Oedenburger Zeitung, 1887. Mai (Jahrgang 20, nr. 100-122)

1887-05-03 / nr. 100

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Vormittags sowohl wie auch Nachmittags wagte die Menschenmenge zur Besichtigung der Markthütten ü­ber die Gmbenrnnd.Zwar sollte der Markt erst vom 2.bio inklusive4.d.M.in Gangsei mallekn die Herren Fierantentehren sich wenig an diese Bestimmung,trotzdem sie den heimischen Gewerbetreibenden sehr angefugten Schaden machen—besonders unsere Schuhmacher leiden darunter—und auch für die Heiligkeit des sonntägigen Gottesdienstes keinen Respekt damit zeigen,kramen sie lustig ihre Waaren ausm­ovw kaufen frischd’raufweg,obschon ihr Marktrecht erst am Montag beginnt.Wernmche denn eigentlich hier das Marktstatut:die Fieranten oder die Behörde ? Abends trat leichter Regen ein, welcher den Gartenwirthen, die alle Hoffnung auf den sonne­tägigen 1. Mai gefegt hatten, einen bösen Strich durch die Rechnung machte. * Sandfturm Der erste freiwöchentliche Landsturm-Offiziersturm geht mit heutigem Tage zu Ende und wird Abends im kleinen Kasinosaale mit einem solernen Abs­chiedsfeste abgeschlossen. Borgestern Sonntag absolvirten die Hrren Aspiranten auf der Militär-Schießstätte im Bald: Badethale in Scheibenfhiefen, welches — wie wir hören — von erfreulichem Erfolge gekrönt war und einen sehr animirten Berlauf nahm. Nachmittag konzertirte nämlich diet. f. Weilitärkapelle doselbst und hatten si auch viele Damen und Herren vom Zivil zum Besuche dort eingefunden. Gegen ?­,6 Uhr Abends erfolgte der Nacmarsch in die Stadt mit Musikbegleitung. Gestern Montag hatten die Herren Aspiranten einen Uebungsmars­ch in voller feldmäßiger Ausrüstung nach Siegendorf. DiE zum Marschziele wurden Gefechtsübungen gemacht, bei Siegendorf Freilager bezogen und feldmäßig, ab­­geloct — hierauf bei Herrn. Zuderfabrikanten v. Batenhofer bei Zafelmufil opulent dinint und Nachmittag mit Mufil heimmarschirt. Ale Herren Aspiranten waren von einer sehr rühmlichen Ambition erfüllt und erleichterten dadurch den Herren Kommandanten, Instruktion ® s Offizieren Oberst Obertamp, Hauptmann Gruber, Lieutenant Mandaräa ihre schwierige Aufgabe ; aus ihnen binnen 3 Wochen nicht nur Soldaten, sondern auch — Offiziere zu machen, natürlich sehr unwesentlich. Die erzielten Resultate sind sehr be­­deutende, denn die Herren Aspiran­en exerzieren, ‚mandvriren und fommandiren recht entspregend und die dem’ betreffenden Gefege zu Grunde liegende Absicht, die Frequentanten des Kurses in die meitesten Umrisse der militärischen Sphäre einzu­­führen, erscheint als vollkommen erreicht. Freilic­ht es nun wohl jedes Einzelnen Privatjade, die groß gezogene Ambition nicht erlahmen zu lassen und si selbst erstießtaug zur Hilden zum tri­egstüchtigen­­ Landsturm-Offizier. * Das Konzert im Theater, arrangirt am legten Sam­stag vom Oedenburger Wänner: Gesangsverein „Liederlranz“, zum Besten der dur Feuer verheerten Drtihaft Jo&an, hatte zwar eine sehr yoylantropisce Unterlage, aber kein beyonders glücliches Kalkül für­ sich. Abgesehen davon, lag heuer das Deden­burger Publikum von Konzerten, deren es hier mehr wie je in der legten Saison gab, ja tuirt ist, so Besteht schon einmal in unserer Stadt eine gewisse Abneigung, bei ein­­­mal eingetretener