Oedenburger Zeitung, 1902. Oktober (Jahrgang 35, nr. 225-251)

1902-10-01 / nr. 225

Be­s | « 1. Oktober 1902. €) Diejenigen, bei glaubwürdig nachgewiesenen äußerst dringenden und unaufschiebbaren Fan­ilien- und persönlichen erhältnisen, 3. B. wegen semerer Er­­krankung oder Todesfall im häuslichen Kreise ; d)diejenigen,welche Geschäftsteisen unternehmen, die keim Ausschub gestatten­e) Schifffahrttreibende während der Ausübung ihre Gewerbes; f) die im $ 56 des Wehrgesethes Bezeichneten, insoferne dieselben bei Erledigung der amtlichen Agenden unentbehrlich sind, auf Grund eines Ansuchens ihrer vorgelegten Behörde, 4 Bur Kontroll-Bersammlung ist der Honved­­pa mitzubringen. 5. Derjenige, welcher der Kontrolls-Versammlung nicht beigemahnt hat — und vom Erschinen bei derselben nicht gänzlich enthoben wurde — ist verpflichtet, an dem festgelegten Tage zur Nachkontrolle zu erscheinen, und unterliegt überdies, insoferne er sich nicht zu rechtfertigen VermIOB,­ der Disziplinar- Bestrafung. 6. In gleicher Weise wird jene r behandelt, welcher bei der Rachtontreffe nicht erschienen­ ist. Die Enthebung wird vom Honbed-Ergänzungs- Kommando ertheilt. Die diesbezüglichen entsprechend­­belegten Gesuche rechtzeitig einzureichen ; die Wichtigkeit der angegebenen Enthebungsgründe muß von der militärischen A­btheilung bestätigt sein. Jedem Enthebungsgeb­uche ist Der Honvedpaß beizulegen. Sopron, am 28. September 1902. Der Stadtmagistrat.­ ­ Dedenburger Zeitung. U­­ m Anderen Engelbericht: aus Oedenburg und Mefungere, Zanedtalender. Mittwoch, 1. Oktober. Katho­­liten : Remigius. — Protestanten : Benignus. — Griechen: 18. September. Duat., Eum. mm nenne Dedendung, 30. September. * Mitlitärisches. Im Offiziersstande des 76. Infanterieregimentes sind folgende Ver­­änderungen eingetreten: Hauptmann zweiter Klasse, Ernst Redlich wurde von Sopron nach Eptergom, Hauptmann erster Klasse, Alexander E36bän von Eptergom nach Sopron, Oberlieutenant Konrad Laungty zum 2. Trainregimente nach Temespár und Lieutenant Rudolf Io­bb nach Pozsony trangierirt. * Die Büste des Stefan Hagy de Felfö- BüR, welche das Komitat verfertigen ließ, ist bereits fertiggestellt worden und wird selbe in der Ottoberforgregation vom Komitate feierlichst übernommen werden. Die Altrede wird aus diesem Anlasse der Györer Domherr, gewesener Nagy-Ezenter Pfarrer Dr. Ludwig Balics halten. * Ernennung. Der Justizminister hat den Zeljöpulyaer Steuerprastd­anten Josef Czeban beim Japberenyer Steueramte zum provisorischen Steuerbeamten ernannt. * Die Ablösung des Skirdenrobotes und der Na­turalgebühren. Ueber diese Frage entspann sich infolge des diesbezüglichen Gesuches des Nemetkerehturer Dechanates, in der geitrigen Gißung des ständigen Komitats­­ausschusses eine jeher erregte Debatte. Die Geistlichkeit kämpft nämlich dafür, daß Die kirchlichen Abgaben im ganzen Lande gleich­mäßig geleistet werden mögen. &3 bestehen in dieser Frage zwei Ansichten : die eine hält den -materielle Lage der Seelsorger Robot und die Naturalgebühren für ein privatrechtliches Verhältnis zwischen Gemeinde und Pfarrer,während nach Ansicht der hinwieder der Standpunkt tichtige sei,wonach die nicht als P­rivatsache zu betrachten sei, da doch ihre der einzig Wirksamkeit als ein, für das staatliche Leben hochwichtiger Faktor anerkannt ist. Die Nemet­­rezepturer Geistlichkeit stellt sich selbstverständlich auf den leiteren Standpunkt und legte eben deshalb dem ständigen Komitatsausschuß den Vorschlag behufs Auslösung des Kirchenrobots und der Naturalgebühren vor. Die Majorität des Ausschusses verwarf aber die Eingabe.