Oedenburger Zeitung, Juni 1917 (Jahrgang 49, nr. 123-146)

1917-06-01 / nr. 123

. 4 muss man warten, bis man den bestellten Diana-Franz­­branntwein bekommt ? Diese Frage richten täglich Hun­­derte und Aberhunderte an uns, denn das Publikum be­­­ stürmt die Kaufleute förmlich um sein Lieblingsmittel. Nun kann aber heute wahrlich niemand grössere Lager Vorräte von Diana-Franzbranntwein halten, denn die Diana-Fabrik war genötigt, die in unglaublicher Menge einfangenden­­ Bestellungen mit peinlichster Sorgfalt einzuteilen, ja in 5 zahlreichen Fällen sogar zu reduzieren, um nur übera­llein wenigstens die nötigsten Mengen versenden zu können. der Krieg hat auch aus den Schützengräben Tausende von Bestel­­­­lungen gebracht. Die heldenmütigen Inwohner der Front­­ haben in ihren Feldpostkarten ihre Angehörigen um Di­­ana-Franzbranntwein bestürmt und dieses beliebte Mittel, welches schon im Frieden sich so ausgezeichnet bewährt hat,­­wurde draussen im Felde noch unentbehrlicher. Seine Wirkung als Kräftigungs- und Erfrischungsmittel ist wirklich erstaunlich. Eben deshalb hat die Armeeleitung, die sonst strengstens verboten hat, in Feldpestpaketen Spirituosen zu versenden, den Versand des­­ Diana-Franzbranntweins durch die Feldpostämter ohne weiteres gestattet. Niemand wird es be­­dauern wenn er eine solche Sendung von Zuhause erhält. Aber grosse Freude wird es ihm gewiss machen. ‘Der echte Diana-Franzbranntwein ist gegenüber den zahlreichen wertlosen Nachahmungen, mit denen man sich das Vertrauen des Publikums zu erschleichen ver­­suchte, — ein einzig dastehendes, reines, kräftigendes und stets wirkungsvolles Mittel, das man nur einmal zu versuchen hat um von dessen Werte überzeugt zu sein. Preis 130 Heller. Überall erhältlich. Hauptverschleiss : " Budapest, W., Näder-utea 6. Bebenbueger Beituung, "««DieGkkrantungve-Bizegespans.Bzize­­:«g"espann.Haja-«wurde gesternvormittugg von einem plötzlichen starkenl­nwohlfein Gefallen,wodurch er auch seine Besinnung auf einige Minuten verlor. Graef wurde rasch in das Arbeitszimmer des Chefs der Komitatsverwaltung beschieden Der eben im­ Komitatshause weilende Arzt Dr. Johann und seinen Bemühungen ist es gelungen, Herrn v. Hajas wieder zur Besinnung zu bringen. Die Nachricht von der schweren Erkrankung des populären Mannes verbrei­­tete sich mit Blißeschnelle, und rief überall­­ große Bestürzung hervor. Umso größer war die Freude, als der Nachmittag Sicherheit darüber brachte, dak alle Gefahr überwun­­den ist, der Herr Vizegespan werde nach einigen Tagen der Ruhe reizte wolle, bisher Kets rüstige Gesundheit zurückerlangen und sich wieder der­ in­­­ieser Kriegszeit gar so wichtigen Administration des Komitates widmen.­­ Die Bewegung der städtischen Mautfon­­ttrollorenstelle. Die seit Ableben Adolf Fi­­shhers in Basanz gebliebene Stelle eines städ­­tischen Mautcontrollers wurde gestern sei­­tens des Magistrates mit dem Diurnisten im Be Friedrich Unger be­­ebt. * Die Unterstügung der Staatsbeamten angewiesen. Die heutige Nummer des Amts­­blattes veröffentlicht die Verordnung der­­ Gesamtregierung, wonach die neuerliche Kriegszulage der Staats- und Munizipal­­beamten angewiesen wurde. Diese Verord­­nung hat selbstverständlich auch unter der Soproner Beamtenschaft freudige und ange­­n­ehme Erregung verursacht und die Durch langes Zumarten gesteigerte­ Befriedigungs- Iast zur Höchsten Spannung gebracht. * Somwendrogerie Franz Müller Popron, Spitalbrände, Selle Einkaufsquelle. * Ausflug ins Leithagebirge. Unijer Tu­­ristenverein veranstaltet Sonntag, den 3. Juni einen Ausflug ins Leithagebirge. Ab­­fahrt vom Raaberbahnhof 4 Uhr 1 Minute früh nach