Oedenburger Zeitung, Juli 1924 (Jahrgang 56, nr. 148-174)
1924-07-01 / nr. 148
;»5--s---« Dienstag gis-sit« » Dedenburger Zeitung 1. Juli 1924. Ce © «·tate Der 1. Juli (Dienstag). ‚und Brot: Theobald. — Hijtori- 917 Auscufung der fonjtitutionellen hie in Chiite. Sm Bioffop: Monte Chrifto“, I. Teil. 5 Dedenburg, 30. Juli. Personalnachricht. Obergespans. Tibor Naklovofy tritt gem Tag einen sechswöchigen b an. Seine Agenden verrichtet er Dr. Levente c ®. Nennungen. Diözesanbischof An=etser ernannte den Hilfskaplan Fodor von Kapuvar an Stelle eigener Ansuchen enthobenen Abtus Dyonisius Polgär. An des Ernannten wird der Briten: : Hilfgraßları Yosef Füredy nah uvär verlegt.usammentrift nach 40 Jahren. im Jahre 1884 hier an der Staatsschule maturierten einstigen Schü: de genannten Institutes, Tamennstag,den 28. d. M. zu einem föhlichen edersehen zusammen. Bon. den einsti. Professoren waren Hon.:Oberdirektor war Wallner, Hon.-Direktor Ludwig la und penf. Direftor Adalbert Jady zugegen. An ehemaligen Schürer erschienen: Alois Hagemann, if. Oberinspektor der Südbahn, Julius nd. Kaufmann und Alois Stiegler, Oberinspektor der Staatsbahnen ags fand im Elijabethparf ein gelbes Bankett statt und abends been Die Herren den Maturantenball Realschüler im Kasino. ie Getreideernte im Debenbur- Komitat wird nach dem lebtenen Saatenstandsbericht wie folgt häßt: Weizen 80 und Roggen Meterzentner pro Katastraljoch, um Unglücksfall in Gloggnng ‚wir ergänzend bemerken, daß uns den Opfern des Grubenunglück auch Brennberger Bergleute zu befmnd,und zwar Anton Hoffmann, n Rich, Lofef Gras und Los nner; alle erlitten den Bergtod er Umreichungskurs der Krone. Der Finanzminister Hat Verordnung verfügt, daß für den er Marche ıngsschlüssel er Goldne 17600 beträgt. Der generige Kronenfurs ist wohl hesser, ernte jedoch ein Umrehnungssystent gen werden, das auch für die Zukunft ständige Grundlage bietet. Eine Basis ist der Durschschnittswert Goldfrone für die Ichten zwei Wo- Papierfronen ausgevrüdt. Dierehnungsschlüffel wird an für ufunft angewendet. ö Einsturz der Feuermauer, rn ursprünglich am schwersten Berlette, ‚BSimmermannsgehilfe Josef Mader, doch den Einsturz der Feuermauer der Raaberstraße einen komplizierten Kelbruch erlitt, befindet sich extreus je auf dem Wege einer derart ejjerung, daß er wahrscheinlich Wochenfrist das Spital gesund affen fünnen. Nagel verschlucht. Zu Dieser unsererlebten Blattfolge gebrachten müssen wir ergänzend bemerfen, Knabe noch Sonntag vormittags Erde. Der Nagel it 5 cm lang start und vom Magensaft ngelaufen. Das Kind hat den= u3 Uebermut vor den Augen der verschluckt und seltsamerweise verer ihm gar seine Beschwerden. 8 Tagen kann der Knabe das bereits verlassen. Gleichzeitig wir richtigstellen, daß das Kind gendorf zuständig und erst 7 ht 13 Jahre alt ist. — Der von taly aus dem Magen operierte ann in unserer Schriftleitung be= erden. - er leite Ausweis des ung. staatl. instituts. Am 24. Juni hat besch die neu errichtete ungarische ionalbank ihre» Tätigkeit begonnen. any»der Nationalbank beziehlich,läßt erkennen, daß der Staat no 726 Milliarden vorschußweise in Anspruch nahm, so daß die Gesamtvorscäilfe die Höhe von 1'840 Billionen erreichte. Der Notenumlauf stieg, da 8504 Milliarden auf Girofonto kamen, um 502 Milliarden und betrug am 23. d. 2.520 Billionen. Wie soll da etwas Billiger werden? Kennzeichnend für unsere Zeiten, wo ein Teil der Bevölkerung, hauptsächlichh die Intelligenzler, am Notwendigsten darben müssen, andere hingegen in Baus und Braus leben kerner, ist folgender, am 24. Juni vorgekommene Kal: Nur einen biesigen Kaffeegus