Oedenburger Zeitung, April 1914 (Jahrgang 46, nr. 74-98)
1914-04-01 / nr. 74
s-» :k"7:-s-:----«L«TFJIJ RP REN 1. April 1914. Zur Frühjahrssaison neu angelangt Sämtliche Zugehör- und Aufputzartikel, Seidenstoffe, Spitzenstoffe, Jackenfutter, Knöpfe, Schnallen etc. Die allerneuesten Hutformen aus Apree-Stroh und Tagal für Damen und Kinder. . Grosse Auswahl! Staunend billig = Mangold Janka vormals en: Simon &KC.olb FESTEN NEE SETS Zelenburger Bettung. Der FRER TEENEN . »-»--«--T,2.-.-« « ” PNag A 8 Sopron, Välkerület 88. Telephon 219. 2154 diesen Zusammenhang erfassen, in unsere Seele und Blut, PVerstand und Körperlichkeit übertragen und zu unserem eigensten Refigtum machen. Das Problem der Welterfassung, das Begreifen des mystischen Zusammenhanges zwischen dem Individuum und Universum ist die brnnendste Sehnsucht aller Seelen. Ob niedrig oder hoch, ob gefault oder wo in dir Nawität der Jungfräulichkeit der Natur eingesponnt, ein jeder will sich eine Vorstellung, ja eine auf sichere r Basis ruhende Ueberzeugung von den tegten Dingen sich zurecht legen. Dieser Drang nach Gestaltung eines Weltbildes it des Menschen Urtrieb, er ist dem Menschenkind immanent, mit diesem Drang werden wir geboren. Wenn wir in einer demokratischen Sigung dem Redner zuhören, der über die ge>tellschaftlichen Zustände Aktit übt, was ist seine legte Grundlage, der innerste Kern seiner Ausführungen anderes, als die Frage der Welterfassung, der Vorstellung, wie er über den „Großen Zusammenhang“ sdentt. Redner nimmt es nicht übel, daß ein jeder fie eine Welterfassung, ein Weltbild zu grstalt,n ereifert, denn eine jede Sie ist Mi wie der Bog I, welcher im Aether fedcrlerd,i dahinschwingt und der Gedanke durcjit eilt in einer Skunde das Weltall. Nur darf diesem nichts Erdenschweres anhaften. Das ist eben das Uebel, daß ein jeder Fachgelehrter in feinem Uebermut, daß er einen kleinen Winter des Erdballs zu ergründen vermochte, auf diesem sein mwinziges N Resultat gleich den stolzen Bau seines Welterfafjerd aufführen wolle. Der Detailforscher darf in seiner Befangenheit, Eingeschlossenheit nicht über die Grenze seines Fahmissens hinausgehen und sich solche Eigenschaften anmaßen, inelche er nicht hat, weil er sie nit haben kann. Das Problem des Welterfasiens ist das Schwierigste, das Höchste, das Hellste und tas Sonnenglanz getaucht:ite aller Probleme. Hier kann die Materie, die Detailforschung nichts wüßen, ja nur beengen und hindern. Dieses Problem sei nur mit dem Adlerauge der Seele zu bemeistern und beruhigend zu lösen. Am Ende einer jeden Detailforschung steht ein großes Fragezeichen. Der Botaniker, der das Zellensystem der Pflanzen mikrotropisch ergründet, ist stolz, dab er den Schlüseel der Allweichit, des Altwillens gefunden hat. Aber das große Fragezeichen steht auch auf seinem Wege. Wenn alles so, weshalb und woher? Und er kann mit seinem Forschungsresultat seine Antwort geben. Pater Bus führte sodann seine Bubecerjchaft über die vielen Irrtümer irdischer Anmaßungen in aeterische Höhen, von wo aus dem Betrachter sie das größte Rätsel in freier Uebersicht löst, wie dem Tourist die Schönheit und Vielheit der umgebenden Naturlandschaft. Hier it alles vergessen, alle beengenden Rückkichten in Harmonie gelöst und die Seele richtet ihre Augen vom höchsten Punkte des Universums auf — das Universum. Seine