Oedenburger Zeitung, Juni 1921 (Jahrgang 53, nr. 121-145)

1921-06-25 / nr. 142

.­­» Schriftleitung: Oedenburg, Denkpl. 56 Sprechstunden täglich von 11 bis 12 Uhr. Zuschriften sind stets an die Schriftlei­­tung und nicht an einzelne Personen derselben zu richten. Fernsprecher Mr. 25 = m. Gamstng, den 25. Juni 1821. ARBBREBBEERS annaalare Unabhängiges politisches­­ Tonblatt für alle Stände A Verwaltung, Oedendburg, Denkplatz so­wi­e Anzeigen und Abonnements werden In E A unserer Verwaltung, Denkplatz s6 und 56 = angenommen. Fernsprecher Mr. 6 und 19 in unserem Stadtlokal @rabenrunde 72 a BER Rs erhal­t . BSP Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr) nachmittags zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 40 K, "jährlich 120 K, "jährlich 240 KR, ganzjährig 480 K frei ins Baus gestellt. 53. Jahrgang. | 112K| Einzelnummer ı2K _ Vrehburg — 6it der interalliierten­­ DonaukommissionZ (D­ahtbericht der»i­epenburger Zeitung".; NB.Prag,24.Juni.Pr­eß- Burg wurde,w­ic das Tschechioslowakis­che Wiehbüro meldet, zum Sig der in­­teralliierten Donaukommission gewählt. Trogdem die Sibslawen zunächst in Opposition waren und Belgrad als Sit verlangten, stimmten sie später für Stekburg, das mit allen gegen eine Stimme, die auf Wien fiel, gewählt wurde. NB Budapest, 24. Juni. Das ATKB­ meldet auf Grund zuständiger­­seits eingeholter Informationen, daß eine aus Prag stammende Meldung über endgültige Entscheidung, laut wel­­cer Brekburg zum Sig der Donaus Kommission gewählt wurde, im Diejel Borm noch, verfrüht sei. Tatsache sei, Daß die interalliierte Donaukonferenz anläßlich der zweiten Lesung der Donau­­aste in Baris zum Sitz der Donaukom­­mission Prekburg gewählt hat, Da wird die Durchführung Dieses Beschlusses erst dann aktuell, wenn die noch nicht durchberatenen und von vielen Even­­tualiäten abhängigen Donauaste von Seite der Teilnehmer an der Konferenz ratifiziert werden. « der Irinnener Friede. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) NB. Paris, 24 Juni. Der Berichterstatter der Senatskom­­mission für den Friedensvertrag von Trianon, Neynold, wird Die Abstimmung über den­­ Vertrag vor Eintritt in die Sommer­­ferien beantragen. Sein­ Bericht spricht sich für die Annahme des Vertrages mit einigen Vorbehalten für die Zukunft aus. Abändes­­ungen, die man wünschen künnte, müssen das Ergebnis bon Lieber­­einkommen zwischen Ungarn und seinen Nachbarstaaten sein. Der frühere Minister des Aeugern, Cruppi, wurde zum Berichterstatter über den Vertrag bezüglich des Schuges der Minderheiten bestellt. ae Die Ära der Verschwörung. —Strachtbericht der,,Oedenbu­rgers8estung«.2 -Budapest,24.Juni.Vor einigen­­­ Wochen wurden in Arad von den rumäni­­­­­schen Behörden unter der Beschu­ldigung einer Beschwörung 80 größtenteil minder­­jährige ungarische Studenten verhaftet, ‚zuerst nach Temesvar, dann nach Hermann­­ab in Gewahrsam gebracht, wo gegen sie eine Untersuchung anhängig war. Auf ‚Intervention des siebenbürgischen rumänis­­chen Ministers Groza ist nun an das Kriegsgericht in Hermannstadt vom Buka­­rester Kriegsministerium die Weisung er­­gangen, das Verfahren gegen die SO Stu­­­denten einzustellen und sie auf freien Fuß zu sehen.