Oedenburger Zeitung, 1920. März (Jahrgang 52, nr. 50-74)

1920-03-02 / nr. 50

ne 2. März 1920.­­ _...Debenburger Zeitung ihewismus, das Vermögen der Spartafia als auch das ihrer Interessenten gänzlich unversehrt zu bewahren, so daß das Institut, seine Tätigkeit in den kommunenden schwierigen Zeiten im Interesse der Vollawirtschaft des Pater­­landes mit vollen Kräften fortzulegen in der Lage sein wird. Nach Kenntnisnahme der Schlußrechnung als auch der Direktiond­­und Aufsichtsratsberegte, aus welchen das schöne Bedeiben des Instituts als auch der Umstand zu entnehmen ist, dak für wohltätige Zwecke mehr als 40.000 Kronen­ gespendet wurden, schritt­ die Generalversammlung zur Präsidentenwahl. Auf Antrag des Aktionärs Dälar R­u & wurde der bisherige Vizepräfekt­pro­­fessor Melchior 363­8a zum Präses und später an seine bisherige Stelle Gustav Schleiffer zum Vizepräsidenten und zwar beide Durch Akklamation gewählt. AS Dividende wird pro Aktie 50 Kronen ausgeschüttet und gelangt ab Heutigen Tage zur Auszahlung. 6­,, VI und 6%, VI. ungarische Kriegsanleihe. Die Dederburger Schartaffe teilt ihren Parteien, die beim Institute 6%, VI und 6%, VI. ungarische Kriegsanleihe (emittiert 1917 Dat und 1917 Redember) im Depot haben mit, daß sie zweck Ausstellung einer Er­lärung, die bei der Einlösu­ng der Kpupen vom 1. Februar 1920 erforderlich ist, im Institute vorsprechen mögen. Die Presseabteilung des Ministe­­riumes für nationale Miinderheiten teilt mit, daß der Finanzm­inister auf Intervention unseres Ministeriums gestattet hat, von Weiter­­reich im Handgepäck Salz, Zude, Beiroleum und Toiletteseife, mit Ausschlag für den Handel bestimmter Waren, im Höchstgewicht von je fünf­ Kilogramm ohne Einfuhrbewilligung hereinzubringen. Die Behörden und Organe wurden bießen verständigt. Die Brennberger Kohle wird aber­­mals teurer. Während in den übrigen Län­­dern des eigentligen &uropas überall die Breitkelmination in ein derzeit freilich ob­ langsames allen der Breite übergeht, ist bei uns­cheinbar noch nicht einmal der Kulmina­­tionspunkt erreicht. Er­st bei und mit dem Breisradgang so, wie es mit dem riedend­­gebanfen war. Gar vielen war der Gedanken des Friedens in innerster Seele ebenso zuwider, wie heute die Aussicht auf einen­­ Breissturz. Diese Feinde der Meh­­heit bringen alle unterirdischen Deinen zum spielen, um die weitere Preissteigerung zu forcieren. Wohin das führen soll, fohert diese Leute wenig. Ins : aber muß er interessieren, denn einen zweiten wirtschaftlichen Zusammenbruch Halten wir nicht mehr aus. Der kommt aber unausbleib­­ld, wenn auch noch amtlich zur Preissteige­­rung beigetragen wird! Mit umso größeren Nikfallen haben wir die offizielle Nachricht erhalten, Daß imfolge der größeren Produktions- und Fuhrem­pefen, die Brennberger Kohle zugestellt um 8 Aro­­nen pro Meterzentmer verteuert wird und an für Die bereits eingelieferten Kohlen­­lieferungen Diese Breisdifferenz anläßlich der Uebernahme der Kohle beglichen werden möukt­e. Acht, das führt zu einem wirtscaftlicen edan­ M Waldbrand. Anı 29. 