Oedenburger Zeitung, 1892. August (Jahrgang 25, nr. 175-199)

1892-08-01 / nr. 175

---« - --«-«.»s"."-:87«7’-’"-Mkkjs«-3gs-rsrsw7.7LITOEWWM. . . Ozntcsandesausfletknuk Die Gewerbe­­treibenden der Stadt Steinamanger haben einstimmig beschlossen,für die Abhaltung der Aus­­stellung in Budapest bei Gelegenheit der­ Millenium­s­feier im Jahre 1895 Stellung zu nehmen,doch haben sie ihre Theilnahme an die Bedingung ge­­knüpft,daß die9insstellung nach den vom ver­­storbenen Handelsminister festgestellten Bedingun­­­gen stattfinde,wonach den Gewerbetreibenden die weitgehendsten Begünstigungen gewährt und das Arrangement einer durch die Gewerbe-Korporation zu wählenden Kommission zu übertragen wäre. TEE in Kriege geben.­ Auch wies der Fürst in seiner Nede ganz entschieden den Vorwurf einer anti­­monarchischen Gesinnung zurück. Um 3 Uhr Nachmittags erfolgte die­ Abreise des Fürsten Bismarc nach Schönhausen. »Petersburg, 31. Juli. Nach dem in Baku erscheinenden Lokalblatte „Kaspi“ Herricht zur Zeit daselbst eine völlige Geschäftsfindung; am 1. Juli sind von den dortigen Notaren 150 Wechsel protestirt worden und wird eine ganze Reihe von Bankierotten vorausgesehen. Auf der Börse in Baku sei von dem 9. Juni kein einziger Abschlus auf Nafta erfolgt. Aus den Laminaten. Csorna, 30. Juli. Drig-Korr.] (Gegen Ch­oleragefahr) Mit Hinblick auf die be­­unruhigenden Nachrichten der bereits sich nähernden asiatischen Cholera Hat sich die Epidemie-Kommission gebildet und die strengsten Maßnahmen in Bezug auf musterhafte Peinlichkeit angeordnet. Tag für Tag werden Gebäude und öffentliche P­läche inspizirt, ob die Verfügungen auch künstlich ein­­gehalten werden. Am legten Wochenmarkte wurden mehrere Körbe mit unreifem Obste kon­­fiszirt. Aber nicht nur hier, im ganzen Bezirke werden die vom Oberstuhlrichter angeordneten Desinfektionen strengstens überwacht. Nagymarton, 1. Augus. [Orig.-Korr.] (Krimiz.) Wenn die sturmbewegten Wogen der unendlichen See fi donnernd an den Zelten brechen und ich die Sehnen des wettergebräunten Sciffers gleich dem Unterteile spannen, da führt der Tühne Lootje das schwankende Fahrzeug sicher durch die hohen Wellen. Ein solcher Lootje im stürmischen Lebensrampfe ist die Religion. Millionen Menschen vertrauen sich diesem Lootjen an, der sie auf dem Pfade der Tugend zum den geleiten sol. Mag der Atheist auch Lächeln! Sein Herz bleibt auch leer und unbefriedigt, während­ der Gläubige beglüct von diesem Eden träumt! Er ist nur natürlich, daß dem wahren B­riester der Religion überall Achtung und Ber­­ehrung gezollt wird. Diese Achtung bewies auch die Hiesige Be­­völkerung, indem sie den jungen Geistlichen, welcher Sonntag seine Krimiz hielt, für verschiedene Vestivitäten ehrte. Der Männergesangverein brachte demselben am Vorabende ein hübisches Ständen dar, wofür der Gefeierte im schlichten Worten herzlich dankte. Der Reichstagsabgeordnete, Dr. Lustan Degen von Felsöhegy erschien persönlich, um an dem Tejte teilzunehmen. Nach der kirchlichen Eier versammelten sich die Soigen der hiesigen Gesellschaft und die überaus zahlreichen Säfte aus Nah und Fern in dem reich­­geschmückten