Frühlings­wärme und beginnender Verladung der Naturreize zu Ausflügen, das Theater zu besuchen, so würdig auch der Zweck sei, um dessentwillen die Plakate in das Schauspielhaus rufen. Das müssen s­chon gar gewaltige Reizungen wie z. B. das bevorstehende Auftreten zahlreicher feöner Mädchen aus den besten hiesigen Streifen sein, um in so theaterunlustiger Zeit dennoch Xogen and Sige zu bevölkern. Demnach fand das hum­ane Unternehmen des „Liederfrang“ Hit ganz jene Unterfrügung auf die ed. rechnen zu dürfen glaubte; Sige und Stehparterre waren nur spärlich : betet und blos die Logen hatten etwas mehr Abnehmer gefunden, obschon theilweise Vorzügliches, Durchmess Gutes geboten worden­st. Unter dem Vorzügligen verstehen wir die Leitungen der Regimentskapelle, wie immer emis­tent instruirt und dirigirt vom Herrn Kapellmeister uNofe mtr · "" vort Béla Köler und Dch­onna­­solcher Präzision und Feinheit,daß das Audixyximn mit ehem dm wie ein Dann­­ applaudirte. Ebenso­­ vortrefflic­h bekannt, . «" war­ das Klavierspiel der Frau Ella von CzeiU «xie»thcs­ v»tthxggcuxtgdec»Tum­­glady-Patzill,der in Virtuosität auf dem Feuerwehri Ber eines«findet morgen Mittwoch um« Flügel in diesen Blätternfchoj wiederholt an er­st ihr Abends in de r Turnhalle statt­­kannt worden ist.Diesm­al brachte sie eine reizende­­ Polonaise«von Chopin,ein Stück,das die U­berwindung großer technischer Schwierigkeiten erheischt,den Musikliebhabern zum Dinkemeisters­chaft zu Gehör. Bezaubernd süß und lieblich,wie,,Lerchens­schlag im Buchenhag«erfreute die Herzen der Höl­zer die metallhelle Stim­me des Fils.Jenny Ro­­senzweig,die gewiß berufen ist in vielleicht schon nach Zhukunft das Kleeblatt der berühmt gewordenen Oedenburger Primadonnen, Louise Liebhardt,Schuchs Proska und Adele Glozer zu einem viergetheil­­tem umzubilden. ‚Die junge, anmuthsvolle Dame sang aus Neiglers „Trompeter“ die Bravours­erie: „Wie stolz und stattlich geht er" und gab, da sich der Applaus und die Hervorrufe nicht legen wollten, dad Tod noch immer gerne angehörte: „Jung Werner’s Abschiedslied“ zu. Wir kommen nun zu den eigentlicn musi­­kalischen Vab­oren des Abends, zum altbewährten „Liederfranz“ und zum jungen „Wirthschaftshürs­ter-Gesang vereint. Was der Erstere leistet, zumal, wenn ihm ad Konzertgeber noch das point d’honneur mehr als je zu dem besten Köus nen aufstadelt, ist des weitestgehenden Lobes stets vollkommen würdig , sobald wir also anführen, daßs er des Grafen Gbza ZihYy „Serenade“ und „Suomo’3 Sang“ von Dr. Mair vortrug, haben wir zuglei gesagt, daß er damit zwei Treffer gemacht­ hat, die­ seinen Nuhn nur no berei­­cherten. Der „Wirthshaftsbürger“-Gesangverein fes­­selte schon dur s eine überaus ihmude Erscheinung das allgemeine Interesse. Einige zwanzig, wahrhaft stattliche, schöne junge Leute in der Kleidsamen­stadt der Deden­burger Delonomen, bildeten eine wirtlich sehenswertfe Schaar männlich kräftiger Gestalten; besonders marfig und malerisch nahm fh­ide Chormeister, Herr Weinhbarra auf, der die Eleganz des Dedenburger Wirtächafts­­bürgers-Kostüms verkörperte. Freudiges Erstaunen erwecke namentlich ihre richtige Abentuitung des ungarischen Votoms in „Magyar nepdalok“ und die prächtige Exattitude, womit sie sowohl diese­r Volkslieder als jenes von Gustav Merkts „Deargarehte am Thor“ sangen. 