Oedenburger Zeitung, September 1924 (Jahrgang 56, nr. 200-223)

1924-09-02 / nr. 200

- :.-—-.7 .-·-·..«-1---’-".t.««"". »mi-« « Dienstag Oedenburger Zeitung | Die in sämtlichen Oedenburger Lehr­­anstalten vorgeschriebenen Schul-, Sehreib-und Zeichenrequisiten sind in reichster Auswahl am billigsten zu beschaffen in der Papierhandlung Daniel Piri + Oedenburg Kirchengasse Nr. 3. 4998 2. September 1924. Geite 3, ” een­burgs.t Sept Karl Tihurl gestorben. Geitern nachmittags ist der bekannte Dedenburger M Privatier Karl Tihurl im 66. Lebens­­­­jahre an Typhus verschieden. Der Ver­­storbene war ein eifriger Förderer der bildenden Kunst und beteiligte sich selbst auch an verschiedenen Ausstellungen mit eigenen Aquarellen und Zeichnungen. Das Leichenbegängnis findet morgen, den 2.d M., um 4 Uhr nachmittags von der Parentationshalle des evang. Fried­­hofen aus dortselbst statt. Trauung. Morgen, den 2. d. M., führt in Sauerbrunn Herr Koloman NRechinger aus Frauenheid seine Braut Fräulein Hedwig Friedmann, Tochter des Holzgroßhändlers Isidor Friedmann aus Oedenburg, zum Traualtare. Statt jeder­ besonderen Anzeige. + Personalnachrichten. Magistratsrat Dr. Bela v. Baghy trat­ mit heutigem Tage einen mehr­wöchigen Erholungs­­urlaub an. Diesen wird er in Bad­ Bastein verbringen. — Dr. Gerevicg, sen. Tafelrichter in Naab, traf hier ein und stattete seinen früheren Kollegen, den Oedenburger Gerichtsräten, einen Be­ ssuch ab. Scaffer, Juwelier, Neustiftgasse Nr. 1, zahl! Höchstpreise für Gold, Silber, Platin und Brillanten. + + Trauungen. Samödtag, den 30. August traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Geschäftsleiter Karl Diebold mit Hilda Wachner, Kutscher Geza Szefendi mit Therese Tefle, Wein­­gärtner Michael Mahr mit Katharina Grafl und Maurer Ludwig Sieger mit Therese Haas. , «Eine neue Lehrkraft an der höheren Handelsschule.Der Unter­­richtsminister teilte den aus Szabadka geflüchteten Mädchengymnasium-Direktor Dr.Julius Vajda zur Oedenburger höheren Handelsschule als Lehrkraft ein .Vom Kleins.Stadt­kaplan Jo­­hann Bän wurde zum Religionslehrer ernannt und dem kath.Waisenhause als Stütze des greisen Präfekten Michckel Kriegler zugeteilt. An seine Stelle «wurde Elias Haniffl zum zweiten Kaplan der St. Michaelispfarre berufen. Dem Elektro-Bioflop werden mir ersucht, speziell darauf hinzuweisen, daß ab 1. September I. %. die Vorführungen um 5, °/47 und '/9 Uhr beginnen. Bon der Hochschule. Der Reichs­­verweser bestätigte die Wahl des Hoch­ -Schulprofessors Eugen Tettamanti zum M­estor der Oedenburger Forst- und Ingenieurhochschule. — Die Funktionen eines Proressors versieht der bisherige Rektor Hochschulprofessor Dr. Johann Mihalovits.— Das Finanzministerium, sowie das Aderbauministerium nahmen gleichzeitig die Wahl des Professore Dr. Stefan Vitalis zum Dekan der Bergbau­ingenieur-Abteilung, des Professors Exnit € oit EI zum Dekan der Eisen- und Hütten­­ingenieur-Abteilung und des Professors Julius Roth zum Dekan der Forst­­ingenieur-Abteilung zur Kenntnis. Die Genannten nehmen mit 1. September ihre Tätigkeit auf. Das städtische Ingenieuramt ohne Geld. In leßterer Zeit konnte man wahr­nehmen, daß das städtische Iingenieur­­amt sichtlich bemüht war, die schadhaften Straßen unserer Stadt einer Ausbesserung zu unterziehen. Diese Ausbesserungs­­arbeiten mußten fett eingestellt werden, da — mie wir erfahren — das ige­­nieuramt über sein Geld verfügt. Ueber städtischen Generalversammlung beraten werden. Die Betonierung des Gehsteiges auf der Raaberstraße geht flott vor si) und dürfte noch vor Eintritt des Winters vollendet sein. Nach Beendigung dieser Arbeiten besigt unsere Stadt den zweiten betonierten Gehsteig, wie solche auch in mehreren anderen Straßen schon Höchst notwendig wären.