Oedenburger Zeitung, 1909. August (Jahrgang 42, nr. 174-198)

1909-08-01 / nr. 174

1.August 1909­ kommenden Züge stehen bleiben mußten und erst dann weiterfahren konnten, als man die beschädigten Stellen des Bahnfürperd mit vieler Mühe provisorisch wieder herstellte. Nach Fellner gelangte der Nachtzug anstatt um,?­,10 Uhr nachts, erst um '­,2 Uhr morgen­. Das kaum eine­r Viertelstunde andauernde Gewitter hat viele schöne Hoffnungen vernichtet. Aus Tarcsa wird uns berichtet : Der Sturm und Hagel in der Größe von Nuß und Haselnußfürnern, die ununterbrochen eine halbe Stunde lang fielen, richteten an den Kulturen immensen Schaden an. — Hierauf folgte ein Wolfenbruch, welcher den ganzen Kurort in einen tiefen See verwandelte. Alle niedrig gelegenen Loyalitäten standen tief im M Wasser Die freiwillige Feuerwehr rückte aus, um die Brunnenanlagen, welche arg gefährdet waren, zu retten. Dei Stunden lang arbeitete die­­selbe an den Pumpen ununterbrochen, um das M Wasfer abzuleiten. Es wird aber viel Zeit und Arbeit brauchen, um die Anlagen und Wege in ihren früheren Stand zu ver­­ießen. Aus Szenteles, Robert und Magas­­begy wird ung geschrieben: Vergangene Woche war auch in unserer Gegend so drücende Site, daß die Leute ihre Arbeit im Freien Raum verrichten konnten. Um 1 Uhr vernahm man schon in der Ferne das dumpfe Grollen des herannahenden Gemitters. Der Horizont verfinsterte ich allmählich, grünlich graue Nebel pestichten sich in der Luft umher und nach kurzer Zeit gab es ein Laufen und Brausen und über die Fluren Szenteles, Baffa­­falva, Ober, Robort, Rußtapentmihály, Punik und weiter gegen Belatincz sowie in der an­­grenzenden­ Steiermark ging eine arge Hagel­­verwüstung nieder. Die Hagelschleifen hatten die Grüße von Traubeneiern und war es umso schlechter, da dieselben ohne vorhergegangenen Regen ge­­kommen sind und von einem orfanartigen Sturme gepeitscht wurden. Die Feldfrüchte wurden total vernichtet und kann man stellen­­weise gar nicht erkennen, was angebaut war. Die Obstbäume sind kahl geschlagen, alle nicht verwahrten Fenster wurden zerschlagen. In der Spinnfabrik zu Neudau wurden allein mehr als 700 Fensterscheiben zertrümmert. Das Wild wird auf den Feldern in großer Zahl todt aufgefunden und häufig sieht man Hasen, denen die Gedärme heraushängen. Die ältesten Leute können sie an ein so furchtbares Un­­wetter nicht erinnern. Oedensuxfger Zeitung. -7f««-f«"-"·«T77"·7'M«» EIN-IINDIRDKWZDIE-­'«-’sp«v 3 Engelbericht aus Sopron und Westungarn. Sopron, 31. Suli. Für ee Abonnenten l­egt heute Ar. 31 des „Illustrirten Sonntag­blattes‘“ bei.­­ * Namenstagsfeier. Dem allverehrten Direktor der Staatsoberrealschule, Dr. Ignaz Wallner brachten die hier weilenden Pro­­fessoren heute anläßlich seines Namenstages ihre herzlichsten Glückwünsche dar. Als Sprecher fungierte Professor Ludwig Bella. * Transferirung. Major Ottokar Kun­st, Professor an der Budapester Infanterie-Stadet­­tenschule, wurde an die Kößener Militär-Unter­­realschule transferirt. * Ernennung. Die Soproner Finanz­­direktion ernannte Zosert Szafonyi zum provisorischen Brafilfanten beim Soproner Hauptzollamt. * Hymen. Der Konzip ist der Betriebs­­direktion der Raab:Ded.:­Ebenfurter Bahn, Dr. Send Hartmann feierte heute seine Ver­­mählung mit Stil. Dora Neumann. Als Trauungszeugen fungierten Betriebsdirektor- Stellvertreter Theodor v. Simay und Franz KRofas Kaufmann aus Corna. * BVerlobung. Der Redakteur des » Vas­­megyei Naplö«, Bela Kuton hat si mit der talentierten Soubrette der Nádasyfchen Dean Spielgesel­eig: Fl. Erzsi Antal ver­­übt. * Defißwechsel. Der Großgrundbesiter von 203%, Honvedhußaren-Rittmeister Baron Edmund Solymoffy Hat das mehrere tausend­och umfassende Gut Ujfer de Grafen Käalman Szechenyi käuflich an sich gebracht. 25 Jahre im Dienste der Großzinken­­dorfer Zuckerfabriks-A.