Privatloyalitäten zum Diner. Sinnige Xonfte würzten während derselben die frohe, gehobene Stimmung. Ein blühender Kranz anmuthiger rauen verlieh dem farben­­prächtigen Bilde der Gesellschaft erst das rechte Kolorit. Ein kleines Tanzkränzchen, an dem fi Alles rege betheiligte, schloß die prächtige Feier. Auch wir schließen unseren kurzen Bericht und wünschen dem jungen Priester Herzlich Süd! Mögen ihn auf seinem, oft dornenvollen Pfade die Genien der Religion umschweben und seine Güte und Milde Trost in das wunde Menschenherz träufeln ! Venefles, Bien, 31. Juli. In kompetenten Streifen gilt die Ernennung des Statthalters von Böhmen, Grafen Franz Thun-Hohenstein, an Stelle des Ministers Freiherrn v. Brazaf­ald unmittel­­bar bevorstehend. Franz Graf Thun steht gegen­­wärtig im 45. Lebensjahre. Sudapest, 31. Juli. ©. d. R. Baron Edelsheim-Gyulai wird si zur Herstellung seiner Gesundheit nach Gleichenberg begeben. Das Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung des mit Titel und Charakter eines Staatssekretärs bekleideten Ministerialrathes Josef Tarktovicz zum wirklichen Staatssekretär im Ministerpräsidium Yagy-Enyed, 31. Juli. Der griechisch-katho­­lische Erzbischof Bancza de Buteafa ist heute Nachts plöglich gestorben. Jena, 31. Juli. Mittag! erschien der gestern Abend3 Hier eingetroffene und von den Studenten jubelnd empfangene YZürst Big3mard bei der Gestversammlung. (Fürst Bis3mard war einst Hörer der Universität von Jena.) Der Bürgermeister von Jena brachte ein Hof auf dem Fürsten an und Student Vietz hielt eine Ansprache. Fürst Bis3mard ermiderte in einer längeren Rede, in welcher er u. U. betonte, die geführten Kriege seien nothwendig gewesen, zu­­künftig aber werde es wohl nur Defensiv- Kokal-Rettung. Lokalnotizen. * Der Dank des Unterrictsministers wurde ausgedrückt: dem Raaber Bischof Dr. Johann Zalla für seine Spende von 21.000 fl. für die lath. aut. Schule in Raab, ferner für die Spenden von je 2500 fl. für die Schulbauten der Raaber Ursulinerinen und der Balatinstädter römisc­­hatholischen Knaben-Elementarschule.. * Ernennung. Seine Majestät hat über Vorschlag des Justizm­inisters den Notar am hiesigen fünf Gerichtshöfe, Herrn Julius Taläcs zum Bezirks-Unterrichter in Evorna ernannt. Taläcs hat — wie wir seinerzeit gemeldet — diesen Bosten bereits vor Wochen über Auftrag des Justizministers ® al Stellvertreter angetreten und wir können heute nur neuerdings dem Bezirke zu dieser vortrefflichen juristischen Kraft, die dem Richterstande zur Bierde gereicht, vom Herzen gratuliren. * Heberfelht. Der Buchhalter der Hiesigen Hauptagentschaft der „Foneiste“, Herr Arnold Hajoos wurde von der Direktion D­ieser Ber­­eicherungs -Anstalt als Chef der Buchhaltungs- Abtheilung und stellvertretenden General-Sekretär der Generals Agentschaft nach Prag überlebt. Herr Hajós hat si Heute nach seinem neuen Be­­stimmungsorte verfügt. : * „Felebarät.