Vertöfeheregyhaza. Gehitrede : Rote Markkierung — Kaisereihe (Raft) — Ruine Scharfened — Wüste — Hof — Au — Lajtaszet (Mittagsraft) — Buchenhöhe — Rismarton. Miti der Bahn nach Sopron. An­kunft in Soporn abends 9 Uhr 5 Minu­­ten. Gehzeit: 6 Stunden. Proviant mit­­­bringen! Gäste sind willkommen. Das Ausflugskomitee. * Energische Berhaltungsmahregeln für die Soproner Bädereien. Oberstadthaupt­­mann Dr. Heimler hat gegen die Bädereien (Achtung vor den Ausnahmen!) sehr ener­­gische Mahregeln ergriffen, welche bereits morgen Freitag, ins Leben treten werden. Die Breisfeststellung für die beim Brothaf­­ten von Privaten zu fordern erlaubte Tare ist in den Bäderläden leicht sichtbar zu affi­­nieren. Die Bädermeister sind verhalten eine Mage im Lokal bereitzuhalten und die­­selbe den Kunden zum Abwiegen des zum Baden gebraten Brotes sowohl vor, wie nach dem Baden zur Verfügung zu stellen. Das Rublikum wird ersucht mit Beschwer­­den sie bei der Stadthauptmannschaft zu melden. Schließlich werden die Bäder wei­­ter aufmerksam gemacht, daß sie bei etwai­­ger Übertretung der Bestimmungen dieser Verordnung im Sinne des bezughabenden Regierungserlasses strenge bestraft werden. * Bezüglich der Mehlversorgung von Bade­­gästen und Sommerfrischler wird auf Grund des Erlasses Nr. 41002 und 45262—917. d. 2. B. 4. folgendes fundgemacht: 1) Wer ein in Ungarn liegendes Bad oder Sommer­­frische aufsuhen will, kann täglich 200 Gramm Mehl dahin mitnehmen und zwar derjenige, welcher eigenes Mehl hat, vom ei­­genen, demjenigen jedoch, welcher das Mehl von­ der Stadt bezieht, wird das städtische Mehlamt die Monatsration auf einmal ausfolgen. Um Ausfolgung des Lieferschei­­nes hat sich der Verweisung des Mehlbüchels jeder an das städtische Mehlamt zu wenden. 2) Wer ein österreichisches Bad oder Som­­merfrische aufjagen will, ist berechtigt, falls er eigenes Mehl befigt, pro Tag 175 gr. Mehl dahin von eigenem mitzunehmen, der Liefershein wird bei Verweilung des Mehl­­büchels dur) das städtische Mehlamt bes­­­orgt­ werden, falls er jedoch das Mehl von der Stadt bezieht, wird ihm das städtische Mehlamt ebenfalls bei Verweisung des Mehlbüschels pro Tag 175 gr. entsprechende Mehlsarten ausfolgen, welche von der kom­­petenten österreichischen Mehlkommission ge­­gen Mehl resp. Brot eingelöst werden.­­ In der öffentlichen Milchversorgung tritt morgen das neue System ins Leben, wonach alle Ansprüche der Bezugsberechtigten duch die Zentralmilcgenossenschaft befriedigt wer­­den. Bezüglich der Neuordnung hatte der Reiter der städtischen Ernährungsabteilung Dr. Gereencser mit dem Leiter der Milch­­zentrale ,eine längere Unterredung. Die Milchausfolgung geschieht an neun­­ Stellen, damit ein Andrang verhütet werde. * Die bestrensmierte Budapester Damen­­tape „‚Mercy Terife“ komertiert e allabedlich im Ende Estifowits unter Leitung ihres tüchtigen K­apellmeisters U. Goldmann. Anfang 7 Hhr. Entree frei. * Aus Chicago in Sopron eingetroffen. Die Vizefonsule in Chicago Eugen Nelfny und Dr. Emil Schreiner sind nach fast einmonatlicher Reise in Sopron eingetroffen und befinden si bereits in ihrem Familien­­freije. Die beiden Diplomaten schifften am 2. Mai in New­ York auf dem Dampfer Ryn­­dam ein und nach einer gefahrvollen Reise und wiederholter Anhaltung, so in Halifar erreichten sie den holländischen Hafen, Rot­­terdam. Bizefontful Eugen Nelly, der Ober­­leutnant a. D. des Husarenregiments Nr. 9 ist, wird ich nach einigen beschaulichen Tagen im­amilienfreis,­ih ‚zum Militärdienst melden. Die Herren Konsule­ betonten, daß die Engländer gegenüber den österreicheich­­­ungarischen Diplomaten bei der Überprü­­fung der Bälle zimliche