinisch oder was sonst werden sollen, darüber hinwieg femnwohl der Kriegsministerielle, wie die anderen gemeinsamen Ex­zellenzen. Und das Resultat von allen Plänkeleien in dem Budget-Ausschuffe der „unfrigen Delegirten“? — Nun, es ist nicht viel, aber Etwas ist es doch, was sie beschloffen. Barons8 Gabriel­baum fragte nämlich: „Es sollen nur 21.700.000 fl. den Gemeinsamen, und noch dazu ohne Virements, ber­willigt werden.“ Und­ das nahmen denn die un­­garischen Delegirten au­sschließlich an, troß dem der Kriegsministerielle vundiweg erklärte, „die Regierung könne und werde einen Absticc von 2.033.000 Gulden ni­cht akzeptiren. Do das wir nit vergessen. Auch der „Weise von Xerebes“ legte sich scharf ins Zeug, stimmte dann aber, wie daß bei einem so konsequenten Weisen nit anders zu erwarten ist, doch für die Negierungsvorlage,, während sein­ gräflicher Spröß­­ling — (nach Bismarc’schem Musterr) — gegen dieselbe votirte. Die­ „linken“ Delegirten enthielten sich einstweilen der Abstimmung; der ungarische Seuillelon. Hilf, was Helfen kann. Bluette von Y. M. (Bortregung und Schlaf..) Was Wunder, daß der neue Anzug rasch wieder den Weg aller alten Kleiderhändler ging und Herr Robin kurz darauf viel elender, abgerissener, blaffer und schlotteriger aussah, als selbst in seinen schlettesten Tagen. So bummelte er von Neuem zweeloch dur die Straßen, ein Bild des Jammers. „Sehen Sie sich einmal“, sagte Herr Hof­berg, der si gerade in dem mit dem enster nach der Straße hinaussehenden Komptoir eines Ge­­schäftsfreundes befand, als Robin sich vorü­ber­­schleppte, „diesen Menschen da draußen an. Iit Ihnen je ein talentvollerer Todeskandidat vorge­­kommen ? Der Kerl lebt kein Jahr mehr!" — ‚Noch nicht einmal so lange!" lautete die sehr richtige, dur das wahrhaft schredenerregende Aussehen N­obin’s motivirte Antwort. Herr Hofberg schmunzelte: „Habe eine Le­bensversicherung auf ihn. Fünftausend Thaler !" ‚Dann müßte man ihnen ja eigentlich gra­­tuliren.“ „Bitte, bitte! Es find mir auch in Bezug auf die Polizze schon mehrfach Offerte gemacht worden, die ich bi8 jet aber stets zurückgewiesen habe, ich bitte Sie! Ein so sicheres Geschäft! Und regnen Sie selbst, ich müsse noch zwei Jahre hindurch die Prämie bezahlen, dann verdiene ich immer no über viertausend Thaler !“ „Wollen Sie zweitausend Thaler baar für die Polizze nehmen ?" plagte der Geschäftsfreund heraus: „I, wohin denken Sie? Jah werde do nicht —* « „Kein langes Besinnen ! Ja oder Nein ? Hier ist Geld.“ Dabei öffnete er seine „Feuerfeste“ und nahm die Summe heraus. Herr Hofberg kämpfte offenbar einen schweren Kampf mit sich. „Es ist ein reiner, Harer Verdienst, den ich aus Händen gebe!“ Er brachte diese Worte mühsam hervor. „Indessen — baar Geld laht — topp, das Sefhäft ist abgeschlossen !“ Die Polizze wurde noch am selben Tage dem Geschäftsfreunde zedirt. Als Hofberg Abends nach Hause ging, traf er Herrn Robin auf der Strafe. „Wollen wir und wieder vertragen ?“ fragte er ihn gutmüchtig. Die Antwort lautete natürlich bejahend. Von de an ging es Robin wieder recht gut. Er bekam einen neuen Anzug und bot, da­ss seine holden Wangen in Folge der guten Hofberg’schen Küche bald mit einem lieblichen Noth, bedeuten, in kurzer Zeit das Bild ftragender Gesundheit. Darü­­ber waren Alle sehr vergnügt, ‚Herr Hofberg, ee­feloft und seine theueren Verwandten, nur der obige Geschäftsfreund bemerkte diese Wendung zum Beffern mit gelindem Schauer. „Was sol daraus werden ?“ fragte er sich summervoll, „der Bursche sieht ja plöglich abschredend gesund aus !“ An seiner Angst lief er zu Hofberg. „Was sagen Sie denn zu diesem Robin ?" „Nicht, wahr,“ meinte Hofberg im menschen­­freundlich­en Tone, „er hat sich Gott sei Dann wieder recht erholt !“ vr „Ja, aber was wird aus meiner Polizze? Denken Sie doch, was die mich unter folgen Um­­ständen für ein­ Geld foftet! Der Mensch kann ja seinem jegigen Aussehen nach siebzig Jahre alt werden!“ „Sein­ Vater selig ist erst im weungigsten ver­storben !“ „Du lieber Himmel, da sterbe ich am Ende wo vor ihm.“ »Nun,dann käme ja das Geld imm­erhinr ihren werthen Erben­ zugute,««tröstete der gefühl­«­, volle Papierhändler. nee ee Valais ET FEREEN ——23-««—9--x-.·, = | | 2 2 2 | :­­4 3 -·. ·, ; Ä 2

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