Oedenburger Zeitung, 1923. Mai (Jahrgang 55, nr. 99-122)

1923-05-01 / nr. 99

Seite 2. — Nr. 99. Sportartikel im Mezzanin­en Reiseartikel im Tiefparterre Grösstes Spezialhaus Oesterreichs in Seiden­, Woll und Waschstoffen, Bändern, Spitzen usw. Weisse Leinen-Schnürstiefel aufw. von K 27.000 Braune Rindsleder-Sandalen aufw. von K 32.000 Schwarze Schnürstiefel aufw. von K 36.000 Braune Schnürstiefel aufw. von K 45.000 Haferlischuhe, Grösse 28—31 K 138.000 Grösse 32—34 K 158.000 Original-Gosserer, Grösse 31—34 K 156.000 Grosser Verkauf in Herrenhüten Das verbreitetste Zngblatt in ganz Weltungaen­nt die „Yedenburger Zeitung“ der Dane afronhufformen : K 65.000 I 13.000 neueste Fassons Prima Tagal­­".— ni echte Wochen-Angebofe Kammgarn-Serge in allen Farben, reine Wolle, 130 cm breit .K Marocaine in allen Farben, für Kleider, reine Wolle. .. .K Original englische Homespuns- Nope für­ Herren-Anzüge und Sportkostüme, In reine Wolle, 150 cm breit Etamine Modestreifen für Blusen und Kleider K Original la Schweizer Stickerei- Batiststoffe, dunkelblau, farbig gestickt für Sommerkleider K 9.800 Etamine, glatt, weiss und in allen Farben, 115 cm breit . . .K 13.500 Damen-Hemden aus gutem Chif­­fon, mit breiter Stickerei. .K 22.800 Reiche Auswahl In Kombinations in allen Preislagen. Knaben-Spielhosen, Grösse I auf­ WAT SON a ein an 32.500 Dirndi-Schürzen in grosser Aus­­wahl, aufwärts von... . . K 15.600 Spitzen-Vorhänge, feste Kannte, PIE MOD­EN 11.500 Spitzen-Vitragen, pro Meter. .K 4.500 Kongress-Vitragen, pro Meter .K 12.500 Spitzen Künstler- und Madrasvor­­hänge, komplett, pro Fenster K 115.000 (Scheibenvorhänge) K 7.500 Brise -Bises pro Stück Tüll-Doppelbettdecke mit Volant und Motiven K 165.000 Wachstuchreste, alle Grössen in Weiss-Blau, Weiss-Grün und Marmor, pro Quadratmeter aufwärts von Möbel-Kretonne und Satins in den neuesten Dessins, aufw. von­­ 19.500 Gartenmöbel, auch gepolstert, in jeder Ausführung und Preislage. 29.800 Nur ca. 20.000 Stück Organdy- und Luftstickerei-Kragen pro Stück K 4600.—, 3600.—, 2609.— Auto-Schleier aus la Gaze- Voile in Modefarben, K 22.000. Fortsetzung unseres grossen Handschuhverkaufes. Voranzeige! Wir eröffnen demnächst eine Uhren- u. Juwelen-Abteilung grössten Stils, Liegestühle aufwärts von . . . K 125 000 Feldstockerl aufwärts von . .K 18.000 Ferner neu eingetroffen . Chinesische Matten für Veranden und Lusthäuser. „Schön guten Tag auch und nimm’ nicht für ungut, daß ich so ungeladen daherkomme, aber ich kann nicht anders, ich muß dir Glüd und Segen bringen und alles Gute zu deinem V­erspruch mit dem Müllerfriß. Und weil dem mix daran liegen wird von mir begratu­liert zu werden, wünsch’ ich’S Dir halt doppelt und dreifach. Und nimm’s mir nicht übel, einen Schmat muß ich dir halt auch geben. Ach, Gretchen, Mädchen —­“ sie stemmte die Arme unter und warf den Kopf In&fftaje zur — „was mußt’ glücklich sein! Rreilich er auch!” — hier­­auf schleuderte sie den Kopf wieder auf die Brust hinab — „so eine Frau, so eine feine, schöne, konnt’ er nicht wieder­­finden. Und geh­, wenn ihr erst ein Paar seid, darf ich dich auch manchmal besuchen, wenn er nicht daheim­st, denn er kann mich nicht leiden, aber ich bin nicht schuld daran, denn es kann doch nicht jede ein Gesicht haben wie du. ‚ Und nach und nach, weißt, vielleicht dam­it den Siib bereden, daß er sein arges Grauen mehr vor mir hat und wenn dur mal wo eine Aushalf braucht oder jemand zu dem Kindern nötig haft, zu Haus Fann ich abkommen und Fom­­men Sinder, so ganz Fleine Sinder, weißt, da versteh ich mich darauf, ordent­­­­lich, meine zwei großen Schwestern hab’ i 4433 Sensationell! Preiswert! Billige Schuhe Kinderschuhe Weiche Hüte, gute Qualität Wollhüte in feinster Qualität . Wollhüte, moderne Fassons und Farben K 75.000 Wollhüte ln Qual, alle Farben,Modefasson K 105.000 Diese Woche Ausseror­dentlich DTEISWETEE 48.000 39 000 78.000 9.700 Readrund und Leberregung verboten. Bezieungen. OOriginal-Roman von SH. Abt. (12. Sortjegung.) „Deine Stube sol’3 sein, daß Du drinn liegen dam­it unter den Bäumen und ausschauen nach dem Sonnenschein und Dich nicht wegsehnen braucht nach dem Grünen und nach dem Wald.” „rc­h“ Flüsterte sie noch einm­al, und — „Zeig!