Oedenburger Zeitung, September 1915 (Jahrgang 47, nr. 201-225)

1915-09-01 / nr. 201

ee­rY ‘ % 4. September 1915. . Te Tagesweuigkeiten. * Oberstleutnant Max Laehne, Bruder des fün. Rats, Instituts-Direktors Wilhelm Laehne, wurde von Sr. Majestät der Ver­­­­leihung des Eisernen Kronenordens 3. Klasse mit der Kriegsdekoration ausgezeich­­net. * Todesfall. Der ehemalige herrschaftliche Verwalter von St. Martin Herr Adolf Bergmann, der seit mehreren Jahren in unserer Stadt domizilierte und bis vor Kurzem regelmäßig im Kasino erschien, im Samsttag, abends im Alter von 76 Jahren gestorben. * Neuerliche Auszeichnung des Militär­­arztes Dr. Leo K­orbat. Erzherzog Franz Salvator hat als P­rotestorstellvertreter des Roten Kreuzes in Anerkennung besonderer Verdienste um die militärische Sanitäts­­pflege im Kriege dem Regimentsarzt d. NR. Dr. Leo Forbat, Sanitätschef-Stellvertre­­ter des Temespäarer Militärkommandos, Sohn des Misofismartonheager Lehrers, weil­ Mar Heilbogen das Offiziers- Ehrenzeichen vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration tatfrei verliehen. * Dreifache. Auszeic rung. Zähnrich Bür­­gerschatt­* Georg Neumeister, Sohn des Szentmargitbangaer Schuhmachermeis­­ters Gorg Neumeister, erhielt für tapferes Verhalten vor dem Feinde nacheinander drei Auszeichnungen u. zw. in Wozoritza Die bronzene Tapferkeitsmedaille, in Rarancze die Feine und in N­arancze-Slobodzia Die arore Silberne Medaille. *­ie Abgeordnetenwahl in Szentgotthard wurde vom Zentral-Ausschuß des Komitats Vas auf den 15. September morgens 8 Uhr anberaumt. Baron WRoszner hat ge­­tern auf die an ihn gerichtete Begrabung bezieht. betreffs der ihm angebotenen K­andi= Datur dem Mahlfomite mitgeteilt, daß er die Kandidatur annehme und die Deputa­­tion an einem der nächsten Tage in Buda­­­pest empfangen wolle. Als Mahlpräsident wird Vizegespan Ga Herb“ fungieren, als Stellvertreter Dr. Lenö Erdem­i. * Die Proviiantierungs-Kommission Der Stadt hält heute nachmittags nach stattges­cbabter Generalversammlung des Munizis­pal-Ausschusses eine Litung. * ‚Verowash“ Der genial erdachte, neue Mäshapparat liegt auf der ganzen Linie. Zweidrittel Zeit — und Mühe­ersparnis zählt heute in der Zeit des Haltens außerordentlich viel. Bezugsquelle: er Szehengsplaß Nr. 20, Telefon Nr. 35 * Und es gibt eine ewige Erneuerung... Die 48er legendären Zeiten kommen uns in den Sinn, da wir die Botschaft vernehmen, daß der Bischof des evang. Kirchencistriktes Franz Gyurak einen Aufruf an die Kir­­chengemeinden richtete, sie ersuchend, mit ‚Hinsicht auf die außergewöhnlichen Forde­­rungen außergewöhnlicher Zeitläufte ein patriotisches Opfer auch dadurch zu bringen, daß sie je eine Glocke ihrer Kirche der Kriegsleitung zur Verfügung­ stellen. Infol­­ge dieses bischöflichen Aufrufes werden sämtliche Kirchengemeinden nächsten Sonn­­tag außerordentliche V­ersammlungen ab­­halten, in welchen ohne Zweifel mit gleich­­mütigem Beschluß die Entbietung der Glo­­cken erfolgen wird. Zum unvergänglichen Ruhme der evang. Kirchengemeinden und seines geläuterten, von erhabenen Denken erfüllten Oberhirten. * Die Kismartoner Filiale des Roten­ Kreuzvereins veranstaltete Sonntag ein Mo­hltätigkeitsfest. Wie alle Arrangements bei denen der außerordentlich populäre Be­­zirks-Oberstuhlrichter Ludwig v. Molff seine Hand im Spiele hat, war auch dieses Seil vom schönsten Erfolge gefrönt. Nicht nur in moralischer, sondern auch in mate­­rieller Hinsicht. In des Wortes wahrstem Sinne war nit nur die kön. Freistadt, son­­dern auch der ganze Kismartoner Bezirk mo­­bilisiert worden auf dem A­ltare der Men­­schenliebe auf­ opfern. Alle jungen Damen un­­terzogen sich Liebevoll der Aufgabe, für das Rote Kreuz ein je größeres Erträgnis zu er­­zielen. Und unter den beschwingenden Klän­­gen der bereitwilligst beigestellten Militär­­kapelle des Landw. Inf. Reg. Nr. 11 wur­­den Ansichtsfarten, Blumen, Badwerf