­ en Neuo­ffensinpläne der Bolicheichten. NB. London, M Duni. Aus Reval wird gemeldet: In Moskau wur­­de der Dritte K­ongreß der Dritten Inter­­nationale eröffnet. Der gegenwärtige Vorjigende, Sinowjew, erklärte den Vertretern der Auslandspresse, das P­ro­­gramm des K­ongresses sehe eine Offen­­­­sive des Proletariats in naher Zukunft vor. Einer der wichtigsten Krnfte des Programmes sei die Zusammenfassung aller Kräfte durch die Propaganda der Revolutionstätigkeit im Osten. Tropti, der soeben aus Turfestan zu­­rückgekehrt ist, erklärte, wenn der Krieg und die Revolution in Ruhland und Die beiden Revolutionen in Deutschland und Desterreich nußlos gewesen seien und das P­roletariat wieder unter das Joch der Bourgeoisie komme, werde diese wieder uneingeschränkte Macht erhalten und Das­eld ihrer Tätigkeit Hauptsächlich nach Amerika, Afrika und Westen­ ver­­­legen. Wir müssen mit dem revolutio­­nären Geist nit nur den Westen bear­­beiten, sondern au) den Osten und vor­­ allem die östlichen Kolonien der Groß­­mächte, genich­elich seine Hoffnungen baut,­­bereit, auf die der Kapitalismus falls das Wort es verlange­­n, die Verhandlungen mit Tihenien. (Draptbericht der „Oedenburger Zeitung“) NB. Prag, 24. Juni. Der südsla­­wische Ministerpräsident BPajiti h­at gestern in Karlsbad eingetroffen. NB. Prag, 4. Juni. Seit einiger Zeit weilt der südslawische Minister Miletitih in Karlsbad. Es it naheliegend, daß seine und des südsla­­wischen Ministerpräsidenten Bali­ in Anwesenheit in der Nähe von Mas­tienbad mit den dortigen Bespre­­hungen zuse­nmenhängt. ”* NB. Brag, 24. Juni. Die „Tri­­buna“ versichert, Daß die Meldung des „Brager Tagblattes“ über die Ankunft des jugoslawischen Ministerpräsidenten Bajitsh in Karlsbad der Wahrheit nicht entspricht. Auch beurteilen die diplomatischen Kreise die Meldung über die Teilnahme Jugoslawiens an der Konferenz in Marienbad sehr zurückhal­­tend. Auch der Minister Miletitjid, der Dieser Tage in Marienbad weilte, it nach S Jugoslawien abgereist. „ Auch Hegedüs auf der Neile. NB. Brag, 24. Tuni­­ger Tagblatt“ wird aus Preßburg ges meldet. Heute nachts hat der ungarische Finanzminister PB Prekburg gastiert, wie verlautet, auf der Durchreise nac­ K­arlsbad.­­ w NB. Brag UM Sumi. Das „ihecioslowakische Preßbüro“ meldet: Miniter des Renkern Dr. Beneih hatte gestern um 9 Uhr vormittags eine Beratung mit seinen Referenten, wor­­auf die exrite Besprechung mit den un­­garischen Ministern Banjigs u und Te­lefi stattfand. Die Beratungen der drei Minister haben, wie es scheint, den Hauptzwek, den Weg für die Erledi­­gung der fachlichen Fragen, mit denen ich die Kahlemmissionen in Buda­­pest und Prag befaßt haben, zu ebnen. Sie lassen ih in folgende Kate­­gorien einteilen: 1. Handelsfragen, wie z. B. Kohle, Erze, die Versorgung mit Getreide, die Situation der Maschinen- und Metall­­industrie, unlauterer Wettbewerb und 2. Ver­ehrsfragen, unter denen sich an erster Stelle die Herstellung einer geeig­­neten Verbindung der Tschechoslowakei über Ungarn nach Rumänien und Jugo­­slawien befindet. 3. Suridischpoli­­tische und Kirchenfragen und 4. finan­­zielle ragen, welche die Depositenfrage, die Ausgleichung der Kanonenforderun­­gen, die Nostrifikation der ungarischen handelsfinanziellen Unternehmungen usw. betreffen. Die Konferez der Mi­­nister, die um 1411 Uhr begann, endete um 142 Uhr.­­Es wurden die Fragen durchberaten, die von den Kommisito­­nen in Budapest und Prag behandelt und in denen seine festen Vereinbarun­­gen erzielt worden waren. Der bishe­­rige Verlauf der Konferenz ist im allge­­meinen zufriedenstellend. Die Nachmittagskonferenz der Mi­­nister dauerte von 6 bis 10 Uhr 15 Min. Zunächst waren die Detail­­lagen durchgenommen worden, die in verschiedenen K­ommilisionen auf die Tagesordnung gestellt waren. Dann kamen Fragen mehr politischen Charak­­ters an die Reihe. Allgemein zeigt ji Befriedigung über den Verlauf der gestrigen Verhandlungen und es s­cheint, daßs die Beratungen morgen beendet werden. Den „Pras, ‚Geh­t — der Nachfolger Liohd Georges?! Das Unterbleiben der steirischen­ ­ Brachtberiit der „Debenburger Zeitung”.