3. M. entstand in der Abholzung von 1918 aus unbelannten Ursachen ein Brand. Einer berittenen Patrouille der Polizei gelang es das Quer zu totalisie­­ren. Die abgebrannte Fläche it 450 Meter lang und 250 Meter breit. Unser Zusferbedarf it laut der vom Approsisionierungsan­te erlangten Verständi­­gung für den Monat März gedecht. Die Aus­­teilung wird innerhalb von­­ zwei w­olgen. Die Kopfquote wird 30 Dekagramm betragen. Kaminfeuer. Im Laufe des Samstags enttand im Dane des Heinrich Neufeld auf der Raaberstraße Nr. 4 ein Kaminfeuer, welches Leicht hätte größeren Umfang an­­nehmen können, der rechtzeitig herbeigeeilten Feuerwehr gelang es jedoch der drohenden Gefahr Herr zu werden. Moden. Die Miete von Sommerwohnun­­gen. Die­ neue Verordnung,­­ welche Die Wohnungsregulierung enthält, verfügt bezüglich der Sommerwohnungen in den Sinne, daß dieselben vom Vermieter frühestens in den ersten Tagen des Juni I. 3. gekündigt wer­­den können. Die Kündigung it jedoch an die Bedingung gemüpft, daß der Vermieter, seine Ehehälfte, beziehungsweise deren Kinder aus wichtigen Gesundheitsrücsichten, oder zur Be­­arbeitung des zum Sommerhanse gehörenden Kühen­, Wein­ und­ Obstgartend die Wohnung benötigen. Die Sündigung hat wenigstend drei Monate früher zu erfolgen. Das buntkarrierte Schnupftücherl, oder das Kluge Bäuerlein. Ein biederer Landwirt, namens Stefan Mekaros, ist einem ganz raffiniert vorgehenden Bauernfänger zum Opfer gefallen. Anläßlich des gestrigen Bierdemarktes Iodte ihn ein unbekannter Äußerst freundlicher Jüngling unter einem Vorwande in die Nähe der Windmühlkaserne. Hier er­­zählte er eine lange und breite Geschichte über Geld, welches einer seiner Kollegen unlängst gefunden hätte, wobei er von ungefähr auch unser vertrauensseeliges Bäuerlein um die Höhe der Summe des bei ihn vorhandenen Geldes befragte. Berichtigt und äußerst schlau lächelnd 309 bdies er behutsam ein karriertes Taschentuch aus seiner bodenlosen Tasche hervor und Lüfe­tete die geschürzten Snoren des Tuches, im welchen nichts ahnend 16 blaue Tausender sanft schlummerten. Iinteressiert streichelte an unser freundlicher Säugling die behaglich kni­­sternden Blauen und gab dann Mekaros das rofbare Bündel zurück, welches dieser von neuem sorgsam verfuotete. Hierauf empfahl sich der verseerige Wegleiter. Up als Megaros mit der Begeisterung des wohlfetten Kaufes ein spisideldürres Pferdgeen mit Fragezeichenknochen zum Preise von etlichen Tausendern erstand und der Schaufidilling entrichten wollte, bemerzte er zu Seinem größten Gut legen, daß sich Die jüdiichen Blauen­­ in ein unscheinbares Kotizbüchel verwandelt hatten. Die Polizei sucht fest den kriminellen Spaßvogel. Ertappte Taschendiebin., Wie es schon immer bei einem Jahr markte if, wird hie durch das Lichtichöne, arbeitsunfrohe Gesindel zu Heller Scharen angezogen. So versuchte eine gewisse Frau 3. Neid­ einer arglosen Einläuferin,­ namens Frau M. Jäger, die Börse zu ziehen. Ihr Versuch mißlang, denn Frau Jäger padte die langfingrige Hand­ und übergab Frau bei den Herbeigerufenen Polizeiorganen, welche sie ins „Kitten“­­ab­­führten. Der Dieb des Harthofes ‚Maghyar’, ein gewisser Gugen Safjjat aus Budapest, wurde festgenommen und konnten bie im alt hofe gestohlenen zwei Baar Stiefel und der entwendete Mantel zustande gebracht werden. Bestohlene Kleider. Die Private Frau A. Wad­er erstattete die Anzeige, daß ihr vermutlich noch am 24. Februar ein Anzug ihres Deannes, während sie am Wochenmarkte weilte, und Werte von 1200 Kronen gestohlen wurde. Den Berlust bemerkte die Bestohlene erst feßt. Die Nachforschungen nach dem Täter wurden sofort eingeleitet. BIBIBIBIBIBIEN Schte Aahrid­en. Wie die Rumiänen im dejekten Gebiet twirtschaften. Senf, 1. März. „Humanite“ veröffentlicht in ihrer Rummer vom 21. Februar eine Reihe von Daten über die MWirtschaft der Rumänen in dem von ihren Truppen belegten Gebiet. Nach den Informationen dieser Zeitung