unterhielt si ein Dedenburgr Lieghändler mit einigen jungen Serien bei Zineumnermufif. Die Lesellschaft war schon um 10 Uhr abends in aufer Sammlung: bis zur Sperrstunde vertilaten sie noch 385 Klashenchbampagier um der erwähnte Viehhändler gab dem Primas 2 Millıynen Trinfaeld,. Wir fragen, wes mit Die Leute an unserem so nurrenden Magen berbienen, wenn sie sich so etwas, und nicht etwa nur ausnahmsimeife, leiten Fünnen. Der Musikverein wiederholte Sonntag, den 29. d. M., Mozarts Milia brebis ,Nr. 11 in C-Dur in der neufichen Bejehung in der Dominikaner Kirche. Die Soli sangen auch diesmal die Damen Soffmann, Ezullif und die Herren Sregoriu und Gabrnay. Eine äußerst schöne Mederraschung war ein Ave Maria (Pastorale) für Gesang, Violine und Orgel, von Banddirektor Karl Zwinz komponiert. Das Stück ist in älterem Stile gehalten, die lieblich süße Kantilene hat die Violine, der gläubig-einfache Gesang strebt im Mezzosopran zum Himmel und die zarten Begleitaffärde der Orgel vereinen das Ganze zu einem klaren, gefühlreichen Gruß. Der Gesangspart lag Frau Prof. Dr. Tiebor Marcsef vortrefflich, auch brachte sie alles meisterhaft; ihre reine, äußerst wohlklingende Stimme gefiel allgemein. Schade, da wir sie nicht öfters zu hören bekommen. Herr Otto Hoffer spielte die Violine mit seiner bekannten Präzifität und Schönheit. Frl. Babus Wojtfe untermalte das Ganze mit disfretem Orgelpiel. Lobend ist endlich das treffliche Zusammenspiel der drei Vortragenden zu erwähnen. Hoffentlich werden wir die schöne Komposition bald wieder zu hören bekommen. Wir gratulieren herzlich dem Komponisten und münschen ihm noch viele Kränze zum ersten Lorbeer. — Am Ende der Messe sang der gemischte Chor noch ein Tantum ergo von Witterer. Wir dürfen auch Herrn Zwinz als den fleikigen Dirigenten nicht unerwähnt lassen, der sämtliche Mufikstüde mit alter Routine und Genauigkeit leitete. Er ist ein moderner Diogenes, der sich in den ‚„warmen“ Strahlen der Mufif sonnt; seine Sonne war diesmal ein Seringrafierl. Er it zum Staunen, daß sämtliche so arg im Raum beschränkten Mitwirkenden alles so gut und schön bringen konnten. Aus dem Verkehr gezogene Briefmarken. Aus Budapest wird gesmeldet: Der Handelsminister hat verfügt, daß mit Ende Juni alle Dienstmarken, desgleichen die 40-Kronen- Briefmarken der Schnitterserie aus dem Derfehr gezogen werden. Nach dem erwähnten Termin künnen diese Briefmarken zur Tranfierung nicht mehr bewußt werden. Die im Besige der Behörden, Aemter und Amtsorgane befindlichen Marken werden bis Ende August bei dem Postamt, an das die genannten Behörden usw. zur Besorgung von Marken gemieten waren, gegen Bargeldvergütung ohne Abzug zurücgenommen. Die 40 Franen- Marten mit dem G Schnitterbilde fünnen bei jedem Postamt bs Ende August gegen andere Briefmarken eingetauscht werden. Beschädigte amtliche Briefmarken werden bei einem Abzug von 10 Prozent zurückgenommen. Von einem Pferde gesbisfen wurde Sonntag, den 29. d. M., der 27jährige Eisenfabrikarbeiter Stefan Saroffy. Er wollte seinem Vater, der beim hiesigen Spediteur Stefan Friedrich als Ritt jeder bedienstet ist, behilflich sein, ein neues Pferd auszuprobieren. Dem Tiere gefiel aber dieser Spaß gar nicht und er biß den jungen Sarofiy, der dadurch eine handgroße Verlegung am Kopfe erlitt. Er wurde von Dr. HollsS verbunden und wird zur vollständigen Heilung mehr als 8 Tage brauchen. zarte Geschlecht Mit des Schicksals Mädchen..... C3 ist bekanntlich sehr schön, wenn man ritterlich und gegen Das aufmerksam ist, noch schtöner aber, wenn den Gegenstand der Aufmerksamkfert die eigene Ehefrau bildet. Doch dabei