Oedenburger Zeitung, Januar 1914 (Jahrgang 46, nr. 1-25)

1914-01-01 / nr. 1

“ l Wreis: 7 Seller. nn un »olitifdes Tagblatt. Rräm­mentionspreise: Sofa: Ganzjährig 22 K, halbjährig 11 K, vierteljährig Reg­en, mnatlich 1 K 90 h, Bär Auswärts: Ganzjähri 26 K, halbjährig 13 K, vierteljährig 6 K 50 h, mnatlich 2 K 30 h, Adminiftration und Verlag: Buhdrakerei Mlfred Romialter, Grabenrunde 121, Telepbon Ar. 25. Inserate nn Tarif. . Derselbe wird daf Wunsch über allhin gratis und fratitoveksendeh Klauen-umser-Ahvunememsi und snsertionscs hshreuf und adiessministration Grabenrunde 121) einrufenden Em­ittlung duch alle Unnoncenburenur. An alle unsere sehr gefhäßten Abonnenten und Freunde. Nachdem ich schon seit dem im Jahre 1911 erfolgten Ableben des Herrn Ladislaus Stauer in der Firma Alfred M­ommoh­r, Buch und Grein, Druderei und Zeitungsverlag in leitendem Posten tätig bin und ich innerhalb dieser Zeit Gelegenheit hatte, mich in allen Agenden der­­ zu obengenanntem Betriebe gehörenden „Oedenburger Zeitung” zu be­­fassen, sehe ich mich veranlagt, mit heuti­­gem Tage die Stelle des verantwortlichen Redakteurs zu übernehmen, welchen Um­­stand ich mir erlaube, dem p. t. publitum auch auf diesem Wege anzuzeigen. Es war mein bisheriges stetes Be­­streben und wird es auch in der Zukunft sein, mit unserem Blatte eine Zeitung zu bieten, welche als Familienblatt allen Kreisen der Bevölkerung und dem kom­­munalen Spnteresse, Torte auch der Sch­werde bemüht sein, Botiu­s diene, allen Anforderungen des öffentlichen­­ Redens im weitesten Maße zu entsprechen, sollte jedoch jemand sich auf irgend­welche Art doch den Inhalt in seinen Syn­teressen geschädigt fühlen, so e­rsuche ich ihn, mich gütigst vertrauensvoll aufsuchen zu wollen, in welchem ‘g alle ich bestrebt sein werde, volle Genugtuung zu schaffen. Indem ich noch allen Abonnenten und Gönnern unseres­ Blattes ein auf­­richtiges Profit Neujahr ! zurufe, ersuche ich mir mit ihrer gütigen Unterstügung zur vollen Ausfüllung meiner übernommenen Pflicht beihilflich zu sein. Hochachtungspoll ergebenft Stiedrich Bomwalter, verantiwortlicher Redakteur der „Oedenburger Zeitung". 1813, welcher ebenfalls die Menschen abergläubisch machte,­­ als jenes, welches mir nun hinter und haben. Damals hat menigstens jemand profitiert; der Brite und der Deutsche aus dem zusammen­­gestürzten Kaisertum "ranfreich. Am­­ Jahre 1913 aber hat ganz Europa verl­­oren. Da sogar die Sieger... Grit diese werden die Folgen zu offen bek­­ommen. Der einzige Troft für uns ist, daß wenigstens nicht unser Blut abge­­sapft wurde. Aber auch dieser Treoft it ein Schwacher Trost. Denn viel mehr unserer Landesbrüder müssen in die Ferne ziehen, um­­ sich neu aufrichten zu können. Die gehen nur auf Schlachtenruhm at3, sondern jagen nach einem viel mehr in der Abgrund verlockenden Phantom, dem mehr Menschen zum Opfer fallen, als auf dem Stampffelde je ihr Blut ver­­golb­en hätten. Außer dem Blutvergießen ist uns­­­ noch ein größeres Uebel „zuteil “geworden — im Jahre 1815 .. . Denn dieses befreiende, aber nicht uns befreiende Sahı hatte grausame Folgen: die Devalvation, den Zusammenbruch des staatlichen Kre­­dites und in d­essen Folge Hungersnot und Teuerung, von welcher wir uns heute gar feine Vorstellung machen, nur durc­­­hdauert davon lesen können, wenn mir nach Beruhigung lechzen inmitten unserer jegigen Zustände, wo wir voller Jammer sind ob der Teuerung und des Gelds mangel3. Gott beschtige unser