­­­ Mit dieser Angelegenheit wird sich jedoch die Herbstkongregation noch zu beschäftigen haben. OB Oktoberkongregation beim Komitate ‚wird nicht wie es bestimmt war am 13., sondern erst am 20. Oktober stattfinden. Der Grund dem Umstande zuzuschreiben, daß der ARRAPHTECHONENUS JOINE die Überprüfung der Namensverzeichnisse der Ph­ilisten noch nicht beendet hat. * Der Bizerichter von Alfo­ ismarton­­degg. Wir haben seinerzeit berichtet, daß der Kigmartoner Weingroßhändler Leopold Ungar gegen die erfolgte Wahl des Weingroßhändlers Leopold Wolf jun. zum Bizerichter der Gemeinde ALjS-Kigmartonhegy einen Rekurs anmeldete. Mit dieser Berufung befaßte sich der ständige Komitatgangschuß in seiner gestrigen Sigung und beschloß den Rekurs abschlägig zu bescheiden. Der Beschluß wird in diesem Sinne der Oftoberkongregation vorgelegt werden. * Glodenweihe in Sahompak. Durch edelsinnige Mitglieder der dortigen Gemeinde wurden Spenden zur Anschaffung einer neuen Kirchenglocke,­­ statt der alten, schadhaft ge­­­wordenen, in der erforderlichen Höhe geleistet, so daß die Anschaffung der neuen Glocke bei der renommirten Firma 3. Seltenhofer's Söhne in Sopron bemerkstelligt werden konnte. Diese Gichte wird Sonntag, den 5. d. feierlich eingeweiht und nach dem Weih hatte eine Zertivität im Gasthause Kristan zu Lafumpak abgehalten werden. * Der Hiesige Konsumverein hielt bor­­gestern im großen Komitatshautsaale unter Vorfig des Bizegespans Dr. Andreas vo. Baän seine gut besuchte ordentliche General­­berfsammlung ab. Der Nominalwerthb der Aktien wurde mit 28 Kronen festgestellt. An Dividenden werden 5 °­, -ausgefolgt. Die laufenden Mitglieder erhalten 3 °­, der Gesammt­­summe der von ihnen gemachten Einkäufe. Das vergangene Geschäftsjahr schloß mit einen Neingewinn von 5169 8 35­5. In der Situng erfolgte auch die Neuzahl mehrerer Mitglieder und Erlagmitglieder in den Direktions- und Aufsichtsrath. * Preiserhöhung des Pilsner Bieres. Der Brauindustrieverein im Königreich Böhmen sprach in einer kürzlich abgehaltenen General­­versammlung den Beschluß aus, das Pils­ner­­bier müsse überall zu gleicher Zeit theurer werden. E wird ein Kongreß einberufen werden, der über die näheren Bestimmungen schlüssig werden soll. Die Ursache zur Verthewerungsabsicht Liegt in der neuen Landesbierumlage. * Bom Theater. Morgen Mittwoch wird, wie bereit gemeldet, die Saison mit der Novität "Alt Heidelberg" eröffnet. Die neue Dekoration stammt aus dem bestbewährten Atelier Gustav Wintersteiner in Pozgony. Donnerstag, den 2. Oktober kommt „Das süße Diädel“ von Reinhardt zur Aufführung. Am „Graf Hans“ gastirt der Operettentenor Herr Adolf Pauli, vom fgl. Gärtnerplag Theater in München, welcher diese Partie mehr als 40­ Mal an dieser Bühne mit großem ungetheilten Erfolge sang. Der von Herrn Ba­uli gesungene Walzer, „Launische Dame“ im zweiten Akte und die Einlage „Die süßen Heinen Mägdelein“ von Viktor Hol­­länder im dritten Akte wurden jeden Abend unter stürmischen Beifall zur Wieder­­holung verlangt. Als „Lola” deputirt Fräulein Marie Zimmer, gelegentlich eines Gast­­spieles am Theater an der Wien, in Wien, in der vergangenen Saison errang da Fräulein ala­ „Schöne Helena“ und „Galathe“, Die vollste Anerkennung der Wiener Presse und des Publikums. Ferner debütiren Fräulein Marie Regau vom Stadttheater in Graz und die Herren Willi Schwab vom­­ Stadt­­theater in Salzburg, Otto Schiller vom Stadttheater in Dimüb, Mar Pallenberg vom Stadttheater in Linz. Beide Vorstellungen finden im Abonnement suspendu statt ; den geehrten Abonnenten bleibt das Borrecht bis 10 Uhr Vormittag gewahrt. * Der Internationale Wettringkampf, welcher am Samstag, wegen eingetretener Hinder­­nisse verschoben werden mußte, wurde gestern in der hiesigen Turnhalle von einem ziemlich großen Publikum ansgefochten. Nachdem sich die Jury aus den Herren Dr. Martin dr. Szil­­básy, Professor Hatvan und Dr. Gallus fonstituirt hatte, nahm die Konkurrenz ihren­­ Anfang. Al­srxfte standen sich gegenüber der russische Ringklämpfer­ Wladimir und der ungarische Ringkämpfer Erde­lyi. Er konnte beinahe als eine Ironie betrachtet werden, die sch­wächlich aussehende Statur des Nufsen neben der martialisch robusten