Oedenburger Zeitung, Januar 1914 (Jahrgang 46, nr. 1-25)

1914-01-01 / nr. 1

« FL, Januar 1914. Oedenburger Beitung. ve F . «­­­ .·». Ic­ e FETT — . R— A­­ ne­­­ rfachschule zu verwendet. Heute tichtende Ge­werbefac­sci­hule als sehr geeignet befunden worden. Troß des sehr einleuchtenden Vortrages und allgemein anerkannten günstigen Kaufes der Stadt hatte Kön. Rath Dr. Karl Schreiner seine Bedenken, die allerdings bei dem über­­wiegenden Teile de Munizipiums seinen An­­fang fanden. Dr. Schreiner meinte, man hätte städtischen Besis beisp. das­jebige von dort zu verlegende Holzdepot für die Gewerbe- Die Stadt schuldet bereits acht Millionen. Er­­wünsche Aufklärung, ob gründlich Umschau nach an­­deren etwa billigeren Gründen gehalten wurde. Die Baulichkeiten im Festetich-Meierhof sollen — wie er hört — in vernac­hlässigtem Zustande sich befinden. Dr. Schindler entkräftet Leicht die Aus­­führungen des fünf Rats, bemerkend, hab­ei der Wahrheit nicht entspreche, die Baulichkeiten als vernachlässigt zu bezeichnen. Die Gebäude sind nut neu. (Zsombor: Immerhin besser, als in städt. Meierhof.) Das kräftigste Argument bei dem Ankauf sei die ins Auge gefaßte Stadtregulierung und nicht die Berück­­sichtigung der Privatspekulation. Dann leuchtete der neue fün. Rat Dir. Wilhelm Laehne seinen alten Kollegen Dr. Schreiner in ebenso geistreicher, als in äußerst Schlagfertigerer Weise gehörig Heim. Laehne glaubte nicht, daß er noch am Ende des Jahres eine solche Täuschung erleben und aus dem Munde eines Stadtpaters, dem die Entwiclung unserer Stadt am Herzen liege, solcde An­ fehuldigungen zu vernehmen. Der Kauf sei zweifellos ein günstiger. Der Magistrat ei sehr Lorrett vorgegangen und Dr. Schindler habe ug und weile gehandelt Wir werden Ddiese Bauten, zu melden auch da­s Hart­­­mann’sche Bioskop gehört, gut verwerten, ins=­besondere möchte er, daß die eitst vom Thron­­sfolger Herrn Erzherzog Franz­ Ferdinand bewohnten Appartemente in die Straßenlinie kommen.Es versuchte sichDn Schreiner neuerdings Gehör zu verfolgtem allein das Gros hatte sich seine Neinung bereits gebildet und zwang durch Rufes szav-Zzi­nk Stimmen wirab)den Rednerzim Rsckzuga lebende,kleingupps wiese und daß sie gar nicht mehr krank sei.«. » Im Sommer zog die Kinderf d­araus­­«einander und­ dann kind­erbst und wieder winkte durch das Fenser dns grüne Flieders­land-Die Mädchenmief etwas größer und schleppten etwas der Bücher zwischen die weißgetünchten vier Winde. Ihre Augen aber waren gleichsam rund­,gleichsam größer, als würden sie nun mehr Jen an dieser wirren Welt. — Sie sehen, sie bierfen es, wie weiß, wie und still schreitet sie Hin, als wenn sie schläf­­rig wäre, und ihre Samne ist so frastlog. Sie lacht nicht mehr Heit« über jede Dummheit, wie in ihren ersten Freijahren, doch sie zittert auch nicht angsterwend, wie als Mädchen noch. — «. Die kleinen Mchen sehen diese Ver­­änderung und die­se erfüllte gar oft leises Flüstern.Sie hattenar vieleweise Dinge in ihren Köpfchen getanen,doch­ dieses Rätsel vermochten sie nicht lösen. Schließlich brachte Mariechen, ein klein traustöpfiges Mädchen, einige Information. „Die Frau Lekin,“ sagte sie sehr ernst „ist wieder ein Mäen geworden.” _ Ichmal das Antlik defrau Lehrerin ist. Matt Bei der namentlichen Abstimmung wurde der Ankauf mit 58 gegen zwei Stimmen (kön. Rat Karl Schreiner und Gerichtsrat­­ Anton Spieß) beschlossen. Der Schlahkvieh fallens an. Nach einer eingehenden Debatte, in welcher Dr. Sandor Schwarz, techn. Rat Geza Bermann und der Referent teilnahmen, wurden die einzelnen