­­Aufgelassenes Postamt. Die Oeden­­burger P­ostdirektion hat das im Bade­­orte Balatonvilágos (Kom. Veh:­prem) aufgestellte Postamt aufgelassen. 119 Millionen Kronen für das städtische Grummet. Vorige Woche wurde unter Leitung des städtischen Wirtschaftsinspektors Ludwig v. Konrad die heutige Grummetfehlung von den städtischen Wiesen (250 Zoch) an Dedenburger, Kroisbacher und Wandorfer BVBiehbejiger im Bersteigerungswege um insgesamt 119 Millionen Kronen verkauft. «diese Kalamität wird auch in der nächsten ERDE IERLT TIER­ER — Die Generalversammlung der „Move“ fand gestern, den 31. I. M., vormittags 11 Uhr, im Brunfsaale des Vereines, Esengerigasse Nr. 13, statt, bei welcher Gelegenheit die neue Vereins­­leitung gewählt wurde. Die Versamm­­lung war gut besucht. Die Vereinigung der Oedenbur­­ger Kaufleute beabsichtigte, gestern abends eine Besprechung abzuhalten. die jedoch infolge Sintereffeldfigfeit, bezie­­hungs­weise geringen Besuches, auf einen späteren Termin verschoben werden mußte. Zum Bau des Oedenburger Finanzpalais. Wir erhalten folgende Zeilen: Bezugnehmend auf ihren Bericht „Zum Bau des Finanzpalais“ in Nr. 199 vom 31. August ist es wohl richtig, daß wir Gefertigte um die Lieferung, bezw. Herstellung der Tischlerarbeiten für das Finanzpalais eingereicht haben, doch er­­suchen wir, um eventuelle Mißverständ­­nisse zu vermeiden, berichten zu wollen, daß wir in dem eingegebenen Kotten­­voranschlag ausdrücklich erklärten, daß wir diesen im­nteresse der Fachgruppe der Tischlermeister eingereicht haben und, im Felle wir die Arbeit bekommen, sich sämtliche hiesige Tischlermeister der Fach­­gruppe bei der Lieferung, bezw. Herstel­­lung der Arbeiten beteiligen künnen. — Für die freundliche Aufnahme obiger Zeilen besten ® danfend, zeichnen mit vollster Erg Stefan Weidinger jun.,­M­atthias Weber. Die Hausbesrger ganz Transda­­nubiens veranstalten in den nächsten Wochen in unserer Stadt eine Zusammen­­kunft, in welcher­ sie über wirtschaftliche Angelegenheiten sprechen werden. Die Debenburger Advokaten­­kammer hielt Samstag eine Ausschup­­digung ab, in welcher man ich aus­­schließlich mit der Wiederaufnahme des Advokaten Dr. Werander Schwarz in die Reihe der Mitglieder befaßte. Eine Entscheidung wurde einstweilen nicht ge­­troffen. Der Webekurs der „Man“ nimmt Dienstag, den 2. d. M., seinen Anfang. Mehr Mädchen als Knaben. In der Zeit vom 21. bi 28. August wurden im Oedenburger Matrikelamte insgesamt elf Geburten angemeldet; hievon waren sieben weiblichen und vier männlichen Geschlechte. Die Sperrstunde in den Bufchen­­fchenten. Laut Polizeiverfügung wurde die Sperrstunde in den Bufchensdheinen ab 1. September auf 10 Uhr abends festgesegt. Entzieh­ung des Postdebits. Der Handelsminister hat dem in Wien e­­­scheinenden illustrierten Witblatt „Der Göz von Berlichingen“, sowie dem in Berlin erschienenen Werke „Die Agrarfrage in Nußland am Ende des neunzehnten Jahr­hunderts“ den Prostdebit für Ungarn entzogen. Ein V­erregneter Pferdemarkt. Der Oedenburger Pferdemarkt, der bereits gestern seinen Anfang nahm und heute den ganzen Tag andauert, ist leider ver­­regnet worden. Gestern wurde sein ein­­ziges Pferd auf den offenen Markt ge­­bracht. Die Viehbefrger ließen ihre Tiere in den Stallungen. Die wenigen Händler — darunter einige aus Wien — besich­­tigten die Pferde in den Stallungen, wicelten aber gestern noch feine Käufe ab. Heute war das Synteresse etwas reger. Aufgetrieben waren etwa 200 Pferde, darunter größtenteils schwere Pferde. — Die feierliche Beilegung der sterblichen Ueberreste des allzu früh dahin­­gegangenen Direktors Anton Rosenb­erg fand gestern, den 31. v.M., nachh mittags halb 3 Uhr, von der Parenta­­tionshalle des neuen Fath. Friedhofes aus statt. Die Einsegnung nahm Prälat- Stadtpfarrer Dr. Otto Zehetbauer unter Assistenz vor, worauf der Männer­­gesangsverein „Liederfranz”, dessen Mit­­glied der Verewigte war, den tiefergrei­­fenden Trauerchor „Ruhe in Frieden!