Oedenburger Zeitung, Juli 1916 (Jahrgang 48, nr. 149-174)

1916-07-01 / nr. 149

RT - 1. Zuli 1916. von requirierten Schweinen getroffenen Ver­­fügungen und die Kriegszulage der Funk­­­­­tionäre des öffentlichen Spitals. Der erste außerprogrammatische Punkt wird also gleich in Verhandlung gezogen. Obernotär Dr. Gereneser gibt bekannt, daß die Stadt auf 500 Stück Borstenvieh das Requirierungsrecht erhielt. Diese Schweine wurden dem Grokschlädter Schneeberger überlassen, um dieselben zu vom Magistrat festgestellten Detailpreise dem Konsum zuzu­­führen. Der Grund, weshalb nicht auch ande­­re Selhermeister an der Ausschrotung dieser Schweine beteiligt sind, ist, daß trug Auffor­­derung, nur Wdolf Schneeberger zur Uebernahme vom requirierten Borstenvieh so willig erklärte. (Diente zur Kenntnis.) Die fünf ersten B­unfte wurden ohne De­­batte angenommen. Der städtische Kostenvoranschlag wird­­­ demnachst in einer außerordentlichen Gene­­ralversammlung verhandelt. Die Finanzkom­­mission wird die Budgetverhandlung näch­­ter Woche beginnen, da bis dahin der Ko­­stenv­oranschlag in genügenden Exemplaren vorhanden sein werden. Das bereits bekanntgemachte Statut be­­züglich Errichtung einer Approvisionie­­rungsabteilung wurde Errichtung eines Lebensmittelversorgungs­­betriebes ausgesprochen. Dr. Rosenfeld stellt den Antrag, daß ausgesprochen werde, daß die Errichtung nur bis zum Widerrufe gelte. (Zustimmung). Anknüpfend an diesen Bunst ergreift Sig­­mund Kürst das Wort u. bespricht die städ­­tische Mehlversorgung, welche nach seiner Ansicht nur einwandfrei sei. Die Stadt PER das Mehl teuerer, als die Kaufleu­­e. Auch Geza 3sombor führt aus, das in der Situng der Handelskammer, der Präsi­­dent Siegfried Spiegel Anschuldigungen ge­­gen den Mehlbetrieb der Stadt erhob und be­­tonte, daß die Stadt viel teurer die MWnate abgebe, als welche immer Mehlhändler, fer­­ner daß das Regime der Stadt nicht auf alt­­ruistischer Grundlage geführt werde. Spie­­gel erklärte, seine Behauptungen auch zu beweisen. Redner wünsche hierüber Aufklä­­rung. Derbuchhalter Dr. Thurner antwortet in sehr eindringlicher Weise und stellt fest, daß die Stadt von den Mehlfunden seine höheren Preisen fordere, als jene Breite wel­­che festgestellt waren, als der Mehlbetrieb mit Intervention der Mehlhändler abgewi­­ckelt wurde. Die Stadt nehme nur soviel Nu­­ten, welcher es ermöglicht, die Stadt vor Schaden zu bewahren. Nur ein einziger Kaufmann, die Firma Friihmann it billi­­ger mit einigen Hellern, als die Stadt. Aber nur beim Brotmehl. Man muß jedoch­ in Be­­tracht ziehen, daßs Friihmann seine Vorrä­­te aus der Csornaer Mühle beziehe, woge­­gen die Stadt einen langen Weg bis zur äu­­ßersten südlichen Spige der ungarischen Tiefebene machte, um das Publikum mit der­­besten Brotfrucht zu versehen. Die Anschuldi­­ger müssten in Rechnung ziehen, daß die Stadt per Waggon 500­0 Fradtipesen ent­­richtet. Außerdem follen auch die Brotsarten (das teuere Papier) Geld. Die Stadt muß auc für Heizung, Beleuchtung, für Lokal­­miete etc. aufkommen und auch darauf Be­­dacht nehmen, unter den schwierigen finan­­z stellen Verhältnissen die Stadt vor Kalami­­täten zu bewahren, da es nur mit teuerem Geld zu operieren möglich ist, wo auch Zin­­nenverlust eine große Rolle spielt. Die städ­­tische Mehlversorgung geht flott und glatt, ohne Störung von­statten. Redner fragt, welcher Kaufmann