Land jegt vor solchen Folgen ! Aber mir glauben, diese Gefahr wird uns derzeit verschonen. Wenigstens in so prausamer Form. Wenn wir jedoch auch ferner auf dem Wege verbleiben, den mir jeßt wandeln, dann können wir in die nächste Nähe dieser Gefahr gelangen. Wenn mir genötigt sind an dem riesigen militärischen­­­üstungswettbewerb teilzunehmen, da sollten wir eigentlich hundertmal am Tage daran denken, daß Mir jene Muskel stählen und kräftigen sollten, denen es tat zum Verhängnis geworden,­­diese Lasten zu tragen. Denn unter diesen Ratten werd­en noch unsere Gafelfinder seuchen. N Wir mussten also auch­ daran denken. Nicht nur in Hader, Aegernis und zu Tode Sagen sollen wir unsere moralischen Kräfte verbrauchen, nicht unser Vermögen, unsere ersparten Pfenige leichtfertig verpraffen. &3 wäre — glauben wir — bereits genug des Berbeißens und Beifleischens. Betrachten mir auch dies als Paroxzysmus. Gebe Gott, daß das an Grschütterungen reiche 1913 Sahr auch­ das Yahr der moralischen Krisis sei ! Mohin wir nur blicen, führen die Bek­örperer der Gemissenlosigkeit und Unfähigkeit ganze Massen der Ehrlichen und Befähigten. Ganz gleich in jeder Klasse. Nicht das moralische Gewicht, nicht das Verdienst, sondern Großmäu­­ligkeit und Progentum: d­ominiren. Die Besseren und edel Gearteten der Gesellschaft müssen endlich aus ihrer Kommodität aufgerüttelt und die falschen und unberufenen Thronforderer in ihre Schlupfswinfel zurückgedrängt werden. Keder muß den Stiel der Hade ergreifen. Wir haben viel geschlafen, uns viel un­­terhalten, begraben wir in der G Sylvester­­nacht unsere natürlichen Fehler. Dann können unsere Hoffnungen die wir an das neue ahr knüpfen, sich erfüllen, weil alles Uebel das Jahr 1913 verursachte. Möge Friede und Eintracht unsere Bürgerschaft fortab beseelen, möge der Geist der Einigkeit und Zusammengehörig­­keit bei allen Bewohnern walten! Wenn wahre Menschenliebe, wenn echte Freund­­schaft uns durchglühen, werden wir das una berschiedene 2o3 leichter ertragen. &3 ichwebe ung Allen nur ein Ziel vor Augen, alle Menschen glücklich­ und unser Schönes Sopran emporblühen und kräftig entniwk­eln zu sehen. Wir rufen allen Abonnenten, Freun­­den und Gönnern unseres Blattes und allen Bewohnern herzlichst zu: Profit Henjahr ! . 35 neue Jahr, Zweifel war es ein boses 1913 nach Christi Geburt, nicht vergleichen mit dem­ahrhundert, mit dem jahre­nbons, sowie Theebäckerei, Liqueure, zu haben beim Delikatessenhändler “WE ;hinken, Champagner, Südrüchte­ryohann Gruber "3 d Konserven in grösster Auswahl sopron, Värkerütet 113. 2479 Telephon Nr. 375. Kroner Kronen-Spar- und Selbsthilfsgenossenschaft Sopron, Petöfi Sänder-Platz Nr. 6.­­ dem sparenden und geldsuchenden Publikum zur allgemeinen Kenntnis, dass mit 1. Januar eines jeden Jahres bei der Ersten­­ Soproner Kronen­­elbsthilfs-Genossenscha­ft eine Jahresgesellschaft gegründet wird, deren Vorteile folgende sind: 1. Jeder kann nach Belieben mit einem ade­ilen Mitglied werden. Nach je einem Anteil ist nachher jede Woche zahlungen nach Verlauf der 5 Jahre samt Verzinsung — bisher 51­,%/, — 1 Krone Wa 5 Jahre hindurch einzuzahlen und werden diese rückbezahlt. 2. Jedes Mitglied kann nach je einem Anteil 200 Kronen f durch die wöchentlich zu entrichtende &8 ° 1 Krone ® ® rückbezahlt wird. 3. Alle Dokumente u. Schuldscheine sind stempelfrei. ten, welches n Darlehen täglich von 14-12 Uhr. — Kassastunden an Wochentagen täglich von 9—12 Uhr. 2575 =­­ze fd

Next