Oedenburger Zeitung, 1897. März (Jahrgang 30, nr. 49-73)

1897-03-02 / nr. 49

- - 2 Tag, an dem ein neues, gutes Volks," lgejep pub­­liiz­rt wird, wird ein großer Festtag der 1.­­arischen Kultur und des ungarischen Nationalstaates T:in. E.M. VERERET: . - «,-ik·;-·.. Eepenbekrgerzseilunxz F Vom Unge. © Die Abreise des Königs von Wien erfolgte heute Montag um 6 Uhr Früh in D Be­­gleitung des von uns bereits namhaft gemachten Gefolges. Man betrachtet den von Seiner Majestät heute angetretenen vierzehntägigen Sejour auf Kap St. Martin ald..einen sicheren Anhaltspunkt dafür, daß die allermaßgebendsten Sreife die Lage als nicht mehr gefahrdrohend, mit als eine­­ solche beurtheilen, welche die Anwesenheit des Monarchen in jedem Augenblick­ erforderlich macht. In Uebereinstimmung damit stehen die Erklärungen, welche der ungari­ge Ministerpräsident im Ab­­geordn­etenhause, wie wir gemeldet haben, abgegeben hat und womit die volle Einmüthigkeit der Mächte, ihr­ zielbewußtes und einverständliches Vorgehen im Interesse der­ Erhaltung, des europäischen­ Friedens fonstatirt worden ist. Der Ton, in welchem Baron Blanffy diese Aufschlüsse ert­eilt, hat, war von der ausgesprochensten Zuversicht getragen. Freilich wird aus Athen telegraphirt, daß Griechenland fest bleibt. Diese Fertigkeit möchten wir eher auf die­­ bereits angekündigte Nichteinlösung des nächst fällig werdenden Koupons der griechischen Schuldtitres beziehen, al auf den angeblich beab­­sichtigten Widerstand Griechenlands, gegen da­­s vereinigte Europa. Wenn Griechenland die Zusicherung­­ macht, daß­ es nicht bezahlen wird, so ist es in dieser Hinsicht unbedingt Freditwürdig, man kann sie auf die Erfüllung dieses Versprechens getrost verlassen. Griechenland wird nicht be­­zahlen und man kann daraus den Rückchluß­­ ziehen, wie es mit den Mitteln dieses Land bestellt bin kann, wenn es gilt, einen wirklichen Krieg zu führen. O Aus Rirdlichen Streifen. Durch aller­­höchste Entschließung wurde dem Pfarrer in Baja Daniel Bojnu­s v. Bajja die Titular-Abtei von Äbron oder Abraham verliehen. O­berleitung Durch allahöchste Ent­­schließung wurde verliehen: dem ungarischen Staats­­bürger und Generaldirektor der Berliner „National­­bank für Deutschland“ Julius Peter, als An­­erkennung seiner um die Förderung der ungarischen Geld- und Kreditangelegenheiten erworbenen Ber­­dienste, der Orden der Eisernen Krone II. Klasse, torfrei , dem Kanzlei-Offizial am Bezirk­gerichte in Binkovec Eliad Bufkovics, an Anerkennung seiner vieljährigen treuen und eifrigen Dienste, das goldene Verdienstkreuz.­­ Die Budgetdebatte wird auch in der nächsten Woche noch nicht abgeschlossen werden, sondern auch die zweite Märzwoche in Anspruch nehmen. Nachdem noch mehrere Redner zum Kul­­turbudget vorgemerkt sind, wird die Kultus­­debatte wahrscheinlich noch Mittwoch, Donnerstag und Freitag auf der Tagesordnung sein. Samstag wird die Debatte über da Sustizbu­dget beginnen, das nebst dem Budget de Finanz­­mi­nisters das Haus bis 15. März beschäf­­tigen dürfte, worauf dann die Appropria­­tionsdebatte folgen wird. Demnach wird die Regierung entweder die Osterferien — Die Teiertage fallen auf den 18. und 19. April — früh beginnen lassen oder für einige kleinere Ge­­jegent­würfe Gorge tragen müssen, mit denen einige Zeit ausgefüllt werden kann. Unmittel­­bar nach den Dsterferien wird die Re­­gierung dem Abgeordnetenhause die Gejegentwürfe über die Duote und den Ausgleich unter­­breiten, und zwar elf auf die Banf und Baluta und sechs auf die Reform der V­erzehrungssteuern bezügliche. Ein Gejegentwurf schließlich­ wird die Stempel- und Gebührenordnung auf neuer Basis regeln.