“ jubelte sie und lachte ihn an mit den flimmernden Mugen und dem roten Munde und trete ihm die Hände entgegen: „Sü­ß, wie bist du gut! Do ich bin dir gut, Briß.” Er hatte sich gestern gelobt, sie nicht wieder mit dem Uebermaß seiner heißen Reidenschaft zu erschreden, durch zarte Zurückhaltung wollte er sie erst an si gewöhnen, aber wie sie vor ihm stand mit dem unwiderstehlichen Liebreiz und dem beglückenden Gesständnis von ihren Lippen, da flog sein Gelübde der Mäßi­­gung in alle Winde. Und da sie ob sei­­nem Ungestüm ihn anaftlich bittend ans­chliefte, dachte er wie in Trunkenheit: ‚„Berwunderst dich, wenn’ Lichterloh auflodert in mir, und hast doch selber den Teulerbrand­­ in mich Hineingetworfen? Nun gibt's halt feine Spuigen mehr, die die Glut auslöc­hen könnt’ s und alles Damenschuhe Weisse Prima Leinen-Halb­­und Spangenschuhe . K 68.000 Sandalen . . ...K 63.000 Schwarze Strapaz- -Halbschuhe K 78.000 Elegante braune Halbschuhe, Chevreaux oder Boxkalf, Spitzform und rund K 145.000 Lack, Sämisch, schwarz, braun, grau, Pumpes, Spangen oder Pariser, pro Paar . K 180.000 Haferlschuhe . K 195.000 Orig.-Goiserer . . K 210.000 beste .K 65.000­­ Haarhüte. .K 95.000 Knaben-Wollhüte . Wasser drunten im’Mühlbach vermärcht’s nicht abzufühlen. Was schauft mi an i­ie ein verängstigter Vogel? Haft etiwa noch immer Zucht vor mir? Furcht, haha! Glüdlich fein sollst und lachen wie ich.“ Wie ein gehorsames Kind lächelte sie ihn Schüchtern an.’ Da hielt er sie plöß­ Üch no ganz lose im Arm und schaute ihr tief in die Augen. „Du hast was in deinem Blick,“ sagte er langsam — „so — wie die Luft in einer Kirche, ES getraut sich Feiner, und wenn er auch sonst zehnmal fein From­­mer it, Doch nicht recht des lauten Auf­­begehrens.” Sie faltete die Hände und senkte das Haupt. Das Gefühl der Macht, die sie über diesen, fremder Herrschaft sonst so spiderspenstigen Mann ausübte, kam über sie, wie etwas Heiliges. Und sein Wort von gestern: Eines Menscen gan­­ze8 Glüd fein, ein guter Engel — ja, das war’s wohl eines Weibes Föstlicher Be­­ruf, das höchste Glück. In der nächsten Morgenfrühe, als Grethen daheim vor der Tür den Küh­­nern Futter streute, war urprößlich das Ausläutglödle daher gekommen und ließ, obgleich noch ganz atemlos vom schnellen Laufen, alsbald in gewohnten­ Eifer ihr BERBENN [oSgehen. Herrenschuhe, Herren-Leinen-Halbschuhe 69.000 Prima Boxkalf-Strapaz- Schnürstiefel . K 125.000 Prima Boxkalf-Halbschuhe, elegante Spitzform . K 140.000 Prima Boxkalf-Halbschuhe, braun, runde Form K 156.000 Spitzform . K 195.000 Lack-Halbschuhe . . K 195.000 Haferischuhe, prima Hand­­anbeil. 2.2, 2 °... 26.195.008 Original-Gosserer . . K 210.000 Qualität, Fassons und Farben Touristen-Lodenhüte Qualität ist ist Reklame! modernste .K 145.000 . K 75.000 .K 45.900 ich allemal in den Wochen gepflegt. Na, du braucht Do drum mit gemier­­lich zu tun,“ unterbrach sie si, da Gret­­chen, heiß errötend, ohne zu Worte kom­­men zu fünnen, mit einer Gebärde sie zu sch­weigen hat. „Sinder, das ist doch exit der rechte. Segen in einem christlichen Ehestand, wenn’s bei uns daheim auch ein biffel Die agefommen ilt — zehne! bei der Müllerfrit hat’s ja dazu, denn braucht’3 nicht angst zu sein um ein Dutend voll. Und que, bei so einem Haufen Kinder, da ist’3 sehr gut, um ganz Verlähliches zu haben.