Anträge zur Abstimmung gebracht. Der Antrag Dr. Sandor Schwarz’, daß der Referent vor der Preisausschreibung auf die Pläne nach Budapest entsendet werde, um bei etwaiger Preisaussschreibung der Stadt die freie Wahl und bei Zusammenstellung der Jury das Webtergewicht in der Vertretung zu sichern, blieb mit 24­ Stimmen in Minorität, so auch der Geza Bermannsche Antrag (die engere Preiskonkurrenz ohne Zeitverlust abzu­­ balten) mit 31 Stimmen. Die Majorität (34 Stimmen) erhielt der Antrag des Magistrates, wonach die Generalversammlung ihren früheren Beschluß bezüglich Einräumung einer engeren Konkurrenz aufhebe und den Magistrat betraue, fs auf behördlich­em Wege darüber Informa­tionen zu verschaffen, bei welchen Sachmännern die praktiiche Eignung vorauszulegen wäre, eine Schlachtviehhalle zur Befriedigung auf­­führen zu künnen und sodann diese Architekten von speziellem Können und praktischer Er­­fahrung zur Offertstellung anzurufen.­­ Die Abrechnung bezüglich des städtischen Lichtspieltheaters wurde gutgeheißen und dem Leiter dieses Theater, Roman Heinrich, der mit seinen wertvollen Ratschlägen bezüglich innerer Einrichtung usw. der Bauleitung zur Verfügung stand, 500 K Ertrahonorar votiert. Arbeitslosigkeit in Sopron ? Der Magistrat beantragte, über die Ein­­gabe der hiesigen sozialdemokratischen Partei bezüglich Abhilfe gegen die Arbeitslosigkeit, zur Tagesordnung überzugehen. M­agistratsrat Dr. Schyindler verwies auf den Umfang, daß in Sopron Arbeitslosigkeit überhaupt nicht ex­ftiere, man auch daraus he­rorgeht, daß bei den öffentlichen Bauten stet? totaler Arbeiter. Dies glaubte man ihr nicht. Es gab welche, die geheimnievoll lachten, gleichsam um so zu dokumentieren, daß die nicht möglich sei. Mariechen blieb jedoch bei ihrer Erklärung. „Sa,“ sagte sie, „die Lehrerin ist seine Frau mehr. Ich weiß das besser als ihr, denn meine Sch­wester dient in dem Hause, wo die Frau Lehrerin gewohnt hat. Und jebt wohnt sie nicht mehr dort, sondern wieder bei den Sattlerschen und sie ist auch dort und nur die Kleine Buppe hat sie mitgenommen, ihren Mann aber, den Hilfsnotar, nicht.“ Er läutete: Die Frau Lehrerin Jam. Die ganze Klasse flüsterte nervös. Eine stumpfnäsige kleine Blondine saß an der Ehe der ersten Bank. Ein Herrenfind, das ich viel erlauben darf. Das kleine Mädchen schob sich nerbog auf seinem Plate Hin und her, dann hob es sein Händchen und stand auf: „Ich bitte schön,” sagte sie mit Lächelndemn Gesichte, „ist es wahr, daß wir die Frau Zeh­­rerin jeht wieder Fräulein rufen müssen “” Die ganze Klasse erwartete mit gespann­­tem Interesse die Antwort. Und sie bliebe sehr verwirrt, sehr verwundert in die Luft, als die Frau Lehrerin statt jeder Antwort heftig schluch­­zend zur Türe hinausstürzte, mangel zu beobachten sei und fremde Arbeiter­­ herangezogen we­rden muss.Er bezieht sich auf den Forstmeister Zügm der er bestätigen kann,daß in den Soproner Waldungenmaus­gelös sich meldender Soprner fast ausschließlich Arbeiter aus dem Komitate beschäftigt sind. Wenn dennoch Beschäftigungslose in Sopron anzutreffen seienn so seien dieseseine­ Arbeits­­losen,sondern Arbeit­scheue. Die Wahlen. Bei geheimer Abstimmung wurden in den Hädiichen Verwaltungsausschu­sse auftretenden Dr. Prokwimmer, Dr. Dr Schwarz, Hofrat Dr. v. Szilvaigg, Dr. Otto Hehetbauer und Geza Zeombor wiedergewählt. Die höchsste Stimmenzahl war 58, die niedrigste Stimmenzahl 56. Es wurden ferner wiedergewählt. Zu bürgerlichen Waifenstuhlbeifigern Hofrat Haller, Dr. Sukias Garay, Julius Rath, Dr. Sandor Schwarz, Dr. Josef