­­ Der deutsche Schaffer gegen die Sozial- Demokratie. Bei dem Festmahle des branden­­burgischen Provinziallandtages beantwortete Kaiser Wilhelm den ZToast des­­­berpräsidenten mit einem ZTrinfspruche auf die Markt Brandenburg, in dem er auf das vergebliche Streben des deutschen Volkes nach Einigung, welche in alten Zeiten nur Kaiser Barbarossa gelungen sei, hinwies. . Seitdem sei das Vaterland verfallen, bis die Vorsehung in Wilhelm dem Großen das Instru­ment geschaffen, welches nach einem ersten Werdegang die Einigung herbeigeführt­­ habe. Das Andenken Wilhelms des Großen ermahne zur Erfüllung der großen Auf­­gaben, namentlich der Aufgabe des Kampfes gegen den Umsturz, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln. Die Partei, welche es wage, die staatlichen Grundlagen anzugreifen, die gegen die Religion sich erhebe und selbst vor der P­erson des allerhöchsten Herrn nicht Halt mache, müsse über­­­wunden werden. Der Kampf fan nur gelingen, schloß der Kaiser, wenn wir des großen Kaisers gedenken, dem wir das Deutsche Reich verdanken und neben welchem manche tüchtige Nachgeber waren, die aber alle Werkzeuge seines erhabenen M Wollens waren. Dessen eingedenkt werden wir vom Kampfe nicht nachlassen, um das Land von einer Krankheit zu befreien, die nicht nur das Wolf durchseucht, sondern auch das Familienleben, vor Allem aber das Heiligste, was wir Deutsche kennen, die Stellung der Frau, zu erschüttern trachtet. RT = Das ist der wesentlichste Inhalt der Heute einge­­troffenen Depeschen. Wien, 28. Februar. Der pensionirte Haupt­­mann Alfred Alt­ hat sich im Offiziersspital durch einen Revolverschuß gerichtet ; das Motiv der That it unbekannt. Bepprim, 28. Februar. Die Gemeinde Ramos ist zum größten Theile niedergeb­rannt. Der Schaden und das Eiend sind fürchterlich. Miskolgz, 28. Februar. Der reformirte Seelsorger der Gemeinde Berzef, Stefan Szántay, stürzte sich in selbstmörderischer Absicht nächst u­n­­­d in den angeschwollenen Sajófluß und ertranf. Der befragens werthe Geistliche dürfte seine unglückselige Tat in einem Anfalle von Weisteszerrüttung verübt haben. Berleggz, 28. Februar. Der hiesige Schmied Kampf versuc­hte das Haus seiner untreuen Geliebten mit Dynamit in die Luft zu sprengen. E35 gelang jedoch nicht, indem nur die Mauer einstürzte. Merschenleben fiel dem Attentate seines zum Opfer. Pilsen, 28. Februar. Geflern entgleiste in der Station Blomwil beim Wechsel des Geleites die Lokomotive eines Maschinenzuges, wodurch die Durchfahrt verstellt wurde. Es und vom Zugs­­personale nur zwei Kondusteue leicht, sonst aber Niemand verlegt worden. Nom, 28. Februar. Die „Agenzia Stefan“ meldet an London : Die Botschafter in Kon­­stantinopel und die Gesandten in Athen haben sich nunmehr über die der türkischen unnd der griechis­­chen Regierung zu überreichende Collectivnote geeinigt Wahrscheinlichh werden die Noten morgen überreicht werden. &3 bestätigt sich, daß die in Athen zu überreichende Note Griechenland eine Krift von vier Segen zur Abberufung seiner Esktadre und seiner Truppen von Kreta gewährt. Nach dieser Frist wird zu Zwangsmaßregel geschritten. Bukarest, 28. Februar. Der Senatspräsident Türst Shyfa ist gestorben. Veneftes. Budapest, 28. Februar. Hier ist der mehrfache Millionär Michael Sch­wind gestorben. Schwind der 80 Jahre alt wurde, war Eisenfabrikant und der­­ Befiger der ausgebreiteten Schwind’schen Eisenwerte. Wien, 28. Februar. Die Erklärungen, welche seitens der Großmäc­hte über die Kreta­ffrage in den legten Tagen abgegeben wurden, haben alle Welt beruhigt, nur die friegführenden Theile kümmern sich um dieselben nicht, sondern fegen die T Feindseligkeiten fort. Sept gedenken auch die Türken aus der Neserve herauszutreten und sie mobilisiren mit Ha... Er wählte einen anderen Weg, um wenigstens einen aus ur Rettung zu wagen. Er begab sich eines ages zu seinem liebenswürdigen Kollegen Dim­­­noudhov, dessen Denunziation öffentliches Stadt­­geheimniß geworden war. Peter Iwanowitsch mochte wenig erbaut sein von dem Besuch des Geächteten, aber er bezwang ei und brachte sein Beileid über das dem „theuren Bruder“ widerfahrene Unglück in wahrhaft herz­­zerreißender Weise zum Ausdruch. Er weinte sogar eine fünftliche Thräne in seinen schmußiggelben Batriarchenbart, belästigte Dserow mit Küffen und Umarmungen und beschwor hoch und theuer, nichts von Grund und Ursache des traurigen Ereignisses zu wissen. D­jerow hatte ruhig Plan genommen. „Peter Iwanowitsch“, sagte er, „ich möchte aber durchaus nicht fort.