Oedenburger Zeitung, 1923. April (Jahrgang 55, nr. 75-98)

1923-04-01 / nr. 75

Sonntag, 1. April 1923. Monatskalender für April. Der Monat April zählt 30 Tage, beginnt mit einem Sonntag und endet mit einem Montag. Die Sonntage fallen auf den 1., 8., 15., 22. und 29.; es sind daher in diesem Monate fünf Sonn­­tage zu verzeichnen. Die Osterfeiertage fallen auf Sonntag und Montag, den 1. und 2. April; sonst sind im diesem Monat seine Feiertage mehr zu berzeichnen. In bezug auf die Witterung gilt dieser Monat an der Jaunisscheite des ganzen Jahres, denn er pflegt uns recht Häufig nicht nur mit Negen und Kälte, sondern auch mit Schnee und Hagelschauern zu bedenken. Am 1. ist der Tag 12 Stunden 43 Minuten lang und nimmt bis Ende des Monats um 1 Stunde 37 Minuten zu. Mondesphasen: Vollmond am 1. um 2 Uhr 10 Min. Nachm., Lested Viertel am 8. um 6 Uhr 22 Min. DVorm, Neumond am 16. um 7 Uhr 28 Min. Vorm., Erstes Viertel am 24. um 6 Uhr 20 Min. Vorm., Vollmond am 30. um 10 Uhr 30 Min. Nah. wu Wirtschaftskalender für April. Aderbau. Es wird gejäet Gerste, Sommer­­weizen, Sleesamen, Hanf, Flacj3, Kartoffeln gefteet. Getreidefelder werden geeggt oder geschröpft. Stree onpien. = Weinbau. Hauen und zivar tief. Neben in die Nebischule einlegen. Legen neuer Weingärten. Obstbau. D Baumschulen anlegen. Beredeln, besonder­e Nepfel und Birnen. Steinobst sollte­­ fon veredelt sein. Die Saaten gehen auf und müssen gereinigt werden. Hopfenbau Man fan­jekt noch Hopfen beschneiden und düngen. Jeue Anlagen werden mit Fehlern ausgelegt. Gartenbau. Man jüet noch den Nest von Samen, Fenchel, NRotrüben, Sellerie, Sommerrettig, Borre, Artisschosen, Erbsen, Frü­hbohnen, Cardonen, Kopfsalat und Frühk­aut­it aus den Mistbeeten zu besjegen. Spargelbeete anlegen. Bauernregeln für Monat April. Auf nasfen April folgt trodener Sunn. — Trrocener April ist nicht den Bauern Wil’, — Aprilen- Schnee dünget, Märzen-Schnee frißt. — en Bir? und MWeid’ ihr Wipfellamb lange, ist zeit’ger Winter und gut Frühjahr im Gange. ne .. a Dedenburger Zeitreng EEE EREU­FFTF ENT Dedenburg, 31. März. Todesfall. Freitag den 30. März berichied Die hiesige Einwohnern Frau Susanna Zügn im 72. Lebensjahre, Personalnachrigt. Obergespan Dot­­tor Elemer von Simon hat sich nach Budapest begeben, von wo er erit nach den Ostertagen zurückerwartet wird. Eine Hochherzige Spende. Die Kohler­hofer Einwohnern Frau Johann Taschner spendete Der im Dedlin- Burger Gefangenenhause befindlichen Kapelle anlähsi­cher Osterfeiertage vier große Kerzen. Für diese Spende jagt die Leitung des Gefangenenhauses der hochherzigen Spenderin wärmsten Dans. Die Horthy-Aktion. Gestert nach­­mittags erhielten mittlose Familien unserer Stadt in der städtischen Keifch­­bant ein halbes Kilo Fett, oder ein Stüd Selhfleisch als Oftergeshenf aus­­gefolgt. Diese Lebensmittel wu­rden aus dem Ertrage der Horiby-Elendsaktion zur Verteilung gebracht. Reichert wur­­den nur solche Familien, die vom Da­­menkomitee der Hortog-Elendsaktion als bedürftig bezeichnet wurden. Die Dedenburger Finfer werden in Kürze ihre Tarife erhöhen, wie verlautet, um 200 Prozent. Glückliche Ostern! HTRETERRETERSTRREDTTERDERRERENSTRDUBEREDERDERDRTTTLERKERDTERRDERTERRDEERDERRTERRTHRTTRERTREDERRAAHERRAERRERDERRADERLERERBRDERDRRERRE Allen verehrten Abnnehmern, Lesern,­­ Inserenten, Mitarbeitern, Freunden u. Gönnern der „Oedenburger Zeitung“ wünschen glückliche ' Osterfeiertage Der Besuch des­ Heiligen Genbes in­ den hiesigen katholischen