­ NB. Paris, 24. Juni. Wie die „Chicago Tribune“ meldet, soll Lord Robert Cecil, der von mehreren Sei­­ten als fünfziger Premierminister ge­­nannt worden ist, erklärt haben, er sei die Regierung zu übernehmen. i Anichlub-Abstimmung. (Stadtberit der „Oedenburger Rettung”.) NB. Graz, 24. Juni. In der heutigen Sigung des steiermärkischen Landtages wurde beschlossen, von der Durchführung der Anschluß-Abstimmung in Steiermark abzusehen. eu­­ Hberi­nlessen. (Brabiberikht der „Debenburger Zeitung“.­ NB. Berlin 4 Juni. Das Reichskabinett trat gestern abends zu einer Sigung zusammen, um den Bericht der nach Oberschlesien entsendeten Kom­­mission entgegenzunehmen. Dem Be­richte zufolge wird das Abkommen zwi­­schen General Höfer und General Heneder die Grundlage für die An­­ordnung der interalliierten Kommission zur Räumung Obersclesiens bilden. Nach Durchführung dieser Bedingungen wird die Liquidation des polnischen Aufstandes hergestellt sein. Die Einzel­­heiten des Abkommens besagen, daß die Räumung innerhalb von sieben Tagen vollständig durchgeführt sein muß. Den Beginn mit Polen machen. Innerhalb 36 Stunden nah­h Verlautbarung der Bestimmungen der interalliierten Kom­misstion müssen die Polen ihre gegenwär­­tige Linie geräumt und eine neue er­ reiht haben, die westlich Lublinec be­­ginnend einen weiten Bogen um Glei­­wib beschreibt, so dass diese Stadt von den Insurgenten freigegeben wird. Wenn die Polen diese erste Etappe ge­­räumt haben, wird je Der deutsche Selbstflng zurückziehen, indem er mit dem nördlichen und­ jüdlichen Flügel einen Halbkreis einschweikt. Zwischen diesen beiden Halbkreisen wird dann das Gebiet von Oppeln völlig geräumt liegen. Erst wenn die Inmurgenten Oberschlesien vollständig geräumt haben, tritt für den Selbstf­ng die Verpflich­­tung ein, die beiden Halbkreise nördlich und südlic von Oppeln zu räumen. Die interalliierten Truppen werden beiden Teilen unmittelbar folgen und die ge­­räumten Gebiete sofort belegen. In sieben Tagen dürfen sich nur no alli­­ierte Truppen im Abstimmungsgebiet befinden. Vor dem Ende des englischen Streifs in der Baummollindustrie. (MWrahtbericht der „Debenburger Rettung“.­ London, 23. Juni. Der Vollzugs­­ausschuß der Arbeiter der Baummwoll­­industrie hat in einem Aufrufe die Arbeiter aufgefordert, die Vorschläge der Arbeitgeber anzunehmen. Man erwartet, daß Montag die Arbeit wieder aufgenommen werden wird. as Kämpfe an der rumänisch-euffischen Grenze. Brahitberit der „Oedenburger Beitung“.; NB. Wien, 24. uni. Der Ukrai­­nische Vrejjedienst meldet aus Tarno­­pol, da dort Bauern aus dem Dorfe Morbic­a am Zbrutsch erzählten, Das man seit einigen Tagen aus der Richtung von Ulhika und Dera jutja am Dnjestr sehr oft Kanonen- Donner vernehme. Längs des Dryjestr finden zwischen Rumänen und Bolsche­­wifen Artilleriekämpfe statt. Bei De­­tajutja und im Gebiete von Smljenif sind blutige Kämpfe zwi­­schen den Bolschewifen, die über erheb­­liche Kräfte verfügen, und Rumänen im Gange. Die Grenze am 35 rutih wurde in den letten Tagen von bolihe die aus Bassiden wiliilchen Truppen, bestehen, besett. AP U EFRTEN EI NE a U *

Next