würde imstande sein, mit solcher beschränkten Zahl an Personal, den ganzen Mehlbedarf der Bevölkerung abzumwn­­dern, wie dies bei dem städtischen Mehlver­­schleiß der Fall ist. Er gehe unbeirrbar auf dem bisherigen Weg weiter, in der Webter­­zeugung, daß er im Interesse der Allgemein­­heit handle. Die Anerkennung der Allge­­meinheit ist eine starre Waffe, gegen die An­­schuldigungen einer kleinen Gruppe, die nor dazu stark interessiert ist. (Großer Beifall.) Königl. Rat Lähne spreche namens der Bür­­gerschaft und er könne sagen, daß D diese Bür­­gerschaft von Dank erfüllt für die städt. Mehl­­verfolgung ist. Redner kann behaupten daß die Mehlversorgung eine mustergiftige sei und der Leiter derselben, der früher sein Kaufmann war, die glänzendsten Berweise seiner kommer­­zielen Tüchtigkeit gab. Redner ist fest überzeugt, daß seine Ansichten die Allgemeinheit für ich haben und sein Urteil, ein Urteil der Gesamt­­bevölkerung sei. Er beantragt, dem Oberbuch­­halter gegen die Anschuldigungen volles Ver­­trauen und Dant zu dvotieren. (Großer Beifall). « Auf eine Bemerkung des Sigmund Fünst ersucht Oberbuchhalter die Repräsentanz ihr letztes Urteil auf die Zeit aufzusparen,wo die Bilanz des Mehlbetriebes vorliegen werde. Die Buchhaltung ist sehr oft gezwungen,nur mit schwebenden Posten zu­ manipulieren, welche ihre Korrekturen erst später,­bei der Abwicklung der Geschäftsperiode,erhalten. Gaza Zsombor weist darauf hin,da man die Kaufleute bereits zweimal der Aufruf er­­ging,einen ernsten Entwurf der Stadt zu unter­­breiten,wie sie die Mehlversorgung zu orgas­nisieren gedenken.Statt Entwurf bekam man nur stets Jeremiaden über die kaufmännisch feindlichen Tendenzen der Stadtvertretung,wo doch hievon gar nicht die Rede sein kann Das ist nur die Folge des Krieges.Für eine Klasse bringt der Krieg Gold, für die andere bluten­­des Herz und Verarmung. Auch der Vorfigende teilt die Ansicht, daß die Kaufleute sich in einem Frrglauben befinden. Man sol sich in die Lage hineinfinden ; die steten Erbitterungen und Anschuldigungen schaf­fen dem Gemeinsinn, den wir jei so notwen­­dig haben. Hierauf wurde beschlossen, dem Oberbuc­­­halter da Vertrauen zu votieren, im weiteren jedoch die Unterbreitung der Bilanz über den Mehlbetrieb abzuwarten, angenommen. Die, Re­dar · J -Z.-D.«s,-...-Ts’«"«'-I | RETTET ER Ödenburger Zeitung RENT YES-SEIFE ‚Preis 3 Kronen. 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Ministeriums der3 Innern Zahl 80930 1916. bringe ich zur Sentnnft, daß ich die von Sei­­ten des Fürsorgeamtes der Königl. ung. Hon= vedministeriums errichtete Aktion behufs Ein= sammlung, von Wolle, Baumwolle, Kautschuss Abfällen Leinen, Seide, Rogen, Gummi, fort­­legte. Diese Abfälle künnen daher im städt. Protokollamte jeden Tag abgegeben werden. Sopron, am 23. Juni 1916. Dr. Koloman Cöpler, Bürgermeister.­ ­ Tagesweuigkeiten. Erhöhung der Einheitspreise für Elektrizität und Heizgas. Mir sind dur die Verhältnisse gend­­angenehmen, der auch nicht unerwartet kom­­menden Preiserhöhung Mitteilung zu mac­hen. Wie wir erfahren, hat die Direktion der Soproner Beleuchtungs- und Kraftübertra­­gungs-Aktiengesellschaft eine Eingabe an den Stadtmagistrat gerichtet, in welcher "sie die Mitteilung macht, daß sie den Preis des Gases für Roch- und Heizzweckk mit ca. 15% Erhöhung,*) die Monatsmieten für Strom­ und Gaszähler ebenfalls mit einer kleinen Erhöhung bedacht hat. Weiters wird der Preis des elektrischen Stromes für Beleuch­­tung pro Heftowatt von 7 auf 8 Heller er­höht.