über­­steigt die Anzahl der in diesen Gebieten wegen politischer Gründe verurteilten Personen zirka 100.000­. Tausende von Ungarn sind fon in der rumänischen Gefangenschaft infolge der skandalöosen Behandlung gestorben. Sowohl in Transpivanien als auch in Bessarabien gänzt in der Bewässerung, selbst die rumänisscher Nationalität nit ausgenommen, eine tiefe Unzufriedenheit mit dem rumänischen Regime. Amerifad Haltung. Berlin, 1. März. Der „Lokalanzeiger” berichtet, daß „Echo de Paris“ aus Washing­­ton erfährt, dag Wilson die Dokumente bezüg­­li­cher Adriafrage demnächst zu veröffentlichen gedenk­t. Im diesen wendet er sich mit sehr kräftigen Ausdrücken gegen den Imperialimus der Verbündeten. Er ist sest entschlossen, für den Fall, daß sein Vorschlag nicht Durchdringt, mit Deutschland einen Sonderfrieden abzu­­schließen. Die ‚Sntente hofft, daß er infolge seiner Krankheit machtlos ist, doch will er sie von dem Gegenteil überzeugen. Gleichzeitig will Homer eine neue Aktion für die Gewäh­­rung von Krediten für die notleivenden Staaten Zentral- und Osteuropas, vor allem für Oester­­reich, einleiten. Wir in d­en zum baldigen Eintritt tüchtigen Huchhalter(in). Beherrschung der Deutschen Sprache Bedingung, ungarische Sprache er­­wünscht. — Offerte erbeten an Die Achttighomwalter Drukerei-A.G. Dedenburg, Deätplag Nr. 56. RUNRM­UR Gotte 3 Gerichtssaal. Kommunistenprozesse. Urteil in der Nilitscher Aufrei­­zungsaffäre. Den Nilitscher Einwohner Johann Bete hat der Gerichtshof von der Anklage der Aufs­­eizung freigesprochen, jedoch behufs etwaiger Internierung einstweilen weiter in Haft be­halten. Solef Ersöl. Gegen den Kapuparer : Müherburfchen Solef &3351 erhob der Staatsanwalt Dr. Borody wegen Aufretzung und Bom­hub­­leistung beim Berbrechen des Mordes Anklage, da er nach der Bekämpfung der Gegenreaa­ Iution, also Szamuelly in Kapunar weilte, als Mitglied des Blutgerichtes, doch seine Er­­klärung, daß man diesen niederträchtigen Mihster unbedingt hängen müsse, an seiner Hinrichtung mitschuldig ward. Der Antgefragte gibt an, das er zur Zeit als Szammelly ih­m­ Kapuvar aufhielt, sein roter Soldat war und er und Blutgericht nach der Niederwerfung der Gegenrevolution gegen seinen Willen gewählt wurde. Dem Henten sah er aus der Parteikanzlei zu; ein roter Soldat kam wegen der Stühle, welche bei der Hinrichtung benötigt wurden, uin­g dieselbe, er leugnet jedoch die Seffel eigenhändig dem roten Soldaten übergeben zu haben. Eine Bemerkung, dag man Steiger henten müsse, hätte er jedoch nicht getan. Die Zeugin Witwe B. Steiger sagt unter Eid aus, daß er vom ersten Tage am Dorfegespräch war, daß der Nngek­agte einzig und allein die Hinrichtung ihres Gatten ver­ursacht hätte. Seine Neuerungen hat sie nicht vernommen, ist jedoch informiert darüber, daß er Mitglied des Blutgerichtes war. Anton Veghe ly gt und seine Frau Tagen aus, daß sie mit dem A­ngeklagten in der Schenke von Szerdahely gesprochen haben, und daß derselbe betont hätte, daß er die Schlinge um den Hals des niederträchtigen Müllers hat werfen lassen und alle Steiger ihn um Ber­­gebung anflehte, hätte er ihm gesagt: Wart nur, du Hund, du stirbst noch heute. Auf ihre Zeugenaussage werden beide beeidet. Ueber den Vorschlag des Staatsaumaltes wird die­­ Strafsache vom Gerichtshof den anderen Kapudarer gegen revolutionären Straf, und die Verhandlung vertagt. ‚sahen angeschlossen ra Ze ee SEN TE & -" N 5 a E « » N­er - EEE RER HAN——;—«-k

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