Kirchen war ge­­stern nachmittags ein sehr reger. — Das Grab des Heilands in der Tontini­aner­­kirche, war besonders schön und tief­­ergreifend dargestellt. Hier standen Enl­­daten der hiesigen Garnison Mache. — Bei den drei Gottesdienstern in der evan­­­elischen Kirche am Karfreitag herrschte ein großer Andrang der Gläubigenicher. Die Predigten machten bei allen Stird­en­­besuchern einen tiefen Eindruck. Die Schriftleitung und Verwaltung. Zweidrittel je eines grossen Zinshauses in zentraler Lage der Stadt gelegen, Umstände halber sofort zu verkaufen. Sehr günstige Kapitalsanlage. Zu­­schriften nur von ernsten Reflek­­tanten erbeten unter „Günstige 1527 Kapitalsanlage“ an die Verwal­­tung der „Oedenburger Zeitung“. Ein Oedenburger­­ Komponist als Preisträger. Wie wir erfahren, bat der hiesige bestbekannte Komponist und Mer fiffk­t­fer der „Dedenburger Zeitung”, Herr Professor Alsrander Karpáti, mit seinen beiden Betörischören („A Keretöm nyalfa gyeref" und „Eitel“) auf der Konkurrenz des Männer­­gesangsvereins „Budai Dalarda” den zweiten und dritten Preis Daponge­­tragen, ein Erfolg, auf welchen mir Dedenburger stolz sein können. Der Touristenverein veranstaltet am Ostermontag, d. i. den 2. perl, einen Nachmittagsausflug zur Teichmühle. — Ahmarih nachmittags halb 3 Wir poin Michaelistor. Die Familiengartenparzellen bei der Karlskaserne werden Dienstag nach­mit­­tags 5 Uhr an Ort und Stelle an die vorgemerften Reflettanten verteilt. Nichts erscheinende verlieren das Anspruchsrecht auf Parzellen. Karfreitagsstimmung in Gisenstadt. Der Oedenburger Haydn Mozart-Beetho­­ven-Club führte diesen Karfreitag zum 24. Male in der Bergkirche von Essen- Stadt, wo Haydn begraben liegt. Dessen stimmungsvolles Werk: „Die sieben leß­­ten Worte des­ Erlösers am Kreuzes auf. Die Kirche war, wie immer, gedrängt voll und, wie immer, begrüßte man auch Dies­­mal die kleine Schar der Hayd­rs Verehrer Dedenburgs in der herzlichsten Weise. Eine Besorgnis machte sich nie: den Geisenstädtern anfangs der Woche bes­terfbar — ob sie wohl fom­men werden — ıind sie famen gerne, die Herzen voll Pietät für die historische Stätte —­ die Dedenburger Haydn-Mozart:Beethoven- Klubmitglieder mit ihrem Leiter und Führer, Senior Zupsrc­e. Das ta­­dellose Zusammenspiel des dreifachen Streichquartetts wirkte wie nmer, dann der vorzügigen Aftstit der Kirche, int=­ponierend. Im Soloquartett wirkten diesmal: Otto Hoffer, Fräulein Za- Hornaczfy aus Wien,­­Heinrich Klaigfy und Hans Scholz, mit. Man sah auch einige Gäste aus Tetlen­­burg, die zu­dem Konzerte kamen, u. a. Baronin Liptay und die Familien Sel­­tenhofer, Thirring und Prumner. Unab­­sehbar waren ein­st die Meichen der Mitpilgernden, oft mußten Ex­traiwag­­gons eingeschoben werden auf der Deden­­burger Station, doch infolge der Schiwie­­tigkeiten bei der Grenzüberschreitung hat sich die Zahl der Mitreisenden nunmehr starf vermindert. Rüdgang des Fleischpreises. Infolge des Preisrüdganges auf dem Dedenbur­­ger Viehmärkte, sind die Fleischhaner unserer Stadt in der Lage, das­seiich um 100 K pro Kilo billiger wie bisher auszuschroten. Diese Berbilligung ist wohl seine bedeutende, nichtsdestoweniger wird dieser Umstand von unseren vielge­­plagten Hausfrauen als ein wahres Ostergeschens betrachtet. Die P­reise sind in den Geschäften wie folgt: Rin­dfleisch 900—1100 K, Kalbfleisch 800 bis 1100 K und Schweinefleisch 1000 bis 1200 K. Der Fettpreis hat sich jedoch leider nicht geändert. Ein