“ wirkungsvoll zu Gehör brachte. Nun wurde der mit Kränzen reich geschmückte Sarg gehoben und im neuen lath. Fried­­höfe zu St. Michael im Familiengrabe beigelegt. Am offenen Grabe sang der Männergesangsverein „Liederfranz“ den sc­hönen Chor „Da drunten ist Frieden“, worauf der Ingenieur Michael Brupta im Namen der Beamten und Josef Huber im Namen der Arbeiter der Yabris vom Toten Abschied nahmen. Eine unübersehbare Trauergemeinde aus den besten Kreisen der Gesellschaft war zur Trauerfeier erschienen. Ueber dreißig Kränze sc­hmücken das frische Grab. — 50jähriges Lehrerjubiläum. Der Direktor-Stellvertreter der hiesigen evan­­gelischen Boltsschule. “Lehrer Samuel Thirring, feiert heuer sein 50jähriges Jubildum als V­olksbildner. Dem Jubi­­lanten, von Alt und Yung geliebt und geschämt, werden aus diesem Anlasse am 7. September 1, 5%. von der evangelischen Kirchengemeinde ‚große Ehrungen zuteil. Die Rückzahlung von österreichis­schen Kriegsanleihen. Durch eine Ver­­ordnung des österreichischen Bundes­­finanzministeriums werden sämtliche im Umlauf befindlichen Staatsschaßscheine der zweiten bis achten öster­reichischen Kriegsanleihe, die noch nicht mit der vorgeschriebenen Kontrollbezeichnung versehen sind und die sich im Besitz von­­ Auslän­­dern befinden, für den 1. Dezem­­ber 1924 zur Rückzahlung ge­kündigt. Regelung des Obers- und Rahm­­verfehrss. Aus Budapest wird ges­meldet: Der Aderbauminister hat in An­­gelegenheit der Regelung des Ober­- und Nahmverkehrs eine Verordnung erlassen, die den Begriff dieser Produkte umschreibt und ihre Verfälschung verbietet. Die Ver­­ordnung, die Verfügungen betreffend die Manipulation, den Transport, den Ber­ Sschleiß und den Ausschanf Dieser Pro­­dukte enthält und den Vertrieb so­che die Verarbeitung der Milch Tranfer Tiere, verbietet, ist in der Samstagnummer des Amtsblattes verlautbart worden. Zum U­eberfall auf den Harkauer Postboten. Die Detektive der Oeden­­burger Staatspolizei haben bereit. Die drei Minderjährigen, welche den Ueberfall auf den 16jährigen Harfauer Bostboten Sosef Windisch verübten, eruiert und gegen sie das Verfahren eingeleitet. &s sind Dies Drei Knaben von Arbeiter­­­familien, die am Schwarz’schen Ziegel­ofen arbeiten. Die Knaben leugneten einen versuchten Raubüberfall. N­ach ihren Aussagen verprügelten sie bloß den jungen Wortboten, weil er mit ihnen Händel anfing. Unfall auf der Landstraße.Auf der Landstraße zwischen Kövesd und Nagylözs geriet der 56 jährige Eber­­göczer Landmann Josef Rogäcs unter die Räder seines Wagens,wobei er an beiden Füßen schwere Quetschwunden er­­litt­.Landleute fanden ih­n in diesem Zu­­stande auf und brachten ihn mit seinem eigenen Wagen ins Oedenburger Elisabeth­­spital. Tubertulosenkongreß verungas rifelten Aerzte. Am­ 9., 10. und 11. September veranstaltet der Tuberkulosen­­verein der ungarischen Nerzte,in Budapest seinen diesjährigen Kongreß. Professor Dr. Baron Mierander Koräanyi hält die Eröffnungsrede am 9. September um 10 Uhr vormittags im Situngssaale des Budapester Fön. Nerztevereing in Der Semmelweissuten. Die Beratungen finden in den Räumen des Yerztevereins, Szenti firályis utca 21, statt. Yerzte, die sich für Tuberkuloseforschung interessieren, sind an Gäste des Vereins willkonmen. Die Situngen beginnen Dienstag, 9. Sep­­tember, um 10 Uhr vormittags und Die Preise haben sich noch nicht heraus fristallisiert, weshalb wir hierü­ber erst in­ der morgigen Blattfolge berichten können. 