Müller und Andreas Hajnal. Infolge Abdankung des Johann Schar­­mar erledigte Mitgliedstelle im Aufsichtsrate der Gewerbelehrlingsschule wurde bei Akkla­­mation mit Adolf Bergmann belebt. Bei namentlicher Abstimmung wurde der Verkauf von kleineren Baugründen entlang der Günserstraße und der Ankauf von Grundflächen zur Erweiterung der „Plagner”­­Sandgrube (4—5 K per Quadratflaster) be­­schlossen. « Die Wohnungsfrage des Direktors der Baslerwerke. Der Magistrat brachte abermals die Wohnungsfrage des Direktor der städtischen Wasserwerke, Ludwig V Bämofcher, vor die Ge­­neralversammlung. Dr. Sándor Schwarz will vor allem feststellen, daß ein jeder, auch er eg anerkenne, daß in der Person des Direktors Baumojcher die Stadt eine wertvolle und tüchtige Kraft besige. Bei seiner Kritik des Magistratsantrages führen ihn also seine persönlichen Motive, son­­dern ausschließlich nur gegenständliche. Dem Magistrat scheint entgangen zu sein, daß Die Direktorstelle des Wasserwerkes statutarisch be­­gründet ist. Dieses Statut erstrece sich auf alle Details. € schreibt vor, wo der Direktor zu wohnen hat, und es schreibt auch die Höhe seiner Bezüge und Plauschale vor. Ohne Abänderung dieses Statutes sei sein neuer Beschluß, der dieses Dienstverhältnis tangiert, zulässig. Redner ver­­mwahrt sie gegen den Abufus, welcher in der Repräsentanz, wie er scheint, zum Usus geworden sei, daß nämlich statutenunwidrige Beischlüffe gefakt werden und erst nachhinein da Statut der lebenden Praris angeschmiegt werden muß. Dies sei eine verkehrte Sache. Er ist in der abschwebenden Frage zu einer jeden Statutenmodifizierung zu haben. E83 soll auf dem Wege der Modifizierung des Statutes die Regelung in der beantragten Weise vor sich gehen, seinetwegen konnte man das ganze Unternehmen in die städtische Administration einverleiben und die Beamten in den regulären Status der Stadt übernehmen. Nur soll all, die im Wege der Abänderung des Statutes erfolgen, wie es recht und billig und vorschrifts­­mäßig sei. Unter dieser Bedingung würde er den ersten Teil des Antrages annehmen. Dem zweiten Teil des Antrages, daß ein Mitglied des Ingenieuramtes mit der „Nacht “ Kontrolle betraut werde und er hiefür ein Fuhr­­lohnpauschale und freie Wohnung erhalte, kann Redner nicht beistimmen. Es waren doch Zeiten wo der Direktor de Wasserwerfes sich tage- . Soproner"onensparkassa als Genossenschaft Sopra Theatergasse 12, Telephon 326. m ——_ —_+——— Zen Wir teilte durch einem geehrten Publikum mit, dass mit 1. Januar eine neue Jachgesellschaft mit folgenden Vorteilen gegründet wird: Die Mieder­in nach jedem Anteil seh­nt sich eine Krone vier Jahre durch.'Nach Ablauf der Jahresgesellschaft wird der Betrag rückhalt­eam Gewinnanteil, welcher bei unserer anerkannten billigen Verwaltung ein namhafter ist. Jedes Mitglied erhält auf Wunsch nach jedem Anteil ein entsprechendes BES" Darlehen BE welches er mit der Wocheneinzahlung von 1 Krone tilgen kann. Unsere Anstalt geniesst Steuerfreih­eit, auch sind alle Schuld­­scheine, Dokumente etc. stempelfrei und sind wir in der Lage unseren geehrten Mitgliedern innerhalb 4 Jahre dieselben Vorteile zu bieten als andere in 5 Jahren. Für Beamte und Arbeiter haben wir die praktische Neuerung dass im Falle eines Domizilwechsels ihre eingezahlten Beiträge sofort zurückerstattet werden. R: Kassastunden täglich von 9—12 Uhr. Darlehen werden täglich bewilligt. Anmeldungen zum Beitritt können auch schriftlich erfolgen. _ 2420 Die Direktion,­­ eingeführt, N Re

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