kann man Malheur haben, nie nach stehender Fall beweist. — Samuel Notenmayer unterhielt sich in einem biesigen Weinfeller prächtig und sprach dem guten Tropfen unweidlich zu. Als er schon gehen wollte, dachte er sich: „Safran, den muaß mei’ Witte a Foltn!” Rat einen Liter zum Mitnehmen, und dann „Hawedie erre“. Und nun bewahrheitet siobaitiertes Wort: des großen Dichters, denn die Geister, Die er rief, ward er an der frühen Zurt schon gar nicht los, unwüste Nebel im Kopfe, umfolgsame Nappen der Apostel uns „Straße, ah Straße, wie schaust du so unwunderlich aus..." Mutter Erde aber sprach zum Erdensohn: „LZaffet sie Fommten zu mir, alle, die mühselig und schiverbeleden sind.” So kam eine innige Umarmung auftande, und da war die Zlasche hin, der Wein wär gin und Les Seld war bin. Als er wieder auffrabbelte, war auch der Mermel Hin und aus zwei großen Schnittwunden am Unterarn floh das Blut. „Sirtas, da hast as, 163 hat da der Teufel nicht verguunt, jeßt Fannft da S Sankferl fliden lassen und dich selber aber an, sprach’s und „wandelte“ ins Spital, um sich von Dr. Nagy vernähen zu lassen. Seldiner zirka acht Tage. Er befindet si in häuslicher Pflege. Ein interessanter Fall. Ein sieben Monate altes Mädchen wurde dieser Tage ins Glifabethspital gebracht. Normal zur Welt gekommen, zeigten sich zu Beginn des dritten Monats Spuren von Wassertopf. Das Nebel wurde immer ärger und so mußte die Feine Mathilde Szigethy einer Operation unterzogen werden. Bei der vorgenommenen Punktur durch Doktor Király wurden 75 cm? Wasser genommen, worauf der Kopf normal wurde. — Wir wollen hoffen, daß sich die Ansicht eines berühmten Anatomen bestätigt, der nach Selmberg behauptete, ein mäßiger Masserkopf verursache Genialität. Das Mädchen kann daher noch ein grundgescheites Menschenkind werden. Zum Bau des Finanzpalais bemerken mir ergänzend, daß Baumeister Bost verhalten wurde, mit den Driegbezüglichen Arbeiten binnen 8 Tagen zu beginnen, ferner wurde ihm gestattet. Die D Betonarbeiten, da die durch Dedenburger Firmen kaum verrichtet werden dürften, duch Budapester Unternehmer durchführen zu lassen, selbstverständlich bei Aufrechterhaltung seiner persönlichen Verantwortung. Ein Hoffnungsvoller Jüngling. Dieser Tage verhaftete die Gendarmerie in Kapupär den Wjährigen Franz Tarfa3-Varga und lieferte ihn zur hiesigen Staatsanwaltschaft ein. Genannter war im Kistölgyfa- Meierhof Erdarbeiter und alsotorischer Dieb berüchtigt. Hauptsächlich in den Geschäften des Seldnermeisters Josef Steiner, des Kürschnermeisters Josef Hank und des Modawarenhändlers Emil Kamöpfer trieb er sich herum und bestahl teilwweise die Geschäftsleute selbst, teilweise mengte er sich unter Die Kunden,um ihnen je nach der Gelegenheit größere oder kleine Beträge zu enterwenden, Grplosion auf dem Artillerieschiehples Kaisersteinbrug. Aus Wien wird gemeldet: Freitag vergangener Woche explodierte im Lager von Kaifersteinbruch bei Prudl a. d. Leithe (Artilleriefliegshultuns) um 19 Uhr 13 Minuten beim Abladen von Seehohhülsen und Geschoßsprengstüden ein Granatschrapnelltopf, wodurch Drei Collaten schwer und Drei leicht verlegt wurden. Die Schwerverlegten wurden nach Mit lage eines Verbandes nach Wien ins Allgemeine Krankenhaus abtransportiert. Die drei Leichtverlegten konnten bei ihren Unterabteilungen belassen werden. Bundesminister Vaugoin hat sofort nach Bekanntiwerden des Angriffs den Waffeninspektor der Artillerie, Den Obersten Ried nach Kaisersteinbruch zur Untersuchung der Ursache und des Herganges der Katastrophe entsendet, über die wo nicht Klarheit besteht. Maturantenbälle, Samstag den 38.5, fand