in soh­ riesigen Quantitäten an der Mann ge­­bracht, das bereits um 5 Uhr nachmittags die ansehnliche Summe von dreitausend Kronen dem Vereins-Bräsidium abgeliefert werden konnt . Diese Summe hatte sich jedoch noch im weiteren Verlaufe des Veites mit etwa tausend Kronen erhöht. Die Kismartoner haben nicht umsonst Seine Durchlaucht den Fürsten Nicolaus Esterhaan und seine liebe Familie ins Herz geschlossen. Man hät­­te ihn nur seden sollen den größten Magna­­ten des Landes, wie er in seiner Hußaren- Uniform als Oberleutnant auf dem herrlich geschmückten Schloßplag einherwandelte, in leutselig gemütvoller Weise für jeden ein freundliches Wort hatte und dadurch zu ei­­ner gehobenen Festesstimmung­ beitrug. Und welch herzerfreuender Anblick war es die hochgeirägte Familie des Fürsten, die junge anmutsvolle Prinzessin Marie Esterh­­zy in einem Papillon mit be= zaubernder Grazie Blumen verlaufen und die jungen Prinzen Esterházy gegen Erlag Be Taren im Hofgarten futschieren zu seh­en. · » War das ein Ansturm.Kein Kind wollte nach Hause gehen, Prinzen gefahren zu sein.Und so war Seine Durchlaucht mit seiner Familie wieder ein­leuchtend Beispiel dafür,wie man alle Schichten der Bevölkerung zu gewinnen ver­­mag,wenn es gilt eine Institution wie das soviel Gutes,soViel Heilsamen bietende No­­te Kreuz zu fördern und zu stärken. Aristid. * Beurlaubungen zum Grummetmähen. Der Chef der städtischen Militärabteilung Rudolf Hell verständigt uns, daß laut Ver­­ordnung des gemeinsamen Kriegsministe­­riums zum Grummetmähen Mannschafts­­personen, die im aktiven Militärdienst sich befinden, jedoch zur Marschfompagnie wo nicht eingeteilt sind einen 14 tägigen Urlaub erhalten künnen. Die Bewilligung des Ur­­laubes ist bei dem Rapport zu erbeten; außerdem fünnen auch Angehörige der be­­treffenden Mannschaftspersion mit Inter­­vention der zuständigen politischen Behörde resp. Er saßtruppen-Kommando schriftlich Bittstel­­lig werden. In seinem Ball­it um die Er­­wifung des Urlaubes bei den Miliär-Ter­­ritorial-Ko­mmandos (früher Korpskom­­mandos) einzuschreiten, denn solche Gesuche werden kurzer Hand unerledigt abge­­wiesen. * Beamte Die vom Militärdienste nicht enthoben werden wollen. In Bezug auf un­­sere unter dieser Spigmarie erschienene ge­­strige Notiz erfuhr uns der Kataster-Ober­­offizial Herr Elemer Tafäad zur Akorita­­tierung heijen, daß der Leiter des Kataster- Evidenzhaltungsbureaus schon seit 11 Jah­­ren Herr Finanzsekretär Emerich Eser­­melpy i­st. * Röwendrogerie Franz Mü­ller, Spital: Grüde, Sopren, beste Einlaufsquelle. * Das Wulfuhr-Verbot aufgehoben. Die ganze öffentliche Meinung hat mit Hinweis auf den Lebensmittelwucher und die ge­­radezu unerschwinglichen Preise der zu Markt gebrachten Produkte das Verbot der Ausfuhr urgiert. Die V­erwaltungsbehörden haben dem berechtigten Aufschrei des arg in Mitleidenschaft gezogenen Publikums so, weit es das Gesäß gestattete, ein willig Ohr geliehen und­­ durch Feststellung der Mam­­­malpreise den fräglichen Zuständen womög­­lich ein Ende gemacht. . Nun kommt von der Regierung ein Er­­laß, laut welchem die in mehreren M­unizi­­pen angeordneten Ausfuhr-Verbote auf Ie=­bende Tiere und Lebensmittel-Artikel nicht genehmigt wurden, da denselben die geiet­­liche Basis fehle. * Cafe Esitfonits. Täglich Konzert Bela Maffay. Beginn abends 8 Uhr. Geöffnet bis 2 Uhr nachts. « * Milchrevision. Stadthauptmann Dr. Sarfas erschien gestern abends in Beglei­­tung des Leiters der ehem. Berjudsstation Prof. Nemeths am Südbahnhof, um die aus Acsold von der dortigen Milchwirtschaft eintreffende Milch zu prüfen. Die Milch­ wurde als einwandfrei bezeichnet und es daß unsere Mil wäre nur zu wünschen,­­ verkäuferinen aus Stadt und Umgebung sich gleichfalls im eigenen Interesse jed­we­rs« der Verwässerung und Entrahmung enthal­ten, da sie seitens der Behörde fortab eine wohle strengere Bestrafung als