* Wir entnehmen dem Aus­­weise des unter Protektorat des Fürstprimas Bakary zur Unterftügung der oberungarischen Armen gebildeten Vereines „Felebarat“ folgende, aufs Oedenburger Komitat bezügliche Daten: Die in ganz Ungarn veranstalteten Samm­­lungen weisen die ansehnliche Summe von 150.763 fl. 40 fl. aus. * Zur Abwendung der Cholera-Gefahr bat der Herr Bürgermeister Königl, Rath Find, im Sinne der Ministerial-Verordnung, 3­53,061 eine SInstruktion herausgegeben: &3 wird darin die sorgfältige Lüftung und Reinhaltung der Wohn­­räume zur allgemeinen Pflicht gemacht. Die Rei­­nigung der Höfe, sowie die alljogleiche Entfernung des Kehrichtes, der Abfälle und der Infektiong- Stoffe ist zu veranlassen, besonders aber dafür zu sorgen, daß faulende Stoffe, all, faule Pflanzen, Steife und Abfälle allsogleich beseitigt werden. Endlich wird in den Einwohnern in Erinnerung gebracht, daß verunreinigte und inficirte Bläße, Senfgruben und Aborte mit Carbolsäure, Carbolfalf oder Eisenvitriol de­infizirt werden müsse, welche Des­­infertiondsmittel an Arme gegen vor­­herige Anweisung des städt. Oberphylifus im städt. Badzimmer (alter Kornmarkt 10, alte Kavallerie, K­aserne) unentgeltlich ausgefolgt werden. * Im Meuhofparke eingeschlafen. Der Landmann Anton Karachonyg aus Röstel wollte sich dieser Tage vor Abgang des Zuges im Neu­­hofparke auf einer Bank ausruhen, wurde aber vom Schlafe übermannt und schlief ein. Al­s am Abend der Wächter Franz Bummer seinen Rundgang fur den Park machte, wehte er den Bauer aus dem Schlafe, der darüber ungehalten war und den Wächter unter allerlei Schimpfworten sogar mit einem Messer bedrohte. Ein Hausm­ehr, der dem Bummer zu Hilfe eilte, entwand dem Kara­­csony das Meier schleuderte ihm zu Boden und veranlaßte­ die Arretirung. Nach aufgenomme­nem Protokolle wurde Karacdony auf freien Fuß gejegt und die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft ab­­getreten. + Im Zirkus Sidoli findet heute Montag eine Sala-Vorstellung mit ganz besonders interessantem und reichhaltigem Programme statt. E 3 produzirt sich nämlich die gesammte Gesells­­chaft des Herrn Eirfus-Direktor, sowohl das hiesige, wie das B Preßburger Ensemble von nun ab in unserem Hyppodrom. &3 treten z. B. vier neue Damen (Meitervnen), die vielgefeierte Handtänzerin la petit Clotilde auf und wird, was besonders hervorgehoben zu werden verdient, an der Soige seiner Gesellschaft der Herr Direktor Cäjor Sidoli selbst mitwirken, welcher als der berühmteste „Soley“-Reiter anerkannt ist. Die „Zornkönige“ — nämlich die Antonio-Truppe — deren Ankunft wir schon einmal signalisirt haben, ist ebenfalls bereits eingetroffen und versprechen sonach der Heutige sowohl, wie die nächsten Abende im hiesigen Cirkus mithin so viel mehr zu bieten, als die bisherigen, auch schon sehr rühmens­­werth gewesenen Leistungen, da noch bedeutend größere Abwechslung, vermöge der namhaften P­ersonalverstärkung eintreten wird. 3 genüge die Thatsache, daß nunmehr ein Stand von 80 Artisten und 40 Pferden Hier vereinigt worden ist. Schließlich wollen wir noch die Aufmerksam­­keit der buyppischen Sport­welt auf die bekannte Schulreiterin Mia Anna Gordon senlken, die noc überall das größte Aufsehen erregt hat. * Berloren. Auf der Fahrt mittelst eigenen Jugend vom Stadthause zum Wiener­ Thor hinaus, verlor gestern (Sonntag) Früh die Gattin eines hiesigen größeren Geschäftsinhabers