Gestalt des Ungarn zu sehen. Die Muskulatur des ersteren scheint aber­­ von Stahl und Eisen zu sein und seine Geschichlichkeit und Gelenkigkeit ist fast unübertrefflic. Der Kampf endete mit der­­ Niederlage des Ungarn. ALs zweite erschienen am Shampiplage der bekannte ungarische Ringkämpfer Dr. Sandorffiı­un der österreichische Meisterschafts-Ringkämpfer Weiner, der jedoch infolge seines zunehmen­­den Körperumfanges ausgesprochen im Nach­theile ist. Dieser ungemein bißige und schwere Kampf endete, wie vorauszusehen war, mit­­ der Niederlage Weiners. Nun kamen die­­ beiden Sieger Wladimir und Sandorf an die Reihe. Obwohl Lechterer infolge Ueber­müdung keinen weiteren Kampf mehr auf­nehmen wollte, wurde er dennoch bon de Jury dazu verhalten. Dieser Kampf hieß jedoch RE Ein Ort, wo der Wein auf der Straße Kickt, war dieser Tage die Gemeinde Nagy-Höfläny. Infolge seiner eigenen Ge­samzeit fügte der Kutscher Kainzl seinem Dienstgeber einen Schaden in der Küche von 500 Kronen zu. Der Zuhrmann sollte nämlich von Serez nach Guttenstein Wein liefern. Bei Nagy-Höfläng senkt si die Straße zu einem ziemlich steilen Abhang Hinunter, wo die Wagen nur dann verkehren können, wenn sie gehörig gebremst werden. Kainzl hatte diese Maßregel unterlassen weshalb der mit Pferden bespannte Wagen ins Rollen gerieth und alsbald in den Strassengraben fiel. Die Fässer barften und es ergosfen sie von den 30 Eimer Wein bei 25 Eimer in den Staub *­m Todesfall. Gestern, den 20. d. M. Vormittags 9 Uhr wurde im OK­2-Friedhofe zu Leibnig der Pechenyeder (Kom. Sopron) Veterinär und Haußbhesiter Anton Bail 3 Grabe getragen. Der Verblichene war 56 Jahr alt und Hinterläßt eine tiefbetrübte Witm und eine verheiratete Tochter. * Bansexzeß zwischen Bater und Hohn i Der in L­atompaf in allseitiger Achtung N Kaufmann 3. Kerz! beauftragte gestern seinen Sohn Franz auf den Nebenmarkter Markt zu fahren. Statt diessem Auftrage uch kommen begehrte der noch von einer Schwelgezeit am Sonntag Nachts berauschte Franz Kerzl auf offener Straße mit seinem Vater an woraus sich Handgreiflichkeiten entspannen,­­ deren Verlauf der Vater dem Sohne ein­er in den Kopf schlug. Die Pferde an dem Wagen, mit dem Franz Kerz­l zum Markte fahren solle, waren mittlerweile von einem andern Kutscher ausgespannt worden, welcher mit ihnen davonritt, den Wagen leer stehen lassend. Franz machte sich troß seiner Verlegung auf die Verfolgung. Der Vater hat von dem Bor­fall die Gan­darmerie in Kenntni gejebt, doch ist inzwischen Franz Kerz­ mit den Pferden heimgekehrt. · Exiebstadk Der Rauchfangkehrergehilfe,. Josef Spatzier erscheint gerne im Truben, zuftschen Er benutzte sonach die Gelegenheit,­­ dem Schneidergehilfen Josef Tothaus dem­ Gasthause Frcschemennit Kleidungstücken gefülten verschlossenen Koffer zu entmenden. Spatzierer E­onnte sich jedoch seiner Beute nicht lange erfreuen, denn er wurde verhaftet und bei der Stadthauptmannschaft­­ internirt. Radrcchten. Dieser * Steine Tage wurde in C £orna die Frau Witwe Kir­a in ihrer Wohnung todt aufgefunden. Die arme Frau ist infolge einer dur Berstung einer P­ulsader entstandenen Verblutung gestorben. — Die Eheleute Josef Seifert und Gattin geb. Marie Schmied in Kühalom feierten dieser Tage die 50. Jahreswende ihrer Hochzeit. — Die im Gerichtegebäude internirte Irma Tihbanyi hat bekanntlich um ihre Enthaftung angesucht, welche Bitte ihr der Hiesige Gerichtshof abschlug und welches Urteil auch die fünf Tafel in ihrem fest herabgelangten Bescheide bestätigte.­­ als erste Operette die Novität : “ , 4 « ID (Im Beweisnon Spezereigeschäfte des J. B. Kuss.) Heute! Von Budapest durch Bosnien. Gerichtshalle. — Ein angegriffener Wildheger. Der beim Grafen Alerius Festetich bedienstet Dear Stefan Sauer wurde am 1. Novem­­er des b. 3. von mehreren Wilddieben ange­griffen und verfolgt. Einer der ee; —­­7

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