3 ist bewunderungswürdig wie viel in relativ kurzer Zeit Herr Weinhbarra aus den da etwas spröden Elementen, die freilich, dur zumeist kräftige und wohlklingende Stimmen sich auszeichnen, veschaffen hat. Wie Chöre, die des „Liederfranz“ fomwohl, wie des zulegt angeführten Gesangsvereinen wurde mit Beifalls-Afflamation aufgenommen. Eine äußerst anziehende Abwechslung bot das gemandte Konzertzeignem de Herrn Exsexutbeheikds Betcosung hatprogramm­s gemäß verflossenen Sonntag Nachmittag ZUbrsm städt.R­ thhaussaale unter­ Leitung des Hekkrn Stadthauptmannes Josef d­o.:-z.e.:"r—"stattgefunden. Ihm unterstellt wir eine viergliedrige Kommission, bestehend aus den Herrem Dr.Jo­sef Kania, als Präses des Oedenburger Kindergartens Vereines, Arthur Pro«ch»åp.-ca«­,»Ernst-E-l—-l-in»ger und Alfred Ren­waltetals.­»Ve­rlofnn«qS-Komité. Nachdem Die 2000,der setumierten Looi­anzaot entsprechenden Gewinn-Nummern in Ordnung be­­kunden worden waren wurden dieselben in das Stadsrad gegeben und durch entstehende U­mdre­­hungen der Yegteren gehörig d­urcheinander gemischt, worauf der Herr Stadthauptmann­s Glozer eigenhändig die gewinnende Nummer 1735 herauszog. Ueber die Ziehung wurde ein Protokoll aufr genommen und die Gewinnft-Nummer­­ofort am Kathhaufe affigirt. Wie wir sorben erfahren hat „Fortuna* das Bild abermals der „Schlaraffia Sempronia* zus­gewendet, welcher freilich über 1000 Stüd Loose übrig geblieben waren. Bela Petris und insbesondere die(­dwungpopke) Deklamation des Herrn Advokaten Abel 3 c­ der-[hon beim Erleinen mit Dreifa. wurden ersgütter­t . Herb­ecz sprach Johanns Anny’s: .Des Sänget S Kum­ ner«mit einer Glut und Seelenhaftigkeit,die hinreißend wirken.Man fühlte, daß dedizitatok sich in die herrliche Dichtung völlig hineingelebt habte und so flogen ihm denn auch alle Herzen zu. Aus dem Gesagten erhellt,daß der künstler­­ische Erfolg des Konzertes den Arrangeuren alle Ehre eintrug. Schließlich fanden sich die Mitwirkenden bei einem fröhligen Bankett in der Börsenhalle zu­­sammen, wobei Hur Johann­­ Bolster, der Vereinssekretär des „Niederfranz“, in sinnigen Worten und mit erhebenden Ausdruck die Mit­­wirkenden und die Seele der Veranstaltung, den Vizevorstand des „Liederkranz“, Herrn Advokaten Dr. Julius Hauer, feierte, * Hymen. DBorgestern Sonntag fand im Wien die Trauung des Herrn Direktionssekretäre der „Raab“Oldenburg-Ebenfurther* Bahn, Geza Deiterreicher, mit dem Fräulein Marie Pfaufert Statt. Als Trauzeugen fungirten dem Vornehmen nach der Herr Präsident der genannten Bahngesellscchaft Heinrich v. Rehting und der General-Inspektor derselben Bahn, Herr Wilhelm Ritter v. Gründorf. * Serr Graf Albert Apponyi traf Beute Früh Hier­ in Oedenburg ein und gedenkt bis Mitt­­woch in unserer Mitte zu verweilen, beide zusammen. Das Motiv des Selbst­­mo­des sei Eifersudt auf seine Gattin _ * Bodt aufgefunden. Der seit Tonnerstaz Abends vermißte briefige Hauseigent Hümmer und­ ehemalige Advokat Herr Anton Simungal wurde sonntags Frau im trächtigen­ Walde (Boie­­Sadssane) todt aufgefunden. Die ätzliche­ Obduk­­tion DEE Verunglücken­ wurde gestern vorgenommen und ist und das Resultat derselben noch nicht Engelweuigkeiten. + Im Wahnsinn tödtete ein