“ „Wie das, Z­impfer Jurjewitsch !“ fragte Dlim­oukow erstaunt, „willst Du Dich etwa wider­­legen — der Staatsgewalt — wie ? — bedeute !" „Nein, aber ich möchte ihr eine Bedingung Stellen, unter der ich gehe oder bleibe.“ „Du — eine Bedingung — der Staats­­gewalt, — und welche denn ?* „Siehst Du, Beter Iwanowitsch, ich möchte nicht allein in die Verbannung . . . ich wünschte, daß — Dir mitgehst !“ Dlim­ondow riß die Augen auf. „Wie verstehe ich das, Brüderchen?.... Bas sprichst Du da für Heilloses Zeug? .... Ich bin doch gespannt darauf —* „Wie ich das anfangen werde? Du solltest doch wissen, daß nichts einfacher ist, als Dieses. Wie hat man’s angefangen, mich in die Kur zu ihiden?.. . Sieht Du, wir sind von jeher Freunde und Gesinnungsgenoffen gewesen —* Dlinnoudomw wurde unruhig. „— Gesinnungsgenossen gewesen“, fuhr Dierow mit Nachdruch fort ; deshalb hielte er si nicht schwer, die Staatsgewalt zu veranlassen, meinem Wunsch nachzukommen ..... E38 ist um so leichter und einfacher, als­ ich. Schriftstücke vorweisen ann, vus denen flar hervorgeht, daß wir beide „­Unzu­­friedener“ sind. Du, lieber Freund, noch unzufriedener wie ich, und im Weiche des großmächtigen und gerechten zar Hat jeder Unterthan die heilige Verpflichtung sich glücklich zu fühlen. „Um Gottes willen, Du willst mich also beim Souvernementöc­ef anschwärzen?“ rief Iwanowitsch aufs Aeußerste bestürzt. „Ganz so, wie Du es in Bezug auf mich hast. Wir sind ja Kollegen.“ „Streiten wir nicht weiter, welches ist deine Bedingung ?“ Djerow legte gedankenvoll den Finger an die Nase: „Wir fusioniren den „Zäglichen Boten“ mit der „Russischen Sonne” und nennen das vereinigte Zeitungsunternehmen den „Stern des Baterlandes“. Du lieferst das Geld und ich Die geistige Arbeit, der Gouvernementschef wird gebeten es zu propagiren, wofür Du ihm 7Tausend Goldrubel, natürlich zu­r Humanitätswerte überreicht die ohne zu jagen von wem ich ihm überbringen will. Und so geschah es­ gethan 2. März 1227. Kommmmal­ deitung. Amtliche Publikationen der Kommune Wedenburg. 2776/1897 W Militer-Baxr-Rundmachung. Womit al Diejenigen, die in den Jahren 1864 bis 1874 geboren und seinerzeit im Wege der Untauglichkeit von der Militärpflicht befreit worden sind, hiemit aufgefordert werden, im Sinne des Geseßartikels XXVI vom Jahre 1880 ihre Militärbefreiungs-Tareinbekenntnisse bis 30. März 1.3. unausbleiblich bei der Militär-Abtheilung­­ vorzulegen, widrigens gegen dieselben die gejeglichen Strafen in Anwendung gebracht werden. Die Einbefenntniß-Druckkorten liegen in der Militärs Abtheilung auf. Dedenburg, am 1. März 1897. Dr. Karl effel m. p., Oberstadthauptmann. Lokal-beitung. Lokalnotizen. Dedenburg, 1. März. * Presbyterial - Wahl. Bestern Sonntag fand im Situngssaale des neuen Schulhauses, unter Präsidium des Herrn P­rofessors Mathias Ulber die Sigung der Wahlkommission statt. Es sind von 200 Konvents-Mitgliedern 161 Stimmen abgegeben worden, unter diesen waren drei ungüftige Wahl­­zetteln, somit entfielen 158 Bota. Die meisten älteren, verdienstvollen Mitglieder wurden wieder gewählt und nur durch jüngere Kräfte ergänzt. Im Ganzen sind 50 Mitglieder des Presbyteriums auf jeh8 Jahre gewählt worden. Nach dem neuen,­­von Seiner Meajestät sanktionirten Synodalgejeg steht feit der ganze evang. Konvent unter dem Doppelpräsidium des Herrn Pfarrers Johann Brunner und des Herrn Bürgermeister Josef Gebhardt. * Bom „Dedenburger Musikverein." Zu unserer Freude vernehmen wir, daß die hier in musikalischen Kreisen verbreitet gewesene Nachricht von der angeblich bereits erfolgten Resignation des verdienstvollen Chordirigenten des „Oedenburger Musikvereines" Herrn Dr. Eugen Koffow seines­­wegs den Thatsachen entspricht. Allerdings trägt Herr Dr. Koffom­fi schon seit einiger Zeit mit der Absicht von seiner Stelle zurückzutreten, allein er hat diesbezüglich noch keinen definitiven Entschluß gefaßt. Das heutige Konzert ist also sein Abschied 3-S Konzert und wird auch nicht das Legte sein, da Herr Dr. Kojfom dirigirt.

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