nächsten Reden gelten (Heute und morgen) der Festlegung der christlichen Weltanschauung oder betonen mit ihm nochmal: dem christlichen Welterfassen. Der Konferenzrede im Prunktsaale des kath. L jevereind wohnte eine intelligente Zuhörerschaft aus allen Ständen der Gesellschaft bei. Wir sahen Hirr die Pröbste Bader, Dr. Zehetbauer, die Domherren Domnanit? und Manninger, Konventpräses Dr. Alexander Kretihy, XKönigl. Nat Ullein, Professoren des Benediktinerordens, Direktor Michael Lehner, den Direktor der Strafanstalt und viele Beamten verschiedener Aemter. * Das Programm der Fechtakademie de Garnisonefechtklubs erfährt durch Die Teilnahme dv. E. u. E. Oberleutnant Boltan Sienter, eines erstklassigen Turnierfechters, eine interessante Bereicherung. Oberleutnant Schentz ist mehrfacge Sieger an in- und ausländigen Qurnieren. Beim Skampfe um die Weltmeistersgaft im Säbelfechten ion der Stockholmer Olympiade 1912 belebte Oberleutnant Ecerter den vierten Rlag. Beim Säbelmannsgaftsfehten um die Weltmeister: Ihyaft war ebenter Mitglied der ungarischen Sabelmanschaft und hat dadurch, daß’ er im entscheidenden Schlußfampfe mit der östers reichischen Säb’lmannschaft deren sämtliche Mitglieder mit Ausnahme des Oberleutnant Epvetto besiegte, sehe wesentlich dazu beigetragen, daß die Weltmeisterschaft im Säbelmannschafts fechten in Stodholm 1912 pur) die ungarische Mannschaft gewonnen wurde. * Der neue Direktor der Györer Bürgerschule. Der Unterricht:Dinter Hat‘ auf die du. den Tod Andreae Nawars vasant gewordene Stelle eines Direktors der Gyürer Bürgerschule für Knaben, um welche ein heftiger Kampf unter den Direkter ne Kandidaten entbrannte, den Leiter der Köcmender Bürger, Iyule Ludmig Meging ernannt, bezig. ttangferurt. Direlioco Meibing wirkte längere Zeit in Kizmarton und gilt als ein energischer Mann, der auch, in Körmend geordnete Zustände schuf. Man siehte seine Tätigkeit auch in Gydr mit beriffigem Intercise entgegen.* Die Auslosung der Geschwornen. Bei dem Hilfigen Grichtehof wurde die Auslosung jener Geschworeien vorgenommen, die in der Apel-Schmwurgerichte ihren Dienst zu Kisten berufen sein werden. Dem Senat, welcher die Auslofung vornahm, daß Gerichtepräsident Gabriel Schneider vor. Mitglider waren tönigl. Tafelrichter ranz Elle und Gerichtsrat Dr. Robet Wipplinger, Staatsanewalt Bela v. Notter:Barcza, Advokat Andreas v. Hajnal in Richtung der Advokatenkammer; als Schriftführer fungierte Gerichtenotär Dr. Balıkafar Desfäsy. Em wurden ausgelost zu ordentlichen Geschworenen: Johann Ekfec Corra, Deden Klaber Sopron, Karl Diemer Szilfarany, Dr. Ernst Veesterházyg Nagyzeresd, Lorenz Friedl Sopron, Al rander Nofla Grärföld, Janaz Younter Szary, Alfred Fridenreich Sopron, Dedön Ganz Sopron, Michael Mühl Ragyezent, Johann Nubaur Sopron, Emmesrich Frank Sopron, Johann Endıdoy Paktori, Hranz Kaftics Sopron, Bea Resbanyıy Nagy 1058, Rudolf Hillbrand Sopron, Otto Cristophe Sopron, Raul Nagy Zopron, Karl Schemmel Sopron, Karl Kuzeıczka jun. Gyepceg, Eugen Dttccela Sopontöv:8), Lorenz Egeß Sopron, Andreas Lob Fertőfebecgyháza, Dani Egresiy Ceava, Karl Hauer Eoson, Ludwig Galnay Sopron, Heinrich Friedrich Sopron, Alfred v. Schmwark Sopron, Stefan Nemth Sopron. —ul Eringmänner: Eugen Steiner, Georg Ticheit, Paul Zalfa, Dito Traufch v. Ttaufchenfeld, Hofrat Josef Haller, Paul Marufat, Baur