Höflichkeit widerfah­­ren ließen, nicht so den Diplomaten Deutsch­­lands gegenüber, die statt zwei Tage, 12 Ta­­ge lang aufgehalten wurden. * Eisenbahnbauten in Ungarn. Im Jahre 1916 wurden in Ungarn 13,4 Kilometer neue Bizinal-Eisenbahnen dem Betrieb übergeben. Im Bau begriffen waren Ende des Jahres 174,4 Kilometer (Plaski-Landesgrenze), Bauli­­zenzen waren erteilt außerdem 55 neuen Lini­­en mit 2070 Kilometer, die ad­ministrative Begehung fand statt für neue Linien mit 2306,9 Eneesen, der administrativen Bege­­hung hatten 863 Kilometer. * Bilderlotterie. Heute vormittags“ er folgte die Auslosung der von unserer Künst­­lerin Stan Hedwig Mehle-Grohsmann für die hiesige Rote-Kreuz Filiale überlassene Bartellbilder statt. Die Auslosung fand im Beisein des Kassiers des Roten­ Kreuz­­er, eines Großlaufmann Oskar Ruß und des be­­hördlichen Bevollmächtigten Stefan v. Sa­ oy statt. Den Akt der Ziehung vollzog Fri. Rozsita Polgäar. Der erste Gemwinnit fiel dem Roje Nr. 504, der zweite dem Loje Nr. 575, der dritte dem­oje Nr. 705 zu.­­ * Einbruchsdiebstahl. In die Speisekam­­mer des Samuel Röf in der Teglasutca drangen, nach Sprengung des Beschluffes unbekannte Täter ein und entwendeten aus derselben 3 Laib Brot und 5 fg Schmalz. Die Polizei fahndet nach den Tätern. ° *Spenden. Anläßlich der Jahressamm­­lung für den Volksfackenverein sind außer den Mitgliedsbeiträgen auch folgende Spen­­den zugunsten des Institutes eingelaufen, wofür den gütigen Gebern herzlichen Dank sagt das Präsidium: Filiale der Peiter­ung, Kommerzial Bant 100, Frau Erzelenz von Willerding 20 K, Frau Oberst Klara Teilinger 10, Frau Marilis, Frau Gdön Bründl, Frl. Ramilla Schuh, Frau U. Szli­­maf, und Jan Jojef seither je 10 K, Herr Josef Schleifer 10 K, Josef Käßler, Rudolf Zitesh je 5 K,N.N. und N. N. je 2 K. * Können Hifhe Infektionskrankheiten veranlassen? Nach Bros. Kister in Hamburg ist mit Sicherheit anzunehmen, daß Fische aus mit SKrankheitsetregern infizierten Gemässern diese in fi) aufnehmen und eine Zeitlang be­­herbergen können. Weiterhin lehrt die Erfah­rung, dab. von solchen Fischen bei der Zube­­reitung Infektionen ausgehen können und es ist auch nicht von der Hand zu weisen, daß mit menschlichen SKrankheitserregern infizierte Fische, wenn sie bei der Herstellung des Fisch­­gerichtes ungenügend erhigt werden, gelegent­­lich zu Erkrankungen Anlaß geben können. Das ber it­et aus Hygienischen Gründen durchaus geboten, alle Fische“ Hinreichend gar zu fochen oder gar zu braten. Dadurch werden, wie aus den angestellten Versuchen zu f­ließen i­, ein­e waige Infertionsfeime, die die Fische­ beherber­­gen, abgetötet. Besonders ist bei größeren Ki­­schen darauf zu achten, in die Die Hige meni­­ger vajch eindringt. Bei dem Fischgerichten kommt noch Hinzu, im Gegentag zum Keifch, das ja auch im Rohen Zustand gewosfen werden sollte, daß wohl niemand einen ungaren Fisch des Geschmaces wegen vorziehen wird. Erst ein vollständig garer Fisch Hat vollen Genuß­­wert. Mit den hygienischen Forderungen stehen also die Eulinariiden im Einklang. . | N ya Lina an nn A A RER III IN Theater der königl. Freistadt Sopron, Freitag, 1. Juni 1917, abends :),8 Uhr. Der Vogelhändler. Operette in 3 Akten. Musik von Zeller.­­ Vorverkauf im Theatergebäude: von 9—12 Uhr, nachmittags von 3—5 Uhr. Dem roten Kreuzverein beiguireten if patristische Pflich­t reines Feden. Jahresbeitrag vier Bronen. Veamanaa ua Ber un um Spendet Leinwandreite zmerks Gerstel­­lung von Charpie für die vermannete Geldsten. Abgegeben im Bürgermeißer­­ante, Telepkon 65. Birektion: KARL ZEMAN. Telenhon 66 De

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