“ Sieb­en War es zunächst ganz schwindlig vor Schrei und Scham ge­wor­­den, aber plötlich samen die Aussichten, melde das Ausläutglödle mit so viel Eifer und Ernsthaftigkeit entwickelt, ihre überwältigend und naarlich vor, daß Sie in helles, finderhaft übermütiges Lachen ausbrach). Die Ehrifte l­ei­te eifrig mit dem Kopf ımd rieb dabei mit beiden Händen so nachdrücklich an der Nase herum, als wolle sie diesen, ohnehin nur winzigen Gesicht Nuswirchs gänzlich aus dem tilgen. (Revnfeuung folge] Monatskalender für Mai. Der Monat Mai zählt 31 Tage, beginnt mit einem Dienstag und endet mit einem Donnerstag. Die Sonntage fallen auf den 6., 13., 20. und 27.5 die Feiertage auf den 1. (Arbeiterfeiertag), 10. (Christi Himmelfahrt), 21. (Pfingstmontag) und 31. (Sronleichnam). In der röm. kath. Kirche ist dieser Monat — der poetischeste de ganzen Jahres — Maria geweiht. — Am 1. ist der Tag 14 Stunden 23 Minuten lang und nimmt, bis Ende des Monats um 1 Stunde 14 Minuten zu. Mondesphasen: Lechtes Viertel am 7. um 7 Uhr 18 Min. nachm., Neumond am 15. um 11 Uhr 38 Min. nachm., Erstes Viertel am 23. um 3 Uhr 25. Min. nachm., Vollmond am 30. um 6 Uhr 7 Min. nacmn. u.“ Bauernregeln für Monat Mai. Kühler Mai, viel Stroh und Heu. — Trockener Mai, bürres Jahr, — Bier Gemitter im Mai, singt der Bauer Juchhei. — Auf trochenen Mai kommt nafser Juni herbei. Wenn Johannes­­Käfer schön leuchten und glänzen, kommt Wetter zur Luft und im Freien zu Tanzen. Wirtschaftskalender für Mai. Aderbau Man Fanı noch mit Vorteil Mais und Hanf ausfien und auch Kartoffeln sted­en. Im Mai beginnt der erste Schnitt von Grünfutter, besonders Sinfarnatflee und Tutter­­roggen, auch von Zuzerne und steirischem SRlee. Weinbau. Der junge Antrieb wird ausge­brochen (Zäten). Anketten. Neue Weingärten werden jegt am besten mit Sturzreben ausgelegt. Obstbau. Im Mai hat man auf die Ver­­tilgung der Raupen und sonstigen Insekten zu Schauen. In der Baumschule löst man die Kopulier­­bän­der, wenn sie einschneiden. Frisch aufgegangene Aepfel- und Birnpflänzchen derfingern­. Gartenbau. Die Beete sind stets rein zu erhalten. Kohlpflanzen aller Art werden verseßt, auch häufelt man nochmals Kohlrabi, Blumenkohl, Sprossenkohl, Bohnen und Kürbisse i werden gelegt- Nachtinfvektion der Apothesen. Die Nachinspektion der D O­edenburger Apotheken sowwie die Inspektion während der Sonn­­und Feiertage,­st folgende: Vom 1. bis 15. Mai: „Engel“-Apotheke, Apotheke „Zum goldenen Kirenz“, Apotheke „König von Ungarn“. we Der 1. Mai (Dienstag). Kath. und Prof.: Philipp und Jakob. Kirchliches: 9 Uhr vormittags: Firmung der Höflinge des hiesigen Erziehungsinstituts „Franz Nakodczi” in der Benediktinerih­e. — Vereine und Versammlu­ngen: 6­hr abends: MAus­­schupfigung des Oedenburger Stadtverschöneri Jngd­­vereins im Ziorristenzimmer des Hotels „Paim­­­onta”. — Historischer Kalender: 1872 Eröffnung der Kaiser-Wilhelmsuniversität zu Straß­­burg. — 1873 der englische Afrikaforscher David Livingstone am Bangweo­osee in Afrika gest. 8a Der 2. Mai (Mittwoch). Kath.: Athanasius; Prot.: Sigismund. Vereine und V­ersammlungen: 8 Uhr abends: Besprechung der ‚Dedenburger Haus­­besiger im Metterihhen . Gasthaufe. Historischer Kalender: 1668 der erste Friede zu Aachen beendet den Devolutionskrieg. — 1723 Katharina die Zweite, Kaiserin von Rußland, geb. — 1915 Durchbruchsschlacht ben. Gorlice- Tzarnom — 1919 Beginn der Friedensverhand­­lungen zwischen Deutschland und der Entente im Versailles. sa _ un

Next