-©. Wie wir erfahren, vollendete mit heutigem Tage der hier allseits beliebte und Hochge­­schägte Bureauchef und Profurist der Groß­­zinsendorfer Zucerfabriken, Herr Karl Wa­c­­huber sein 25. Jahr im Dienste dieser Gesell­­schaft. Wachhuber wurde am 30. Juli 1884 als Beamter engagiert und seit 1. August 1884 wirft er ununterbrochen mit exemplaris­­chem Eifer, seltener Pflichttreue und Gemissen­­haftigkeit im Interesse dieser volk­swirtschaftlich hervorragenden Institution unseres Komitats. Die Gesellschaft würdigte den yleiß und das Fabmilien Waßhubers und berief ihn schon vor Jahren an die Spibe des Bureau, wo er sie die vollste Zufriedenheit seiner Vorge=­ießten zu erwerben verstand. Intime Freunde Waphuberd verrieten ung Diese 25. Jahres= wende verdienstvollen Wirfens und viele Leser der „Ded. Btg.“ werden gerne von einem Amtsjubiläum Kenntnis nehmen, wenn es auch in aller Stille begangen werden dürfte. * Zum Dane des Postpalais. Frau Andreaa Kern, die Refitzerin eines Hauses auf der Szechenyipromenade, hat beim Magistrat um Anmessung eines Betrages von 16.000 K für ihren im Erpropriationswege abzulösenden Grund angefacht. Der Magistrat mies die Bittstellerin mit Hinweis darauf, daß ein Ver­­gleich nicht zustande kam, ab. »ferderennen auf den — Fewerwegen. Wie uns mitgeteilt wird, Hat gestern abends nach 7 Uhr auf dem Oberlümerweg gegenüber dem ZTennigplage zur Erheiterung der dort anmwejenden Damen, aber zum nicht geringen Schrecen der harmlosen, weniger sport­liebend veranlagten Spaziergänger ein veritables Offiz­ier-Pferderennen stattgefunden. Ueber das N Resultat desselben kannen wir leider nichts berichten, da Dieser edle port, noch bevor es zu einer endgültigen Austragung kam, durch das energische Darmwild­entreten der benachbarten Xömwerbefiger eingestellt wurde. E3 ist fast als Wunder zu verzeichnen, daß auf dem schmalen Wege, wo zahlreiche Frauen und Kinder verkehren, durch die Drei in einer Linie galoppierenden Pferde sein Un­­fall hervorgerufen wurde. Jedenfalls wäre e3 Pflicht der berufenen Faktoren, dafür Sorge zu tragen, daß auf den schmalen Schwerkwegen das Fahren und Reiten in schärferer Gangart strenge verboten­­ werde. * Vermehrung der Grenzpolizei. Der Minister des Innern hat auf 45 neue Grenz­­polizisten-Stellen die Konkurrenz ausgeschrieben. Die Gefühde um Erlangung dieser Stellen müssen bis 1. September zum Minister des | ‚senern eingereicht werden. Von den einzelnen Bosten werden mehrere in unserem Komitate Idilemisiert. * Ein Sammerrat über die lebte Plenarfißung. In bezug auf die von und reproduzierten Bemerkungen des Kammerrats Freiberger erhalten wir folgende Zuschrift: Geehrte Redaktion! Der ungemahnte Fall, daß ein Mitglied der Handels- und Gewerbe­­kammer die Beschlüsse dieser Körperschaft im „offenen Sprechsaal” einer Zeitung bespricht, hat allgemein überrascht, zumal der betreffende Herr sowohl an der Beratung als auch an der Abstimmung teilgenommen hat und sein Wort, aber sein einziges Wort gesprochen hat. Die eigentümliche Falsung und noch mehr die in ihrem werten Blatte erschienene Uebersedung der betreffenden Erklärung erweckte den Glauben, als ob si, in der Kammer eine Majorität gefunden hätte — e8 haben 16 für 40­, 7 für 50 °,,, 1 für 60 %, abgesti­mmt — Die der Undankbarkeit, Hartherzigkeit usw. geziehen werden konnte und dab ein solches Unrecht geschehen ist, welches unbedingt repariert werden muß. Dem ist nicht so! E3 wurden der Witwe nach weis. T Fried­­rich Kirchi­opf 2480 K Tebenzlängliche Jahres­­pension votiert und ist die kostenfreie Bewübung der Amtswohnung bis 1. Mai 1910 bewilligt. Die Witwenpension ist weit höher­­ als die Ver­­sorgung, welche im gleichen Falle der Staat gewährt. Und wenn die Kammermajorität nicht über 40%, — 2490 K ging, so ist das damit zu erklären, daß der Pierzentiat über 40 °, nur in solchen Fällen gewährt wird und gewährt werden soll, wenn es sich um eine Witwe han­delt, die unmündige Kinder zu versorgen hätte, während die Bezüge des Gatten, noch nicht so hoch waren, daß deren 40 °), ein ordentliches Auskommen ermöglichen.