5 Uhr nachmittags, Mittwoch 1m halb 10 Uhr, beziehungsweise halb 6 Fuhr, Donnerstag um 9 Uhr vormittags. , « Für Krankentransporte ist im Hinkunft eine Gebühr zu entrichten. Laut Beschluß der rechten städtischen Generalversammlung sind ab 1. Sep­­tember 1. $. für Krankentransporte durch die Rettungsgesellschaft nachstehende Ge­­bühren zu entrichten: Krankentransport aus der inneren Stadt ins Spital 20.000 Kronen; Transport eines Kranken aus den Lömnern oder aus einer außerhalb der Stadt gelegenen Wohnung 30.000 Kronen; Transport eines Kranken von Wandorf ins Spital oder zurück 50.000 Kronen. Dieser Tarif bezieht ss auf begüterte Personen, für uns bemittelte Kranke wird der Trans­­port auch weiterhin unentgeltlich besorgt. Ob jemand für den Transport zahlungsfähig ist, entscheidet die Oeden­­burger Feuerwehr, der der Krankentrans­­port anvertraut ist. In einzelnen Fällen entscheidet­­ hierüber auch die Stadtver­­waltung. Die Entrichtung der Transport­­gebühr geschieht bei der Feuerwehr, die hierüber eine Bestätigung ausfolgt. Der Krankentransport solcher Personen, die Mitglieder der Arbeiterfrankenkasse sind, it noch nicht geregelt. Verhandlungen finden derzeit zwischen der Stadtverwaltung und der Franken- Tatja statt. Wenn Sie Bedarf an was immer für Möbel haben, wenden Sie sich an das Möbelhaus Leopold Kopstein, Oeden­­burg, Grabenrunde 62, Telephon 336, + Staatliche Turnlehrerfurte. Das Kultusministerium hat im Verbande der staatl. Bürgerschulprofessoren - Bildungs­­anstalt einen auf zehn Monate vorge­­sehenen Turnlehrer-Bildungskurs einges richtet, der am 15. September beginnt. Um die Zulassung zu diesem Kurs küns­ten sich nur solche d­iplomierte männliche Lehrpersonen unter 30 Jahren de Mits Itelschulunterrichts, der Lehrerpräparandien oder die Bürgerschulunterrichts bewerben, die gegenwärtig seine Stellung befleiden. Sollten sich solche nicht in genügender Zahl melden, so können auch unbeamtete Elementarschullehrer oder Mittels­chulabsolventen zugelassen werden. Instribierte Bewerber, die außerhalb der Hauptstadt ihr Domizil haben, erhalten kostenlos­e Internatsnwohnung und Ber­­föstigung. Budapester Einwohner können freien Mittagstisch in Anspruch nehmen. Die aufgenommenen Hörer müssen sich einer praktischen Aufnahmeprüfung im Turnfache, sowie einer ärztlichen Unter­­suchung unterziehen. Die entsprechend belegten Gesuche sind bis zum 5. Sep­­tember I. B. bei der Sektion VII für K­örperkultur des Unterrichtsministeriums einzubringen. Panihalierung der Umla­uer der Gewerbetreibenden. Er fetzen des städtischen Umfagssteueramtes erfahren, wurde die Umfaßsteuer der Ge­­werbetreibenden pauschaliert. Der Finanzs­minister hat hiezu bereits die Genehmi­­gung erteilt. Damit hört das Blodsystem bei den Gemwerbetreibenden auf. Die Ge­­mwerbetreibenden wurden teilweise schon über Die Pauschalierung schriftlich ver­­ständigt. Diese Neueinführung bedeutet für Die siche Erleichterung. Der Dedenburger Radfahrer, der ein „Sempronia“ unternahm gestern früh einen Ausflug nach Forchtenstein. Am Abend kamen die Ausflügler nach Dedenburg zurück. Wegen Verbrechens des Raubes saßen heute die jungen Brüder Karl und Mi­­chael Scöll aus Wandorf auf der Anz Hagebanf. Sie sollen den dortigen jungen Burschen Karl Zar um 1 Uhr abends aus dem Hause gelockt, ihn blutig ges­­chlagen und dann gemaltsam feiner Samarchen beraubt haben. Die beiden Schöll stellten Dies ent­­schieden in Abrede. Sie gaben an, daß Zar dem Karl 4000 ö. K. schulde, welche Schuld noch von dort her datiere, wie sie zusammen in Steiermark arbeiteten und deren Begleichung sie nun forderten. Zar Diegpezüglich e­­ maturierte par Gemerbetreibenden eine wesente Berichtsinnl kein Naubattentat, sondern Er­­pressung. Originalbericht der „Dedenburger Zeitung“. Dedenburg, 30. August. _ Sa HE PLORTTRRETNDOTERT NT EIS SEELEN EEE Kae ERET SE SORTE ee ET ON Ak Br ah a Ve ee rue = E ee ” }

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