Steltzer, Alexander Köpeghy, Diosef Vogel, Karl Ripsa alle aug Sopron. * Der ertappte Dieb. Der Taglöhner Michael BEL Befsser eines Hauses in der Flandorffergasse, wurde gestern auf den Ziegelädern dabei attrapiert, als er aus der Rübengrube des Wirtschaftsbürgers Ludwig Leitner etwa zehn Meterzentner Rüben im Werte von 40 K entwendete. Der erdhüter Karl Knabel, der Bee festnahm, brachte der Behörde zur Kenntnis, daß der Dieb ihm 10 K versprach, wenn er ihn freilasse, und von einer Anzeige absehe. Pek, der als ehemaliger städtischer Bediensteter vorbestraft ist, wird sich nun nicht nur wegen Dibstahle, sondern auch der Bestechungsversuches eines behördlichen Organs vor dem Strafgericht zu verantworten haben. * Der Nachtchlüfel. Beitern mittags, während der Kunstschleifer Frofef Tranton das Mittagmahl zu Hause einnahm, öffnete ein bisher Unbekannter mittelst Nachtschlüffels sein auf der Grabenrunde am frequentiertesten Plage — befindliches Geschäft, ents nahm der Kafja etwa 120 K Bargeld und verschwand. Es wird ein Individuum verdächtigt, das einen Schwarzen Wintertad und einen Schwarzen weichen Hut trug. « VJtöhliche Eifettage bereiten Sie Ihren Kindern durch schön gefäckte Ostereier. Prachtvolle Eierfarben in Paketen zu 6,10, 15 und 20 Heller empfiehlt die Löwendrogerie Franz Müller,Spitalbrücke,Sopron. Gegen das Altern Dr. Hommel’s Haematogen WARNUNG! Man verlange ausdrücklich 2182 den Namen Dr. Hommel. + u Telegramme der „Oedhg, Zeit“, Die Neueinteilung der Wahlbezirke. Budapest, 31. März. Der Minister des Innern hat die Versordnung bezüglich der detaillierten Einteilung der M Wahlbezirke verlautbart. Die Einteilung hat in politischen Kreisen einen sehr günstigen Eindruck gemacht, denn die Kenner der Frage sehen es Ear, daß bei der Einteilung als Grundprinzip die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung der einzelnen Territorien berücksichtigt wurde. Die Regierung macht das Prinzip der gleichen Behandlung geltend und nimmt ihren Ausgang aus dem Grund fat, daß das Ungartum auch ohne geometrische Künsteleien bei der Ausrundung der Mahlbezirke ihre natürliche Suprematie infolge des Intelligenzzensus bewahren werde. Ueberhaupt ist das Verhältnis zwischen den Bezirken ein viel ausgeglichen:red, als in den übrigen Staaten Europas. Auch bezüglich der besseren Geltendmachung des städtischen Elements bringt die Veordnung günstige Resultate. Die Städte erhalten in dem Verhältnisse, wie sie ihre Mission im Staatsleben erfüllen, das Wahlrecht. Auch die Bewohner der Nationalitätengebiete müssen den Grundfag der gleichen Behandlung führen. Der neue Die Verwaltungsreform. Budapest, 31. März. In interessierten Kreisen hat die gestrige Rede des Ministers Johann v. Sándor große Wirkung hervorgerufen, in welcer er über einzelne Detail der nahe bevorstehenden Reform der Verwaltung sich äußerte. Er ging aus der Rede des Ministers hervor, daß die Regierung Vorsorge getroffen hat, damit das tausendjährige Komitat an der Hand der modernen Umgestaltung nicht zugrunde gehe, ja die Reform ist derart gedacht, daß die territoriale Integrität des Komitates unversehrt bleibe. Weder ein Zusammenschluß zweier Komitate, noch eine Ausrundung eines Komitates zu Lasten des anderen Komitates ist projektiert. Auch das verfassungsichtigende und autonome Recht des ur Sen DEBRNSLE, SE EEE Di DE