bisher zu erwarten haben. Wie kommt auch das Rubiikum dazu, für teures Geld no­ schlechte Milch genießen zu müssen? * Ben Arch­y Bey. Wie Viele gibt es in der Kategorie der Vergangenheitserschlicker und Zukunftsspäher, die vorgeben, all diese weit nach Hinten und fern nach vorne liegen­den Sachen ergründet, ausfindschaftet zu ha­­ben. Und doch sie sind nur ihr eigener Ir=­reführer, denn ihre Behauptungen stüßgen sich eben nur auf­ ihre­­ eigene Be­­hauptung. Nicht so der Mann, wer uns Soproner nun zum zweiten Male be­­sucht. Dieser Mann mit den bläulichen zu= versichtigen ungetrübten Jugendaugen in dem scharfumrissenen Gesichte, der Findlich heitere, und dennoch so nachdenklich tiefleb­­­ende Niele: Ben Morofiy Bey. Der ist ein wirklicher Deuter. Er sagt nicht, daß er das „hohe Können“ besitt. Er führt seinen Be­­weis, in dem er zu sprechen anfängt und uns den Atem raubt. Wir glauben, mit unserem Gemwiljen selbst Gericht zu halten. Wir sehen uns in unseren heimlichsten Gedanken er­lauscht, in unseren Geheimnissen ausge= raubt — vor ihm stehen. Wir sind verra=­­‚ten, wir sind ausgeliefert. Die vergessensten­ Seelenscheine öffnen ji, und es entstiegen ihnen Geheimnisse unserer Vergangenheit, die mit seinem Male wieder in vollem Lichte, wie damals uns erfenntlich werden. Mir erleben eine Revelation unserer Ver­­gangenheit und müssten ihm zugeben: „Sa jo it's. So war es wie Du sagst! Sa jo bin ich! Im Gefühl hast Du mich entlarvt! im Den­­ken blosgelegt! Du mußt ein Wirklicher sein, und Deine Schule unter den Brahm­a­­nen, diesen Geelen deutern, war eine Le­­bensschule. Du hast die Gabe, das Zeichen: Schrift der Handlinien zu lesen, wie ich meine Romane Teje, mit allen Verwiclungen, Menschlichkeiten, Schönheiten und Grausams feiten.“ So ist Ben Arol­y Bey, unser Gast im Hotel Bannonia, der noch ei­­nige Tage seine mystische Kunst der Grapho­­logie (Schriftdeutung) und der Chiromantie ausüben wird. Ja so ist er, wir haben aus eigener Erfahrung gesprochen und unsere Erfahrungen mit den Erfahrungen Ande­­rer nur unterstüßt.­­ * Das Komitat für den Wiederaufbau der zerstörten Karpathendörfer. Wir haben be­­reits gestern über die außerordentliche Sa­­gung des Munizipalausschusses des K­omita­­tes berichtet, in welchem mit echt patrio­­tischer Glut ein großes Merk­ geschaffen wur­­de. Ein Wert würdig des K­omitates S 3 &­­Henyis und Paul Nagy de Felsöbük. Diese 60,000 , welche das Komitat­ der Auf­­richtung zerwühlter eingeäscherter und blut­­begossener Heimstätten im Karpathenfranz zumendet, repräsentiert dieselbe Zahlengrö­­ße: 60,000, wie die einstige Gabe des Graf­sen Szechenyi bei der Gründung der Akades­mie. Gelb istverständlich weist die Geldein­­heit: hier Gulden, dort Krone, Verschieden­­heit auf. Doch die Hauptsache: die 60.000 Zahlentröge drückt etwas Sinnbildhaftes aus. Das Komitat Sopron, das Komitat des größten Ungarns wird, wir glauben mit sei­­nen 60.000 Kronen ein besonderes Glück ha­­ben. Aus­­ diesem Gelde soll eine strahlende Renaissance und in dieser Renaissance ein überglückliches Wolf an den Karpathenge­­länden erstehen, ein Wolf das der­ Geist Széchenyis erfüllen und das die Seele der ge­­segneten Schollen Ungarns beflügeln wird. So werden sich Symbol und Wirklichkeit fin­­den und Sehnsucht — Tat werden... * Geschäftsbericht aus Budapest des Sofef Fuchs (Getreide--und Foutage-Geschäft etablirt 1882) V., Kälmän-utca 17. (27. August 1915): Baupfutter: Am­ Wochenmarkt gab es wenig ohne vorher mit den­­ ausschließlich bei dem Truppen- | a «"--:’":: sitze-.­­"-’vd- · 1.--«-— . Da Da --. « «»-»-«z»«z. Na hat wis 4 ah RESTE x­­ ER EN Vu SE u DEAL T­EN RETTEN 7» RER NUR BE ·­­ - I ER HR «.-..««--«-.-.ks-.:-« --«-. TEN LE ar TE A N­A AR RR TERRA DRE Jan AS N TAT ER EN ER Sa EZIN­ZkDF 2 Sr N REN Nie MEER AR RENT aa ee Ei ZA In Di­ui = Mia­u: PARAT 2 RE Ei; BR

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