Kilo feitet noch immer 2000 K. Kirchenkonzert. Eine überaus zahl­­reiche Menge andächtiger Gläubigen und musikliebhabender Autorei strömte Kar­­freitag abends zur St. Michaeliskirche hinauf, um dem von Chorleiter Josef Struglit arrangierten und geleiteten Kirchenkonzerte beizunwohnen. Es waren auch die Notabilitäten der Stadt ohne Religionsunterschied erschienen,­­denn es war nicht nur Erbauung, sondern es galt auch einem wohltätigen Five zu dienen . Das Konzert selbst machte auf alle Subörer eine tiefgehende Wirkung, welche die geheiligten Säume mir­nd steigerten. Das perfekte Orgelspiel der Stau. Sofef Strualik-Sä­mrid, Bach: Chromatische Phantasie und Tage) erregte wohlverdientes Mufieden.. . wirkte das neunstimmige „Miserere” von Allerri, sowie des tech­­nisch und harmonisc, schwer gefeste „Duando orpus i­orietur“ aus Roffinis „Stabat mater”. In beiden Kirchen­­kompositionen leistete der Chor unter der sicheren Leitung den umsigtigen Chor­­meisters 8. Strugliß vorzüallces. Zum Chluk führte der Kirchenchor mit Orgel- und Orchesterbegleitung Harbert Führers „Sieben Worte” auf. Die Tsc­änz Komposition mit ihren mächtigen Akkor­­den ı und Flagenden Melodien kam im präzisen Vortrag gut zur Geltung und verdienen nicht nur die Solisten, Kräu­­lein Fanny B­leifhhadfer und­­ Szentgydörgyi, fon Sans Ring­­hlofer und $. Steualisg, sondern auch der brave Kirchachse umsere vafldte Anerkennung. Die ziemlich defekte Or­­gel sei dem Wohliwollen der Kirchlichen Obrigkeit empfohlen. —ti. Ergreifend # s­a a­en Er s­ee , EEE EEE NET EEE ESEL suwelen fauft, verfanft und vermittelt STETTEN Zelepiche, Antiquitäten, Rosenstingl, Suoz, r rundeßir, 115. Zelephon Nr. 444. Auf Berlangen gehe auch nach auswärts. 1491 EEE EN EEE A EEE RE EEE: Für die Tanzunterhaltung des Olden­­burger Arbeitergesangsvereins „Brüder: Iichfeit“, welche mit Gesangsvorträgen verbunden, östermontag den 2. April im großen Saale des Kasinos abgehalten wird, zeigt sich in Arbeitersrensen bereits rege I­nteresse. Den musikalischen Teil des Abends besorgt die Militärveteranen­­mufikkapelle. Für die Wundervorstellung, melche DOstermontag den 2. April, 2 Uhr nach­­mittags, im großen Saale der höheren­­ Töchterseäule zugunsten des ungarischen Kindergartenvereins stattfindet, zeigt ich in allen Kreisen der Bevölkerung reges Interesse. Der Großteil der Kar­­ten ist bereits vergriffen. Eine geringe Anzahl ist noch an der Kaffa vor der Vorstellung erhältlich. Kaufe altes Essen, Meffi w­­ächst Tage spreisen. Heß, ee an, E Bee Morgen aufflärte. Geahnt habe ich es allerdings schon an dem Abend, da Sie sich mit Heren von Kammrelsberge verlob­­ten. Und num —“ „Hören Sie auf!“ wollte Litte rufen. „Sie täuschen sich! Ach liebe Bräutigam!“ Aber die Lü­ge wollte nicht über ihre Zippen. Und so versuche sie zornig zu werden, was ihr frü­her bei seinen Grob­­heiten la ftet, so vorzüglich gelungen war. Aber diesmal ließ ihre Kunst sie im &tich. Was blieb ihr übrig? Nichts als, da ihr die breitschultrige Gestalt vor ihr den Weg zum Davon­­laufen versperrte, auf den Stuhl hinter ihr zu finden und in Tränen­­ aufzu­­­brechen. A : Gerhard Waldek stand vor ihr, und troß seiner Erfahrung, troß seines Al­­ters wußte er nit, was beginnen. Die­­seg kleine Mädchen, ob er lachte oder weinte, ob er zornig war oder Sanftb­ü­ls­tig, imponierte ihm immer. Und dann, wü­rde 8 nicht unehrenhaft sein, aus ih­­rer Erregung außen zu ziehen ? Und so öffnete er in seiner Verlegen­­heit