junger Mann zu Rafale-M­ont-Ferato am 27. April seine Mutter seinen Beater und seine Säweister, verwundete seinen Schwageer tödtlich und verfegte einer eben zu Besuch kom­­menden F­rau bei ihrem Eintritt einen Dolc­­hi. Auf die Hilferufe der Frau eilten Wachen herbei, denen der Unglückkiche die Leichen seiner Opfer lächelnd mit den Worten zeigte: „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber endlich ist ed doch gegangen." Der Wahnsinnige wurde in das Irren­­haus geführt, wo er freudestrahlend alle Details der Schredensihat erzählte. + Landesverein zur Hebung der Mild­­wirtschaft. Graf Emanuel Andrassy­n­ — wie man ung mittheilt — dem „Landesverein für Hebung der Milchwirthschaft* mit einer Summe von 500 Gulden als gründendes Mitglied beis­getreten. + Der Mörder des Gensdarmerie-Poslen­­führers Stallekier, von welchen Borfal auf dem Zwittauer Bahnhof wir für sich Notiz nahmen, wurde bereits agnogzirt. Er heißt: Johann Havdli­­czet, i­ aus Münzlig und 26 Jahre alt; zulegt war er in Wien besräftigt. Die Ermordung Stal+­leders geschah mittelst eines Dolchstiches, während ders jelde bei Hapliczet eine Leibedvisitation vornahm. + Der todtbringende Mantel. Der Zugs­­revisor der Westbahn, Johann Zahrapdnil ist beim Revidiren des Zuges nächst der Station Pottenbrum­ verunglück. Während Zahradnil von einem Wag­­gon im einen anderen überstieg, glitt sein Mantel herab und beim D­ersuche, ihn zu fallen, glitt der Neviser aus und stürzte so unglückkic auf die Schienen, daß er dur die sechs folgenden Wagen überfahren und sofort getödtet wurde. Der Berunglüchte war 56 Jahre alt, diente 30 Jahre der Westbahn und war Befiger des silbernen Verdienstkreuzes. Er hinterläßt eine Witwe mit vier unverforgten Kindern. + Ein verheerender Orkan. Man meldet ein großer Ort an habe am 22. d. M. die Nordostküste heimgesuchr und namentlich die Schiffe der Perlenfischer schwer betroffen. Gegen 40 Schiffe­­ werden vermißt; die Mehrzahl soll gescheitert und der übrige Theil in das offene Meer hinausgetrieben worden sein. Die Zahl der umgekommenen unterm 28. April aus Berth Western (Australien) Bersonen wird auf mehrere Y­undert ges­­ägt . Den Sandftreffer der Wiener Kom­­munallose sol, wie und geschrieben wird, die Graf Ervödy’sche V­erwalterswitwe Frau Sztantorgfy in Neutra gemacht haben, nach Abzug der Gebühren 170.000 Gulden betragende Summe bereits behoben haben. + Im Wahnsinn. In N367 3a hat der 1Tjährige U. Federspiel, der vor längerer Zeit an der Budapester Serrenanstalt — angeblich geheilt — entlassen wurde, in einem Anfall von Tobjudt seinen eigenen Bater mit­­ einer hölzernen Schaufel erschlagen. Der Wahnsinnige hielt so lange auf das Haupt desselben, bis der ganze Kopf zu einer­­ untenstlichen Masse geschlagen war. + Selbstmord vor den Augen der Gattin. Ein entseglicher Borfall hat sich in einem Haule der Wiener Borstadt Fünfhaus am 24.0. zugetragen. Der vazirende Handlungsfommis Fer­­dinand Blager, ein 21jähriger junger Mann, sties sich in Gegenwart seiner Frau und mehrerer and­­er Bırjonein ein kurzesY­agdmesser zweimal in die Brust und fantale Die Dame fol die & ein t el Et men Bier i A er a, ae £­ a riet en I ee ze W­­Si » ee a ee Eu IE ET SE

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