(*) Die Direktion begründet diese Erhöhung mit der enormen Preissteigerung aller Ar­ titel, so muß sie namentlich Kohle um 50% höher, das in großen Mengen verwendete SI mit 400%, dabei in viel schlechterer Qualität als in Friedenszeiten, die vielen technischen Artikel mit nahezu unerschwingli­­chen Preisen bezahlen. Die Arbeitslöhne steigen von Tag zu Tag, und durch die fort­­dauernden Einberufungen ist die Anstalt ge­­nötigt,zumeist ungeschulte Kräfte anzustellen, und kommt ihr dadurch der Betrieb um mehr als 100% höher zu stehen, als früher. Dur­ diese mäßige Erhöhung wird nur ein Teil der erhöhten Betriebsfosten auf die Schul­­tern des Rubiikums überwalzt, den Löwen­­anteil trägt auch Weiterhin die Gesellshaft. Die fortdauernde B Preissteigerung ertrug, die Gesellschaft in der fortwährenden Hoff­­nung, daß ji die Verhältnisse wieder gün­­tiger gestalten werden, leider wird es aber nicht besser, sondern immer schlechter mit den Rohmaterialien. Wie wir uns überzeugten, erhöht die Ge­­sellsshaft nur jene Einheitspreise, welche sie vor vielen Jahren aus eigener Initiative ganz erheblich ermäßigte, und berechnet sie den Strom und das Gas noch immer billiger, als sie vertragsmäßig hiezu berechtigt wäre. Diese Preiserhöhung berührt gleich uns das gesammte konsumierende Publikum sehr unangenehm. Doch wie wir schon Eingangs erwähnten, kam sie nicht unerwartet, und wird nur das blinde Versprechen der Die­seftion der Beleuchtungs- und Kraftübertra­­gungs-Aktiengesellschaft gemildert, da sie er­­härt, wenn sich die Verhältnisse nur etwas bessern, wie aus eigenem Antriebe die Preise wieder auf das alte Niveau herunter­legen wird. Mir vertrauen dem Versprechen, und hoffen, daß der geniale und von großem Ge­­schäftsgeist erfüllte Direktor des Unterneh­­mens Herr Sosef Rod­es in eigenem In­­teresse erfüllen wird.­­ * Zahnarzt Dr. Bela Meller ordiniert im Suli I. S. nicht. * Beglükscirnichung des Obergespans ud | den Magistrat. Vor der städt. Generalver­­sammlung versammelten sich die Mitglieder der Magistrates u. die Amtschefs im Magist­­ratssaal, um dem Obergespan eine besondere Ovation zu bereiten. Bürgermeister Dr. Tröpler betonte in seiner Ansprache das innige Verhältnis zwischen dem Regierungs­­vertreter und dem Magistrat­ und versicher­­te den Gefeierten von der herzlichen Anhän­­gigkeit aller Anwesenden. Obergespan Dr. v. Bahn gab den nämlichen­ Gefühlen Aus dDruf und versprach gemeinsam mit dem Mar­­gistrate an dem Aufblühen der Stadt tatkräf­­tig teilzunehmen. .. * Cafe Estifovits. Wie erwähnt konzer­­tiert im Cafe Csitkonits täglich die erstklüssi­­ge Kapelle Baräth Ferencz mit ausge­­wähltem Programm. Beginn des Konzertes 8 Uhr abends. « » * Einschreibungen im Benediktiner-Ober­­gymnasium. Die vorherigen Einschreibungen­­ in die 1 Klasse der Benediktiner-Obergymna­­sium für das kommende Schuljahr finden am 1.2. und 3. Juli vormittags 11—12 Uhr im & *) Die Gaspreise für Beleuchtung bleiben unverän­­ert. « A)Die Gas-und Strompreise für Straßenbeleuchtu­mg Juchhe-städtischen Gebäude bleiben aucht weiterhin me­­«Wtschkxt-««« f - . 5 y# 7 eh al en ur a ba a DB ler ar la DER Er .«),...-- J - Ins-­­ k»«-fs.--OW.«-.».»g.;sw-T»M« "’« 3 vo

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