mechanisch den Brief, den hm Mitte gebracht hatte. Ein zweiter fiel aus dem Begleitschreiben seines Verlegers, und dieser zweite trug­ seltsamer Weise den Roststempel Hohendith. Dort­undert entfernte er das Auvert und sah nach der Unterschrift, nie emporzufehren und Kitte anzustarren. Doch Litte war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sie achtete nicht auf ihn. Und so überflog er schnell die eng befrißelten vier Seiten. „Sehr geehrter Here Hans Müller! Wenn Sie auch Hans heiten, so sind Sie doch jedenfalls ein sehr betagter Herr und haben wahrscheinlich selbst Kin­­der. Vielleicht auch Töchter. Denn nur ein alter, furchtbar gelehrter Mann kann ein Buch schreiben, wie die „Elemente der Baumissenschaft”, aus dem niemand Flug wird. Wenn igstenz ict nicht. Sollten Sie dagegen wider Vermuten jung und ums verheiratet sein, so erh­arte ich von h­­nen Zartgefühl, daß Sie meinen Brief von hier ab nicht weiterlesen, sondern sofort den Flammen übergeben. Die dürfen sich sogar eine Zigarre damit an­­zünden! Alfo, liebes, altes Papa­­ hen, ih­r kenne nämlich einen jungen Herrn, der Baumeister ist. Aber es ist noch nicht so weit,­­wie Sie vielleicht den­­ken. Wir taufen uns nämlich bei jeder Gelegenheit, sobald wir einmal zusam­­men sind. Das somn daher, dab — doch ich erzähle Ihnen das vielleicht spä­­ter, wenn ich exit verheiratet bin. Wir sind beide nämlich furchtbare Trittöpfe. Und nun bin ich mit ihm ganz ausein­­ander, Er glaubt, daß ich ihn halte. Ich, glaubte er zuerst auch, doch nun —­ ware­ten Sie, bis ich verherrrt si bin, vielleicht erfahren Sie 88 dann von mir. Rım habe ich gehört — von der Redaktion einer Zeitung, eine solche weh ja alles! — daß für ein junges Mädchen das Seite Mittel, um sich die Anneigung eines juns­gen — (doch das gebt Sie ja nieder gar nichts an!). — Mia ich habe Ahr Auch studiert, e8 aber nicht verstanden, und e3 hängt doch so viel, fast «les davon ab. Ich möchte Sie daher bitten, liebes, gu­­tes, altes Bapıhan, da Siermir helfen und mir Kurz folgade Stellen erklären. Da it zuerst gleich Der erste Cab. . x Und mun folgte eine lange Auseinan­­dergegung, die mit „Zitte bon Nohns­­dorff“ unterzeichnet war. „Sitte! Meine Sitte!” stammeite der Baumeister, den Brief fallen Tafjerd um? der Sitte niederrufend. „Oh, nun wird noch alles gut!” Er drückte ihre Hand an seine Lippen und schlang seinen Armı farst um ihre Gestalt. Litte fuhr zusammen und ver­suchte aufzustehen. Ihr Blid fiel auf den Brief. Nun wuhte sie alles. Und auch er wußte mun alles. Und jebt fand sie für einen Augenloli die Kraft zum Born Wieder. „Sie... Sie,­ rief sie empört und viß sich von ihm los. „Oh, es ist schänd­­lich, niederträchtig von Ahnen, dach Sie gelesen haben. Sie sind doch Fein alter Herr und habzı: Feine Töchter!” „Richt einua eine Kran!” Tachte Walder. „Wollen Sie’s werden, Litte?” Er hielt ihr die Hard Hin und schaute sie ehrlich bittend an. Ihre Kraft ver­­ließ sie. „Es geht ja nicht!” fehluc­nte sie. „Ich bin ja mit einem anderen berlabt. Und es: «Sage 1131«3ntim­1u«eins,Litte! Ist es wirklich!wah­r,w­as Sie dort ge­­schrieben haben?Haben Sie michkiebZ Ich brauche est­en nicht zu sag ism wie fehn wie vom jjerzev ich Sie liesse,Litte! Aber Sie...« Gutsesungsvlgu : meinen . TAsAosE 10.000 PRAMIEN IM WERTE VON K 2990909 © ©.- 15. JULI 1923. Anfragen an: PRAMIENBUREAU.ABADIE" WIEN.X, Davidgisse 92 seine u NERU­M­, we A » 1 24 4 4

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