im hiesigen Kasino der Ball der diesjährigen Maturanten der hiesigen Staatsoberrealsschule statt, an den außer dem Professorenkorps zahlreiche Notabilitäten unserer Stadt teilnahmen. Unterhaltung zeigte einen sehr animierten Verlauf, —. Dienstag den 1. Juli veranstalten die diesjährigen Maturanten des evangelischen Lyzeums ebenfalls im Kasino ihren traditionellen Ball. Anfang 9 Uhr abends. Eintritt 15.000 K. Familienfarte 35.000 K. Starten bei Buchhändler Mäahr und bei der Abendraffa erhältlich. Ueberzahlungen werden dansbarit angenommen. Das Reinerträgnis dient Schul - Wohltätigkeitsaireden. Tenerrade. Aus Wien wird geschrieben: Wie bereits gemeldet, kaußte sich am Mittwoch vor dem Wiener Landesgerichte der aus Kobersdorf im Eugenland stammende Wilhelm So iegen Brandlegung berantwworten, weil er aus Rache den Strohschhsher des Wirtschaftsberiters Johann Groß in Brand ftete.. Das Urteil wurde in den späten Abendstunden gefällt. Die Geschwornen bejahten die Hauptforge auf Brandlegung einstimmig und vernmeinten ebenso eine Zuratfrage auf Sinnesvermirrung, wobei sie jedoch den Gerichtshof baten, im Hinwiif auf die schlechte und traurige Jugend, die der Angeklagte verlobt hatte, Milde walten zu lassen. Das Urteil lautete auf Drei Jahre schweren Keffer. Drudfehlerteufel. Im „Valvarmeaye” leiert wir die ermögliche Nachricht, dat die im Kraaber Benediktinerobergymnasium vor 400 Jahren maturierten ehemaligen Schüler am Tag der Jahreswende dieses Ereignisses eine Zusammenkunft abhalten ufsw ufm. — Wir empfehlen all denjenigen, die auf Erden ein derart langes Leben beichert erhalten wollen, den Besuch des genannten Institutes; unsererseits hingegen wären wir sehr erpicht, zur erfahren, wer diese „bemoosten Häupter“ alle sein werden, die da zugegen sein werden. Nachdem dies aus der besagten Notiz nicht ersichtlich ist, sind wir in der angenehmen Lage hinzufügen zu können, daß der alte „Zutanfhamen“ jedenfalls „tut anfommen“, um das Alterspräsidium zu übernehmen. Im Schlamme der Straße ersticht.ı Aus Deutschkreuz wird geschrieben: Bor furzem ereignete sich hier ein gräßlicher Unfall mit tödlichem Ausgang. Der Schuhmacher Josef II., der sich im Kriege eine schwere Epilepsie zugezogen hat, wollte noch spät abends zum Rafeur gehen. Am Wege dahin bekam er einen auf die mit grund= Anfall und stürzte losen Tümpeln besetze Straße, die besonders jeht, erbärmlich aussieht. Ily vergrub ich mit dem Gesichte in den Tüimpel und als ihn verbeigehende bemerkten, war er troß Sofort herbeigeschaffter ärztlicher Hilfe nicht möglich, Den Verunglückten zu retten. Er ist im Schlamme der Straße erstdt, nach andauernder Regenzeit, a ls Maasse i- Die FR Bon Nah und Fern EIER CHI Büns. Bon einer Kuh zertreten. Der Kuhhirt der Firma Schöntag, namens Koloman Molnar, führte auf der Günser Landstraße eine Kuh am Strich, dessen anderes Ende er sich um den Arm geschlungen hatte. In der Nähe der Husarenkaserne wurde das Tier scheu und jagte im Galopp davon, den armen Treiber am Strich mit sich schleifend. Auf seine verzweifelten Hilferufe bändigten die herbeigeeilten Bafjaniten das Tier allerdings, doch für den armen Teufel bereits zu spät, die Kuh war während dieser Jagd mehreremal auf ihn getreten, so daß er bereits tot hervergezogen wurde. Die Leiche wird obduziert und seitens der Polizei die strengste Untersuchung eingeleitet werden. Deutsch-Breuß. Selbstmord. Der im Jahre 1872 geborene Gänsehüter der Gemeinde, Paul BÖökl, stürzte sich Samstag vormittags 10 Uhr in den Brunnen. Das Motiv des Selbstmordes schwächlicher Konstitution sein. Mbonnieren Gie Die dedenburger Zeitung! BL h