ein goldenes­ Armband in Kettenform. Die verlusttragende Frau meint, da sie den Arm mit dem Bracelet über den Wagenschlag gelegt hatte, daß das Lebtere ihr dabei, noch innerhalb der Stadt, vom Arme geglitten sein müsse. Sie sichert dem redlichen Zustandebringer eine reichliche Be­­lohnung zu. Das etwa gefundene Armband wolle an die Administration dieser Blätter (Stabenrunde Nr. 121) abgeliefert werden, welche aus Gefälligkeit die weitere Uebermittelung besorgt. * BYm­figer Exzeh. Samstag Abends nach 7 Uhr war der in der Schlippergasse Nr. 59 nächst dem Thore befindliche Burschenikant des Michael Zeberer der Schauplan einer ebenso rohen and brutalen Blutt­at. Um die genannte Stunde betraten der Honved Geza Jafab vom hiesigen Regimente und der Wirthschaftsbürger Janz Zettl, ein Witwer im Alter von 28 Jahren, gemeinschaftlich den Burschenschant, wo­ selbst der Honved einen Liter Wein bestellte, den sie zusammen traufen. Alsbald senkte Zettl die Rede auf das 21-Spiel und obschon der Honved wiederholt seine Abneigung gegen das Hazardspiel äußerte, ließ er sich durch das unausgefeßte Ueber­­reden endlich zu dem Spiele bewegen. Hettl BHilt die Bank mit einem Gulden. „Hopp den Schmarn“ erklärt der Honved und will am Gewinner den Betrag zu­ sich nehmen. Das war aber nicht nach dem Geschmace Zettl’S, der si die Sache ganz ander u.­zw. mit dem Geld-Berluste des Honveds vorstellte. Hieraus entspann fi ein Wortgefecht und da der Honved dem ganz rechtmäßig ge­­wonnen Gulden nicht ausfolgen wollte, schleuderte­ der als zanksüchtig bekannte Zettl dem Honved die Literflasche an den Kopf, so daß der­ Selbe volständig mit Blut überströmt war. Groß­­dem drang der erzürnte Honved Jafab mit ge­­zücktem Bajonette auf Zettl ein, den er am linken Oberarme s­chwer verlegte. Der Wirthschaftbürger Daner, der mit mehreren anderen Herren im Lokale Augenzeuge dieses Gefechtes war, inter­­venirte und entriß dem Honved das Bajonett. Der Honved wurde nach einem im Wachzimmer der M­olizei angelegten Berbande und Militär­ . Er. Sammlung des Komitat 3 . . . 133.91 Obergespan Zürft Raul Esterhazy 100.— Die Stadt Kuft . . . 2... 5.— Stuhlrichteramt Nagymarton 33.40 Gemeinde Szarvkö . . 2.2... 32.44 Bezirks-Stuhlrichteramt Felsö-Pulya . 10.31 Bezirk3-Stuhlrichteramt Csepreg 32.71 Anton Kovach, Stuhlrichter 75.49 Bezirk3-Stuhlrichteramt Corna 43.93 Bezirk3-Stuhlricheramt Kismarton 77.48 Konrad Papenhofer 10.— Dr. Arthur Egyedi 25.— Oliver A­upprecht . 64.— Otto Bauer . ... 10.— Baron Gustan v. Berg . 20.— Bela Högyeßi . 20.— Mathiad Biringer . 1.— Daniel Alfay 10.— Franz Strobl 10.— Bela Petty . . 3.— Ludwig Radig . . 10.— Anton Madarafiy 10.— Georg Bauer 2.— Franz Domnanovich . . . . 4.30 Athletischer Klub Kapuvar . 3 235.— Jr. Frauenverin . . . . 10.— Repezevideki takarekpenztar­­. . .. .. 25.— Dedenburg-Brennberger Stohlenbergwert . 20.— Raab-Dedenburg-Ebenfurter Bahn 50.— Dedenburger Finanz Direktion. . . . 3.50 Karl v. Szabó, Schulinspektor, Dedenburg FEDWERNING). 4­0 nenn nen MOD Kleinkinderbewahranstalt Felsö-Kismarton­­hegy . ..... .11.— fl. 1583.87

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