­­ Die Pensionen, Gnadengehalte und Ges­­chente der Kammer sind immer entsprechend und es bemeist nur die Gemissenhaftigkeit der Majorität, daß sie die Pensionspflicht der Kammer der Steuerkraft der Steuerzahler angepaßt hat und aus Gefühlsdufelei nicht ins Extreme verfallen ist. Wollen Sie freundl. dieser Nichtigstelung Plan geben. Sopron, 1909. Juli 30. Ein Kammerrat. * Säskularisation der Skirdhengüter. Das Komitat Hajdu Hat vorige Woche­­n unser Komitat die Aufforderung gerichtet, sich seinem Antrage auf Säkularisation der Kirchen­­güter anzuschließen. Unser Komitat wird wahr­­scheinlich über diesen Antrag zur Tagesordnung übergehen. * Landwirte, habt Adt! Die Direktion der Staatsbahnen ruft die Landwirte auf, um die Feuer­gefahr für die Frucht zu verhüten, dieselbe je früher aus der Nähe der Bahn­­strecken zu entfernen, und neben dem Schienen= strang zum Schuge der trockenen Stoppel einige Furchen zu ziehen. * Banzunterhaltung. Für die Tanzes­unterhaltung, welche Samstag, den 7. August der „Verein der Soproner Christlichen Hans desöangesstellten“ im Gastlofale des Elisabeth­­parkes­ arrangiert, herrscht reges Interesse, und man kann mit Recht annehmen, daß ebenso wie die Falchingsabende ,­ieses Vereines zu den beliebtesten und vielbesuchtesten Unterhal­­tungen zählten, auch diesmal sein Mangel an tanzlustigen hübschen Damen und­­ Tänzern herrischen wird. * Biergerste- und S Hopfenmarkt in­­ Pozsony. Der Biergerstenmarkt der „West­­ungarischen landwirtschaftlichen V Vereine“ findet in diesem Jahre am 22. August in Pozsony, in den Motalitäten des Etablissements „Belle­­vue” statt. Für denselben zeigt sich großes Interesse. Den veranstaltenden Vereinen hat si in diesem Jahre zum ersten Male auch der Soproner und der landwirtschaftliche Verein des Bacsbodroger Komitates angeschlossen. * Wetterprognose der küniglich ungari­ fchen Reichsanstalt für Meteorologie und Erd= magnetismus. &3 it warmes und überwiegend trockenes Wetter zu erwarten. Mittagstempe­­ratur: + 24.2 ©. * Im Sohlenbergwerk Brennberg wurden — laut an die Stadt gelangtem Aus= mweife — im verflossenen Jahre 437.071 Meter­­zentner Kohle gefördert. In den Monaten Januar, Februar und März des heutigen Jahres betrug die Förderung 238.039 Meter­­zentner. Nach diesen wurden an die städtische Kammerfafia von Oktober bis März 23.074 Kronen (5 Heller­ per Meterzentner) und 9433 Kronen 64 Heller (2 Heller per Meter­­zentner) einbezahlt.­­ Vom Drande in Löcs werden fol­­gende Details gemeldet: Das Feuer kam in einem Schweinesialle der Frau Stefan Esifer zum Ausbruche und infolge des tobenden Dr­­fans standen drei Gebäude sofort in hellen Flammen, die auf die Mitte des Dofer Hin­­überschlagend, eine ganze Reihe von Häusern in Brand festen. An ein Löfchen konnte bei den sie entwidkelnden Rauchwolfen gar nicht gedacht werden. Es wurden 40 Häuser und 50 Nebengebäude ein Raub der Flammen. Das Traurigste an dieser Brandkatastrophe ist, daß die ärmste Klasse der Beiwohnerschaft der=­art arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, daß sie an den Bettelstab gelangte. * Aufhebung eines Konkurses. Der hiesige Gerichtshof hat den über die fallit ge=­ewordene Getreidefirma Salomon Bitchik u. Sohn am 10. November 1906 verhängten Konkurs nach erfolgter Aufteilung des unbe­­deutenden Konfurgvermögens aufgehoben und hieven die Interessenten verständigt. * Zm fädt. Fäfferaihamte ist eine reine Präzisionswage mit der Tragkraft von 20 Gramm bi zu 1 Milligramm billigst ab­­zugeben. Dieselbe eignet sie vorzüglich für Hortießung auf Sete6. re

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